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Neue Solidarität
Nr. 30, 22. Juli 2009

Volkswirtschaft für Wissenschaftler

Wirtschaftswissenschaft kurz gefaßt

Von Lyndon LaRouche
29. Mai 2009

I. Die Wissenschaft der Physischen Ökonomie

Bevor wir auf die Details von Wirtschaftssystemen als soziale Systeme eingehen, müssen wir zunächst die grundlegenden physischen Funktionen von Volkswirtschaften innerhalb der wesentlichen, existentiellen Beziehung der menschlichen Gattung zu dem von uns bewohnten Planeten (und Sonnensystem) beleuchten.

In diesem Anfangskapitel muß ich daher noch einmal betonen, daß Wissenschaft auf einem Begriff der Sinnesgewißheit nicht kompetent aufgebaut werden kann. Das wahre Universum ist nicht die Welt der Sinneserfahrung des sogenannten „Materialisten“. Unsere Sinneswahrnehmungen sind vielmehr, wie ich hier bereits betont habe, nur Schatten - wie „Meßwerte“ - einer Realität, die naive Menschen mit einem „selbstevidenten“ Universum verwechseln. So entdeckte Johannes Kepler das universelle Prinzip der Gravitation in seiner Weltharmonik, indem er den naiven Glauben an das angeblich Selbstevidente verwarf und statt dessen in den Prozessen des Sonnensystems die Realität des ironischen Nebeneinanders von Gesichtssinn und dem Sinn für musikalische Harmonien akzeptierte.

Hören Sie mir nun geduldig zu, während ich den scheinbar paradoxen Fall beschreibe, mit dem wir uns hier und jetzt beschäftigen müssen.

Die paradoxe Gegenüberstellung konträrer Dimensionen der Sinneswahrnehmung definiert den Gegenstand des menschlichen Geistes als solchen und liefert die intellektuelle Lösung für den scheinbar paradoxen Charakter jener realen Existenz, die den Schatten wirft, den wir Sinneswahrnehmung nennen.

Was die Formalitäten des heutigen Wissenschaftsdenkens angeht, so kam der in diesem Bericht verwendete Begriff in der Naturwissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts auf, als Carl Friedrich Gauß z.B. bei seiner Entdeckung der Bahn des Asteroiden Ceres das Grundkonzept des Tensors entwickelte. Dieser Zusammenhang klärte sich 1854 in der Habilitationsschrift Bernhard Riemanns und noch später, als die jeweiligen Beiträge von Gauß und Riemann durch weitere Arbeiten Albert Einsteins und von Akademiemitglied W. I. Wernadskij in die wissenschaftliche Praxis des 20. Jahrhunderts fortgeführt wurden.

In der gesamten Geschichte des Tensors von seinen neuzeitlichen Wurzeln in den Entdeckungen des Cusanus-Anhängers Johannes Kepler über die entsprechenden Entdeckungen Pierre de Fermats und die Dynamik Gottfried Leibniz’ bis zu der modernen, Riemannschen Physik Einsteins und Wernadskijs nutzt die verfügbare und notwendige Sicht einer kompetenten politischen Ökonomie stets die kombinierte Wirkung der natürlichen menschlichen Sinne und der ergänzenden „Sinne“ wissenschaftlicher Instrumente, um ein geistiges Verständnis des realen Gegenstands experimenteller Erkenntnisse zu erhalten, die sich aus dem Verhalten jenes bloßen Schattens ableiten, der sich uns mit Hilfe des Schnittpunktes zwischen natürlichen und künstlichen Sinnen darstellt. Dieser Umstand, der durch Riemanns Entdeckungen Form annahm, begründet inzwischen eine ganze Reihe gegebener und erworbener künstlicher Sinneswahrnehmungen, die wir mit Hilfe des Tensors als geistig zusammengesetzte Bilder aufbauen können, die dazu dienen, das naive Vertrauen in die Phantome der Sinnesgewißheit zu überwinden.

Schaut man beispielsweise auf das Vermächtnis der Sphärik der alten Pythagoräer und Platons zurück und betrachtet diese alte  Naturwissenschaft in den heutigen Begriffen des 19. und 20. Jahrhunderts, sind wir in Lehre und Wissenschaftspraxis gehalten, von der Vorstellung bloßer Schatten der Sinnesgewißheit zu einem geistigen Bild des Tensors überzugehen, wie er durch die aufeinander aufbauenden Beiträge von Gauß und Riemann definiert wurde. Ein solches geistiges Bild befreit das Denken des heutigen Wissenschaftlers von den Phantomen der Sinnesgewißheit.

Dieser gegenwärtig unerläßliche Standpunkt der modernen Wissenschaft stellt die Natur von Mensch und Gesellschaft endlich in die richtige Perspektive, wenn er die Wissenschaft der physischen Ökonomie mit einschließt.

Das wirkliche Universum

Um die Aufgabe für die heutigen Ökonomen der Welt klar zu umreißen, brauchen wir einen geeigneten Bezugspunkt, der sich in der relativen Übereinstimmung in dem Konzept des Tensors zwischen Albert Einstein und W.I. Wernadskij finden läßt. Im weitesten Sinne stimmten beide darin überein. Aber durch die Verfeinerung, die Wernadskij lieferte, ergibt sich eine wichtige Modifizierung.

