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Aus der Neuen Solidarität Nr. 37/2007 |
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Von Lyndon LaRouche
- 3. August 2007 - III. Teil
Auszüge aus Lyndon LaRouches Entwurf eines Parteiprogramms für die Demokratische Partei im Wahljahr 2008.
Das bereits erwähnte tragische Beispiel des Zusammenbruchs des Spekulationsfonds LTCM von Myron Scholes u.a. 1998 veranschaulicht einen entscheidenden Punkt: Die Mittel zur Lösung der gewöhnlichen Hauptursache wirtschaftlicher Tragödien in der heutigen Staatskunst fallen unter einen relativ komplizierten Aspekt der Wissenschaftsmethode, den ich bereits als „Dynamik“ vorgestellt habe. In sozioökonomischen Prozessen als solchen trifft man diesen Fachausdruck Dynamik gewöhnlich in zweierlei unterschiedlicher Bedeutung an, weil er sowohl auf den Bereich der Naturwissenschaft als auch auf alle sozialen Prozesse systemischer Art anwendbar ist.
Wie man auf die gegenwärtigen extrem gefährlichen Entwicklungen mit der Anwendung dieses Begriffes in beiden Bedeutungen, der physikalischen wie der sozialen, reagieren muß, veranschaulicht heute sehr eindrucksvoll das schnell heraufziehende wirtschaftliche und soziale Unheil in einem 100-Kilometer-Umkreis der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington.
Ich entwickele zunächst die Hauptfragen zur Beurteilung dieses Falles und lokalisiere dann den Ursprung des Problems in den entsprechenden sozialen Bereichen des Individual- und Massenverhaltens.
Die Art und Weise, wie in Amerika, Europa und anderswo besonders seit dem Zweiten Weltkrieg private Automobile oder Lastwagen genutzt werden, ist typisch für eine Gesellschaft, die nicht begreift, welche ganz praktischen Folgen es hat, wenn man die praktizierte Politik nicht in der Weise sorgfältig überprüft, wie ich es hier tue. Diese praktischen Fehler muß man nun aus der Sicht bestimmter Betrachtungsweisen individueller oder anderweitiger lokaler Verhaltensmuster untersuchen, die nicht statistisch, aber doch funktionell kohärent und wissenschaftlich notwendig sind.
Das vorliegende Beispiel dient mir hier der Veranschaulichung der entscheidend wichtigen Rolle des Leibnizschen Dynamikbegriffs, dessen Anwendung auf die Gestaltung der naturwissenschaftlichen Arbeit ich bereits angesprochen habe. Ich erweitere die Sicht dieser Frage nun auch auf den Bereich des sozialen Massenverhaltens: die Frage, wie die USA ihre Sozialpolitik so gestalten können, daß es bestimmte Auswirkungen hat, die ich im folgenden beschreibe. Als Beispiel dieser Auswirkungen zeige ich auf, wie der Einsatz privater Automobile als Hauptverkehrsmittel für die Fahrt zum Arbeitsplatz zum wirtschaftlichen Zerfall der USA, Deutschlands und vieler anderer Länder beigetragen hat.
Der erste Punkt, den man bei diesem Beispiel betrachten sollte, ist der anhaltende Widerstand gegen die verfügbare Möglichkeit, Ölprodukte zur Verbrennung als Autobenzin durch wasserstoffbasierte Brennstoffe zu ersetzen, die lokal mit Kernspaltungsreaktoren hoher Energieflußdichte hergestellt werden könnten. Die Reaktortypen, die hierfür wünschenswert wären, werden jetzt, wenn auch verspätet, verfügbar. Der Plan dafür tauchte als eines von zahlreichen Wissenschaftskonzepten auf, über die ich in den 70er Jahren einmal einen ganzen Abend lang mit Prof. Robert Moon in Chikago diskutierte. Einer meiner Mitarbeiter war bei diesem Gespräch über die zukünftige Wissenschaftspolitik der USA ebenfalls zugegen, aber im wesentlichen war es eine Diskussion zwischen mir und Prof. Moon, die sich über viele Stunden bis in die Nacht entfaltete.27
Zunächst einmal ist das immer noch praktizierte Verfahren, an sich (pro Tonne) billige Kohlenwasserstoffe Tausende von Kilometern um die Erde zu befördern, ein in vielerlei Hinsicht unnötig kostspieliges Geschäft, und obendrein ist es ein Teil übler Machenschaften bestimmter monopolistischer oligarchischer Interessen, die man mit Fug und Recht unter die Art von Monopolmächten zählen kann, die nie Gutes im Schilde führen. Angesichts der unmittelbaren Aussicht, mit Kernkraft viel höherwertigere Brennstoffe zu erzeugen, wäre es heute besser, die Kohlenwasserstoffvorräte als Industrierohstoffe in der Nähe der Förderstätten zu verwenden - einfach aufgrund der Tatsache, daß der Frachtkostenanteil bei transportiertem Material um so niedriger ist, je größer der physische Wert pro beförderter Tonne Fracht ist.
In einer solchen geänderten Politik läge ein erheblicher Kosteneinsparungsfaktor. Die Vorstellung, man könne sich auf die Förderung von Rohstoffen verlassen, indem man die von der Biosphäre in den vergangenen Zigmillionen Jahren angesammelten Lager abbaut, hätte langfristige negative Folgen für die Zukunft unseres Planeten. Man sollte sich mit dem Gedanken vertraut machen, daß es für die Zukunft der Menschheit notwendig ist, entsprechende Arten von „Rohstoffen“ zu regenerieren und auch ganz neue, noch zu definierende und zu konzipierende Klassen von Stoffen synthetisch zu erzeugen.
