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Aus der Neuen Solidarität Nr. 30-31/2007

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Die Regeln zum Überleben

Von Lyndon LaRouche
- Fünfter Teil -

2. Ein Hirngespinst namens Geld

An der Oberfläche ist, beispielsweise vom Standpunkt Cotton Mathers, Benjamin Franklins und Alexander Hamiltons betrachtet, der wesentliche Unterschied zwischen dem Amerikanischen System der politischen Ökonomie und dem anglo-holländischen liberalen System folgender: Das Amerikanische System kann man zutreffend als ein von der Verfassung vorgeschriebenes Kreditsystem beschreiben, das ein Staatsmonopol über das Geld ausübt; die anglo-holländischen Liberalen hingegen praktizieren heute ein monetaristisches System, das im wesentlichen in feudalen und sogar noch älteren Traditionen wurzelt.

Der kompetente Staatsmann und Ökonom von heute bemüht sich um fortlaufende Änderungen in der physischen Organisation des Wirtschaftsprozesses; der inkompetente verehrt mit religionsartigen Ritualen mit Statistiken die eingebildeten Götter, denen er die Schuld daran gibt, daß sie uns das angetan haben. Beobachtet das Schlimmste, und hofft und betet um Regen!

Wie im hypothetischen Fall des Mannes, der vor Gericht die Erlaubnis einklagen will, eine postmoderne Art von Ehefrau, seine Gummi-Ente, zu heiraten, sind eben einige Dinge im Leben nicht das, was sie nach außen hin scheinen, sondern „Quak-Salberei“. Auf der anderen sind bestimmte äußere Unterschiede zwischen den beiden Geldsystemen des englischen Sprachraums bis zu einer bestimmten Annäherung real.

Unter dem amerikanischen Verfassungssystem hat der Nationalstaat ein Verfassungsmonopol auf die Ausgabe gesetzlichen Geldes inne. Der Staat darf Geld hauptsächlich auf zweierlei Weise in Umlauf bringen. Die US-Regierung darf Geld ausgeben, um direkt laufende Ausgaben für Güter und Dienstleistungen zu bezahlen, oder die Regierung darf die Ausgabe von Geld in Form kurz-, mittel- oder langfristiger Anleihen oder Monopole zusagen. Wenn die Absicht hinter der Präambel der amerikanischen Verfassung befolgt wird, verhält sich das Amerikanische System automatisch wie ein „protektionistischer“ Gegner des sogenannten „Freihandels“. Als dieser Gegner setzt es Steuergesetze, Schutzzölle und verwandte Verfahren und Maßnahmen ein, um bevorzugt öffentliche und ausgewählte private Kategorien von Produktion und Neuerungen zu fördern.

Anders gesagt: Kompetente Wirtschaftspolitik verändert je nach Bedarf die Grenzbedingungen der Gesamtheit des Wirtschaftsprozesses. Dafür ist eine Riemannsche Betrachtungsweise des Prozesses notwendig, keine kartesische. Der zu regelnde Prozeß ist in erster Linie physisch, nicht monetär. Die monetären Abläufe werden so gestaltet, daß es den Erfordernissen der physischen Abläufe genügt. Die Grenzbedingungen werden gesetzt; dann kann man die Abwicklung der Einzelheiten zum großen Teil der Privatinitiative überlassen.

Ein Beispiel, was die Frage der Grenzbedingungen angeht:

Eine der Hauptfunktionen der amerikanischen Bundesregierung ist es, einen Investitionshaushalt aufzulegen; dabei investiert man, wenn die Regierung sich vernünftig verhält, einen verhältnismäßig großen Anteil als öffentliche Kapitalbildung in den Bau und die Instandhaltung der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur und in Hilfen für die Bundesstaaten, Landkreise und Gemeinden bei ihren vergleichbaren öffentlichen Funktionen. Diese vom Prinzip des Gemeinwohls getragenen Funktionen bilden gewöhnlich das wesentliche Mittel, den Gesamtertrag der Volkswirtschaft so zu steigern, daß man sich immer weiter der Vollbeschäftigung annähert. Die Hauptwaffe der Regierung für diesen Zweck sind Investitionen, Steuern und Zölle, die alle darauf abzielen, die staatlichen Funktionen und ansonsten hauptsächlich den Investitionshaushalt aufrechtzuerhalten.

Unter diesem Amerikanischen System hat - wie bei allen, die der Realität entsprechen - eine Ware niemals einen natürlichen Geldwert. Das ist eine Grundsatzfrage, die den Behauptungen der liberalen Geldlehre von Bernard Mandeville, François Quesnay und Adam Smith direkt entgegensteht. Die Preise werden - nicht so sehr direkt, sondern eher indirekt - so reguliert, daß sie höher liegen als die fair gerechneten Kosten für Produktion und Verteilung; im übrigen orientiert sich ihre Einschätzung am lang- bis mittelfristigen Interesse der Nation, ihr nützliches und anderweitig wesentliches Realkapital zu schützen. Zölle und Handelsregulierungen gehören zu den wichtigsten Mitteln, ein faires Preisniveau und andere Elemente im nationalen Interesse sicherzustellen.

Wenn die Regierung vernünftig ist, wahrt die Bundesregierung sehr wachsam ihr besonderes Interesse an der öffentlichen Infrastruktur. Gutgeführte Bundesstaaten oder Gemeinden müssen aus offensichtlichen Gründen, da sie selbst kein Geld in Umlauf bringen können, über ihr besonderes Interesse an guter Infrastruktur mit Argusaugen wachen.

Die anglo-holländische Krankheit

Ansonsten liegt der Schlüssel zum Verständnis der offenbaren Unterschiede zwischen den beiden gegensätzlichen Systemen in dem entscheidenden Umstand, daß das anglo-holländische liberale System, das in Europa seit dem Tod von Königin Anne im 18. Jahrhundert vorherrscht und auch die amerikanische Volkswirtschaft innerlich vergiftet hat, im Zuge der Reformen entstand, mit denen Paolo Sarpi die Überreste des mittelalterlichen Systems der venezianischen Finanzoligarchie umstrukturierte. Somit muß man im anglo-holländischen liberalen System, als einem Produkt von Sarpis Liberalismus, klinisch einen Abkömmling des mittelalterlichen ultramontanen Systems des 11. bis 14. Jahrhunderts sehen. Das ist das imperiale System, das mit den Kreuzfahrern verbunden war, wo sich hauptsächlich die venezianische Finanzoligarchie und die normannischen Ritter die Macht teilten.