Der entscheidende Unterschied zwischen diesen beiden großen Wissenschaftlern des vergangenen Jahrhunderts ist der, daß sich aus Einsteins Verständnis eines physischen Universums als solchem und Wernadskijs Korrektur ein von Wernadskij umdefiniertes Bild des Einsteinschen Universums ergibt, das eine dynamische Wechselwirkung zwischen dem Unbelebten, der Biosphäre und der Noosphäre besitzt. Ansonsten ist die Methode der beiden Wissenschaftler die gleiche; die Resultate unterscheiden sich nur in der funktionellen Bedeutung bestimmter untergeordneter ontologischer Fragen.

Die Biosphäre ist Ausdruck eines Lebensprinzips, das sich nur in Prozessen zeigt, die entweder spezifisch lebend sind oder als spezifische Produkte der Wirkung eines universellen physischen Lebensprinzips entstanden sind.

Die Noosphäre ist Ausdruck eines Prinzips menschlicher Schöpferkraft, das allein den lebenden menschlichen Individuen eigen ist. Der biologische menschliche Körper ist zwar, wenn auch nur scheinbar, Teil der Biosphäre, bloß weist das Verhalten keines anderen Lebewesens jene spezifisch menschlichen, kreativen Kräfte auf, die die Funktion der menschlichen Gattung - des menschlichen Lebens - als Seinsform absolut von allen anderen Lebensformen unterscheidet und es über sie hinaushebt.

Deshalb habe ich gefordert, daß der Standpunkt der Noosphäre zum vorgeschriebenen Standard einer kompetenten praktischen Wissenschaft der physischen Ökonomie und somit von politischen Entscheidungen im allgemeinen genommen wird. In allen Fragen muß die menschliche Gattung als kognitive Gattung betrachtet werden, so daß jedes Individuum primär als kognitives Wesen mit kreativen Eigenschaften definiert wird, die den niederen Lebensformen fehlen, und daß der menschliche Organismus als Medium behandelt wird, in dem sich im wesentlichen das kognitive Sein ausdrückt.9

Um hier die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu verdeutlichen, fasse ich die wesentlichen Fragen in einer „fairen Annäherung“ zusammen.

Wenn man sich betrachtet, was zur Masse des Planeten Erde hinzugefügt oder ihr entnommen wurde, so ergibt sich folgendes Veränderungsmuster in der relativen Masse von „Lithosphäre“, Biosphäre und Noosphäre:

a) Die kumulierte relative Masse von Produkten der Biosphäre wuchs im Vergleich zur „Lithosphäre“.

b) Die relative Masse der Noosphäre wuchs im Vergleich zur Biosphäre, und das mit größerer Geschwindigkeit als die Biosphäre.

c) Nimmt man beide vorigen Punkte zusammen, so besteht das innere Änderungsmerkmal des Planeten in jener Qualität menschlicher Kreativität, die nur dem menschlichen Geist eigen ist, wie sich in der antireduktionistischen Kreativität unserer größten Wissenschaftler und klassischen Dichter zeigt.

d) Die kreativen Kräfte, die dem richtig entwickelten Individuum geistig zugänglich sind, sind daher das Kennzeichen der Entwicklung unseres Planeten Erde innerhalb des Sonnensystems und somit auch innerhalb unserer Galaxis.

Als Veränderungsprozeß umfaßt das Abiotische unseres Planeten nicht das Leben, und organisches Leben als solches umfaßt als grundlegender Veränderungsprozeß auf dem Planeten nicht die kreativen Kräfte, die dem Menschen eigen sind. Anders gesagt, der Mensch ist das Abbild des Schöpfers, eine Tatsache, die jenem armen Heiden, Präsident Obama, und seiner Bande behavioristischer Ökonomen „völlig unbekannt“ sein dürfte, wobei sie sich wie ein Rudel Yahoos aus Gullivers Reisen aufführen, wenn man die Folgen ihrer derzeitigen Politik betrachtet.

Wenn man jedoch die eben angestellten Überlegungen anwenden will, sind sorgfältigere Untersuchungen erforderlich. Vergleichen wir der Einfachheit halber die potentielle relative Bevölkerungsdichte der menschlichen Gattung mit der solcher Systeme, die sich gegenseitig beeinflussende Lebensformen unterhalb des Menschen repräsentieren. Ein Vergleich des Menschen mit dem Affen, zweier absolut verschiedener Kategorien, beleuchtet dies.10

Die Ironien der Biosphäre

Bevor man sich als Student etwas ernsthafter mit dem Gegenstand der Biosphäre befaßt hat, wird man meistens von bestimmten, äußerst wichtigen Überraschungen eingeholt.

Ein großer Teil der Rohstoffvorkommen, von denen die menschliche Kultur bisher abhing, beruht auf dem Abbau der Reste früherer, relativ reicherer Vorkommen, die als Hinterlassenschaft früherer lebender Prozesse zurückgelassen und konzentriert wurden. So hängt sogar der gegenwärtige Stand der menschlichen Erdbevölkerung von jener qualitativ höheren Energieflußdichte pro Kopf und pro Quadratzentimeter Querschnittsfluß ab, durch den wir mit immer weniger reich konzentrierten Mineralvorkommen auskommen können, ohne daß dabei ein Verlust der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte pro Kopf und Quadratkilometer des Querschnitts entsprechender Prozesse eintritt.

