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Aus der Neuen Solidarität Nr. 48/2007

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LaRouches Freunde in Belgien intervenieren gegen Auflösung des Landes

Auf Initiative einer einfachen Belgierin aus Lüttich versammelten sich am Morgen des 18. November 35.000 Belgier - Flamen, Wallonen und Deutsche - in Brüssel zu einer Demonstration für die Einheit des Landes. Der Demonstrationsaufruf war in Le Soir und der Lütticher Zeitung La Dernière Heure bekanntgegeben worden. Obwohl die flämischen Medien bis zum Morgen des Demonstrationstages die Information über die anberaumte Kundgebung der Öffentlichkeit vorenthielten, schlossen sich viele Flamen den Wallonen an und bewiesen damit, daß es sich bei den Extremisten für flämische Unabhängigkeit nur um eine kleine Minderheit handelt. Die Banner der Demonstration hatten die Einheit zum Thema, wobei der belgische König als Einheitssymbol nur am Rande Erwähnung fand.

Eine Delegation aus Paris zur Unterstützung der Demonstration wurde von den Belgiern mit großer Zufriedenheit aufgenommen, besonders wenn sie das Argument hörten: „Wenn Belgien sich auflöst, dann wird Frankreich ernste Probleme der gleichen Art mit den Bretonen, Korsen, Savoyern und Elsässern haben.“

Ein belgischer Architekt verteilte zusammen mit französischen Mitgliedern der LaRouche-Jugendbewegung 3500 Exemplare eines speziell für diesen Tag geschriebenen Flugblattes, das auf französisch und flämisch abgefaßt war. Das Flugblatt enthielt eine Europakarte des 2002 verstorbenen niederländischen Biermagnaten Freddy Heineken, auf welcher der Kontinent in 75 Ministaaten zerstückelt ist, und der Text machte deutlich, daß es sich hier nicht um ein innerbelgisches Problem handelt, sondern um ein Szenario, das vom Londoner Economist und vom holländischen Heineken-Kartell ausgeht.

Verschiedentlich wurde von Demonstrationsteilnehmern darauf hingewiesen, daß diejenigen, die sich in Flandern für ein unabhängiges Flandern einsetzen, die alten und neuen Faschisten des Vlaams Blok sind. Viele Demonstranten, darauf angesprochen, ob sie die französische oder flämische Version des Flugblattes haben wollten, antworteten belustigt mit der Frage nach der deutschen, spanischen oder englischen Ausgabe, denn „bei uns zu Haus sprechen wir fünf oder sechs Sprachen“. Man hatte den Eindruck, daß für viele Demonstranten in der Kundgebung der befreiende Effekt des „Weißen Marsches“ wieder auflebte, als vor gut zehn Jahren riesige, spontane Demonstrationen gegen den Kinderschänder Dutroux und den korrupten Justiz- und Polizeiapparat durch das ganze Land brandeten.

In Frage gestellt wurde in dem Flugblatt, das den Titel „Lang lebe ein freies Belgien“ trug, auch die Rolle des belgischen Königs, der Politiker mit der Aufgabe der Regierungsbildung betraut hat, die sich seit Juni an dieser Aufgabe versuchen, aber offenbar gar keine neue Regierung und damit auch kein einiges Belgien wollen. In dem Flugblatt wird die Geschichte der republikanischen Tradition des Landes dargestellt und verlangt, die Schaffung einer Republik für das Belgien von morgen vorzubereiten. Wirtschaftspolitisch wird Belgien aufgefordert, sich der Kampagne LaRouches und Cheminades anzuschließen: für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft mit einem neuen Bretton Woods System und Infrastrukturinvestitionen im Stile Franklin Delano Roosevelts.

kav

 

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