|
|
|
| Kernthemen | Suchen | Abonnieren | Leserforum |
|
Aus der Neuen Solidarität Nr. 17/2008 |
|
|
|
Lyndon LaRouche hielt am 10. April vor einer Gruppe von Diplomaten in Washington die folgende Rede.
Die meisten von Ihnen kennen zumindest Aspekte der Probleme, vor denen die Welt heute steht. Wir befinden uns heute weltweit in der größten Krise der Neuzeit. Einige Regierungen sind sich einiger Aspekte dieser Krise natürlich stärker bewußt als andere, weil sie bei einigen dieser Probleme auf der falschen Seite stehen.
Die Lage hat allgemein zwei Merkmale. Vor allem befindet sich das ganze Weltfinanz- und Währungssystem in einer hyperinflationären Krise im Weltmaßstab, die von ihrer Dynamik her mit dem vergleichbar ist, was 1923 in der Weimarer Republik geschah. Es ist keine Finanzkrise der Vereinigten Staaten. Es ist eine globale Krise.
Zum besseren Verständnis werde ich längere Ausführungen machen als üblich, aber sie sind notwendig, um die Lage in das rechte Licht zu bringen, denn es ist keine normale Lage. Ich denke, man kann das, was ich früher gesagt habe, nicht mit dem vergleichen, was ich heute in der Welt sehe.
Die Krise hat eigentlich schon 1890 begonnen, als Kaiser Wilhelm II. Reichskanzler Bismarck entließ. Das war in mehrerer Hinsicht von Bedeutung. Erstens hatte man in Europa mit dem Sieg der Vereinigten Staaten über die Briten im amerikanischen Bürgerkrieg die Bedeutung der Vereinigten Staaten für das Weltsystem besser erkannt. Was die Briten besonders fürchteten, war der Aufbau des kontinentalen Eisenbahnnetzes in den Vereinigten Staaten. Das galt als geopolitische Bedrohung des Empire, denn bis dahin hatte die große Macht in der jüngeren und früheren Geschichte stets mehr bei den Seemächten als bei den Landmächten gelegen. Und das britische Empire, das als Empire ursprünglich durch den Pariser Frieden im Februar 1763 in Form eines privaten Unternehmens entstanden war, beherrschte die Welt über ein Finanzimperium mit militärischen Aspekten. Es war im wesentlichen mehr ein diplomatisches Empire.
Als sich die Vereinigten Staaten durch den Sieg über die Briten im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und durch die Entwicklung des transkontinentalen Eisenbahnsystems zu einer kontinentalen Einheit entwickelten, war dies insbesondere nach 1876 für Europa ein Anreiz, dem Beispiel Amerikas zu folgen. In Rußland beispielsweise spiegelte sich dies im Bau der berühmten Transsibirischen Eisenbahn und der Entwicklung Rußlands unter seinen großen Männern der damaligen Zeit wider. Die Entwicklung der Eisenbahn, die Reformen in Deutschland unter Bismarck zwischen 1877 und 1880: all das waren Auswirkungen des Erfolgs der Vereinigten Staaten bei ihrem Sieg in dem von den Briten angezettelten Bürgerkrieg.
Es war Bismarck, der damals verhinderte, daß es nicht schon früher zum großen Krieg kam. Als führende politische Persönlichkeit Deutschlands vereitelte Bismarck diese Politik der Briten, die einen großen Teil der deutschen Regierung hinter sich hatten, indem er mit Nikolaus II. von Rußland und gleichzeitig mit seiner eigenen Regierung verhandelte, um zu verhindern, daß Rußland und Deutschland im Zuge der Balkankrise aneinander gerieten. Aber sobald Bismarck auf Anordnung des britischen Kronprinzen Edward, dem Prinzen von Wales, entlassen wurde, war der Geist aus der Flasche, und es folgte eine ganze Serie von Ereignissen: die Ermordung des französischen Präsidenten, die Dreyfus-Affäre, die Eröffnung des ersten britischen Kriegs gegen China über Englands Verbündeten Japan 1895, usw.