Das ist der offensichtlichste unter den wichtigen praktischen Unterschieden zwischen der Menschheit und allen niederen Lebensformen.

Auch wenn lebende Prozesse als besondere Art oder Artengruppe oder als lebende Biomasse verbundener Arten und ihrer Varianten im Vergleich zu nichtlebenden Prozessen eine schöpferische (d.h. noetische, evolutionäre) Kraft haben, haben auch sie ihre Grenzen, da sich die von ihnen genutzten Ressourcen erschöpfen. Daraus ergab sich, daß nur die Entstehung höherer Lebensformen als jene, die bisher vorherrschten, einen relativ fixen, höheren Entwicklungsstand der Biosphäre sicherstellen konnte. Doch nur die Menschheit ist durch vorsätzliche Eingriffe, die der Entdeckung höherer universeller Naturprinzipien entsprechen, in der Lage, sich willentlich über das relativ fixe Potential nicht-menschlicher Lebewesen zu erheben. Hier liegt das Fundament jedes kompetenten Ökonomiebegriffs.

In dem reichhaltigen Repertoire der Menschheit entdecken wir unser Potential zur Schaffung qualitativer Verbesserungen in der Biosphäre, die die Biosphäre allein nicht bewirken könnte.

Die Krise unter den Ökonomen

Scharlatane oder gutgläubig Ahnungslose, die das Konzept nicht kennen, auf dem wirkliche Wissenschaft beruht, verwechseln oft bloße Statistik mit Wissenschaft im besonderen und mit Wahrheit im allgemeinen. Deshalb kenne ich bisher keinen Fall, in dem ein Statistiker auf Grundlage statistischer Methoden in der Geschichte der Volkswirtschaften jemals kompetent die Natur eines bevorstehenden, bedeutenden Wendepunktes vorhergesagt hätte. Aus prinzipiellen Gründen können sie mit einem solchen Versuch keinen Erfolg haben, egal wie lange sie es versuchen.

Alle entscheidenden Wendepunkte in der US-Wirtschaft, insbesondere Wendungen zum Schlechten, ereigneten sich in der Sicht der meisten Ökonomen und vieler anderer rückblickend aufgrund von Umständen, die sie nicht vorhergesehen haben und die für sie praktisch auch unvorhersehbar waren. Seit ich mir jedoch den Standpunkt von Gottfried Leibniz und (seit Januar 1953) der Habilitationsschrift Bernhard Riemanns von 1854 als unerläßliche Grundlage für eine Wissenschaft der physischen Ökonomie zueigen gemacht habe, habe ich seit dem Sommer 1956 eine Reihe von Wirtschaftsprognosen vor allem über die amerikanische Wirtschaft vorgelegt. Alle diese Prognosen haben sich durch entscheidende Wendungen im weiteren Verlauf der Ereignisse bestätigt, und in keinem Fall fand ich einen kompetenten Ersatz für meine jeweilige Prognose. In jeder Vergleichsprognose, die ich untersucht habe, lag der Fehler meiner vermeintlichen - und gescheiterten - Konkurrenten in einem fatalen Vertrauen in die üblicherweise gelehrten statistischen Annahmen.

Damit soll nicht unterstellt werden, daß es in den Reihen der Ökonomen und Bankspezialisten nicht einige kompetente Denker gäbe. Aber bisher hat keiner der Ökonomen, die ich kenne, auch jene, die ich wegen ihrer relativ großen Kompetenz und ähnlicher praktischer Leistungen respektiere, das wesentliche Prinzip begriffen, von dem ich hier spreche. Deswegen bin ich dazu übergegangen, ihre Kompetenz, die sich in einigen Aspekten ihrer Arbeit ausdrückt, als wesentlichen Bestandteil und Bereicherung meines eigenen geistigen Horizonts zu betrachten.

Folgendes läßt sich ohne Übertreibung sagen: Der immer wiederkehrende, fachlich fatale Fehler meiner Rivalen in dieser Profession besteht in ihrem blinden, cartesischen Glauben an ein „flaches“ Universum, das typisch ist für die Anhänger Paolo Sarpis im allgemeinen und den Anhängern des bestialischen Reichs der Physiokraten sowie deren Plagiatoren wie Adam Smith und Jeremy Bentham.

Mit anderen Worten: In meiner Erfahrung der letzten 50 Jahre ist es oft so gewesen, daß der nur scheinbare Erfolg, den man erhält, wenn man mit linearen Methoden kurzfristige Wirkintervalle abbildet, häufig Anlaß für ein ungerechtfertigtes Vertrauen in cartesianische Annahmen ist, so daß offensichtliche Warnsignale einer gegenläufigen längerfristigen Entwicklung übersehen werden, weil man implizit davon ausging, es seien bloß vorübergehende Anomalien und nicht Warnsignale, die auf einen tieferen, unangenehmen, langfristigen Trend hinweisen. Gewöhnlich drücken sich solche einfältigen Denkfehler in dem potentiell fatalen Vertrauen auf die ausdrückliche oder unausgesprochene Annahme aus, daß bloße Finanzstatistiken oder ähnliche Zahlen die verläßliche Grundlage seien, um die spezifischen Ursachen von Trends in der zugrundeliegenden, realen, physischen Ökonomie zu definieren.11

Meine erfolgreiche Prognose von Mitte 1956, wonach im Februar-März 1957 eine Rezession einsetzen würde, ist hier deswegen ein wichtiger Bezugspunkt, weil daran der systemische Fehler jener deutlich wird, die nicht erkennen wollten, daß der damalige Krach unmittelbar bevorstand, wie ich ihn vorhergesehen hatte.