Das ist aber nicht der einzige Faktor, der umsichtige Gesellschaften heute veranlassen müßte, auf synthetische Brennstoffe umzusteigen, die sich mit Hilfe der Kernkraft und vergleichbaren technisch fortgeschrittenen Prozessen herstellen lassen. Durch eine solche Politikwende steigt die reale Kosteneffizienz der Produktion; sie steigt je Einheit des Gesamtprodukts des gesellschaftlichen Verbrauchs. Dieser Nutzen entsteht, indem man bei der Produktionstechnik einen höheren Gang einlegt: indem man Energiequellen einsetzt, die für qualitativ höhere „Energieflußdichten“ von Wärmewirkung pro Quadratzentimeter des Kraftdurchflusses geeignet sind.28
So werden sich z.B. heute nur wissenschaftlich ungebildete und gewissenlose „Ökofreaks“ dafür einsetzen, auf sog. „Biokraftstoffe“ umzusteigen. Wenn eine Gesellschaft hochorganisierte Produkte, wie die aus Lebensprozessen entstandenen, in großem Maßstab als anorganische Brennstoffe verbraucht, senken wir relativ gesehen die Qualität der Versorgung menschlichen Lebens auf unserem Planeten pro Kopf und pro Quadratkilometer. Als man es in früheren Zeiten nicht besser wußte und die Bevölkerungsdichte unseres Planeten erheblich geringer war, konnte man die Verwendung gewisser „Biokraftstoffe“ - etwa das bloße Verbrennen von Holz und Kohle - noch als zulässig, ja unabdingbar betrachten, auch wenn es langfristig eine Verschwendung war, eben weil noch keine wünschenswerten technischen Alternativen verfügbar waren. Doch das Wachstum der Weltbevölkerung und die Verfügbarkeit bestimmter fortgeschrittener Technologien machen es jetzt physisch und moralisch zwingend, moderne Technologien wie die Kernspaltung und Kernfusion schnellstmöglich auf Weltmaßstab einzuführen.
Es soll hier betont werden, daß man Kraft (Energie) nicht wie Wissenschaftsanalphabeten in bloßen Wärmeeinheiten/Kalorien messen sollte, sondern als Qualität der Wärmewirkung, die man richtig als Zunahme der Wärmeintensität pro Querschnittseinheit des relativ negentropischen Flusses ermittelt. Man könnte sie treffend „Wernadskij-Einheit“ nennen: den Querschnitt pro Quadratzentimeter des eigentlichen Energieprozesses. So gesehen ist eine Kalorie Energie in Form eines lebenden Prozesses oder Produktes eines lebenden Prozesses an sich von einer nützlicheren Qualität, als wenn man sie nur als Rohstoff verbrennt, um eine sog. „weichere“, geringere Energieflußdichte anzutreiben.
So hängt z.B. die Qualität menschlichen Lebens auf der Erde vom Prozeß der Photosynthese ab, durch den pflanzliches Leben wie Gräser und Bäume entstehen. Das Sonnenlicht wird zwar in der Sonne durch Prozesse hoher Energieflußdichten erzeugt, doch bis es die untere Erdatmosphäre erreicht, hat es nur noch eine relativ sehr geringe Energieflußdichte. Die beste alltägliche Verwendung des Sonnenlichts, das auf die Erdoberfläche auftrifft, besteht typischerweise in der Wirkung des komplizierten Prozesses, an dem das Chlorophyll-Molekül beteiligt ist. Chlorophyll, das Pflanzen verschiedener Art wachsen läßt, bewirkt eine Senkung der Temperatur in der Atmosphäre und macht viele Gebiete unseres Planeten bewohnbar. Dieser Prozeß besitzt eine höhere relative Energieflußdichte, eine antientropische Aufwärtsentwicklung, als die Nebenwirkungen der Sonnenstrahlung, die er eingefangen hat. Daher würde heute eine geringfügige Zunahme des Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre bis zu einem gewissen Punkt das Pflanzenwachstum fördern und dadurch die Umwelt abkühlen. Auf diese Weise ließen sich die Wüsten zum Blühen bringen und ein erträgliches Klima für die Menschen erhalten.
Ähnlich hat etwa das schöpferische Potential in menschlichen Individuen, die Nahrung aus niederen Lebensformen aufnehmen, eine stärkere Wirkung bei der Anwendung gültiger Naturprinzipien auf den Planeten (d.h. die Noosphäre) als das Material (aus der Biosphäre), das als Nahrung verbraucht wurde.
Ähnlich wird der Anstieg der Masse der Biosphäre und ihrer fossilen Überreste gegenüber der unbelebten Masse des übrigen Planeten immer mehr durch den Anstieg der Massenwirkung der Noosphäre gegenüber der Biosphäre abgelöst.
Wenn man also heute den Einsatz von Biotreibstoffen fordert, bedeutet das tendenziell ein Sinken der menschlichen Umweltqualität und einen Anstieg der relativen Durchschnittstemperatur des Planeten, weil nützliche, hochorganisierte Lebensprozesse mißbraucht werden. Man benutzt diese Produkte und die damit verbundenen Prozesse in einer Art und Weise, daß die Qualität der Umwelt, die das Leben auf der Erde einschließlich des menschlichen Lebens erhält, sich verschlechtert. Diese politisch-ideologische, malthusianische Tendenz zur Abhängigkeit von Biotreibstoffen offenbart bereits ihren wahren politischen Charakter als eine Denkweise, die zu einem baldigen demographischen und damit moralischen Desaster für alle Nationen und Völker auf der Erde führen muß.
Zugegeben, leider herrscht unter vielen wirtschaftswissenschaftlichen Analphabeten, darunter viele Politiker und andere Leichtgläubige, die das Grundprinzip dahinter nicht verstanden haben, noch immer ein gegenteiliger „Konsens“; das darf aber keine Entschuldigung dafür sein, aus Unwissenheit eine Politik umzusetzen, die auf grausamen Auswüchsen vermeidbarer Dummheit beruht. Gegen das Unwissen solcher Analphabeten helfen keine Biotreibstoffe, nur bessere Schulen.
