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Aus der Neuen Solidarität Nr. 29/2008 |
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Abramoff und Afrika
Bis 1985 war Jack Abramoff Vorsitzender der
Studentenorganisation der Republikanischen Partei. In dem Jahr eröffnete er die
Washingtoner Zentrale der International Freedom Foundation (IFF), einer
Tarnorganisation von Geheimpolizei und Militärgeheimdienst des damals noch
weißen südafrikanischen Regimes mit weiteren Büros in London, Hamburg, Brüssel,
Rom und Johannesburg. Abramoff blieb Vorsitzender der IFF bis zu ihrer
Schließung 1993, als die südafrikanische Regierung ihre verdeckte jährliche
Finanzierung von 1,5 Mio.$ einstellte.
Craig Williamson, ein südafrikanischer Spion und
Auftragskiller, leitete das IFF-Zentrum in Johannesburg. Nachdem die Regierung
der schwarzen Mehrheit die Macht übernommen hatte, gestand Williamson
zahlreiche staatliche Auftragsmorde, und er und andere Beamte enthüllten, daß
Abramoffs IFF Teil einer größeren Initiative des südafrikanischen
Militärgeheimdienstes gegen Nelson Mandelas Anti-Apartheid-Bewegung war.
Nach Informationen aus dem Umfeld von Williamson und Craig
finanzierten die Südafrikaner Abramoff schon, als er 1981 den Vorsitz der
College-Republikaner übernahm, sowie danach. Craig Williamson persönlich
bildete Abramoff in der Kunst der Täuschung und politischer schmutziger Tricks
aus.
1985 gründete Abramoff auch die Gruppe Citizens for America.
Abramoffs Gruppe war Teil eines weltweiten Netzes von Söldnern, Waffen- und
Drogenschiebern, Geldwäschern, Terroristen und Spionen, die man kollektiv „Die
Asteroiden“ nannte.
Abramoff, sein Stellvertreter Grover Norquist und Williamsons
South Africa National Student Foundation veranstalteten 1985 eine
Gipfelkonferenz mit rechtsgerichteten Guerillabewegungen, afrikanischen
Diamantenschmugglern, afghanischen Mudschaheddin- Heroinhändlern und Oliver
Norths Contra-Kokainschmugglern aus Nikaragua.