Insofern kann man mit gutem Grund sagen, daß das anglo-holländische liberale System der Neuzeit „genetisch“ von der europäischen Feudalordnung des Mittelalters abstammt und deswegen noch heute viele typische Kennzeichen dieser Vorfahren trägt. Dagegen ist das Amerikanische System, wann immer es so definiert wird, der wichtigste verbliebene Ausdruck der Bestrebungen, Europa und den amerikanischen Kontinent von den Überresten des Feudaladels und der Finanzoligarchie des Mittelalters und der Neuzeit zu befreien.

Aber selbst das trifft noch nicht den Kern des Unterschiedes zwischen den beiden Systemen als Systeme.

Im Amerikanischen System wird Geld scheinbar auf eine ähnliche Weise verwendet, wie es auch die Prinzipien des anglo-holländischen liberalen Systems definieren, aber wenn das Amerikanische System im Sinne der in der Unabhängigkeitserklärung und Verfassung historisch erklärten Absicht arbeitet, ist es nur scheinbar ein solches Geldsystem. In Wirklichkeit sind aber die entscheidenden Unterschiede so groß wie die zwischen äußerlich ähnlichen Säugetieren und eierlegenden Reptilien. (Ich überlasse es Ihrer Einbildungskraft und den Kloakentieren, zu entscheiden, welches was ist.)

Der wesentliche Unterschied liegt in den tiefverwurzelten Motiven für die Absichten der jeweils Beteiligten; der Unterschied zu unserem System liegt, wie ich eben dargestellt habe, in den Überresten des imperialen Feudalismus in dem, was man seit der Zeit von Lord Shelburnes Lakai Gibbon gewöhnlich als das moderne britische System identifiziert. Der Unterschied zeigt sich an der ständig innewohnenden Tendenz zum Imperium in dem, was ich soeben als die ererbten Überreste der feudalen und noch älteren Ursprünge des britischen Systems beschrieben habe.

Dieser Unterschied erklärt, warum der anglo-holländische Liberalismus den inneren Drang hat, ein Weltimperium zu werden, das sich in etwa an das mittelalterliche Reich der venezianischen Finanzoligarchen und der normannischen Ritter anlehnt. So ist zum Beispiel heute der Vorstoß, souveräne Nationalstaaten wie die Vereinigten Staaten abzuschaffen und statt dessen eine imperiale Ordnung eines „Turms zu Babel“ namens „Globalisierung“ aufzubauen, Ausdruck der letztlich uralten und deshalb tiefen oligarchischen Wurzeln und Triebkräfte des heutigen anglo-holländischen liberalen Systems, die so wieder an die Oberfläche kommen. Ich erläutere das.

Das nationale Interesse

Das System der sog. „Globalisierung“ oder ähnlicher imperialistischer Praktiken steht dem Interesse einer Bevölkerung, die sich nach jeglichen gemeinsamen kulturellen Merkmalen als souverän betrachtet, direkt feindlich gegenüber. Die populistisch propagierte Umwandlung des Planeten in einen gemeinsamen „Turm zu Babel“ ist einfach nur eine weitere Form des gleichen Imperialismus, den Europa früher in verschiedenen Formen erlebt hat: das oligarchische Modell Asiens, das Römische Reich, das Byzantinische Reich, die ultramontane Partnerschaft von venezianischer Finanzoligarchie und normannischem Rittertum, die Habsburg-Tyrannei und die moderne anglo-holländische liberale Form des Imperialismus.

Alle diese Formen des Imperialismen und ihrer Stellvertreter gründen darauf, das schöpferische geistige Potential der überwiegenden Mehrheit ihrer Untertanen zu unterdrücken. Die Wirkung entspricht der Forderung des olympischen Zeus in Aischylos’ Der gefesselte Prometheus, den Menschen die Kenntnis universeller Naturprinzipien vorzuenthalten.

Eine Gesellschaft, die entschlossen ist, das spezifisch Menschliche, d.h. die „Schöpferkraft“ zu verteidigen, welche die menschliche Persönlichkeit von bloßen Tieren unterscheidet, muß die Entwicklung wissenschaftlicher und klassisch-kultureller Ausdrucksformen in der allgemeinen Bevölkerung fördern. Dazu ist u.a. erforderlich, den Sprachgebrauch in Musik, Dichtung und Wissenschaft so zu entwickeln, daß sich die Verwendung klassischer Ironie als charakteristischer Ausdruck verbreiten kann.

Dies läßt sich nur erreichen, wenn im sozialen Leben der Bevölkerung Themenbereiche gefördert werden, die mit den Funktionen der klassischen Ironie übereinstimmen; sie bringen in der gemeinsamen Praxis der Bevölkerung das Äquivalent des Infinitesimalen von Keplers Entdeckung der Gravitation ins Spiel. Dies hat neben der praktischen realwirtschaftlichen auch eine entscheidende moralische Bedeutung im allgemeinen Leben der Bevölkerung. Ohne es würde die Entwicklung der Kreativität in der Gesellschaft soweit verkrüppeln, daß kein Unterschied mehr zu der geisttötenden Wirkung oligarchischer Gesellschaftsmodelle bestünde.

Die Entwicklung der Menschen mit Hilfe einer solchen, ständig praktizierten Kultur ist daher im ureigensten Interesse jedes Volkes, das wirklich frei zu sein wünscht. Die entgegengesetzte Politik führt zur Herausbildung von Eigenschaften in der Bevölkerung, welche Menschen zu Tieren verkommen lassen.

Wissenschaftlicher und verwandter kultureller Fortschritt ist nicht nur für die Anhebung der physischen und sozialen Lebensumstände der Menschen unabdingbar; er hat auch die noch wichtigere Funktion, ihre menschlichen Eigenschaften zu entwickeln.

Das entgegengesetzte Erbe der Olympier

Für unseren Versuch, die gegenwärtige Geschichte zu verstehen, ist es daher wesentlich, die Aufmerksamkeit auf einige sehr alte, tiefe Wurzeln zu richten, die den Überzeugungen der lebenden Generationen nicht nur zugrunde liegen, sondern sie auch in beträchtlichem Maße, oft unbewußt, beherrschen. Dies ist wesentlich für das Verständnis einiger entscheidender Aspekte der derzeitigen Weltkrise in der gegenwärtigen Ordnung der Nationen, insbesondere des Zweiges, der seine Wurzeln in Europa hat.

Dies erfordert eine informierte Diagnose der Wurzeln einer äußerst wichtigen und verbreiteten Störung, die tief in die Verhaltensmuster ganzer moderner Gesellschaftsprozesse und ihrer jeweiligen wirtschaftlichen Folgen eingebettet ist.