Die ganze Periode von 1890 bis 1945 war im wesentlichen eine Zeit der strategischen Konflikte über sogenannte „geopolitische“ Streitfragen.
Heute sind wir in einer ähnlichen Lage, die sich nur verstehen läßt, wenn man auf diese Zeit zurückblickt, denn was wir sehen, ist eine Fortsetzung dieses längeren geopolitischen Konfliktes, den die Briten steuern, wie im Kalten Krieg. Und als der Einfluß Franklin Roosevelts in den Vereinigten Staaten unter Truman und danach zurückging, besonders nach der Ermordung Kennedys, lief die ganze Welt auf eine neue Krise zu, insbesondere seit dem Absturz des Dollars und vor allem seit der sogenannten Ölkrise in den siebziger Jahren. Aber zunächst wurde 1971 das Dollarsystem zerstört, unter Nixon, der das Bretton-Woods-System abschaffte. Das ruinierte den Dollar.
In der gleichen Zeit organisierten die Briten den berühmten Ölschwindel der frühen siebziger Jahre und schufen damit die anglo-holländischen liberalen Bankinstitutionen von Amsterdam mit dem sogenannten Petrodollar. Der US-Dollar war nicht mehr die stabile Währung der Welt; vielmehr lag die Kontrolle des Ölpreises und damit des Werts des US-Dollars in den Händen derer, die den Spotmarkt in Amsterdam beherrschten.
Seit dieser Zeit wurden die USA systematisch zerstört, durch sich selbst - außen- und wirtschaftspolitisch durch die Regierung Nixon, und intern, realwirtschaftlich, durch die Regierung Carter und die Trilaterale Kommission. Seitdem ging es mit uns immer weiter bergab.
Dann, mit dem Ausbruch der Polenkrise und dem späteren Zerfall der Sowjetunion ab 1989, begann eine weitere Periode großer Plünderungen und einer Änderung des Charakters der Politik weltweit.
Wir sind jetzt an dem Punkt angelangt, an dem der große hyperinflationäre Prozeß außer Kontrolle gerät. Nichts kann das gegenwärtige Weltfinanzsystem retten. Es ist todgeweiht - am Ende. Die einzige Lösung ist die Gründung eines neuen Systems.
Und wir hatten eine neue Entwicklung, den sogenannten Lissaboner Vertrag. Die Organisation des Lissaboner Vertrags bedeutet heute die größte Kriegsgefahr - wahrscheinlich ist sie noch größer als die der dreißiger Jahre - seit dem letzten Jahrhundert. Es gibt den Zusammenbruch des Weltwährungs- und Finanzsystems und die Schaffung eines Europas bis an die Grenzen von Weißrußland und Rußland, das durch den Lissaboner Vertrag, wenn er durchkommt, von einer neuen Diktatur beherrscht wird. Nach diesem Vertrag wird keine Regierung Europas zwischen dem Atlantik und den Grenzen von Weißrußland und Rußland wirklich souverän sein. Sie werden in diesem neuen Arrangement, der Organisation des neuen europäischen Vertrags, Marionetten des Britischen Empire sein - wenn das nicht gestoppt wird.
Infolge dieser Entwicklung, in Verbindung mit der hyperinflationären Explosion, die Ende Juli des vergangenen Jahres begann, sind wir nun in der größten Gefahr von Kriegen und ähnlichen Krisen in der gesamten modernen Geschichte. Die britische Regierung inszeniert praktisch einen Kriegszustand gegen China. In Pakistan herrscht Instabilität, es wird benutzt. Es gibt die Tendenz von China, Indien und Rußland sowie anderen Ländern, sich zu verbünden, um eine Form von Zusammenarbeit und Widerstand gegen diesen britischen Vorstoß zu organisieren.
Die amerikanische Regierung ist eine Marionette... Der US-Kongreß ist seit der letzten Kongreßwahl völlig nutzlos. Extremisten der Finanzwelt wie Felix Rohatyn oder George Soros beherrschen mit ihrem Geld die Kongreßführung und die Demokratische Partei. Der US-Kongreß, Senat wie Repräsentantenhaus, sind ohnmächtig. Es geschehen Dinge, die man noch vor zwei Jahren für unmöglich gehalten hätte.