Hierbei ist die Rolle eben jenes Arthur Burns Mitte der fünfziger Jahre beispielhaft, der später, zusammen mit George Shultz, den Dollar-Krach vom August 1971 auslöste.

Ein anderes Beispiel: Wie eine Katze, die ihren Kot verscharrt, wurde auch versucht, den üblen Geruch zu verbergen, der durch das Mißmanagement der US-Wirtschaft unter dem anglophilen Präsidenten Harry S Truman Ende der vierziger Jahre und danach unter der neuen, republikanischen Regierung Eisenhowers entstanden war. Daraus entstand eine neue Blase von Verbraucherkrediten - unter dem Mann, der später zum Förderer Milton Friedmans wurde, eben jenem Arthur Burns.

Die unter Burns’ Einfluß entstandene inflationäre Blase infolge der massiven Ausweitung von Verbraucherkrediten führte bald zu betrügerischen Praktiken von Autohändlern, die beim Verkauf von Neuwagen inflationierte Preise für zurückgenommene Gebrauchtwagen zahlten. Diese Inflationierung von Gebrauchtwagenpreisen hatte den Zweck, in betrügerischer Weise hohe Verkaufspreise für den tatsächlich stark gesunkenen Neuwagenabsatz entweder zum Listenpreis oder sogar zu weit höheren Preisen als den Listenpreisen verbuchen zu können. Diese Blasenbildung, die auf diese Weise immer verbreiteter und wilder in die Finanzierung des Verkaufs von Neuwagen eingebaut wurde, war der Vorreiter ähnlicher Schwindelgeschäfte, die im Namen der Absatzförderung betrieben wurden. So wurde der Kollaps des Marktes für Neuwagen mit Finanzierungen über 35 Monaten Laufzeit und einer Restzahlung im 36. Monat ein wesentliches Element des Ausbruchs einer allgemeinen Rezession der US-Wirtschaft in den Jahren 1957-58.

Meine Erfahrung mit der damals von mir ausgesprochenen, offenbar besonders erfolgreichen Prognose - der Prognose eines Kollapses der US-Wirtschaft im Februar und März, der sich dann zu einer tiefen Rezession auswuchs - lieferte mir die Anhaltspunkte für das Verständnis der langfristigen Krisenwellen, die sich im Verlauf der sechziger Jahre entwickelten, Krisen, die schließlich 1971 zum orchestrierten Zusammenbruch des Bretton-Woods-System und den nachfolgenden Stufen des wirtschaftlichen Ruins führten, die unter Präsident Richard Nixon und allen seinen Nachfolgern im Amt eintraten.

Der Umstand, daß fast alle fachlichen Konkurrenten meine Warnungen vor einem bevorstehenden Zusammenbruch des bestehenden „Bretton-Woods“-Währungssystems, den ich zwischen 1966 und 1971 ungefähr für das Ende des Jahrzehnts vorhergesagt hatte, ablehnten und diese Ablehnung sogar noch nach Mitte August 1971 aufrechterhielten, veranlaßte mich, sie offen als „Quackademiker“ anzuprangern. Ich forderte jeden einzelnen von ihnen auf, mit mir über meinen Erfolg bzw. ihr offensichtliches systemisches Versagen zu debattieren, denn sie dürften für sich kaum weiter in Anspruch nehmen, „fachlich“ oder anderweitig „akademisch“ qualifiziert zu sein.

Schließlich wurde als Reaktion auf den anhaltenden, monatelangen Druck meiner wiederholten Vorwürfe, sich wie „Quackademiker“ verhalten zu haben, am 2. Dezember 1971 eine Debatte auf dem Campus des Queens College in New York anberaumt. Die Debatte fand zwischen mir und einem damals führenden Vertreter der Keynesianischen Ökonomie, Prof. Abba Lerner, statt. Sie endete mit dem ziemlich kleinlauten Eingeständnis Lerners: „Hätten die deutschen Sozialdemokraten die [faschistische] Wirtschaftpolitik von [Hitlers späterem Reichsbankpräsidenten und Wirtschaftsminister] Hjalmar Schacht akzeptiert, dann wäre Hitler nicht notwendig gewesen.“ Lerner arbeitete eng mit Prof. Sidney Hook von der New York University zusammen, der zu den Anführern des profaschistischen „Kongresses für Kulturelle Freiheit“ der Nachkriegszeit gehörte. Weder die Fabianer noch Hook waren über meinen Erfolg in der Debatte am Queens College erfreut.

