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Aus der Neuen Solidarität Nr. 6/2008 |
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Der Tag des Börsenkrachs an der Wallstreet, der die Große Depression einleitete, war der 25. Oktober 1929, der sogenannte „Schwarze Freitag“.
Man vergleiche damals und heute:
Präsident Herbert Hoover, Stellungnahme des Weißen Hauses am 25. Oktober 1929 nach zweitägigem „Blutbad“ auf den Aktienmärkten: „Die grundlegende Wirtschaft des Landes, d.h. Produktion und Vertrieb von Gütern, ruht auf einer gesunden und erfolgreichen Basis.“
Präsident George W. Bush, Pressekonferenz am 20. Dezember 2007: „Meine Meinung zur Wirtschaft ist, daß die Grundlagen stark sind, daß wir aus gutem Grunde starkes Wachstum haben: daß wir konkurrenzfähig sind, flexible Arbeitsplätze haben, daß wir die Steuern niedrig gehalten haben und die Exporte steigen.“
Weitere weise Worte aus dem Jahr 1929:
Am 19. Oktober 1929 erklärte die Harvard Economic Society, die Wirtschaft stünde vor einer „neuerlichen Anpassungsphase“: „Wenn durch eine Rezession ernsthafte Konsequenzen für die Wirtschaft drohten (wofür es zur Zeit keinen Anhaltspunkt gibt), würde die Federal Reserve zweifellos Schritte unternehmen, um dem Geldmarkt Erleichterung zu verschaffen und so die Entwicklungen unter Kontrolle zu halten.“
Und noch einmal am 26. Oktober: „Trotz seiner Schwere glauben wir, daß der Einbruch bei den Aktienpreisen sich als vorübergehende Schwankung erweisen wird und nicht als Vorläufer einer Wirtschaftsdepression, die zu weiteren lang anhaltenden Liquidationen führen würde.“
Charles E. Mitchell, Vorsitzender der National City Bank of New York, sagte Anfang Oktober: „Die industrielle Lage der Vereinigten Staaten ist völlig gesund und unsere Kreditsituation keineswegs kritisch.“
Einige Tage später: „ Obwohl die Spekulation in den USA in einigen Fällen zu weit gegangen ist, befinden sich die Märkte nun im allgemeinen in einer gesunden Situation. Die letzten sechs Wochen haben immens viel Gutes getan, indem sie die Preise schrumpfen ließen... Die Marktwerte haben eine gesunde Basis im generellen Wohlstand unseres Landes.“
Und am 22. Oktober: „Ich weiß nichts, was an der Aktienbörse oder der zugrundeliegenden Wirtschafts- und Kreditstruktur grundsätzlich falsch wäre.“
Das News Bureau am 19. Oktober: „Wenn dieser Tage (wirtschaftliche) Schwächungen bemerkt werden, so ist das vergleichbar mit einem Läufer, der verschnauft... Die allgemeine Lage ist zufriedenstellend und im Grundsatz gesund.“
John D. Rockefeller, 30. Oktober: „In der Überzeugung, daß der Zustand des Landes im Grundsatz einwandfrei ist und daß es in der Wirtschaft nichts gibt, was die Zerstörung von Werten, die während der letzten Woche an den Börsen stattfand, rechtfertigen würde, kaufen mein Sohn und ich seit einigen Tagen ganz normale, gesunde Aktien.“
[Quelle: Frederick Lewis Allen, Only Yesterday; An informal History of the 1920s] (1931)