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Neue Solidarität
Nr. 28, 8. Juli 2009

Französische Ärzte verweigern Triage und berufen sich auf die Resistance

Der Französische Notärzte-Verband (AMUF) hat am 10. Juni eine Petition gestartet, in der sie erklären, sie würden sich weigern, Präsident Sarkozys jüngstes Gesundheitsgesetz (das HPTS- oder Bachelot-Gesetz) anzuwenden, das Krankenhausmanager ermächtigt, als Finanzdiktatoren darüber zu entscheiden, wer eine medizinische Behandlung erhält und wer nicht. Die Ärzte berufen sich darin ausdrücklich auf die CNR, die überparteiliche Organisation, des Widerstands gegen die Nazis:

„Wir, Notärzte überall in Frankreich, erklären hiermit, daß wir, was immer die Zukunft dieses neuen Gesetzes sein wird, und im vollem Bewußtsein der Tragweite unserer Taten, ab morgen in den Widerstand treten werden. Wir werden die Mission der öffentlichen Krankenhäuser erfüllen, auf die der Nationale Rat des Widerstands seine Hoffnungen setzte. Wir werden in die öffentlichen Krankenhäuser zu jeder Zeit und an jedem Ort alle Männer und Frauen aufnehmen, die den Dienst des öffentlichen Gesundheitssystems in Anspruch nehmen.

Kein Patient ist nur eine Ware, unsere Krankenhäuser sind keine Unternehmen, in denen ein Pseudo-Vorstandschef morgen darüber entscheiden kann, welche medizinische Versorgung gut ist und welche schlecht, oder welches medizinische Projekt die Ärzte, die ,unter seinem Stiefel’ stehen, durchführen müssen.

Unsere Würde verlangt, daß wir uns weigern, Patienten auszuwählen, die dies ,wert’ sind. Unsere Würde verlangt, daß wir in jedem dieser Männer und Frauen, die sich an uns wenden, leidende Männer und Frauen sehen, die im Namen der Menschheit, die keinen Marktwert darstellt, Hilfe benötigen.“

sas