Man vergleiche die Energieflußdichte verschiedener Brennstoffe, und man vergleiche die relative Verfügbarkeit effizienterer Möglichkeiten zur Erzeugung und Übertragung von Energiequellen, wenn die Gesellschaft technisch fortschreitet. Dazu kommt die Tatsache, daß von allen Technologien Armut, Unwissen und Aberglauben die tödlichsten sind und daß die kombinierte Wirkung aller drei das Königswasser der sozialpolitischen technologischen Torheiten ist.
Nach diesen unabdingbaren wissenschaftlichen Hintergrundbemerkungen wenden wir uns nun wieder dem erwähnten Einzelfall zu: der Torheit, den Mißbrauch von Automobilen und Lastwagen soweit zu treiben, daß es das Wohlergehen der Menschen und die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft ruiniert.
Man betrachte als Beispiel die ruinösen Folgen des Industrieabbaus in New York City und den angrenzenden nördlichen Teilen des Bundesstaats New Jersey seit dem Zweiten Weltkrieg.
Wenn produktives Leben optimal organisiert ist, liegt ein gut abgegrenztes Stadtgebiet in einer Umgebung mit Merkmalen wie Wäldern und Landwirtschaft. Die Weisheit gebietet, besonders solche landwirtschaftlichen Erzeugnisse anzubauen, die in dem nahegelegenen städtischen Zentrum verbraucht werden. Im Stadtgebiet und der unmittelbar angrenzenden Region liegen entsprechende Industrie- und vergleichbare Ansiedlungen, so daß die Stadt und die angrenzenden Industriegebiete vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bewohner der städtischen Region bieten.
Im besten Fall können die Stadtbewohner zu Fuß zur Arbeit gehen oder ihren Betrieb möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb einer Viertelstunde erreichen. Außerdem kommt aus den sinnvoll geplanten Vororten ein erheblicher Teil der landwirtschaftlichen und anderen Produkte, die im Stadtgebiet verbraucht werden, und sie sind häufig selbst ein Markt für Produkte der städtischen Industrie und wissenschaftlich-technischen Dienstleistungen.
Diese Methode regionaler Gebiets- und Bebauungsplanung entspricht dem, was wir aus unseren Erfahrungen in Amerika seit etwa 1620 und der europäischen Geschichte in Bezug auf die Voraussetzungen der Entwicklung moderner Lebensbedingungen in Nationen und ihren Teilregionen gelernt haben.29
Nun betrachte man vor dem Hintergrund des eben Gesagten den Niedergang der Region um die Hauptstadt Washington oder um New York City seit dem Entstehen von Levittown auf Long Island (um 1950) und später, spätestens ab Anfang der 80er Jahre, den Schlafstädten um Washington. Man stelle diese Art der „Stadtentwicklung“, die im wesentlichen von rücksichtsloser Profitgier getrieben ist, der eben dargestellten wünschenswerten Art der Städteplanung gegenüber. Das Endergebnis des jahrzehntelangen nachindustriellen Trends läßt sich in volkswirtschaftlicher Hinsicht ohne weiteres als klinisch verrückt bezeichnen. Hoffen wir, daß die Leute in Regierungsfunktionen in und um Washington den unheilvollen Trend zu einer nationalen Tragödie in den Entwicklungen der letzten 25 und mehr Jahre bemerkt haben.
Gegenwärtig bietet im wesentlichen nur der Kern des Einzugsgebiets um die Hauptstadt Beschäftigungsmöglichkeit für Haushalte bis hin nach West Virginia - mit Anfahrtswegen von bis zu zwei Stunden und mehr in jeder Richtung, und das bei immer teureren Autobahngebühren. Jetzt, wo die Wirtschaft in benachbarten Bundesstaaten wie Michigan, Indiana, Ohio und Pennsylvania zusammenbricht, gibt es außerdem noch eine wachsende Zuwanderung in Wohngebiete in einem Radius von etwa zwei Stunden um Washington. Der Gewinn dieser Bevölkerungszuwanderung in den Großraum Washington hat eine üble Kehrseite, und das wächst sich nun zu einer ausgemachten wirtschaftlichen und sozialen Katastrophe aus, da das Wohnkapital von Hausbesitzern immer schneller an Wert verliert, bis hin zur Überschuldung.
Um diesen verrückten Mißbrauch des Landes in den letzten Jahrzehnten zu fördern, befand man es als erstrebenswert, breite Verkehrsadern, meist mehrspurige gebührenpflichtige Autobahnen, zu bauen, um den Fluß der täglichen Staulawinen zwischen den Außenbezirken und dem Stadtzentrum zu kanalisieren. Gleichzeitig entstehen durch die „Grundstückserschließung“ überfüllte, schlecht organisierte Wohngebiete mit oftmals überquellenden Jauchegruben. Der Landkreis Loudoun County nahe Washington ist dafür ein Paradebeispiel. Die einzigen bedeutsamen Einnahmen der Ortsverwaltungen sind die Steuern und Abgaben, die direkt oder indirekt vom Haushaltseinkommen der Pendler erhoben werden. Das ganze Verhalten ist, freundlich gesagt, ganz schön dumm.
Durch das Hochschnellen der Immobilienpreise und damit auch der Mieten steigt derweil auch das Kriminalitätspotential, es schwären offene Konzentrationen des Drogenhandels und anderen organisierten und sonstigen Verbrechens, die ständig durch aufmerksame Polizeiarbeit und andere Maßnahmen in Schach gehalten werden müssen. Da jetzt der einsetzende allgemeine Wirtschaftskollaps mit noch bis vor kurzem steigenden Immobilienpreisen zusammenfällt, sitzen die meisten Gemeinden auf einer Art wirtschaftlicher Zeitbombe. Zu der erwarteten Implosion wird es kommen, wenn der noch in den 80er Jahren hochgelobte „Immobilienboom“ von Loudoun County mit dem weiteren Versiegen der Einnahmequellen sehr häßliche Formen annimmt und die Ortsverwaltungen unter dem Berg ihrer während des „Wachstums“ eingegangenen Verpflichtungen ersticken. Und diese Krise hat bereits eingesetzt, weil die verfügbaren Steuerquellen kollabieren.
