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Aus der Neuen Solidarität Nr. 34/2008

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Wirtschaftsnachrichten

Eine spanische Bankenkrise? Wer hätte das gedacht...

Mit der sprichwörtlichen Weitsicht der Wall Street warnte das große Finanzhaus Morgan Stanley kürzlich vor einer „bevorstehenden Bankenkrise in Spanien“. Wir wissen nicht, wie die Experten bei Morgan Stanley das herausgefunden haben - aber die Tatsache, daß das komatöse spanische Bankenwesen schon seit Monaten nur noch von der EZB künstlich am Leben erhalten wird, mag ihnen auf die Sprünge geholfen haben.

Ausgehend von dem Morgan-Stanley-Bericht malte dann Ambrose Evans-Pritchard, Sprachrohr der Torys beim Londoner Daily Telegraph, das Gespenst einer ähnlichen Finanzkrise wie 1992 an die Wand, als das Pfund und die Lira aus dem Europäischen Währungssystem EWS ausscheren mußten. Aber wie üblich verschwieg Evans-Pritchard ein paar entscheidende Aspekte: Erstens sind die spanischen Banken heute praktisch nur noch der Wurmfortsatz der britischen, die Spanien ausbeuten, indem sie dort eine vergleichbare Immobilienblase wie in England und Amerika schufen. Zweitens war die Krise des EWS ein abgekartetes Spiel, in dem George Soros der Bank von England als Strohmann diente. Jetzt, wo die Briten Spanien noch beschleunigt ausplündern, um sich selbst zu retten, bricht das spanische Bankensystem zusammen.

Da Europas Nationen unter dem Maastrichter und ähnlichen EU-Verträgen keine Entscheidungsbefugnis mehr über ihre Währung haben, stehen der spanischen Regierung auch keine Mittel zur Verfügung, etwas gegen die Krise zu unternehmen - sie ist den imperialen Finanziers, deren Sprachrohr Evans-Pritchard ist, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Les Echos warnt vor Umkehrung der „Hebelwirkung“

Frankreichs führende Finanzzeitung Les Echos warnte am 5. August, das jüngste Schrumpfen der Finanzwerte um mehr als 30% werde sich bald in der Bauwirtschaft, Automobilsektor und andere Konsumbranchen auswirken. Der Autor, Stephane Le Page, sagt einen Teufelskreis voraus, in dem das Schwinden der Finanzwerte Verluste in den übrigen Wirtschaftssektoren auslöst, dies wiederum weitere Abwertungen der Finanzpapiere nach sich zieht, usw.

Lyndon LaRouche hat dieses Phänomen als „Crash mit umgekehrter Hebelwirkung“ bezeichnet: Die fiktiven Finanzwerte, die immer wieder gegenseitig zur Grundlage neuer Schuldentitel gemacht wurden, lösen sich in Luft auf: die Blase platzt. Der völlige Kollaps der Wirtschaft kann in einem solchen Fall nur durch energische Maßnahmen der Regierungen verhindert werden, wie sie LaRouche als „Brandmauer“ zum Schutz der Realwirtschaft, der Bürger und Banken fordert. Was Les Echos als Zukunft beschreibt, ist schon längst im Gang und viel bedrohlicher, als die Zeitung zuzugeben wagt.

Vorschläge der Automobilkonzerne: zu wenig und zu spät

Drei Jahre zu spät greifen die „großen Drei“ US-Autobauer in Detroit Elemente von Lyndon LaRouches Vorschlag aus dem Jahr 2005 zur Rettung des Automobil- und Maschinenbaus auf und fordern Bundeskredite für eine Produktionsumstellung. Wie die Detroit Free Press am 5. August berichtete, werben die Vorstandschefs von Ford, GM und Chrysler bei den Kongreßabgeordneten von Michigan für einen Umstellungskredit in Höhe von 40 Mrd.$.

Die tragische Ironie dabei ist, daß in den drei versäumten Jahren 200.000 Arbeitsplätze in der Autoindustrie verlorengegangen sind. LaRouche drängte im April 2005 in seiner „Botschaft an William Ford“ die Konzernchefs, Bundeskredite für die Umstellung der Autoindustrie auf Infrastrukturbau zu verlangen. LaRouches Aktionskomitee mobilisierte im Kongreß intensiv für das „Gesetz zur wirtschaftlichen Erholung“, mit dem die Autoindustrie diese neue Aufgabe erhalten hätte, Hunderte Aktivisten der Autogewerkschaft UAW unterstützten dies - aber die ganzen zwei Jahre schwiegen sich die Vorstände der Autoindustrie aus. Im Gegenteil, sie erklärten den Kongreßabgeordneten, Bundeskredite, Bürgschaften oder „Hilfen“, wie sie es nannten, bräuchten und wollten sie nicht. Statt dessen organisierten sie für den Kongreß windige Werbeveranstaltungen für Äthanolautos und halfen dem Bankier Felix Rohatyn und seinen Verbündeten in der Demokratischen Partei, LaRouches Vorschlag abzuwürgen, indem sie fälschlich behaupteten, es sei eine „Verstaatlichung“. Damit haben sie ihrer eigenen Branche und damit Amerikas Kapazitäten im Maschinen- und Anlagenbau massiv geschadet.

Der neue Vorschlag der Autobauer ist eine schlechte Parodie von LaRouches Politik. Sie wollen damit ihre Produktion auf den Bau von Kleinwagen, wie sie sie bereits in ihren europäischen Werken produzieren, und auf Elektroautos umstellen. Im Grunde wollen sie die Bundeskredite nur, um sich vor der eigentlich verdienten Insolvenz zu bewahren. Die drei Generaldirektoren haben erkannt, daß ihre Konzerne auf den Kapitalmärkten nicht genug Kredit bekommen werden, um zu überleben, weil ihre Kreditwürdigkeit inzwischen unter der von Ramschanleihen liegt und das Einkommen aus Autoleasingverträgen zusammengebrochen ist. Chrysler etwa mußte mit ansehen, wie seine existierenden Kreditlinien um 20% schrumpften, als sie verlängert werden sollten.

LaRouche hält den Vorschlag für kontraproduktiv und fordert daher den Kongreß auf, ihn abzulehnen: „Investiert keinen Bundeskredit in diese Autokonzerne. Benutzt statt dessen dringend notwendige Infrastrukturprojekte, um die Autowerke wiederzubeleben - auch die, die in den letzten zwei Jahren geschlossen wurden. Dazu sollte man neue Bundesfirmen gründen. Unterstützt meinen ,Roosevelt-Vorschlag’, das ,Dringlichkeitsgesetz zum Aufschwung’, das vom Tisch gefegt wurde. Bringt es wieder auf den Tisch. Baut neue Infrastruktur, steigert die nationale Produktivität und laßt die Hände davon, haufenweise Kleinwagen zu bauen.“

 

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