Am Ende der Debatte saßen die Mitglieder der Fakultät, die im Publikum zuhörten, einen Moment mit schamerfüllten Schweigen da. Der erbitterte Krieg, den die Vertreter der linken, pro-imperialistischen Faschismusvariante der Fabianischen Gesellschaft, wie sie später auch der britische Premierminister Tony Blair vertrat, gegen mich führten, wurde seit dieser Zeit mit zunehmender Virulenz fortgesetzt. Schließlich waren es die britische Monarchie und Englands Schacht-Kontrolleur Montagu Norman, die Adolf Hitler in Deutschland an die Macht gebracht hatten - mit entscheidender Unterstützung eben jenes Prescott Bush, der nicht nur der Vater von Präsident George H.W. Bush und der Großvater von Präsident George W. Bush, sondern auch der eigentliche Stammvater der politischen Familientradition seines Sohnes und Enkels war.

Nachdem Hitlers Wehrmacht Frankreich überrannt hatte, wandte sich Großbritannien schließlich gegen Hitler und seinen eigenen Premier Neville Chamberlain und begann den von London gehaßten Präsidenten Franklin Roosevelt um Hilfe anzubetteln, der das bedrohte Britische Empire retten sollte. Als sich später Hitlers Tage ihrem Ende näherten und Präsident Roosevelt gestorben war, reihten sich Londons Marionette Harry Truman und die gleichen Wallstreet-Kreise, die Hitler in den dreißiger Jahren unterstützt hatten, wieder in die Parade der Franklin-Roosevelt-Hasser ein, die wie in alten Zeiten im Namen der Wall Street den königlich-britischen Hintern küßten.

Somit begann die heutige Krise eigentlich am 13. April 1945, als Präsident Harry Truman mit der von Präsident Roosevelt abgelehnten imperialistischen Politik von John Maynard Keynes den Grundpfeiler des langen Aufschwungs der US-Wirtschaft aufgab, den Präsident Franklin Roosevelt bis zu dieser Zeit angeführt hatte. Trumans Politik rettete das Britische Empire. Und seine bösartige Kriecherei vor dem Britischen Empire führte nicht nur zum Ruin der US-Wirtschaft, sondern auch zum heute drohenden Untergang der weltweiten Zivilisation. Trumans Amtseinführung führte also folgerichtig zu jener Wirtschaftskrise, die heute durch die korrupten Dummheiten der Präsidenten George W. Bush und Barack Obama voll zum Ausbruch gekommen ist.

Inzwischen bin ich der einzige Ökonom auf der Welt, der die Krise, die unmittelbar nach meinem Internetforum am 25. Juli 2007 losbrach, erkannt und vor ihr gewarnt hatte. Ich schlug Maßnahmen vor, die die ausbrechende Krise hätten unter Kontrolle bringen können. Diese Maßnahmen wurden durch die offen korrupte Politik der Regierungen von George W. Bush jr. und Barack Obama wie auch führender Kongreßpolitiker verhindert.

Durch die fortgesetzte, offene Korruption der Regierung und schuldhafter Teile des US-Kongresses wurden die von mir zwischen Juli und September 2007 vorgeschlagenen Maßnahmen zur Konkursreorganisation, die das Ausbluten hätten stoppen können, von eben diesen beiden Präsidenten und der Führung des Kongresses vorsätzlich verhindert.

Nachdem nun jener Luftwaffenheld der texanischen Nationalgarde, George W. Bush jr., nicht mehr Präsident ist, setzt sich die gleiche Korruption in noch verrückterer Form unter Präsident Obama fort. Zu der fortgesetzten Korruption gesellt sich noch ein weiterer Aspekt, daß nämlich die gleichen Maßnahmen des Verbrechens gegen die Menschlichkeit, die Adolf Hitler im September 1939 in Gang setzte, jetzt gegen die amerikanischen Bevölkerung selbst ergriffen werden.

In der sich entfaltenden Geschichte gibt es stets relativ lange, scheinbar genetisch vorherbestimmte Wellen, aus denen sich jene Malströme entwickeln, von denen die einfältigeren Ökonomen, die sich in kurzfristigem Optimismus ergehen, ahnungslos überrascht werden.

Das ist die Bedeutung des Satzes „Unwissenheit ist ein Segen“. Das sind auch Umstände, unter denen die Narren in hohen Positionen ihr Schicksal als die großen Verbrecher der bekannten Geschichte erfüllen, wie der römische Kaiser Nero oder der von Montagu Norman an die Macht gebrachte Adolf Hitler. Das sind die Konsequenzen, die mit Präsident Obamas Wiederbelebung des von Hitler praktizierten Massenmords einhergehen.

Was treibt diesen Wahnsinn, der weiterhin von oben die nationale Politik der USA bestimmt? Oder, vielleicht treffender: Wie läßt sich diesem Zustand abhelfen?

Eine wichtige Lektion von Percy Shelley

Der letzte Abschnitt der Verteidigung der Poesie von Percy Shelley ist in der Tat einer gründlichen wissenschaftlichen Definition der Ursprünge des Tensors gewidmet, und zwar in der Art, wie Gottfried Wilhelm Leibniz den Begriff der Dynamik gebrauchte.

Das von ihm dargestellte Konzept verweist auf den Schlüssel, wie sich die gegenwärtigen weltgeschichtlichen Abläufe verstehen lassen.

Shelley beschäftigte sich insbesondere mit dem Umstand, daß der „Zeitgeist“ nicht nur diejenigen erfaßt, die dafür Bereitschaft in sich tragen, sondern mit gezeitenartiger Gewalt auch viele in seinen Bann zieht, die eine gegensätzliche Grundeinstellung haben. Solche Veränderungen kennen wir aus der Betrachtung des Verhaltens von Mitgliedern des US-Kongresses, zum Beispiel nach dem Wahlkampf 2004 und durch das Jahr 2005 hindurch, als sich der Wechsel in den moralischen Verfall vollzog, der in großem Maße die Vorgänge im Kongreß seit Beginn des Jahres 2006 bestimmte.

