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Aus der Neuen Solidarität Nr. 35/2007 |
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Mehr als 300 Gäste ehrten die 96jährige Bürgerrechtlerin mit einer Überraschungsfeier zu ihrem Geburtstag.
Am 18. August fand an der Booker T. Washington High School in Tuskegee, Alabama, eine Überraschungsfeier anläßlich des 96. Geburtstages der Bürgerrechtlerin Amelia Boynton Robinson mit mehr als 300 Gästen statt, darunter Mitglieder ihrer Familie, Freunde und Vertreter der Stadt, des Bezirks und des Landes sowie zwei Vertreter der LaRouche-Jugendbewegung.
Zuvor hatte ein Polizeikonvoi Frau Robinson und ihre Familie in ihrer Wohnung abgeholt und zum Veranstaltungsort gebracht. Als sie dort eintraf, dauerte es fast 10 Minuten, bis sie in den Saal hineinkam, weil sie schon vor dem Gebäude von rund 150 Menschen erwartet wurde. Sie wurde sofort von der Menge umringt, die sie mit Negro-Spirituals empfingen und langsam in den Saal begleiteten. Die Begeisterung der Menge spiegelte die Liebe wider, mit der sie sich seit Jahrzehnten für die Afroamerikaner und alle anderen Menschen einsetzt.
Der Bürgerrechtler und frühere Kandidat für das Amt des Polizeichefs von Tuskegee, Leon Frazier, leitete die Veranstaltung. Ein Chor sang traditionelle Spirituals, und es wurden mehrere Resolutionen des Bezirks und der Stadt verlesen, die ihren Geburtstag zum „Amelia Boynton Robinson-Tag“ erklärten. Dann folgten Geburtstagsgrüße und Reden von Politikern und Abgeordneten, darunter eine Erklärung des früheren Präsidenten Jimmy Carter und seiner Frau.
Kesha von der LYM verlas eine Grußbotschaft von Helga Zepp-LaRouche im Namen der LaRouche-Bewegung. Darin sagte sie:
„Es ist wirklich inspirierend, sich klar zu machen, daß Du inzwischen seit mehr als 70 Jahren für die Freiheit der Menschen und das Schöne kämpfst! Es gibt nicht viele Menschen, die stolz darauf sein können, über einen so langen Zeitraum durchgehalten und für das gleiche edle Prinzip gekämpft zu haben. Der deutsche Dichter Friedrich Schiller, nach dem das Schiller-Institut benannt ist, schrieb einst, wie wichtig es sei, daß die Menschen auch in älteren Jahren noch an die Ideen und Prinzipien glauben, die sie verehrten, als sie jung und idealistisch waren. Du bist ein phantastisches Beispiel solcher Treue, und ich weiß, daß dies einer der Gründe ist, warum so viele junge Menschen in aller Welt Dich lieben und bewundern.
Einen Punkt möchte ich besonders betonen: Deine Rolle als amerikanische Heldin in der Welt. Denn in den letzten Jahren hast Du, als Du in viele Länder in alle Welt gereist bist, die Menschen durch Deine eigene Person daran erinnert, daß es noch ein anderes Amerika gibt, das Amerika als wahre Republik, das Land, das einst der Tempel der Freiheit und der Leuchtturm der Hoffnung für die ganze Welt war. Und das ist in dieser Zeit, in der der Ruf und das Ansehen der Vereinigten Staaten auf einen historischen Tiefsstand gesunken sind, absolut entscheidend.
Du hast uns oft die Geschichte erzählt, daß Du, als Du in Gefahr warst zu ertrinken, nicht ertrunken bist, weil Du wußtest, daß Gott noch viele Aufgaben für Dich hatte. So ist es auch heute.
Wenn wir, hoffentlich, diese schreckliche Weltfinanzkrise überstehen, die das Resultat der Tatsache ist, daß zu viele Menschen sich zugunsten ihrer Gier vom Gemeinwohl abgewendet haben, und wenn Amerika seine Identität als wahre Republik, wie es gegründet wurde, zurückgewinnen kann, dann werden wir immer noch vieles heilen müssen. Es wird einige Zeit brauchen, bevor die übrige Welt das Vertrauen in Amerika, das nun in Scherben liegt, wiederfindet.
Für diesen Zeitpunkt in nicht allzu ferner Zukunft brauchen wir Dich. Dann mußt Du als Botschafterin der unveräußerlichen Rechte aller Menschen um die Welt reisen, denn nur ein außergewöhnliches, welthistorisches Individuum wie Du kann den Geist des wahren Amerika auf glaubwürdige Weise wachrufen. Deine Aufgabe ist groß, und wir brauchen Dich noch lange...“
Dann folgten weitere Spirituals und das feierliche Anschneiden des Geburtstagskuchens. Amelia bedankte sich mit einer kurzen Ansprache, in der sie die Bedeutung der Agape, der Nächstenliebe, hervorhob, die unserer Gesellschaft am meisten fehle. Sie erinnerte ihre Hörer an die wichtige Rolle der Jugend, wenn es darum geht, der Gesellschaft eine Zukunft zu sichern. Zum Schluß sangen Kesha und Rachel von der LYM Mozarts Hallelujah-Kanon.
kdr/rb
Lesen Sie hierzu bitte auch:
Hallo, Nachbarn! - Neue Solidarität Nr. 34/2006 "Ich habe immer noch einen Traum" - Neue Solidarität Nr. 49/2002 Fast 100 Jahre lebendige Geschichte - Neue Solidarität Nr. 30/2002 Empfang im Bundestag für Amelia Boynton-Robinson - Neue Solidarität Nr. 51-52/2005 Brücke über den Jordan - Die Memoiren der amerikanischen Bürgerrechtlerin Dr. Böttiger Verlag - 320 Seiten, Paperback, 12seitiger Fototeil, € 14,80 |
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