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Aus der Neuen Solidarität Nr. 49/2007 |
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Am 25. November gab das südkoreanische Bau- und Verkehrsministerium bekannt, daß der Ausbau des Verkehrsnetzes zwischen Nord- und Südkorea die Halbinsel näher zusammenbringen und mehr als 4 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen soll. Zwei neue Eisenbahnstrecken sollen Nord und Süd vereinen und mit China und Rußland verbinden. Dazu will das Ministerium bis 2019 mehr als 3 Mrd.$ investieren und das Transportvolumen verdoppeln.
Die beiden neuen Bahnstrecken sollen sich in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul in Form eines „X“ kreuzen. Eine Strecke verläuft von der südöstlichen Küstenstadt Pusan zur nordkoreanischen Westküste bei Sinuiju an der Grenze zu China, die andere vom südkoreanischen Hafen Mokpo zu Grenze Nordkoreas mit Rußland im Nordosten.
Das übergreifende Ziel ist die Ausweitung der innerkoreanischen Wirtschaftskooperation, die beim Gipfeltreffen der beiden Staatschefs Roh Moo-hyun und Kim Jong-il Anfang Oktober beschlossen worden war. Auch die Nutzung von Luft- und Seewegen soll ausgebaut und in das Verkehrsnetz eingebunden werden. Das Programm soll insgesamt die „logistischen Kosten für Gesellschaft und Wirtschaft“ deutlich senken und fast 4,2 Mio. Arbeitsplätze schaffen.
Nach dem noch nicht geklärten Tod zweier Jugendlicher bei einem Zwischenfall mit der Polizei im Armenviertel Villiers-le-Bel am Stadtrand von Paris arteten Krawalle im Großraum Paris in einen Kleinkrieg zwischen der Polizei und mehr als 200 Einwohnern aus. Allein am Montag, dem 26. November, wurden 82 Beamte verletzt. Zum Vergleich: Während der Krawalle 2005 erlitten auf drei Wochen verteilt insgesamt 224 Beamte Verletzungen. Noch beunruhigender ist, daß 85% der Verletzungen durch Schrotflinten mit 6mm-Bleischrot entstanden, die bisher nie bei solchen Ausschreitungen verwendet wurden. Die geübten Angreifer zielten auf ungeschützte Körperteile wie Augen, Gesicht, Schulter und Hüfte. Laut Berichten von Le Figaro sind die Randalierer komplett durchorganisiert. So hätten sie Beobachter auf Dächern, die per Handy andere Gruppen bei Polizeieinsätzen warnen, damit diese bei Ausschreitungen nicht überrascht werden.
Unter Bedingungen wie jahrelanger Arbeitslosigkeit, fehlender Integrationspolitik und Rassismus kommt es in solchen Stadtteilen zu einem Bruch mit dem Rest der Gesellschaft. Die Drogenmafia und andere kriminelle Gruppen konnten in den vernachlässigten Stadtgebieten Fuß fassen, und Manipulation verschiedener Art wird möglich. Neue gefährliche Waffen wie Panzerfäuste und Katjuscha-Raketen werden zunehmend gegen die Polizei eingesetzt. Früher hatten Randalierer „nur“ Steine oder Molotow-Cocktails.
Nach einem Bericht des Londoner Guardian vom 26. November gewähren die Schweizer Behörden dem amerikanischen Justizministerium Zugang zu den bisherigen Ergebnissen ihrer eigenen Untersuchungen in der BAE-Saudi-Schmiergeldaffäre. Die Akten seien für die Untersuchung von wesentlicher Bedeutung und lieferten ausreichende Beweise, um Haftbefehle zu erlassen, so der Guardian in seinem Bericht.
Im Mittelpunkt der Schweizer Untersuchung im Fall British Aerospace (BAE) steht dem Vernehmen nach ein Firmennetzwerk in Genf, das eingerichtet worden war, um Zahlungen an die Saudis in Höhe von mehr als 1 Mrd. Pfund zu vermitteln. Als unter der Regierung Tony Blair der Chef des britischen Amtes für schwere Betrugsdelikte (Serious Fraud Office), Robert Wardle, Zugang zum Schweizer Dossier verlangte, hatte Blair Wardles Untersuchung unter Verweis auf „nationale Sicherheitsinteressen“ einstellen lassen. Eine dem Justizministerium nahestehende Quelle in den USA sagte dem Guardian letzte Woche: „Die Ermittler erwarten, daß sie von den Schweizern bekommen, was sie brauchen. Dort wurden alle Arrangements betreffs BAE geregelt.“
Die britische Regierung verweigert dem US-Justizministerium weiterhin die vor sechs Monaten offiziell beantragte Amtshilfe. Die US-Anfrage bezog sich u.a. auf mehr als eine Million Seiten Unterlagen von BAE, die das britische Betrugsdezernat bei der Bank Lloyds TSB, wo BAE Kunde ist, beschlagnahmt hatte.
Der Guardian berichtet außerdem, daß der mutmaßliche Mittelsmann der Bestechungszahlungen, der Geschäftsmann Peter Gardiner, mit dem amerikanischen Justizministerium kooperiere. Es suche auch nach weiteren möglichen Zeugen aus Großbritannien.
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