Als ich mich oben auf Albert Einsteins Begriff des physischen Universums bezog, das durch einen Entwicklungsprozeß der Wissenschaftsmethode von Kepler bis Riemann definiert sei, betonte ich die Tatsache, daß die Entdeckung universeller Naturprinzipien, wie im Fall von Keplers Entdeckung der harmonisch geordneten Gravitation, ein selbstbegrenztes Universum definiert. So wie die kompetente Wissenschaft definiert, welches Verhalten das Universum an den Tag legt, so sorgt noch heute eine Mischung aus wahren und falschen Vorstellungen über die gesetzmäßige Ordnung der Geschichte der Menschheit für eine dunkle Masse ontologischer Annahmen, die im verborgenen wirken, aber sogar das geistige Verhalten ganzer Kulturen steuern. An diesem düsteren Ort in und hinter dem universellen Erbe des öffentlichen Geistes wirken heute die Wurzeln des fanatischen Drangs zur Errichtung eines neuen Weltreichs, jenes neuen „Turms von Babel“, den man euphemistisch als „Globalisierung“ bezeichnet.

Darin liegt die Gefahr, wenn man die Wissenschaft der Epistemologie mißachtet. Oft ist es gerade das, was wir nicht wissen oder nicht wissen wollen, was uns und damit unser selbstverschuldetes Schicksal beherrscht. Es gibt keinen schlimmeren, inhärent selbstzerstörerischen Impuls in der Gesellschaft, als einen sogenannten Konsens der Gesellschaft mit einer Annäherung an die Wahrheit zu verwechseln. In der Geschichte ist es fast immer der Fall, daß bei allen großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Katastrophen die Mehrheit in fast allen wichtigen Lebensfragen irrte, und oft verheerend irrte. Das ist die wahre Macht der Tragödie. Schuld ist gewöhnlich eine Tradition, deren Einfluß entweder nicht erkannt oder falsch eingeschätzt wird.

Untersuchen wir als treffendes Fallbeispiel die Wurzeln des Schwindels vom „Zweiten Gesetz der Thermodynamik“.

Der betrügerische Umgang von Clausius, Grassmann und dem Briten Lord Kelvin mit Sadi Carnots Wärmetheorie ist ein Paradebeispiel dafür, wie den verbreiteten Lehrmeinungen der modernen Wissenschaft alte, finstere Überzeugungen kultisch aufgezwungen werden. Das ist der Ursprung des sog. „Zweiten Gesetzes“ - welches widerspiegelt, was Aischylos in seinem Gefesselten Prometheus und der römische Geschichtsschreiber Diodorus Siculus über die nordafrikanischen Wurzeln des olympischen Zeuskults berichten. Die gleiche systemische Frage stellt sich auf andere Weise, aber mit dem gleichen Endeffekt, bei Philo („Judäus“) von Alexandria in seinem berechtigten Tadel an der aristotelischen Lehre, die indirekt behauptete, der Wille des Schöpfers sei seit dem Abschluß der Schöpfung machtlos. Das sog. „Zweite Gesetz“ von Clausius, Kelvin usw. beruht auf der willkürlichen Behauptung, ein bestimmter Zustand, der unter besonderen experimentellen Bedingungen als Phänomen auftritt, sei universal. Die Uriah Heeps der modernen Wissenschaft erklären ihr und Ludwig Boltzmanns Erbe, das berüchtigte „Zweite Gesetz“, für gültig, indem sie alle experimentellen Ergebnisse, die mit dieser willkürlichen Annahme nicht übereinstimmen, einfach übergehen.

Klinisch betrachtet liegt die eigentliche Wurzel dieser besonderen Übung im Verfälschen experimenteller Fakten historisch in der heidnischen theologischen Lehre, die mit den delphischen Figuren des olympischen Zeus, Apollon und Dionysos verbunden ist. Man nennt dieses antike, dogmatische Glaubensbekenntnis auch das „oligarchische Prinzip“, unter dem, wie Aischylos im Gefesselten Prometheus beschreibt, die Masse der gewöhnlichen Menschen dazu verurteilt war, nicht besser als „menschliches Vieh“ zu sein. Dieses „Vieh“, wenn man so sagen will, wird es nicht wagen, sich über die ihm zugewiesene Stellung zu erheben, wenn es nicht geschlachtet werden will - wie es jedem ergeht, der die Selbstkontrolle einer Kuh, welche die betreffenden Physiokraten oder anderen „Besitzer“ von ihm verlangen, nicht an den Tag legen will.

Auf der anderen Seite zeigen alle verfügbaren Fakten - darunter auch die ableitbare Geschichte des Keplerschen Sonnensystems, das aus einer einzelnen, heftigen, sich schnell drehenden Sonne entstand -, daß sich die Masse des Planeten Erde ständig verändert, indem der Anteil der Biomasse, aber auch der Anteil der angesammelten Produkte der geistigen Arbeit des Menschen an seiner Zusammensetzung ständig zunimmt.

Trotzdem lauert noch heute das alte kulturelle Erbe der europäischen Kultur, in Form des vom Grundcharakter her malthusianischen „zweiten Gesetzes“ der Thermodynamik, das uns aus uraltem Aberglauben sozusagen durch akademisches Auflegen synkretistischer Hände in der heutigen Form überliefert wurde, wo man es als angeblich selbstevidentes Naturgesetz behandelt.

In europäischen Gesellschaften der Neuzeit spiegelt sich die gleiche alte Tradition der Versklavung des Menschen beispielsweise in Giovanni Boteros Della ragion di stato (1588) wider, in Giammaria Ortes’ Riflessioni sulla popolazione (1790) und der englischen Ausgabe im gleichen Jahr sowie in Thomas Malthus’ umfangreichem Plagiat dieser englischen Ausgabe, On Population. Zur gleichen üblen Tradition gehört auch der frühere US-Vizepräsident Al Gore. Typisch ist die Verbreitung des Malthusianismus durch T.H. Huxley im 19. Jh., ebenso die Förderung der Eugenik durch Huxleys Enkel Julian Huxley oder die Rauschgiftkulte von Julians Bruders Aldous, so wie vorher die britische Förderung des spanischen Handels mit afrikanischen Sklaven in die Vereinigten Staaten. Wenn die Oberschicht der „68er-Generation“ als Prototyp all der leichtgläubigen Narren dient, über die seit Anfang der siebziger Jahre dionysischer „Umweltschutz“ und sogar Terrorismus verbreitet wird, ist auch das nur ein weiterer, aktueller Ausdruck der Doktrin des olympischen Zeus aus dem Gefesselten Prometheus.

