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Aus der Neuen Solidarität Nr. 50/2007

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Psychotherapeuten fordern Verbot von Killerspielen

Die Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GwG), der größte europäische Fachverband für Psychotherapie und Beratung, forderte in einer scharf formulierten Erklärung am 28. November das „Verbot von Computerspielen, in denen Jugendliche für das Töten und Foltern von Menschen belohnt werden“. Solche Spiele würden zunehmend verharmlosend als „Ballerspiele“ vermarktet, und der Begriff „Medienkompetenz“ diene dafür häufig als Deckmantel.

Die GwG schreibt, Computerspiele hätten zu Weihnachten Hochkonjunktur und seien ein Riesengeschäft für die Hersteller. Für die zumeist jugendlichen Nutzer seien aber gewaltfördernde Spiele „entwicklungspsychologisch eine Katastrophe“. „Killerspiele sind wie Landminen für die Seele“, sagte Elke Ostbomk-Fischer, Hochschuldozentin und GwG-Mitglied. „Die Medienverwahrlosung junger Menschen hat in den vergangenen Jahren ein derart erschreckendes Ausmaß erreicht, daß die politisch Verantwortlichen umgehend handeln müssen, bevor eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen vom Strudel der Gewalt mitgezogen wird.“ Zu ähnlichen Einschätzungen gelangten führende Kriminologen und medienkritische Wissenschaftler.

Weiter heißt es: „Immer mehr und immer jüngere Kinder verlieren ihr natürliches Mitgefühl, wenn sie stunden- und tagelang in brutalste Action-Welten eintauchen, in denen das Zerstören und Töten als Spaß und Faszination erlebt wird. Insbesondere Jungen sind häufig davon betroffen. Sie verhalten sich dann zunehmend aggressiv und sind für soziale Regeln des menschlichen Miteinanders kaum noch zu gewinnen. Eine wachsende Zahl Jugendlicher verbringt mehr Zeit mit suchtfördernden PC-Spielen als in der Schule.“

In der Erklärung der GwG wird die Definition von „Killerspielen“ in einer Drucksache des Bundesrates (2007-0001-0100/76-07) zitiert: „Spielprogramme, die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen darstellen und dem Spieler die Beteiligung an dargestellten Gewalttätigkeiten solcher Art ermöglichen“. Solche Spiele seien ursprünglich für das US-Militär als Kriegssimulation entwickelt worden, um bei Soldaten die Tötungshemmung abzubauen und ihre „Killereffizienz“ zu erhöhen. Der amerikanische Militärpsychologe David Grossman „warnt eindringlich, daß diese Methode der Konditionierung auf Gewalt ganz genauso bei Kindern und Jugendlichen wirkt, wenn sie solche gewaltorientierten Programme intensiv spielen“.

Wir erinnern daran, daß Helga Zepp-LaRouche schon im Mai 2002, nach dem Schulmassaker in Erfurt, einen internationalen Aufruf für ein Verbot gewalttätiger Videospiele für Kinder und Jugendliche veröffentlicht hat. Die weltweite LaRouche-Bewegung hat jetzt ihre Kampagne für das Verbot solcher Gewaltspiele erneuert und wendet sich auch gegen Internetseiten wie MySpace oder Facebook, wo wahnsinnige Mörder herangezogen werden, wie bei jüngsten Fällen in Finnland, in Perugia und anderswo sichtbar wurde. In den USA veröffentlichte LPAC eine Massenbroschüre mit dem Titel Noosphäre contra Blogosphäre: Ist der Teufel ist deinem Laptop?, die in andere Sprachen übersetzt wird.

eir

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Vorsicht vor MySpace, Facebook und Killervideos: Kulturelle Kriegsführung!
- Neue Solidarität Nr. 49/2007
Von Milken & Enron bis Perugia: „Extremfälle“!
- Neue Solidarität Nr. 49/2007
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- Neue Solidarität Nr. 49/2007
Unsere Warnungen vor der Gefahr durch Gewaltvideospiele
- Neue Solidarität Nr. 18/2007
Nach Erfurt: internationales Verbot von Gewaltspielen!
- Neue Solidarität Nr. 19/2002

 

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