» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Aktuelle Ausgabe Diese Ausgabe Gehe zu ... Kernthemen Suchen Abonnieren Leserforum

Artikel als
=eMail=
weiterleiten

Aus der Neuen Solidarität Nr. 40/2007

Jetzt
Archiv-CD
bestellen!

  Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken

Bush und Cheney wollen Bespitzelung noch ausweiten

Obwohl der Kongreß das tatsächliche Ausmaß der Überwachungsmaßnahmen ohne richterlichen Beschluß, die zwischen 2001 und 2004 von Cheney eingeleitet wurden, immer noch ignoriert, verlangt die Regierung Bush, daß der Kongreß den Telekommunikationsfirmen rückwirkende Immunität für deren Zusammenarbeit mit dem sog. „Überwachungsprogramm für Terroristen“, das gegen das Gesetz zur Überwachung ausländischer Geheimdienste (FISA) verstößt, erteilt.

Am 19. September rief Präsident Bush im Hauptquartier der Nationalen Sicherheitsagentur (NSA) in Fort Meade den Kongreß auf, das „zeitlich begrenzte“ Gesetz zum Schutz Amerikas, das Ende August durch den Kongreß geboxt wurde, das FISA-Gesetz neutralisiert und der Regierung weite Befugnisse zur Überwachung von Telefongesprächen und E-Post von Amerikanern ohne vorherigen Gerichtsbeschluß einräumt, zu erneuern.

In Bushs Erklärung und bei Auftritten vor Kongreßausschüssen in dieser Woche legten Sprecher der Regierung höchste Priorität auf die Ausweitung des Gesetzes zum Schutz Amerikas, damit die Kommunikationsfirmen, gegen die jetzt große Gerichtsverfahren wegen ihrer Zusammenarbeit mit dem Bespitzelungsprogramm anstehen, volle Immunität erhalten. Es gibt bedeutende Beweise, daß diese Firmen alle Daten des Kommunikationsflusses an die NSA übermittelt haben, und nicht nur gezielt die von Terrorverdächtigen.

Der Direktor des Nationalen Geheimdienstes, Admiral McConnell, streitet zwar seit Februar diesen Jahres die Verstrickung des Geheimdienstes in die Datensuche ab, Beobachter weisen jedoch darauf hin, daß er nach seinem Rücktritt als Chef der NSA ein Jahrzehnt lang bei der privaten Nachrichtendienstfirma Booz Allen Hamilton verbrachte, die Verträge im Wert von 63 Mill. $ mit dem Programm Totales Informationsbewußtsein (TIA) hatte, einer Operation zur Datensuche, die von Admiral a.D. Poindexter, einer Figur aus dem Iran-Contra-Skandal, der McConnell nahestehen soll, geleitet wurde.

Bei Anhörungen in dieser Woche, in denen McConnell ausführlich befragt wurde, bestanden führende Mitglieder des Geheimdienst- und des Justizausschusses im Repräsentantenhaus darauf, daß sie über kein neues Gesetz in dieser Angelegenheit beraten würden, ohne daß die Regierung zuvor ihre vergangenen und bestehenden Überwachungsprogramme offenlege. Viele Beobachter fürchten allerdings, daß sich die Demokraten unter der Drohung, als „Weicheier gegenüber Terrorismus“ eingestuft zu werden, erneut dem Druck des Weißen Hauses beugen und die Macht der Regierung zur Bespitzelung erweitern könnten. Und das ohne herausgefunden zu haben, was die Regierung schon getan hat - wie bereits im August unter heftigem Druck des Büros von Cheney und des Weißen Haus geschehen.

McConnell gab bei der Anhörung des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus am 20. September immerhin zu, daß er während der abschließenden Verhandlungen mit führenden Mitgliedern des Kongresses „intensive“ Kontakte mit den Anwälten von Cheneys Büro unterhielt. Newsweek berichtete im Januar, daß Cheney McConnells wichtigster Befürworter in der Regierung sein dürfte, und daß McConnell zweimal den Posten des NSA-Direktors abgelehnt habe, bevor er endlich zustimmte, „die Stelle anzutreten, nachdem er direkt und persönlich von Cheney aufgesucht“ worden sei.

Insgesamt förderten die Anhörungen nur wenig neue Informationen zu Tage und beschränkten sich meistens auf gekünstelte Versicherungen in der Art „vertraut uns, wir hören eure Telefongespräche nicht ab“. Unter solchen Bedingungen sind Begriffe wie „Aufsicht“ durch den Kongreß und gegenseitige Kontrolle, wie sie die Verfassung verlangt, ein schlechter Witz.

eir

 

Aktuelle Ausgabe Diese Ausgabe Kernthemen Suchen Abonnieren Leserforum