Manche bezeichnen dies gerne als Ausdruck eines dumpfen Herdentriebs im, wie man sagt, gemeinen Volk. Die Tendenz, die sich hierbei zeigt, scheint ganz offensichtlich auf diejenigen zu passen, deren moralisches Weltbild so aussieht wie das, was zu später Stunde auf dem Fußboden einer Nachtbar zusammengekratzt wurde. Aber ich will meine Diskussion der angeführten Erörterung Shelleys auf Dinge von relativ edlerer Beschaffenheit begrenzen. Ich beziehe mich auf das soziale Kräftespiel, wie es für jede bestimmte Kultur zum Teil oder für fast die ganze Gesellschaft typisch ist.

Ein Phänomen, wie es Shelley in Die Verteidigung der Poesie behandelt, wäre für René Descartes nicht richtig zu verstehen gewesen und schon gar nicht für die Bewunderer solch moralischer Blindgänger wie Adam Smith oder Jeremy Bentham. Meine Absicht in dieser Sache ist nur vom Standpunkt der Dynamik Gottfried Wilhelm Leibniz’ und des vereinten Vermächtnisses von Leibniz und J.S. Bach zu verstehen, deren Wirken durch das Schaffen und den Einfluß Abraham Kästners (1719-1800), eines der größten Mathematiker und politischen Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts, weitergeführt wurde. Kästner förderte seinerseits die Entwicklung Gotthold Ephraim Lessings und damit das Wirken von Lessings Freund Moses Mendelssohn. Dies waren die markanten Geister in Shelleys eigenem Zeitalter. Sie erzeugten eine Woge, einschließlich der Amerikanischen Revolution, welche damals den Kurs der Geschichte änderte.

An dieser Stelle meines Beitrags wäre es nützlich, etwas einzuführen, was man als Richtungsänderung in meiner Herangehensweise mißverstehen könnte. Diese Änderung des Herangehens ermöglicht es, ärgerliche „Ausflüchte“ zu vermeiden, und wird bald ein beweisbares Argument liefern, das einem sehr wichtigen Grundsatz Beachtung schenkt: einem Prinzip, das jeder ernsthaften Wirtschaftswissenschaft zugrunde liegt.

Es ist zwar üblich, die Begrifflichkeiten der Menschheit aufzuteilen, indem man z.B. eine absolute, akademische Trennungslinie zwischen sogenannter Naturwissenschaft und klassischer künstlerischer Komposition ziehen zu müssen glaubt, doch ist es eine Tatsache, wie die Entdeckungen von Kepler, Fermat und Leibniz belegen, daß die speziell schöpferischen intellektuellen Kräfte des einzelnen Menschen in der Gesellschaft nicht in der Mathematik zu orten sind, sondern in ihrer Ausweitung auf die Naturwissenschaft, diese schöpferischen Kräfte, wie sie in der Rolle der klassischen Ironie in Dichtung und Drama und in den Methoden von J.S. Bach, W.A. Mozart und Ludwig van Beethoven bis hin zu Johannes Brahms anzutreffen sind. Die Methoden der Metapher sind, wenn sie von der Poesie und der Musik in die Praxis der Naturwissenschaft übertragen werden, die inspirierende Quelle für naturwissenschaftlich-technische und verwandte Errungenschaften bei der Steigerung der Produktivkräfte der Arbeit.

Die folgenden Erklärungsansätze für diesen ironischen Umstand sind an dieser Stelle für das vorliegende und auch für das folgende Kapitel dieses Berichtes erforderlich.

Zu Beginn möchte ich hervorheben, daß die schöpferischen Kräfte des einzelnen Menschen, auf denen große, revolutionäre Erkenntnisfortschritte im Bereich der Naturwissenschaften beruhen, für ihr Entstehen einer Quelle bedürfen, die für den menschlichen Geist einzigartig ist. Diese Kraft ist dort zu finden, wo die Kreativität in den klassischen Formen des künstlerischen Schaffens, wie die klassische Metapher in Poesie, Drama, Musik, ihren Ausdruck findet - zum Beispiel auf die Art und Weise, wie Rembrandt in seinem genialen Gemälde den einsichtsvollen und munteren Homer jenen eitlen Gecken betrachten läßt, der als quasi einbalsamierter Aristoteles dargestellt ist.

Man braucht die ironische Rolle wahrer Kreativität nicht als geheimnisvoll zu betrachten. Das Akademiemitglied Wernadskij ist uns eine große Hilfe in dieser besonderen Frage. Ich erläutere das jetzt und kehre später, besser vorbereitet, wieder zu dem großen Prinzip zurück, das Shelleys Verteidigung der Poesie zugrunde liegt.

