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Aus der Neuen Solidarität Nr. 48/2007

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Amelia Boynton Robinson in Frankfurt

Am Sonntag, dem 18. November, war die 96jährige amerikanische Bürgerrechtlerin Amelia Boynton Robinson eingeladen, einige Worte an eine mitten im Frankfurter Bankenviertel gelegene Kirchengemeinde zu richten. Da die Evangelische Kirche in Deutschland diesen Sonntag im ganzen Land auch als Friedenssonntag feierte und dazu das offizielle Plakat „ANDERE ACHTEN“ vorstellte, machte Amelia die Frage der Nächstenliebe und damit auch die Notwendigkeit der Überwindung von Angst und Haß zum Schwerpunkt ihrer kurzen Ansprache während des Gottesdienstes, die sicherlich einen Höhepunkt des Programms darstellte. Zu ihrer Erwähnung des Unrechts, das geschieht, wenn ihr Land, die USA, kleinere Länder mit Krieg überzieht, korrespondierte das in einer Adaption für Solostimme zu Gehör gebrachte Lied aus den Wirren des 30jährigen Krieges „Wie nun, ihr Herren, seid ihr stumm?“ von Heinrich Schütz.

Nach dem Gottesdienst war noch ein halbstündiges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen geplant, aus dem dann allerdings fast anderthalb Stunden wurden. Die zahlreich gebliebenen Anwesenden wollten genaueres aus Amelias Leben und politischem Kampf wissen, und sie kam dem nach, indem sie auf ergreifende Weise persönlich Erlebtes und Durchlebtes aus den Bürger- und Wahlrechtskämpfen der 60er Jahre erzählte und dazu Spirituals wie „Kumbaya My Lord“ anstimmte. Und sie blieb bei dem Gesang nicht allein.

Da sie sich als Vizepräsidentin des internationalen Schiller-Instituts in ihrem hohen Alter  noch lange nicht zur Ruhe setzen will, übergab sie zur Schilderung des aktuellen Kampfes das Wort an ihre „Tochter in Christus“, wie sie sagte, der Vorsitzenden des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche. Frau Zepp-LaRouche gab eine kurze tour d’horizon mit den Schwerpunkten Amtsenthebung Cheneys und Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Aktivitäten gegen die aktuelle US-Regierung riefen teilweise begeisterte Zustimmung hervor, die Schilderung des Kampfes für das „Gesetz zum Schutz von Eigenheimbesitzern und Banken“ führte zu Einwürfen wie „Moratorium“ auf die unbezahlbaren Hypotheken.

Türkische Medien interviewen Amelia Robinson

Der Auftritt in der Frankfurter Kirchengemeinde war nicht die einzige terminliche Verpflichtung von Frau Robinson an diesem Tag. Sie gab einem türkischen Journalisten ein Fernsehinterview, das dieser auch verschiedenen türkischen Zeitungen zugängig machen will. Die Fernsehstation sendet auch auf englisch in alle Länder mit türkischsprachigen Bevölkerungsteilen und in den Nahen Osten. Die beiden Hauptthemen waren auch hier Amelias politische Vergangenheit und die aktuelle politische Krise. Besonders überrascht war der Journalist über ihre deutlichen Worte zu Bush, den sie als Fall für den Psychiater und Marionette charakterisierte, und Cheney, den sie als Kriminellen mit der Absicht, die USA für das britische Empire zu zerstören, schilderte.

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