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Aus der Neuen Solidarität Nr. 7/2008 |
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Bloomberg-Beraterin verteidigt Finanzräuber, die Argentinien bedrohen
Ihre Herkunft weist sie als Mitarbeiterin des mit den
Lazard-Interessen verbundenen Kennedy-Klans aus und sie ist Michael Bloombergs
wichtigste außenpolitische Beraterin. Ganz im Sinne dieses Stammbaums ist Nancy
Soderberg eine eifrige Verfechterin der spekulativen Räuberfonds, die
Argentinien (und viele andere Staaten) jahrelang plünderten und nun für ihre
schmutzige Arbeit bezahlt werden wollen. Als Aktivposten der Kennedys ist
Soderberg gewohnt zu tun, was man ihr sagt - weitergehende Motive braucht man
bei ihr nicht zu suchen.
Zusammen mit Robert Shapiro, einem früheren
Unterstaatssekretär im Finanzministerium der Clinton-Ära leitet Soderberg die
Amerikanische Arbeitsgruppe Argentinien (ATFA). Sie verlangt von der Regierung
Kirchner, daß sie den Räuberfonds den gesamten Nominalwert der von ihnen
gehaltenen Regierungsanleihen zurückzahlt. Diese hatten sich 2005 geweigert,
bei der Umstrukturierung der argentinischen Staatsschulden zu kooperieren, als
die Regierung den Gläubigern 30% des Nominalwertes angeboten hatte, und
gedroht, Argentinien werde sich damit abzufinden haben, künftig von der
internationalen Finanzwelt für immer als „Paria“ behandelt zu werden. Soderberg
argumentiert, Argentinien füge den armen „amerikanischen Bürgern“, die in die
Anleihen des Landes investiert hatten, „irreparablen Schaden“ zu.
Die ehemalige Botschafterin bei der UN macht deutlich, was
ihre Auftraggeber wollen, wenn sie, wie Cheneys Mannschaft, lügt, Iberoamerika
sei ein Kampfschauplatz „konkurrierender Ideologien“ - Kommunismus bzw.
Sozialismus à la Hugo Chavez und der von den Vereinigten Staaten verteidigten
„freien Marktwirtschaft“. Sie verlangt deshalb, Argentinien solle sich von
Venezuela entfernen, aufhören, die „radikale“ Bank des Südens zu unterstützen,
und seine „unverantwortliche“ Anti-IWF-Politik aufgeben. Während einer
Konferenz, die von dem Wall-Street-verbundenen Magazin LatinFinance in
Miami veranstaltet wurde, forderte sie Argentinien am 31. Januar auf, seine „Finanzen
in Ordnung zu bringen“ und seine Außenpolitik zu ändern. Es müsse sich
den Ländern anschließen, „in denen die Zukunft liegt: den USA, Europa und den
Ländern in Lateinamerika, die verantwortungsbewußt sind“. In mehreren
Zeitungsartikeln identifizierte sie die „pragmatischen“ Länder Brasilien, Chile
und Mexico als die „verantwortungsbewußten“ Staaten.
Am 9. September 2007 hatte Soderberg in einem Artikel in der
Londoner Financial Times die damalige argentinische
Präsidentschaftskandidatin und heutige Präsidentin Cristina Kirchner gewarnt,
im Falle ihrer Präsidentschaft sollte sie [Argentiniens] Unterstützung für die
Bank des Südens aufgeben“, und „das Investitionsklima säubern, damit das
internationale Kapital wieder auf die Märkte zurückkehren kann.“ Nur wenige
Tage zuvor, am 6. September 2007, hatte sie in einem Artikel in der Los
Angeles Times argumentiert, es gehe um mehr als um „enttäuschte“ Investoren
oder die Notwendigkeit, „Kirchner und Chavez eine harte Botschaft zu
übermitteln“: Was auf dem Spiel stehe, sei „die Integrität der internationalen
Kreditmärkte“ - Argentinien verhalte sich „unfair“.
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