Das Abiotische, die Biosphäre und die Noosphäre

Der Mensch beobachtet und wirkt ein auf das Abiotische, die Biosphäre und die Noosphäre. In den ersten beiden Bereichen ist das Handeln des Menschen ein Eingreifen wie in Bereiche außerhalb des menschlichen Geistes an sich. Dieses Verfahren führt uns zu dem Ort, wo die Gesamtheit der angewandten Naturwissenschaft lokalisiert ist; wir wirken hierbei mit dem Geist auf Gegenstände ein, die nicht der menschliche Geist selbst sind. Im zweiten Bereich, den Disziplinen der richtig definierten klassischen Kunst, ist der Gegenstand des Verfahrens die bewußte Veränderung in der Natur des menschlichen Verhaltens als solchem, und dieser Umstand wird treffend verdeutlicht, wenn man über die außergewöhnliche Bedeutung von J.S. Bachs Sammlung der 48 Präludien und Fugen nachdenkt, in denen der Kompositionsaufbau, d.h. die bewußte Entwicklung von Raum und Zeit, zu einer Wissenschaft des singenden menschlichen Geistes werden.12 Der Bereich der klassischen künstlerischen Komposition ist der Ort, aus dem die Kreativität des einzelnen Menschen grundlegende Veränderungen in die Bereiche des Abiotischen und des Biotischen hinüberführt.

In aller großen klassischen Kunst erschafft sich der Mensch als Künstler selbst aufs Neue, indem er die Art und Weise, in der er die belebte und die unbelebte Welt und sich selbst sieht, neu gestaltet. Der wahre Ausdruck dieser Qualität menschlicher Kreativität, die den Menschen von allen Tieren unterscheidet, ist in dem zu finden, was ich hier als Funktion der klassischen Komposition in der Kunst bezeichne.

Auf dieser höheren Erfahrungsebene des einzelnen Menschen haben wir es mit der direkten Manifestation der besonderen, kreativen Kräfte des menschlichen Geistes zu tun. Eine entscheidende Art der Verdeutlichung hiervon ist das Leibnizsche Infinitesimal. Ich beschreibe den Weg, wie die folgende Frage entstanden ist, und zeige dann ihre Bedeutung für das oben gerade angedeutete Thema.

Betrachten Sie jetzt die außerordentliche, schöpferische Leistung der Entwicklung der Differentialrechnung durch Leibniz.

Johannes Kepler hinterließ den Wissenschaftlern nach ihm zwei ganz besondere Aufgaben zur Bearbeitung. Die erste ist uns alle als das Leibnizsche Infinitesimal bekannt. Die zweite war die Untersuchung physikalisch-elliptischer Funktionen, eine Herausforderung, die bedeutende Zeitgenossen von Carl Friederich Gauß aufgegriffen haben. Zur Frage des „Infinitesimals“: Als die ideologischen Nachfolger Paolo Sarpis und seines Ockhamistischen Liberalismus G.W. Leibniz als endgültig gestorben betrachteten, setzten hundert Jahre anhaltende Bemühungen ein, Leibniz die Entdeckung des Kalkulus abzusprechen. Wichtigen Anteil daran hatten die Kreise um den Venezianer Antonio Conti und Voltaire. Andere, die sich an diesem Anti-Leibniz-Schwindel beteiligten, waren namentlich Abraham de Moivre, Jean le Rond D’Alembert, Leonhard Euler und Eulers Schüler Joseph Lagrange.

Der Beitrag de Moivres zu diesem Anti-Leibniz-Schwindel bestand darin, seinem Komplizen D’Alembert einzureden, das Leibnizsche Infinitesimal sei bloß „imaginär“, eine reine Fiktion aufgrund einer besonderen Laune der Mathematik. Euler machte sich für eine etwas andere Art von Betrug stark; in einem Brief an eine deutsche Prinzessin behauptete er, es gäbe in der Mathematik eine unendliche Teilbarkeit. Der Mythos der „imaginären Zahlen“ ging von diesen und verwandten Quellen unter den Gefolgsleuten von Conti und Voltaire aus.

Da es Euler eigentlich besser wußte, sich aber trotzdem an dem Geschwätz über „imaginäre Zahlen“ beteiligte, war sein Beitrag zu den Schwindeleien von Conti und Voltaire reiner politischer Opportunismus, dessen Früchte er seinem Schützling Lagrange überließ.

Der Ursprung dieser Betrügereien gegen Leibniz läßt sich in der europäischen Kultur zurückführen auf die Angriffe auf Leibniz’ Vorläufer wie Filippo Brunelleschi und Nikolaus von Kues sowie auf dessen Beitrag zur Definition „nichtgeometrischer“ Kurven wie der Kettenlinie. Es reicht aus, hier festzustellen, daß die Kettenlinie oder auch Seilkurve von Brunelleschi als physikalisches Bauprinzip der auf andere Weise praktisch nicht konstruierbaren Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore in Florenz angewandt wurde. Ähnlich hatte auch Nikolaus von Kues darauf bestanden, daß die von Archimedes behauptete Quadratur des Kreises ein systemischer Fehler des Umkreises von Archimedes sei. Der Cusa-Anhänger Leonardo da Vinci hatte die physikalische Bedeutung der Kettenlinie und das Verhältnis ihrer Funktion zur Schlepplinie, der Traktrix erkannt. Die gleiche Bedeutung hat Pierre de Fermats Entdeckung der geringsten physikalischen Wirkung. Das allgemeine physikalische Prinzip der geringsten Wirkung, das Leibniz in Zusammenarbeit mit Jean Bernoulli entwickelte, ersetzte die frühere Entdeckung des Prinzips der „kürzesten Zeit“ durch den Leibnizfreund Christian Huyghens. Dieses Prinzip wurde, als er mit Huyghens im Archiv von Blaise Pascal in Paris daran arbeitete, vollständig als Kernpunkt von Leibniz’ umgearbeiteter Version seiner einzigartig genialen ersten Entdeckung der Differentialrechnung aus dem Jahre 1675 übernommen.