Ich habe gewarnt, daß in dem großen Hypothekenkrach der letzten Jahre dieses Jahrzehnts, mit dem man unter den derzeitigen Gepflogenheiten rechnen muß, die Immobilienblase von Loudoun County ein Hauptkandidat als potentieller „Ground Zero“ ist. Seit ich erstmals diese Warnung aussprach, hat sich dieser Prozeß genauso entfaltet. Leider scheinen jedoch in der heutigen Zeit unsere allgegenwärtigen Micawbers* [Wilkins Micawber aus Charles Dickens’ David Copperfield] keine wohlbegründete, aber persönlich unangenehme Warnung beherzigen zu wollen, bevor sie selbst das Unheil am eigenen Leib erleben - dann aber wird es das große Heulen und Zähneklappen geben!
Die unmittelbare Ursache der seit längerem lauernden Immobilienkatastrophe war die verantwortungslose inkompetente oder schlimmere Art und Weise der „Grundstückserschließung“. Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie man Landflächen nicht nutzen und erschließen sollte. Die Krankheit ist nicht auf den Großraum Washington begrenzt; die Folgen sieht man auch an dem Desaster, das in anderer Form in schon ziemlich ausgezehrte Bundesstaaten wie Pennsylvania exportiert wurde.
Die Folgen dieser Krankheit (das wirtschaftliche Äquivalent unablässiger Vergewaltigung), die man als Politik der „Trilateralen Kommission“ der 70er Jahre umschreiben kann, zeigen sich jetzt in den betroffenen Gegenden um die Bundeshauptstadt und bereits auch im entfernteren Umfeld, bis hin zu den Appalachen und weiter.
Über den Augenblick hinaus zeichnet sich bedrohlich die Zeit ab, wo sich die wahre Qualität der im letzten Vierteljahrhundert errichteten Strukturen zeigen wird: verfallene Gebäude, deren Wert auf einen Bruchteil ihres nominellen Hypothekenwerts zusammengeschrumpft ist. Ein droht ein Zustand, der weitaus schlimmer wäre als das, was ich in einigen Teilen Neuenglands als Folge der Wirtschaftsdepression Anfang der 30er Jahre gesehen habe.
Damit wäre die unmittelbare Situation erfaßt. Untersuchen wir nun die damit verbundene soziale und realwirtschaftliche Dynamik.
Konzentrieren wir uns nun auf ein wesentliches Element dieses wirtschaftlichen Wahnsinns, den Verkehr der Pendlerautos mit seiner Lieblingsprostituierten, dem Autobahnnetz, das sich mit den Wuchererlösen aus Pendlerverkehr und „Landerschließung“ vollstopft.
Fährt man fünf Tage pro Woche täglich jeweils zwei Stunden lang hin- und zurück, dann entspricht das zwei bis drei Arbeitstagen, die dem Leben des Pendlers pro Woche entzogen werden. Dabei sind die Kosten, die dem Pendler in dieser Zeit durch die Nutzung des Autos - einschließlich der Mautgebühren - entstehen, noch gar nicht berücksichtigt. Man vergleiche diese Kosten mit der halben Stunde pro Tag, die man in einer gut organisierten Gesellschaft für den Weg zur Arbeit und zurück braucht.
Sehen wir einmal für den Moment von dem Unsinn ab, wie die Wohn- und Arbeitsbedingungen innerhalb des Radius der Pendlerströme im Großraum Washington derzeit organisiert sind. Denken wir an das Automobil des Pendlers. Warum gibt es kein Magnetbahnnetz, das Pendler aus West Virginia innerhalb einer guten Viertelstunde nach Washington befördern könnte? Oder von einer neu industrialisierten Hafenstadt Baltimore nach Pittsburgh? Oder von Bangor, Maine - vielleicht mit einem diplomatischen Zwischenhalt in Kennebunkport - über Boston, vorbei an der berüchtigten alten Eisenbahnbrücke bei Bridgeport, über New York City, Philadelphia, Baltimore und Washington bis Atlanta? Wir brauchen Hochgeschwindigkeitsbahnen für Passagiere und Frachtverkehr durch das ganze Land, bis zum Pazifik, nach Norden und Süden! Beenden wir den Wahnsinn, der mit dem Niedergang der berühmten New York Central Railroad und der Pennsylvania Railroad Ende der 50er Jahre begann, und bringen wir unserem Land wieder den Wohlstand, den es mit einer Politik im Sinne der unter Außenminister John Quincy Adams entwickelten nationalen Aufbauplänen erreicht hatte. 450 km/h auf dem Landweg mit Hilfe der Magnetschwebetechnik ist heute eine gängige Praxis. Das ist nicht nur eine „bessere Möglichkeit“, sondern eine dringend notwendige Revolution in der Weltwirtschaft.
Betrachten wir aus diesem Blickwinkel noch einmal das Problem in Loudoun County. Es geht nicht darum, einfach nur moderne Verkehrsmittel für Pendler zu haben; es geht vor allem darum, wie größere Landflächen organisiert sein sollten, nämlich eher dezentralisiert. Das bedeutet, daß die Nation ein zentralisiertes System dezentralisierter Regionen sein soll - wirtschaftlich so organisiert, daß es mit den autonomen Verwaltungen der einzelnen Bundesstaaten übereinstimmt. So wird es möglich, den Anteil individueller Lebenszeit, der mit dem lästigen, täglichen und teuren Pendlerverkehr verbracht wird, stark zu reduzieren. Man denke dabei nicht an die Wirtschaftlichkeit eines Nahverkehrsnetzes in Konkurrenz zum Automobil; man denke sich den „Markt“ eines Nahverkehrssystems in Hinsicht auf die massiv verminderte Zahl gefahrener Kilometer (und Lebensstunden), die auf Autostraßen verschwendet werden. Man denke an eine Politik der Raumnutzung für Arbeit und Wohnen, die nach dem obersten Grundgesetz in der Präambel der US-Verfassung das Leben für unsere Bevölkerung und ihre Nachkommen verbessern und die Bewunderung und hoffentlich auch Zusammenarbeit ausländischer Mächte hervorrufen soll.