Die bleibenden historischen Wurzeln dieser moralisch und wissenschaftlich erbärmlichen Überzeugungen und Verhaltensweisen sind auch ein Widerschein der tief verwurzelten Tradition desselben „oligarchischen Modells“, das in solch beispielhaften Formen wie den implizit sophistischen Kulten des phrygisch-delphischen Apollo und des Dionysos aus dem Nahem und Mittleren Osten nach Europa importiert wurde.

Wenn Sie sich selbst sagen hören: „Die Wissenschaft lehrt...“, denken Sie: Wer rüttelt da an alten Knochen aus einem heidnischen Friedhof?

Die amerikanische Tradition

Wir amerikanischen Patrioten leiten unsere Tradition aus einem anderen Ursprung ab als Clausius & Co. - wir ziehen das Erbe des Solon von Athen, der Pythagoräer, des Sokrates und Platon vor. Wir betonen die christlichen Aspekte dieser Tradition, die theologisch vor allem mit dem Johannesevangelium und den Paulusbriefen verbunden sind. Die ersten Christen waren natürlich Juden, vor allem viele aus dieser Tradition; Philo von Alexandria, der Freund des gekreuzigten Petrus, ist typisch für die anhaltende ökumenische Beziehung. Es gibt zwischen diesen Autoritäten keinen wesentlichen Widerspruch in der epistemologischen Tradition hinsichtlich der Methode. Das Menschenbild, Mann und Frau, das in den abschließenden Versen der Genesis 1 definiert wird, drückt das entsprechende Prinzip der ökumenischen Übereinstimmung aus. Wir alle sind gewillt - wie in der Tradition des Verfassers der Prometheus-Trilogie, Aischylos -, uns von der entgegenwirkenden Last der viehischen, oligarchischen Tradition zu befreien.

Unsere Tradition im Amerikanischen System beruht nicht auf der Vorstellung, individueller Profit habe irgendeinen selbstevidenten Wert in sich, sondern auf dem Wunsch, denjenigen, die am besten in der Lage sind, der Zukunft der Gesellschaft zu dienen, einen relativen Vorteil einzuräumen. Dementsprechend sind wir auch nicht so närrisch, an eine so dumme und bösartige Doktrin wie den „Freihandel“ zu glauben, sondern wir schaffen Mechanismen, um die relative wirtschaftliche Macht in die Hände derjenigen gelangen zu lassen, die der Zukunft der Gesellschaft derzeit besser dienen werden.

Im Amerikanischen System ist das richtig abgeleitete System relativen wirtschaftlichen Wertes daher nicht vom Geld bestimmt, sondern es werden Rahmenbedingungen gesetzt, unter denen das Geld dem Interesse der Zukunft der gesamten Gesellschaft dienen muß. Deshalb ist unser System kein System des „freien Handels“, sondern eines des „fairen Handels“, um nicht nur das beste Ergebnis für unsere Gesellschaft als ganze sicherzustellen, sondern auch, um Praktiken, die dem nachweisbaren gegenwärtigen und künftigen Nutzen der Gesellschaft widersprechen, automatisch zu bestrafen.

Unser System der souveränen Regierung ist ermächtigt, die Parameter festzulegen, innerhalb derer tugendhaftes Talent ermutigt wird, nützliche Handlungsweisen zu entdecken. Und kein Geist einer viehischen, gräßlichen Vergangenheit darf Furcht in unsere Berechnungen streuen oder unseren Schlaf stören.

Die Frage der Unsterblichkeit

Möglicherweise liegt eine stark verlängerte Lebenserwartung des typischen Individuums am Horizont des wissenschaftlichen Fortschritts. Das ist aber nicht die unmittelbare Frage für die Menschheit. Die Herausforderung für die Menschheit liegt in diesem Augenblick darin, daß wir damit aufhören müssen, Unsterblichkeit nur als einen Zustand jenseits des Todes des einzelnen zu betrachten, sondern wir müssen in der Unsterblichkeit etwas sehen, was darin zum Ausdruck kommt, wie wir die Zeitspanne der sterblichen, individuellen Existenz nutzen. Wieviel Elend leiden so viele Bürger, weil wir im allgemeinen noch nicht gelernt haben, unser sterbliches Leben auf diese edlere Weise zu führen!

Eine besondere Form nimmt diese Frage darin an, welche ungewöhnliche Grausamkeit die Nachkriegsgeneration ihren typischen Mitgliedern aufgezwungen hat.

Ich habe es bereits betont: Wenn ich über mehr als 200 Jahre auf Vorfahren zurückschaute, die zwar verstorben sind, aber am sonntäglichen Mittagstisch meiner Großeltern mütterlicherseits noch sehr lebendig waren, und dann auf die Tradition dieser Gespräche über mehr als ein Jahrhundert davor im Leben meiner Familie in Amerika zurückschaue, dann gab es keine Generation, die soviel selbstverschuldetes Elend erlitt wie die Opfer der Vorgänge, die sie zu typischen Mitgliedern der Generation der „weißen Kragen“ machte, die etwa zwischen dem Kriegsende 1945 und der langen Rezession 1957-61 geboren wurde. Man bedenke, wie und warum dieses selbstverschuldete Elend zustande kam. Man denke daran, welche Gefahren der amerikanischen Republik durch die Nachwirkungen des Prozesses drohen, der die besonderen Wirkungen, für die die außergewöhnliche Gleichgültigkeit dieses Teils der Nachkriegsgeneration heute noch typisch ist, hervorgerufen hat.

Die existentialistische Konditionierung, die insbesondere den Familien der oberen Mittelschicht nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Einfluß des Kongresses für Kulturelle Freiheit in Westeuropa und durch ähnliche Programme aufgezwungen wurde, brachte eine Generation hervor, für die die Doktrin des „Geworfenseins“ charakteristisch ist, wie sie der zeitweilige Nazi und Freiburger Professor Martin Heidegger sowie Heideggers Anhänger Jean-Paul Sartre in Frankreich aufgestellt haben. Diese Gleichgültigkeit gegenüber dem Prinzip der Wahrheit, wie sie in Amerika u.a. die Autoren des Buchs Die autoritäre Persönlichkeit wie Theodor Adorno und Hannah Arendt propagierten, schuf eine Generation von „68ern“, „Kopfarbeitern“ und Schlipsträgern, die keinen Sinn für die Verbindung der lebenden mit vorangegangenen und folgenden Generationen über die Unsterblichkeit hat. Auf diese Weise schuf die Indoktrinierung durch eine solche radikal existentialistische „Gehirnwäsche“ eine Generation bzw. einen Teil dieser Generation, der in einer Weise von einer wirksamen moralischen Verbindung zu ihren Eltern und Nachkommen abgeschnitten ist, wie es meines Wissens in der Tradition des Familienlebens in Amerika seit der ersten Hälfte des 16. Jh. ohne Beispiel ist.

