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Aus der Neuen Solidarität Nr. 12/2009

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Obama und Brown streiten über Steuerparadiese

Das Weiße Haus unter Präsident Obama setzt sich energisch dafür ein, daß die von Sen. Levin eingebrachte Senatsvorlage „S. 506“ - das „Gesetz zur Einschränkung der Nutzung von Offshore-Steuerparadiesen und mißbräuchlicher Steuerunterschlupfe zur unangemessenen Vermeidung von Bundessteuern und für andere Zwecke“ - verabschiedet wird. Sie soll die „Offshore“-Einkommen von Steuerflüchtlingen aufdecken und zur Besteuerung heranziehen. Die Menge des unbesteuerten Vermögens in den Offshore-Zentren des Britischen Empire, in der Schweiz und Liechtenstein wird derzeit auf insgesamt bis zu 13 Billionen Dollar geschätzt. 2006 hatte Barack Obama als damaliger Senator von Illinois zusammen mit Sen. Carl Levin (D-Michigan) bereits einen inhaltlich identischen Antrag eingebracht.

Lyndon LaRouche erklärte am 4. März die „vollkommene und enthusiastische Unterstützung“ seines Aktionskomitees (LPAC) für die „Stoppt-den-Mißbrauch-von-Steuerparadiesen-Vorlage“. Es könne Banker und Verwalter von Hedgefonds, die das System zum Einsturz gebracht haben, daran hindern, ihre unverdienten Vermögen zu genießen, ohne dafür Steuern zu bezahlen, was die US-Regierung rund 100 Milliarden Dollar pro Jahr an Steuereinnahmen kostet.

Noch wichtiger ist, daß die Kampagne des Weißen Hauses, die „Bankgeheimnis-Paradiese“ des Britischen Offshore-Empire zu öffnen, Obama „auf Kollisionskurs mit [dem britischen Premierminister] Gordon Brown bringt“, wie der Londoner Guardian am gleichen Tag berichtete. Damit auch im Gegensatz zu Deutschland und Frankreich stehend, widersetzen sich die Briten einer Öffnung der der Steuerhinterziehung dienenden Offshore-Bankzentren und weigern sich ebenso, die dort verbuchten Derivate und andere faule Schulden abzuschreiben. Der Guardian schreibt, Levins Gesetz „ist ein schwerer Schlag für Jersey, die Cayman-Inseln und die Schweiz.“ Die meisten Offshore-Bankzentren stehen unter dem Schutz Großbritanniens (oder der Niederlande).

Brown steht unter enormem Druck der Londoner City und der Offshore-Zentren, diesen „Schlag“ gegen das imperiale System aufzuhalten. Auch wenn der Guardian dies nicht erwähnt: Brown wurde in seiner Zeit als Finanzminister als „Minister für Steuerflüchtlinge“ bezeichnet, weil er die britischen Offshore-Geldzentren protegierte, ein Abschreiben der dort verbuchten Derivate und anderen faulen Schulden verhinderte und sich gegen jegliche Regulierung der Banken in der City of London stellte.

Das erste Indiz, daß Präsident Obama die „Sonderbeziehung“ zwischen den USA und Großbritannien zurückgestellt hat, war seine Entscheidung, noch vor seiner Amtseinführung, die Büste Winston Churchills, die Großbritannien dem Weißen Haus unter George Bush überreicht hatte, aus dem Oval Office zu entfernen und an die britische Botschaft zurückzuschicken. Er ersetzte sie durch eine Büste Abraham Lincolns, der die Konföderation der Südstaaten - eine Marionette des Britischen Empire - besiegt hatte. Am 3. März sagte Obama dann eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem in Washington weilenden Premierminister Gordon Brown ab, bei der Brown für seinen neuesten Bankenrettungsplan werben wollte.

Sollte die Senatsvorlage in Kraft treten, würde dies Gordon Brown zwingen, die Steuerräuber an der Wall Street und in der Londoner City - und solche Figuren wie den britischen Agenten George Soros - offen zu verteidigen. „Präsident Obamas Unterstützung für die ,Stoppt-den-Mißbrauch-von-Steuerparadiesen-Vorlage’, wie sie Finanzminister Geithner am 3. März bekannt gab, ist eine sehr willkommene Nachricht, und sie verbessert die Chancen sehr, daß in diesem Jahr ein Offshore-Steuer-Gesetz in Kraft tritt“, kommentierte Senator Levin. LaRouche fügte hinzu: „Das ist exzellent. Macht weiter so.“

eir

 

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