Fügen wir eine weitere äußerst wichtige Überlegung hinzu: den LKW-Verkehr, wo doch Massengüter viel wirtschaftlicher und effizienter transportiert werden könnten.30
Ich verbrachte beispielsweise einen Teil meines Lebens in Lynn (Massachusetts), einer Stadt mit damals etwa 100.000 Einwohnern. Für meinen Fußweg zum Gymnasium und zurück brauchte ich etwa eine Viertelstunde, für den Weg zur öffentlichen Bibliothek in der Stadtmitte etwa eine halbe Stunde, und auch die späteren Fahrten nach Boston und zurück dauerten unter günstigen Bedingungen jeweils etwa eine halbe Stunde. Auch innerhalb von Boston legte ich oft Wege bis zu einer Distanz von etwa drei Kilometern oder mehr zu Fuß zurück. Später, in New York City, lief ich oft den Weg von meinem Büro im Osten der 42. Straße zu meiner Wohnung im Westen der Stadt nahe der 96. Straße. Auch als Jugendlicher lief ich oft den Weg zwischen meiner Wohnung im Osten Lynns und einer Arbeitsstelle in der nahegelegenen Stadt Peabody - oft in beiden Richtungen. Das Gehen in dieser Art - Andante31 - verschaffte mir Gelegenheit, über ernsthafte Gegenstände nachzudenken, und ich nahm in jener Zeit intellektuelle Fragen bereits sehr ernst.
Es besteht kein Zweifel, daß diese Gewohnheit, die sich in meiner Jugend in Massachusetts und als junger Mann in Manhattan zeigte, zu dem Zustand relativer Gesundheit beitrug, den ich in späteren Jahren genoß. Auch wenn ich wohl mehr zu Fuß unterwegs war als meine typischen Altersgenossen, war diese Gewohnheit nicht untypisch für meine Generation. Meine Spaziergänge waren recht lang, weil sie mir Gelegenheit gaben, fern von ablenkenden Umständen nachzudenken, was ich sehr gerne tat, wenn es die Umstände erlaubten. Als Vertreter meiner Generation kann ich die zunehmend gesundheitsschädlichen Wirkungen der Veränderungen im Ablauf des täglichen Lebens seit jenen vergangenen Tagen deutlicher erkennen und spüren als für die meisten in den jüngeren Generationen. Das gehört zu den etwas anderen Lebenserfahrungen, die mir heute zum Vorteil gereichen, um die ruinösen Änderungen, die unser Land im Laufe der Entwicklungen seit 1945-46 erlitten hat, mit entsprechender Autorität darzustellen.
Dieser kleine Teil meiner persönlichen Geschichte hat noch einen weiteren, kulturellen Aspekt. Jeder Ökonom, der sein Geld wert ist, sollte sich ganz persönlich in die Lage anderer hineinversetzen, wenn er deren Erfahrungen bewerten, d.h. die Wirkung eines beschriebenen Wirtschaftsprozesses auf die Lebensumstände anderer Menschen betrachten soll. Versetzen Sie sich in die Lage des anderen, wo ihn oder sie der Schuh drückt. Möchten Sie die gleichen Erfahrungen hinter dem Steuer machen? Vielleicht zehnmal in der Woche? Wie beeinträchtigt das Ihr Leben, das Leben Ihrer Familie, das Leben in Ihrer Gemeinde oder Ihrer Nation als Ganzer? Was sollte - und was könnte - man daran ändern? Bestimmte Änderungen, und die Härten, die sich manchmal damit ergeben, muß man spüren und nicht nur beschreiben.
Gegenwärtig sind ständig viel zu viele Pendlerfahrzeuge (und Lastkraftwagen) auf den Straßen unterwegs.32 Als Volk verschwenden wir dabei einen großen Teil unseres Lebens. Auch geht viel zuviel Zeit und Geld dabei drauf, völlig ungeeignete Treibstoffe zu verwenden oder die richtigen Treibstoffe falsch zu nutzen oder Treibstoffe auf eine Weise zu nutzen, die einfach nicht stattfinden sollte.
Soviel zu dieser Veranschaulichung; was hat das alles aber mit unserem vorliegenden Gegenstand, der Dynamik, zu tun? Stellen wir die Frage anders: Warum sind so viele führende Ökonomen von heute, wie Myron Scholes, inkompetent? Wer waren die Dummköpfe - oder wagen wir es, dahinter eine planmäßige Politik von feindlichen Agenten, falschen Verbündeten, vielleicht sogar „Verrätern“ zu vermuten -, die unser nationales Eisenbahnnetz und seinen Passagierverkehr zerstört haben, und warum ist dies geschehen? Ging es dabei vielleicht um etwas, das man „liberale Geopolitik der Zeit nach Franklin Roosevelt“ nennt?
Wo waren die Wirtschaftsfachleute und andere, als die Torheiten der Nachkriegszeit, insbesondere die Torheiten von 1971-2007, im Gange waren?