Man bedenke, wieviel Gehirnwäsche in dem fanatischen Satz „Ich glaube nicht an Verschwörungstheorien“ zum Ausdruck kommt - ein leeres Geschwätz wie bei George Orwells Kultbuch 1984, induziert durch den Einfluß dessen, wofür dieses bösartige Buch steht.

Der Tod des Existentialisten ruft das Gefühl hervor, daß das Leben dieser Person keinen Sinn hatte. Die grausamen ökonomischen und verwandten Umstände, unter denen ein Großteil der ärmeren 80% der Amerikaner unter dem Einfluß der politischen Trends seit 1975 zunehmend leiden muß, spiegeln den Einfluß der amoralischen Gleichgültigkeit gegenüber der ärmeren Bevölkerungsmehrheit wider, die mit dem wachsenden Einfluß des wohlhabenderen Teils der Nachkriegsgeneration („Babyboomer“) um sich griff. Das war eingebettet in die Relikte der sog. „Neuen Linken“ der 60er und 70er Jahre; es zeigte sich bei ihnen in einer Neigung zu sozialen Werten, die man in früheren Zeiten mit dem Faschismus verbunden hätte. Dies schrieb ich schon 1968 in meinem Bericht über die existentialistische Qualität der Neuen Linken, die ein Nachhall des häufigen Hin- und Herwechselns der Anhängerschaft von Nazis und Kommunisten während des berühmten Straßenbahnfahrerstreiks in der Zeit vor Hitlers Machtergreifung war. Wir sahen damals solche Folgen bei der Neuen Linken; wir sehen dieselben Folgen auch in der Sozial- und Wirtschaftspolitik des politischen Prozesses in Amerika heute. Es scheint, als sei eine Generation am Ruder, die vorhat, ins Nichts zu gehen und uns übrige und das ganze Land in dieses scheußliche Schicksal mitzunehmen.

Ein Beispiel: Vor kurzem fiel mir auf, daß eine auffällige Korrelation zwischen diesem 68er-Phänomen und dem Schwinden der Reihen katholischer Geistlicher in den betreffenden Ländern besteht. Das Wesen jeder christlichen und jüdischen Gemeinschaft - außer bei gnostischen Kulten, wie man sie vielleicht mit der Romanfigur Elmer Gantry verbindet - liegt in der Beschäftigung mit einer über Generationen hinweg dauernden Verpflichtung, nach dem Prinzip der menschlichen Unsterblichkeit zu leben. Der Existentialismus fiel in der zweiten Hälfte der 60er Jahre und danach wie ein Schwarm geistiger Heuschrecken über das Land und hinterließ im ganzen Land aufgegebene Kirchengemeinden; es erinnert an die zahllosen toten Städte und Dörfer im Neuen Finsteren Zeitalter des 14. Jh. in Europa. Einmal abgesehen von dem Schreien und Brüllen unter den menschlichen Wracks in verrückten Sekten, herrscht im ganzen Land furchtbares Schweigen, wo einst die heilige Verpflichtung gegenüber der Unsterblichkeit die Verstorbenen aus den vergangenen Generationen segnete.

Das ist der Kern des Punktes, um den es mir hier geht.

Die Lehre, die man daraus ziehen muß, ist die, daß viele, nicht nur die Nachkriegsgeneration und ihre verzückt schreienden gnostischen Rivalen, sondern auch viele andere, darin irrten, als die Unsterblichkeit an einen Ort jenseits des Todes verlegten. Die Unsterblichkeit muß etwas sein, woran wir uns im Leben erfreuen - und diese Qualität gibt uns die Stärke, die aus einem glückseligen Gefühl erwächst, Gutes zu tun, solange wir leben, und sich daran zu erfreuen, als Mensch in dem Gefühl zu leben, daß Gutes tun sich selbst belohnt.

3. Die neuen Vereinten Nationen

Die geschichtlichen Fakten zeigen: Hätte Präsident Franklin Roosevelt die vierte Amtszeit, für die er gewählt war, zu Ende führen können, dann wäre auf unserem Planeten ein viel besseres Leben möglich gewesen als das, was wir seit seinem Tod erlebt haben. Im Nachhinein ist klar, daß seine Absichten Winston Churchill sehr mißfallen hatten; denn das, was Präsident Roosevelt für die Nachkriegsordnung im Kopf hatte, hätte sehr wahrscheinlich die imperiale Macht des anglo-holländischen Liberalismus gebrochen. Roosevelt hatte sehr klare und zusammenhängende Ziele für die weltweite Nachkriegsordnung formuliert.

Wir können das Rad der Geschichte niemals zurückdrehen; wie bei vielen großen Persönlichkeiten der Menschheit bleibt das Gefühl zurück, daß er viel zu früh starb. Aber wir sollten die Lehre daraus ziehen, welchen hohen Preis wir noch immer dafür bezahlen, daß wir das, was die Vereinigten Staaten bei genauerem Nachdenken auch nach dem Tod eines herausragenden Staatsmanns hätte tun sollen, unterlassen und versäumt haben.

Da Nationen scheinbar chronisch dazu neigen, Fehler zu begehen, sollten wir das beste daraus machen und Freude empfinden, wenn wir die Gelegenheit haben, einen Teil des Schadens wieder gutzumachen, auch wenn ihn eine Narrheit verursacht hat, für die wir am liebsten nur unsere Vorgänger verantwortlich machen würden. Zum Leidwesen der Freunde des Wunschdenkens gibt es keinen Beweis, der es uns erlauben würde, die Schuld an dem ganzen Schlamassel nur der Nachkriegsgeneration in die Schuhe zu schieben, denn sie ist eines der Opfer dieses menschlichen Schiffbruchs, nicht seine Ursache.

