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Aus der Neuen Solidarität Nr. 50/2007 |
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Krise bei IKB droht Kreditanstalt für Wiederaufbau mitzureißen
Die staatseigene KfW Bankengruppe (Kreditanstalt für
Wiederaufbau) gab am 28. November bekannt, daß ihre Verluste durch die Notlage
der Deutsche Industriebank IKB mit fast 4,8 Mrd. Euro fast doppelt so hoch sein
werden wie bisher erwartet. Wegen der drastisch verschlechterten
Marktbedingungen für die durch minderwertige US-Hypotheken belastete
IKB-Tochter Rhineland Funding wurde die Risikovorsorge von bisher 2,5 Mrd. Euro
um weitere 2,3 Mrd. aufgestockt. Die KfW ist mit 38% der größte Anteilseigner
der IKB.
Zusätzlich zu den erwarteten 4,8 Mrd. Euro an Verlusten der
IKB-Tochter, die bereits die Hälfte des Kapitalstocks der KfW auszuradieren
drohen, meldete die IKB weitere 1,3 Mrd. Euro Verluste, die nicht mit Rhineland
Funding in Verbindung stehen.
Die IKB-Krise war Hauptthema einer Sondersitzung mit den
größten Gläubigern der IKB und der Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen
BAFIN am 29. November in Berlin. Die neuen Krisennachrichten zur IKB sind
Wasser auf die Mühlen jener - wie Commerzbank, Deutsche Bank, Unicredit und
Sal. Oppenheim -, die die Bundesregierung unter Druck setzen, ihren KfW-Anteil
zu verkaufen. Die Regierung hat einem Verkauf grundsätzlich bereits zugestimmt,
sieht jedoch nach eigener Aussage noch nicht die angemessenen Bedingungen
dafür. Die radikalsten Privatinvestoren fordern sogar einen Verkauf der
Kreditanstalt für Wiederaufbau, die derzeit als einziger potentieller
Mechanismus für staatliche Investitionen in die Realwirtschaft verbleibt.
eir