Die von LTCM ausgelöste Beinahe-Katastrophe hätte uns zweierlei lehren sollen. Die erste Lehre, die an sich nur von begrenzter Bedeutung ist, ist die, daß die Methoden finanzieller Prognose, die Myron Scholes und seine Mitarbeiter für LTCM entwickelten, wissenschaftlich völliger Wahnwitz waren. Die zweite Lehre ist die, daß die gleichen, katastrophal gescheiterten statistischen Prognosemethoden, die auch heute noch weithin in Gebrauch sind, Ausdruck eines offensichtlichen Hangs der Zocker auf der wirtschaftlichen „Rennbahn“ der Finanzspekulation sind, kollektiv auf das sprichwörtliche „gleiche finanzielle Pferd“ zu setzen. Das berühmte Beispiel des Myron Scholes ist nur zu typisch für jene Rattenfänger, die für ihre Finanzwetten alle das gleiche System benutzen und dabei fast immer auf das gleiche sprichwörtliche Pferd setzen.
Damit stellt sich die Frage: Wenn jeder gewinnt, wer verliert dann? Wenn alle verlieren, wer gewinnt? Was wir seit meiner historischen Ankündigung bei einem internationalen Internetforum am 25. Juli 2007 erleben, ist eine Antwort des wirklichen Lebens auf diese paradoxe Frage.
Die Folgen des Verhaltens der führenden Finanzinteressen der heutigen Welt erinnern nicht nur an „Kettenbriefe“ und „Blasen“ à la John Law,33 sondern auch an die Rolle der Lombardbankiers bei Europas Absturz in ein neues finsteres Zeitalter Mitte bis Ende des 14. Jahrhunderts. Die jüngsten Entwicklungen auf den internationalen Märkten müssen als eindeutige Warnung aufgefaßt werden, daß ein „neues finsteres Zeitalter“ mit gewissen Ähnlichkeiten zum Europa des 14. Jahrhunderts droht. Diese Ähnlichkeiten erkennt man in der kombinierten Wirkung des auch finanziellen und wirtschaftlichen Trends zu praktisch ständigen, verheerenden Kriegen unter dem Einfluß der anglo-amerikanischen Fraktion, die schon Präsident Dwight Eisenhower vor 47 Jahren als „militärisch-industriellen Komplex“ bezeichnete. Anfang der 90er Jahre nannte man das in den Kreisen um den damaligen US-Verteidigungsminister Dick Cheney die „Revolution in Militärfragen“, und es ist unter den ex-trotzkistischen, neokonservativen Bewunderer des Vizepräsidenten noch heute die Politik „permanenter Krieg und permanente Revolution“, die der Agent der britischen Fabian Society Helphand („Parvus“) im Zuge der britisch gesteuerten Russischen Revolution von 1905 an seine Marionette L.D. Trotzki weitergab.34
Es darf in diesem Zusammenhang nicht übersehen werden, daß nicht nur die Mehrheit der gewählten amerikanischen Volksvertreter jener Zeit für die verheerenden Kriege von 1964 bis heute gestimmt habt, sondern daß auch große Teile der Wählerschaft die Fortsetzung aller dieser Kriege befürworteten, als wären es wertvolle Familienerbstücke unserer Republik, und als bliebe deshalb nichts als jener Zustand langer, verheerender Kriege, den Londons berüchtigter „Dauerrevolutionär“ Alexander Helphand so bewunderte. Das Vorbild dafür, wie sich die Institutionen und die Bevölkerung der USA in diese Abfolge praktisch endloser Kriege und entsprechender permanenter kultureller Revolutionen hineinziehen ließen, war das törichte antike Athen der Sophisten, das sich selbst ruinierte, indem es den langen Peloponnesischen Krieg in Gang setzte.
Ich habe die beklagenswerte Lage mit dem Schwarm von Torheiten in der Region um die Hauptstadt unserer Nation beschrieben: Der pathologische Zustand der Wirtschaft und der öffentlichen Meinung, der in diesem Hordenverhalten zum Ausdruck kommt, spiegelt ein Prinzip der Dynamik wider. Man kann diese Krankheit weder verstehen noch heilen, wenn man die Krise, die dies heute darstellt, nicht als Problem der Dynamik betrachtet.
Um die gerade dargestellte Frage auf den Punkt zu bringen: Die Tatsache, daß führende Finanzkreise den Wahnsinn hinter den Methoden von LTCM unterstützten, muß als weiteres Zeichen einer gestörten Denkweise über statistische Wirtschaftsprognosen gesehen werden, die wir schon treffend als kartesisches Statistikdenken erkannt haben. Ich meine hiermit die mechanistisch-statistische Art der Prognosestellung, die auf ontologischen Prämissen in Übereinstimmung mit Descartes’ Dogma beruht. Ich meine das kartesische Denken im Gegensatz zur Methode der Dynamik, die Leibniz als moderne Wissenschaft nach dem Vorbild der Pythagoräer und Platons wiederbelebte.
Dieser kartesische Unsinn wurde durch das Denken von Leuten wie Myron Scholes und anderen, die mit der monströsen Dummheit von LTCM zu tun hatten, auf ein tödliches Extrem getrieben. Die gleiche neokartesische Ideologie kommt auch im wahnwitzigen Reduktionismus des Bertrand-Russell-Anhängers Noam Chomsky und in der „künstlichen Intelligenz“ seines MIT-Genossen Marvin Minsky zum Ausdruck, und man findet sie genauso unter den erklärten neo-ockhamistischen Fanatikern der „künstlichen Intelligenz“, die sich im Silicon Valley breit gemacht haben.
Um das gerade Beschriebene noch einmal anders auszudrücken: Die Erfahrung mit dem LTCM-Desaster von 1998 muß unsere Aufmerksamkeit auf eine fundamentale Frage der europäischen Zivilisation lenken, deren wesentlichen Merkmale uns seit etwa 700 v.Chr. als wirksamer Einfluß innerhalb dieser Zivilisation bekannt wurden - wiederum die Frage der Dynamik. Hierzu erinnere man sich an die früheren Überlegungen in diesem Bericht, welche Bedeutung es hatte, daß Sarpi die Hauptideologie der anglo-holländischen liberalen Kultur auf den wiederbelebten Irrationalismus der von Ockham vorgeschlagenen Alternative zur Vernunft gründete.