Ich kannte zum damaligen Zeitpunkt Präsident Roosevelts genaue Pläne nicht. Ich erfuhr erst später davon, als z.B. die Augenzeugenberichte seines Sohnes verfügbar waren. Aber schon zum Zeitpunkt seines Todes hatte ich eine deutliche Ahnung, was seine Nachkriegspolitik sein sollte, und später stellte sich heraus, daß ich durchaus den richtigen Einblick in die Vorstellungen des Präsidenten für die Welt der Nachkriegszeit gewonnen hatte. Diese richtige Ahnung prägte auch die Meinung vieler anderer, nicht nur meine.21

Als der Präsident starb, war ich gerade in einem Militärlager in Indien. Kurz nachdem uns die Nachricht dort erreicht hatte, kamen einige meiner Kameraden auf mich zu und fragten mich, ob sie mich abends informell sprechen könnten. Sie wollten dann vor allem wissen: „Was wird jetzt aus uns, wo der Präsident tot ist?“ Ich hörte die Worte aus meinem Mund strömen, ohne daß ich mir Zeit genommen hätte, eine genau durchdachte Antwort zu formulieren. Die Worte klingen noch heute in mir nach: „Ich weiß es nicht. Wir haben unter einem Präsidenten gelebt, der ein großer Mann war, und Truman ist ein so kleiner Mensch. Ich bin besorgt...“

In den folgenden Monaten drehten sich meine Gedanken immer wieder darum, daß wir eine Aufgabe hatten und daß wir diese Mission zu Ende bringen mußten, nachdem der Krieg endete. Diese Mission bestand nach meiner Auffassung in drei Zielen. Als ich aus dem Dschungelkrieg im Norden Burmas (heute Myanmar) zurück nach Kalkutta kam, standen diese Ziele klarer vor meinen Augen als jemals zuvor. Die drei, unter einer einzigen Perspektive zusammengenommen, waren:

Befreiung der Kolonien, Umrüstung der mächtigen industriellen Kriegsmaschine, die wir aufgebaut hatten, auf zivile Produktion, um mit diesen Kapazitäten den Kolonien zu helfen, wahre Unabhängigkeit zu gewinnen, und gleichzeitig innenpolitisch die Beseitigung der verbliebenen sozialen Folgen der Depression.

Da ich aus einer Familie kam, die der industriellen Technik verbunden war, erschien es mir wichtig, den unsinnigen Slogan vom „Krieg, um alle Kriege zu beenden“ nicht bloß nachzubeten, sondern wirklich ein System kooperativer Entwicklung unter souveränen Nationen aufzubauen, das eine ausreichende Grundlage böte, damit die neu entstehenden, wahrhaft souveränen Nationen ihr gemeinsames Selbstinteresses verwirklichen können.

Das wäre möglich gewesen, wenn Präsident Roosevelt bis zum Ende seiner vierten Amtszeit gelebt hätte. Von Leuten, die am Ende des Krieges hohe Posten innehatten, habe ich später erfahren, daß ihre Reaktion praktisch die gleiche wie meine gewesen war: „Es ist vorbei“, sagte einer von ihnen, als er von einem Gespräch mit dem schon sichtbar erschöpften Präsidenten aus dessen Büro kam. Die große Mission, die viele unter uns, egal welchen Ranges, entweder kannten oder spürten, war mit dem Präsidenten gestorben. Churchill stand im Begriff, von seinem Land fallengelassen zu werden; aber vielleicht war es ein böser Trost für ihn, daß Präsident Roosevelts noble Mission für den Frieden durch die Taten des neugewählten Präsidenten Truman, der Churchill sehr zu bewundern schien, kaputtgemacht wurde.

Schon bald kam die Zeit - im Frühjahr 1947, ich kam von einer ziemlich erfolgreichen öffentlichen Veranstaltung -, da ich schon die geistigen Wunden pflegen mußte, die uns die Nachkriegszeit zufügte. Es geschah etwas später an jenem Tag, als ich bei einer Veranstaltung in Boston, die ich selbst mitorganisiert hatte, einen Vorschlag unterbreiten konnte, die Kernspaltung zu einer neuen Kraftquelle von hoher Energiedichte zu machen; ich hatte Indiens Bedarf als eindeutiges Beispiel für eine solche Nutzung angeführt. Aus dem Publikum bekamen meine Bemerkungen großen Applaus; aber als die Veranstaltung zu Ende ging, war mir klar, daß diese Pläne dadurch zunichte gemacht wurden, daß einige einflußreiche Kreise heftigen intrigierten in der offensichtlichen Absicht, bald den nächsten großen Krieg anzuzetteln - einen Atomkrieg.

Die wenigsten der zukünftigen „68er-Generation“ waren zu diesem Zeitpunkt geboren.

Modeerscheinungen wie den gegenwärtigen Wahn des Schwindels der globalen Erwärmung hat es in der Geschichte auch schon früher immer wieder gegeben. Die räuberischen Horden der Flagellanten im finsteren Zeitalter im Europa des 14. Jh. sind vielleicht die beste Annäherung an die betrügerische und massenmörderische Wiederbelebung des Schwindels von Thomas Malthus, der gegenwärtig um die Figur des ehemaligen Vizepräsidenten Al Gore aufgezogen wird. Aber die Kombination aus der hysterischen Flucht in den Irrsinn eines utopischen, neuen imperialen „Turms zu Babel” namens Globalisierung und dem Schwindel der Klimaerwärmung könnte bald eine weltweite Katastrophe heraufbeschwören, ein Unglück, das für die Menschheit um Größenordnungen schlimmer ausfallen könnte als nur eine Neuauflage des „neuen finsteren Zeitalters” des 14. Jahrhunderts.

Präsident Franklin Roosevelt, dessen Bemühungen entscheidend dafür waren, die Welt von Hitler zu befreien, ist es erspart geblieben, sich ein neues, für unsere Nation so beschämendes Übel vorstellen zu müssen, wie das Wüten des Vizepräsidenten Cheney und den wahnwitzigen Geisteszustand unseres gegenwärtigen Präsidenten, was neben all den anderen verbreiteten Übeln heute die ganze Erde bedroht.

Nehmen wir an, diese dunklen Gefahren könnten mit unserer Hilfe in etwas verwandelt werden, was nicht schlimmer ist als ein paar vorübergehende Frühlingsgewitter der modernen Geschichte. So ließe sich Hoffnung schöpfen, die uns erlaubt, uns auf die Herausforderung zu konzentrieren: „Was müssen wir mit dem notleidenden Planeten tun?”

Ein neues Währungssystem

Wir müssen zu einem mehr oder weniger weltweiten Finanzsystem mit festen Wechselkursen zurückkehren, das an das Bretton-Woods-System erinnert.

Diese dringend benötigte Währungsreform darf nicht in kleinliches Schachern um exakte Devisenkurse ausarten. Eine Annäherung an gegenwärtige relative Werte würde reichen. Anpassungen an diese gegenwärtig geschätzten Werte, die gegebenenfalls eingeführt werden müssen, lassen sich am besten durch zusätzliche Zoll- und Handelsvereinbarungen erreichen. Bei diesem Vorgehen sollten wir auf Vereinbarungen für einen Zeitraum von 50 Jahren hinzielen.

