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Aus der Neuen Solidarität Nr. 18/2008 |
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Carter: Frau Rice, Sie sind unaufrichtig!
Kaum hatte der frühere US-Präsident Jimmy Carter seine
bahnbrechende Nahostreise beendet, da erklärte US-Außenministerin Condoleezza
Rice, sie hätte Carter vorher nahegelegt, sich nicht mit Vertretern Syriens
oder der Hamas zu treffen. Das ist offenbar eine glatte Lüge. Carter
veröffentlichte dazu die folgende Erklärung, die am 23. April auf der Webseite
des Carter Centers erschien:
„Präsident Carter hegt die größte Hochachtung für
Außenministerin Condoleezza Rice und geht davon aus, daß sie eine aufrichtige
Frau ist. Dennoch verbreitet sie, vielleicht irrtümlich, weiterhin eine
Erklärung, die nicht der Wahrheit entspricht. Niemand aus dem Außenministerium
oder irgendeiner anderen Abteilung der amerikanischen Regierung hat ihn darum gebeten,
von seinem jüngsten Besuch im Nahen Osten abzusehen oder ihm nahegelegt, sich
nicht mit dem syrischen Präsidenten Assad oder Führern der Hamas zu treffen.
Bevor er seine ausgedehnte Reise antrat, die ihn zunächst zu
einer Wahlbeobachtung nach Nepal führte und danach zu dem Besuch in Israel, dem
Westjordanland, Ägypten, Syrien, Saudi-Arabien und Jordanien, rief Präsident
Carter Frau Rice an, um sie über die Reise und die geplanten Treffen zu
informieren. Da sie selbst sich zu der Zeit in Europa aufhielt, rief ihr
Stellvertreter zurück. Sie führten ein sehr freundliches, etwa 15minütiges
Gespräch, bei dem es zu keiner der oben beschriebenen negativen oder warnenden
Äußerungen kam. Mit jemand anderem hat er nicht gesprochen.“
eir