Wir stehen vor einem Konflikt, für den das typisch ist, was die Briten unter Nutzung ihrer Marionette tun, des Dalai Lama, der früher ein Instrument der Nazis war - dieses Dalai Lama, der auch nach dieser Zeit Teil der Nazi-Organisation blieb. Und das, was die Briten mit der Entwicklung des Britischen Empire als Region des Konfliktes zwischen Indien und China, durch ihre Operationen mit den Tibetanern und den Uiguren geschaffen haben, ist jetzt in vollem Gang.
Was in Afrika geschieht, ist Völkermord. Der Angriff auf Simbabwe ist bloß Teil eines Völkermords, der sich auch gegen Südafrika und andere Teile der Welt richtet.
Wir befinden uns in der schlimmsten Krise der Menschheit in der gesamten modernen Geschichte - jetzt! Es ist eine Krise, die uns an den Rand des Krieges führt. Und wegen der Umstände des modernen Krieges heute reden wir nicht von geordnetem Krieg, sondern vom Krieg als Apokalypse. Das Geschehen in Südwestasien ist typisch dafür. Die Arena des Irakkrieges, der von Tony Blairs Regierung organisiert wurde, wird jetzt als Arena für einen Krieg in der gesamten Region benutzt. Wir befinden uns in der schlimmsten Krise der Geschichte.
Meiner Ansicht nach gibt es Abhilfe. Es gibt Lösungen. Allerdings werden Sie gegenwärtig in der amerikanischen Regierung wenig Potential und Verständnis finden, sie umzusetzen.
Der amerikanische Wahlkampf ist ein wichtiger Teil davon. Die beiden Brennpunkte dieses gesamten Prozesses sind der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf in diesem Jahr und das, was hinsichtlich des Lissaboner Vertrags geschieht. Wenn die Organisation des Lissaboner Vertrags angenommen wird, wird Europa zwischen dem Atlantik und der Grenze von Weißrußland nicht mehr zivilisiert sein. Es wird nur ein faschistisches Regime sein, das in seiner Organisation stark an Mussolinis Organisation in Italien erinnern wird. Das ist der derzeitige Stand.
Es gibt Kräfte in Europa, die Widerstand leisten; sie sind signifikant. Bisher waren sie nicht erfolgreich. Aber wenn diese Vertragsorganisation angenommen wird, wird es keine souveränen Regierungen mehr zwischen dem Atlantik und Weißrußland mehr geben. Keine. Und es wird kein Parlament mehr geben, das irgendeine Macht hätte, keinen Präsidenten, der Macht hätte. Die NATO wird in diese Organisation integriert werden, und es wird eine Kriegsorganisation sein, die bereit ist, in den Krieg zu ziehen, durch Täuschungen und jene Art der Täuschung, die zum Krieg führt.
Wir stehen also vor der größten Krise der gesamten Geschichte, vor allem der Periode, die man die moderne Zivilisation nennt. Eine Krise, die hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Wirkung mit dem vergleichbar ist, was in Europa in der Mitte des 14. Jahrhunderts geschah, im sogenannten Neuen Finsteren Zeitalter. Und nur, indem wir wachsam sind und uns nicht dadurch hereinlegen lassen, daß wir uns um Einzelfragen kümmern, als seien sie das Problem, sondern indem wir sie vom Standpunkt des Ganzen betrachten, als globales Problem - nur von diesem Standpunkt kann man eine Politik formulieren, und können sich die Nationen um eine Politik des gemeinsamen Interesses zusammenfinden, um sich der großen Gefahr zu widersetzen, die heute von London und ihren Interessen ausgeht.
Lesen Sie hierzu bitte auch: Stoppt Gores Biotreibstoffpolitik, sonst gibt es ein Massensterben! - Neue Solidarität Nr. 17/2008 Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006 - Internetseite des Schiller-Instituts Was Lyndon LaRouche wirklich sagt - Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees - in englischer Sprache |
|
| Kernthemen | Suchen | Abonnieren | Leserforum |