Bevor wir über weitere internationale Maßnahmen sprechen, muß ich noch einige zusätzliche Bemerkungen zur Lage in den Vereinigten Staaten machen. Als erstes muß man zugeben, daß das gesamte gegenwärtige System hoffnungslos bankrott ist. Nun habe ich das ausgesprochen, was Sie befürchtet haben. Es besteht also kein Grund zur Furcht mehr, daß ich es sagen könnte. Finden wir uns deshalb mit der Realität ab, daß ein Großteil dessen, was gegenwärtig noch als Ansammlung veritabler finanzieller Schuldobligationen gilt, niemals abgezahlt werden kann. Die Mehrheit dieser Schuldentitel muß entweder ganz abgeschrieben werden, oder ihre Zahlung muß für etliche Jahre aufgeschoben bzw. eingefroren werden. Glücklicherweise sind die meisten Schuldentitel in den Büchern im Kern ohnehin nichts als Wettschulden und haben somit nichts wirklich gemeinsam mit den ehrlichen Schulden, die wir möglichst bedienen sollten. Unterdessen sollten notwendige Banken ihre Türen offen halten, um den normalen täglichen Bankverkehr und wöchentliche Geschäftsfunktionen aufrechtzuerhalten, wie z.B. Dienstleistungen für private Haushalte, wichtige Wirtschaftszweige, für gewöhnliche Produktion und den Einzel- und Großhandel. In wesentlichen Bereichen muß das tägliche Leben weitergehen, als ob der Bankrott nicht stattgefunden hätte.

Seien wir uns sicher, daß die angemessene Art des Konkursverfahrens des amerikanischen Finanzsystems darin besteht, die quasi private Institution der Federal Reserve zur Umstrukturierung der Aufsicht der Bundesregierung zu unterstellen. Ein Ziel sollte dabei sein, die normalen Funktionen des tagtäglichen Bankgeschäfts (wo es nicht um zwielichtige Spekulation geht) aufrechtzuerhalten, als ob kein Bankrott passiert wäre. Die gewöhnlichen Ersparnisse der Haushalt und ähnliche Konten würden geschützt, nötige Auszahlungen wären automatisch bis zu einem bestimmten Niveau oder im nachgewiesenen Bedarfsfall auch darüber hinaus erlaubt. Das Vertrauen in die Stabilität und den reibungslosen Ablauf des Systems muß zugesichert, hergestellt und aufrechterhalten werden, damit eine wesentliche Voraussetzung für die allgemeine Ordnung bestehen bleibt.

Wir müssen uns darauf einigen, unsere Absichten klar darzulegen. Der entscheidende Punkt ist, die Volkswirtschaft über die errechnete Rentabilitätsgrenze zu heben, indem man öffentlichen Kredit zur notwendigen Instandhaltung und Verbesserung grundlegender wirtschaftlicher, öffentlicher und verwandter Infrastruktur verwendet.

Nachdem das gesagt ist, wenden wir uns jetzt wieder der benötigten allgemeinen Organisation des internationalen Systems zu.

Ich habe vorgeschlagen, daß die Vereinigten Staaten sich unverzüglich an die Regierungen Rußlands, Chinas, und Indiens wenden, um gemeinsam ein erstes Organisationskomitee einzurichten - das wäre praktisch die geeignetste, starke Kombination anfänglicher Förderer des Projekts der weitergespannten Partnerschaft zwischen den Nationen, die handeln wollen, um das gegenwärtige, schon hilflos bankrotte Weltfinanzsystem zu ersetzen. Zu diesem Vorgehen gehört auch ein zusätzliches Paket von Vereinbarungen über den institutionellen Kern eines neuen Weltfinanzsystems mit festen Wechselkursen, das, wie ich im folgenden darlegen werde, unter Bestimmungen operieren muß, die auf einem annähernd 50jährigen Vertragsrahmen basieren.

Da das gegenwärtige Weltsystem durch die kettenreaktionsartige Explosion spekulativer Wettschulden hoffnungslos in den Bankrott getrieben wurde, kann die jetzt drohende, chaotische Implosion ungeheurer Massen hyperinflationierter Wettschulden nur verhindert werden, wenn eine entsprechend starke politische Faust das ganze System umgehend einem Zwangskonkurs unterzieht - bevor die Stufe erreicht ist, wo die Folgen des Zusammenbruchs politisch nicht mehr zu kontrollieren sind.

Die Regel, der man bei diesen Maßnahmen folgt, ist: Da wir nicht zulassen können, daß ganze Nationen geschlossen werden, müssen die zu ergreifenden Handlungen eine vergleichbare Form haben wie beim Konkursverfahren für ein bankrottes Unternehmen. Die Gruppe souveräner Nationen handelt unter Bestimmungen, die von souveränen Nationen für den Prozeß der Konkursreorganisation des gegenwärtigen Weltsystems ausgehandelt worden sind.

Dies erfordert die abrupte Einstellung und Umkehr von Entwicklungen in Richtung der politisch „Globalisierung“ und die Wiederherstellung der Hoheitsrechte nationaler Souveränität. Wir verlassen die glatte Bahn, die der Schleimpilz der Globalisierung geschaffen hat; wir brauchen verantwortliche und, um das Zauberwort zu gebrauchen, „souveräne” nationale Schuldner. Dieser Zustand ermöglicht langfristig ausgehandelte Verträge zwischen souveränen Nationen, was wiederum Voraussetzung für die Schöpfung von Kredit zur Kapitalbildung durch grundlegende realwirtschaftliche Infrastruktur ist - und zwar in der Größenordnung, die notwendig ist, um die Gefahr abzuwenden, vor der die Welt zu diesem Zeitpunkt steht.

Der große Aufschwung

Eine ebenso unzüchtige wie falsche Behauptung lautet, das Wachstum der Bevölkerung habe den Punkt erreicht, an dem der Welt die Ressourcen ausgehen. Diese Behauptung ist Unsinn, und jeder, der einigermaßen das ABC der Wirtschaftswissenschaft beherrscht, wird das so sehen. Dennoch ist es eine Tatsache, daß wir beginnen müssen, unseren Umgang mit den Rohstoffen zu verändern und sie zu bewirtschaften, statt sie einfach nur aufzubrauchen. Wir müssen die Arbeitsweise unserer Wirtschaft ändern; wir müssen den Schwerpunkt darauf legen, unseren Planeten zu bewirtschaften, statt ihn als Campingplatz zu benutzen, auf dem wir nach der Abfahrt unseren ganzen Abfall zurücklassen.

