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Aus der Neuen Solidarität Nr. 39/2007

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Präsident Lopez Portillo 1982:
„Laßt uns das Vernünftige ermöglichen“

Am 1. Oktober 1982 hat der damalige Präsident Mexikos José Lopez Portillo vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York eine aufsehenerregende Rede gehalten, die jetzt auf der Konferenz des Schiller-Instituts noch einmal als Videomitschnitt gezeigt wurde.

Mexiko und viele andere Länder der Dritten Welt können ihren Zahlungen, denen sie damals unter anderen Bedingungen als den heutigen zugestimmt haben, nicht mehr nachkommen.

Zahlungseinstellung ist für niemanden vorteilhaft, und niemand will sie. Aber ob das geschieht, liegt nicht in der Verantwortung der Schuldner. Jeder muß ernst, sorgfältig und realistisch verhandeln. Das internationale Finanzsystem besteht aus mehreren Teilen: Gläubiger, Schuldner und Bürgen. Und es ist mit denen verwoben, die produzieren, und denen, die konsumieren, jenen, die kaufen, und jenen, die verkaufen. Alle tragen dafür Verantwortung, und jeder muß sich daran halten. Gleiche Situationen erzeugen gleiche Herangehensweisen, ohne Platz für Verschwörungen und Ränkespiele.

Wir Entwicklungsländer wollen keine Vasallen sein. Wir können unsere Länder nicht handlungsunfähig machen oder unsere Völker in große Not stürzen, um eine uns auferlegte Schuld abzutragen, die sich ohne unser Dazutun oder unsere Schuld verdreifacht hat. Uns Ländern des Südens sind die Spielmarken ausgegangen, und sollten wir nicht länger im Spiel bleiben, wird jeder davon betroffen sein.

Ich will es noch schärfer formulieren: Wir Länder des Südens haben uns nicht gegen die Weltwirtschaft versündigt. Unsere Anstrengungen, Hunger, Krankheit, Unwissenheit und Abhängigkeit zu überwinden, haben die internationale Krise nicht heraufbeschworen...

Es sollten sofort ernsthafte Verhandlungen beginnen, um Übereinstimmung zu erreichen. Der Weltfrieden und die Sicherheit sind heute mehr bedroht als jemals zuvor. Wir müssen sie um jeden Preis gewährleisten. Jede Lösung und jedes Entgegenkommen ist der schlimmeren Alternative vorzuziehen. Wir dürfen nicht versagen. Es besteht Grund, alarmiert zu sein. Es geht dabei nicht nur um den Erhalt der Zivilisation, sondern auch um das Überleben unserer Kinder, künftiger Generationen und der Menschheit.

Laßt uns das Vernünftige ermöglichen. Wir sollten uns der tragischen Umstände erinnern, aus denen heraus diese Organisation [Vereinte Nationen] entstand und Hoffnung gab. Hier und heute.