Man stelle sämtliche einzelnen Begriffe, die sich aus der Ideologie Sarpis und seiner Anhänger einschließlich Descartes ableiten lassen, zum Vergleich nebeneinander. Bei diesen Ausstellungsstücken stößt man auf viele spezielle und auch wichtige Ausdrucksformen des Bösen. Aber wenn man jedes einzelne dieser Ausstellungsstücke betrachtet hat, halte man einen Moment inne und stelle sich die Frage: „Worauf laufen alle diese unterschiedlichen Äußerungen letztendlich hinaus?“ Die Antwort lautet: Sie leugnen alle den fundamentalen Widerspruch zwischen der eigentlichen Natur des Menschen und der bisherigen Existenz der Menschheit. Und diese wahre Natur ist das souveräne Potential des einzelnen Menschen, schöpferische Kräfte zu entwickeln, die bei keiner anderen Lebensform und in keiner denkbaren Maschine vorhanden sind.
Es sollte hier deutlich gemacht werden, daß das wesentliche Übel, unter dem die Gesellschaft heute nicht nur in Amerika leidet, eine politische Praxis ist, die der eigentlichen Natur des Menschen als einzelnem und als Gattung widerspricht. Man versucht, diese Natur zu unterdrücken, und das Motiv dafür ist das gleiche wie bei der Legende des delphischen Zeus des Olymps. Genau das liegt auch dem Übel zugrunde, welches LTCM und andere, die der Ideologie von Scholes’ Prognosen folgen, angerichtet haben.
Diese spezifische Form der Realitätsverweigerung ist die tiefere Wurzel des Syndroms, das ich hier zusammenfassend als die Selbstzerstörung des Großraums Washington insbesondere in der Zeit seit 1971 beschrieben habe. Der jetzt heraufziehende weltweite Katastrophenzustand ist zwar unmittelbar auf die radikalen Änderungen zurückzuführen, die mit dem politischen Aufstieg der sog. „68er“ in der Zeit zwischen 1968 und 2007 verbunden waren, aber seine Wurzeln lagen bereits im langfristigen Einfluß der britischen Fabianer, mit dem Trio des Lucifer/Lucis-Kults der 20er und 30er Jahre - Aleister Crowley, Bertrand Russell und H.G. Wells - im Mittelpunkt.35
Zu den Verbündeten dieses Trios gehörten außerdem Aldous und Julian Huxley sowie George Orwell. Insbesondere Aldous spielte eine Pionierrolle in der satanistischen Rock-Drogen-Sex-Gegenkultur, die in den 60er Jahren als Massenphänomen in Erscheinung trat, was mit der Synthese von LSD an der von Brigadegeneral John Rawlings Rees vom britischen Geheimdienst übernommenen Londoner Tavistock-Klinik zusammenfiel. Insbesondere spielten diese Elemente des britischen Geheimdienstes eine wichtige Rolle bei den dunkleren Aspekten der sog. „Informationstheorie“ und „künstlichen Intelligenz“, u.a. im Zusammenhang mit dem Kybernetik-Projekt der Josiah-Macy-Stiftung und den damit verbundenen Arbeiten von Prof. Norbert Wiener und John von Neumann. Alexander Helphands Verbindungen zu britischen Geheimdienstoperationen beim Einfädeln von Kriegen und Kriegsgewinnlerei im Waffenhandel hatten Anfang der 90er Jahre des 19. Jh. unter dem Schirm der britischen Fabian Society angefangen, die ihn über ein persönliches Treffen mit dem alternden Friedrich Engels in die Presse der deutschen Sozialdemokratie hineinschleusten. Hier knüpfte Bertrand Russell an, der lebenslang besessen davon war, das ihm verhaßte Wissenschaftserbe von Kepler, Leibniz, Gauß, Wilhelm Weber und Bernhard Riemann zu zerstören. Russell beteiligte sich auch an der geistigen Zerrüttung des Mathematikers Georg Cantor und an der Ausbildung der beiden Schurken Wiener und von Neumann, die ihr ganzes Erwachsenenleben daran arbeiteten, die Wissenschaft zu spalten und durch die „Informationstheorie“ die schöpferischen Fähigkeiten des menschlichen Geistes zu ruinieren. Die Gemeinsamkeit so scheinbar unterschiedlicher Fabianertypen wie Helphand, Crowley, Russell und H.G. Wells bestand in der Manipulation diverser Elemente, die „permanenten Krieg“ und „permanente Revolution“ zum vermuteten geopolitischen Vorteil der anglo-holländischen, liberalen Weltherrschaft miteinander verbanden. Die von Russells Schützlingen Wiener und von Neumann entwickelte „Informationstheorie“ gehörte zu den Mitteln der psychologischen Kriegführung, die im Zusammenhang mit der Reesschen Tavistock-Klinik in London entstanden. Die Förderung einer Rauschgiftkultur in den USA und anderswo nach dem Zweiten Weltkrieg war ein wesentliches Element dieses imperialen Plans.
Die wichtigste strategische Lehre aus der bekannten Geschichte menschlicher Gesellschaften und ihrer Konflikte ist die, daß die Kultur, „der Kampf um die Kontrolle über den Geist des Opfers“, die Hauptwaffe strategischer Kriegführung ist. Das ist der Schlüssel, um zu verstehen, wie die Vereinigten Staaten, die Präsident Franklin Roosevelt so gut verteidigt hatte, nach seinem Tod langfristig durch zersetzende kulturelle Kriegführung zerstört wurden konnten. Das Denken der politischen Drahtzieher hinter der LTCM-Operation ist ein Paradebeispiel dafür, wie solche Methoden kultureller strategischer Kriegführung wirken. Das Spiel, das hier gespielt wurde, war die induzierte Selbstzerstörung der Vereinigten Staaten, mit der Perspektive, daß nach Ausschaltung der größten Wirtschaftsmacht der Weg für die Errichtung einer dauerhaften Weltherrschaft der „Globalisierung“ offen stände. Die traditionelle Bezeichnung hierfür lautet „Weltreich“ oder „Empire“ - mehr oder weniger so, wie es Gibbon (nicht König Georg III., sondern Lord Shelburne) versprochen hatte. Das war und ist die Absicht des Erzfeindes unserer Republik seit der Zeit vor ihrer Gründung, und ganz besonders seit der Schlacht von Appomattox (wo die Südstaatenarmee 1865 kapitulierte).