Dies ist der Kern der Sache.

Ausgehend von Keplers ureigener Entdeckung des Prinzips der allgemeinen Gravitation in seiner Weltharmonik wurzelte die Entdeckung der Differential- und Integralrechnung durch Leibniz nicht in formal-mathematischen, sondern in physikalischen Begriffen.

Tatsächlich jedoch wurde die Angelegenheit über jede weitere ernsthafte wissenschaftliche Debatte hinaus durch den Einfluß des führenden Mathematikers des 18. Jahrhunderts, Abraham Kästner (1719-1800) von der Universität Göttingen, entschieden. Was die Betrügereien angeht, die dem Experten für schwarze Magie, Isaac Newton, zugeschrieben wurden, so reduzierte sich Newtons Ansehens praktisch auf null durch die nachfolgenden, maßgeblichen Arbeiten der Ecole Polytechnique von Gaspard Monge, Lazard Carnot und Alexander von Humboldt und außerdem - entgegen den Angriffen von Betrügern wie Rudolf Clausius und Hermann Grassmann - durch die elektrodynamischen Arbeiten von Gauß, Wilhelm Weber, Lejeune Dirichlet und Bernhard Riemann.

Mit anderen Worten, schon seit der antiken Wissenschaft der Sphärik, wie sie sich in der Arbeit der Pythagoräer und Platons ausdrückte, leitete sich die kompetente Ausübung der Geometrie aus physikalischen Prinzipien der Astronomie ab und wurde in einer Art angewandt, die man heute als physikalische Geometrie kennt. Um der Wissenschaft der physischen Ökonomie willen sollten wir heute von „physikalischer Geometrie“ sprechen, um auf diese Weise andere, inkompetente Geometrien wie z.B. die Euklidische Geometrie abzulehnen - genauso wie wir die „physikalische Chemie“ Mendelejews und Wernadskijs oder die physikalische Biochemie Wernadskijs der „Physik“ gegenüber bevorzugen.

Der gewissenhafte Gebrauch der Terminologie ist wichtig, denn dadurch wird die experimentelle Grundlage kompetenter Arbeit in diesem Forschungsbereich betont. Wir müssen unbedingt auf solchen Unterscheidungen bestehen, denn die Gegenstände der Sinneswahrnehmung als solcher sind uns in Wirklichkeit nicht bekannt; wir kennen die entsprechenden Erscheinungen nur als solche. Wir wissen aus der Erfahrung, wie man mit Hilfe verschiedener unserer biologischen und synthetischen Instrumente wirksame Kontrolle über bestimmte Phänomene erlangt.

Wir sind deswegen keine Nominalisten. Wir können wissen, was wir erfaßt haben, und wir können Bestehendes daran erkennen, daß es solchen Erfahrungen entspricht; doch treten wir uns selbst auf die Füße, wenn wir annehmen, wir könnten das Universum in eine Ansammlung von Objekten aufschlüsseln, wie es der törichte Euklid versuchte, wo doch unser tatsächliches Wissen in unserer menschlichen - kreativen - Beziehung zu Verhältnissen zwischen Prozessen, nicht Dingen, besteht.


Anmerkungen

9. Daran wird deutlich, daß die Gesundheitspolitik der Regierung Obama von ihrem Ansatz her faschistisch ist. Wenn ein Mann regelmäßig auf einem Esel zur Arbeit reitet, ist er deshalb noch lange kein Esel.

10. Die Ideologen des Silicon Valley wie die Bertrand-Russell-Anhänger Norbert Wiener und John von Neumann sind Geschöpfe, die sich nicht ihrer Geburt nach, sondern aufgrund ihrer gewählten Profession nicht nur als untermenschlich, sondern im Grunde als anorganisch definieren. Kein Wunder, daß Hilbert alle beide wegen offensichtlicher Inkompetenz vom weiteren Studium in Göttingen ausschloß.

11. So gilt beispielsweise ein Zuwachs an nominellem monetärem Reichtum oft als Beleg wirtschaftlichen Wachstums, selbst dann, wenn damit eine Schrumpfung des physischen Reichtums der Volkswirtschaft einhergeht. So haben die „Rettungsaktionen“ der Federal Reserve und anderer, die seit September 2007 nacheinander unter den verrückten Regierungen Bush und Obama in Gang gesetzt wurden, die produktive Beschäftigung, den physischen Ausstoß, den Lebensstandard und viele einst prosperierende Unternehmen zerstört. Solche Verrücktheiten sind typisch für den Wahn, den man auch „Magie des Marktes“ nennt.

12. Am besten läßt sich diese Frage daran verdeutlichen, wie verschiedene große Komponisten W.A. Mozarts Fantasie KV 475, in der Mozart Bach verewigt hat, behandelt haben. Jeder dieser Fälle ist einzigartig, doch decken sie sich alle mit der gleichen Grundidee.