Die Leute, die sich für Amerikas politische, wirtschaftliche oder militärische Führung halten, aber diese Tatsachen nicht erkennen, müssen zur Verteidigung unserer Nation als unfähig betrachtet werden, bis sie ihr Denken entsprechend verbessert haben.
wird fortgesetzt
Anmerkungen
27. Prof. Moons akademische Laufbahn begann unter dem international gefeierten physikalischen Chemiker Prof. William Draper Harkins an der Universität Chikago, wo er damals unter Fermi eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Kernspaltungsreaktoren spielte. Er und ich kamen uns in der Gründungsphase der Fusion Energy Foundation näher. Die Hauptkontroversen in der Kernphysik, an denen Moon bzw. Harkins beteiligt waren, sind noch heute von vorrangiger weltweiter Bedeutung. Über meine eigene Rolle in der Fusion Energy Foundation hatte ich das Glück, einiges hiervon selbst mitzuverfolgen und Moons vielversprechende, aber immer noch unvollendete Arbeiten in diesem Bereich weiterzutragen.
28. Von dieser Stelle in diesem Aufsatz an soll der von mir benutzte Kraftbegriff eine antientropische und nicht nur rein kalorische Aufwärtsentwicklung bedeuten.
29. Das Beispiel von Wein und Käse, die in Frankreich als eigene Produkte verfügbar sind, ist ein Ausdruck des Erbes von Karl dem Großen und Ludwig XI. Auch der Bau eines Systems von Wasserwegen in Frankreich und Mitteleuropa geht auf die Politik Karls des Großen und unter ihm entworfener Projekte zurück, die bis in heutige Zeiten in Gebrauch sind oder in Fortführung seiner Politik entstanden sind.
30. Damit gehen wir auf einen Zeitpunkt zurück, bevor die Nachkriegsgeneration ins Erwachsenenalter eintrat, auf eine Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die New York Central Railroad und die Pennsylvania Railroad zerschlagen wurden. Schon damals plünderten und zerstörten mächtige Interessen wichtige Bereiche unserer damaligen Wirtschaft; aber da wir immer noch einige der Insignien großer Macht aus dem Erbe Franklin Roosevelts trugen, hielten wir uns für eine wohlhabende und mächtige Nation, schmausten weiter am Bankett und übersahen, daß der Tag heranrückte, an dem einer Generation, die damals noch nicht erwachsen war, die Rechnung für unsere Dummheiten präsentiert werden würde.
31. Wer sich je an Hugo Wolfs Vertonung der Fußreise von Eduard Mörike erfreute, wird mich verstehen.
32. Wie entsprechende Fachleute betonten, führte die Stillegung von Bahnlinien dazu, daß sehr schwere LKWs über Autobahnen und Brücken fuhren, die für den Verkehr auf vielen Brücken und auch vielen Straßen und Autobahnen gar nicht zugelassen werden dürften.
33. Ich gestehe mit Stolz, den früheren Vorsitzenden der Federal Reserve Alan Greenspan häufig mit dem Beinamen „Bubbles“ („Seifenblasen-Alan“) versehen zu haben.
34. Auch für die strategische Krisenlage in dem Moment, wo dieser Bericht geschrieben wird, bleibt es von strategischer Bedeutung, daß der Erste Weltkrieg eigentlich schon 1890 begann, an dem Tag, an dem es dem britischen Prinzen Edward Albert gelang, seinen tölpelhaften Neffen, Kaiser Wilhelm II., zur Entlassung von Kanzler Bismarck zu veranlassen und so einen Prozeß in Gang zu setzen, der den Kaiser auf den Kriegspfad gegen einen anderen Neffen von Prinz Edward Albert, den russischen Zaren Nikolaus II., brachte. Der Krieg kam zustand, weil der dumme alte österreichische Kaiser unbedingt einen Balkankrieg führen wollte. Ähnlich begann auch der Zweite Weltkrieg eigentlich schon damit, daß die Briten Japan manipulierten. Von Großbritannien verleitet, führte Japan ständig Kriege gegen China, Korea und Rußland, was dann in den 20er Jahren zu den ursprünglich anglo-japanischen Plänen für den späteren Angriff auf Pearl Harbor führte. Großbritannien veranlaßte Japan, den langen Krieg von 1894-1945 gegen China zu beginnen, der wiederum den Rahmen für die späteren Entwicklungen zwischen 1905-1914 schuf, die zum Ersten und Zweiten Weltkrieg führten, so daß 1905 bis 1945 eine Zeit ständigen Kriegs wurde. Die Bezeichnung „permanenter Krieg, permanente Revolution“ stammt von dem britischen Waffenhändler und professionellen Revolutionsanstifter Helphand-Parvus. Die gleiche Politik betreibt heute eine sehr lange Liste von Leute, darunter Cheney, George Shultz und das „Gespenst von Middlebury“, Felix Rohatyn.
35. Crowley war der Gründer mehrerer offen satanischer Sekten, während die Huxleys unter seinem Einfluß mit Rauschgiften experimentierten, und Wells spielte bei dem allen eine entscheidende Rolle, wie sein Buch Die offene Verschwörung und Russells erklärte Unterstützung für dieses Buch zeigen.
Lesen Sie hierzu bitte auch: Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006 - Internetseite des Schiller-Instituts Was Lyndon LaRouche wirklich sagt - Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees - in englischer Sprache |
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