Frischwasser zum Beispiel: Dieser Planet verfügt über sehr viel Wasser, aber wir haben uns zu sehr darauf verlassen, fossile Vorkommen von Frischwasserreserven aufzubrauchen, statt uns den beiden Programmen zuzuwenden, die uns ausreichend mit sauberem und frischem Wasser versorgen könnten und beide für den direkten Verbrauch einer wachsenden Bevölkerung geeignet sind. Das sind die Kernspaltung und auf längere Sicht die Kernfusion.

Denken wir an die Gegenden westlich des Mississippi, z.B. den sich absenkenden südlichen Teil der Ogallala-Grundwasserschicht, oder an die Wasserversorgung in wichtigen landwirtschaftlichen Gebieten Kaliforniens, oder an Gebiete rund um die Welt, in denen die menschliche Existenz heutzutage davon abhängt, einen abnehmenden Vorrat fossilen Wassers aufzubrauchen.

Es mußte so weit kommen; aber wir sind nicht fern von dem Punkt, wo wir gut zurechtkommen können, vorausgesetzt, wir verändern die Politik hin zu einer Bewirtschaftung der Ressourcen unseres Planeten anstelle ihrer bloßen Ausbeutung. Dazu bedarf es Energie. Nicht von Sonnenlicht, das wir der Chlorophyllerzeugung vorbehalten sollten, auch nicht, indem wir Nahrungsmittel als Treibstoff verbrauchen, sondern durch effiziente Quellen vom Menschen erzeugter Energie, jetzt durch Kernspaltung und bald durch Kernfusion.

Stellen wir uns vor, daß einige von uns auf dem Mars leben müßten. Wie würden wir das funktionale Äquivalent zu Terraforming auf diesem Planeten durchführen? In unserer Galaxie muß es mehrere Planeten geben, die wahrscheinliche Kandidaten für Terraforming sind. Diese Gedanken sollten uns darin leiten, wie wir von heute an über die Bewirtschaftung des Planeten Erde denken sollten.

Wir haben jetzt einen auf seine Verwirklichung harrenden Zeitplan für die Verlängerung der Transsibirischen Eisenbahn, die ehemals unter der Leitung des physikalischen Chemikers Mendelejew nach dem Vorbild des amerikanischen transkontinentalen Bahnnetzes gebaut worden war. Die Verlängerung besteht im Bau eines Eisenbahntunnels unter der Beringstraße, um die Verbindung zum Rumpf des kanadischen und US-Bahnnetzes und weiter zum südamerikanischen Netz herzustellen. In diesem Sinne sind wir dabei, ein den ganzen Planeten umspannendes Eisenbahnnetz oder vergleichbares Bahnnetz (z.B. Magnetbahn) zu schaffen, und das wird nicht nur ein Spielzeug oder eine Touristenattraktion sein, sondern ein unverzichtbarer Teil der wirtschaftlichen Entwicklung und Nutzung aller Ressourcen unseres Planeten. Eisenbahnen und Magnetantrieb sind viel preisgünstiger als Transport durch die Luft und viel schneller und bequemer als Transport auf dem Wasser. Damit stoßen wir die Tür zu einer Welt nach dem Zeitalter der Geopolitik auf!

Dennoch bleiben ein paar wirklich große Probleme, die sofortige Schritte zu Investitionen in solche transkontinentalen Systeme erfordern. Nehmen wir zum Beispiel die Masse der armen Bevölkerung von Nationen wie China oder Indien. Beginnen wir mit einer Zusammenfassung des wichtigsten Wirtschaftsproblems Chinas.

Einige politisch einflußreiche Amerikaner behaupten stur, China würde „uns abzocken“. Das ist schlicht und einfach Unsinn. Die chinesische Wirtschaft als ganze ist zur Zeit hauptsächlich daran ausgerichtet, die USA mit notwendigen Produkten zu versorgen, für deren Produktion unsere Unternehmen zuhause zu faul und zu geizig sind. Warum? Aus einem Grund: Wir in Amerika kaufen von China auf Kredit - Kredit über Hunderte von Milliarden US-Dollar!

Es gibt mehrere Gründe für diese verrückte Politik, aber der offensichtlichste ist, daß wir nicht mit Chinas niedrigen Preisen konkurrieren können, während wir es uns nicht einmal leisten können, China dafür zu bezahlen, daß es die US-Wirtschaft mit seinen Exportprodukten über Wasser hält. Doch gleichzeitig braut sich in China selbst durch die Art und Weise, wie es hauptsächlich den amerikanischen Markt bedient, eine gefährliche soziale Lage zusammen. Unser Problem in den USA ist, daß wir unsere eigene produktive Wirtschaft immer mehr stillgelegt haben; aber die war es, die es uns ermöglicht hatte, unsere Rechnungen in aller Welt zu bezahlen. Stattdessen entschieden wir uns für eine Ausbeutung ausländischer, billiger Arbeitskraft, um unsere eigenen produktiven Arbeiter auf die Straße zu setzen, praktisch um sie verhungern zu lassen. All das ist im wesentlichen Resultat der gegenwärtigen, verrückten Politik, die dazu beiträgt, daß unsere Nation früher oder später - eher früher - ruiniert ist, der größten Teil unserer Bevölkerung unterhalb der 3% Spitzenverdiener verarmt und sich in China eine potentielle soziale Krise entfaltet.

Bitte versucht nicht, unsere Bürger für dumm zu verkaufen und ihnen einzureden, unsere derzeitigen politischen Entscheidungsträger seien noch bei Verstand!

Globalisierung? Der Turmbau zu Babel ist schon immer eine verrückte Idee gewesen.

Die Lösung? Man entwickle den asiatischen Kontinent dergestalt, daß die Produktivität der asiatischen Bevölkerung, gemessen pro Kopf und pro Quadratkilometer, angehoben wird. (Und kehre gleichzeitig zurück zu der altmodischen Idee hochtechnologischer Entwicklung von Landwirtschaft, Industrie und grundlegender Infrastruktur für die Volkswirtschaft, anstelle des unverfrorenen, räuberischen Bettlertums, das die notwendigen Güter mit Drohungen aus anderen Nationen herauspreßt.)

Mit diesen Worten eröffnen wir die Debatte über die transkontinentale Entwicklung Asiens über einen Zeitraum von 50 Jahren. Wir müssen das Niveau der physischen Nettoproduktivität Asiens pro Kopf und pro Quadratkilometer so anheben, daß die offensichtlichen, gegenwärtigen Probleme, wie sie die nicht vertretbaren, gegenwärtigen amerikanisch-asiatischen Wirtschaftsbeziehungen verursachen, behoben werden können. Das heißt: Wiederaufbau der USA selbst als agroindustrielle, kapitalintensive, infrastrukturreiche Volkswirtschaft, bei gleichzeitiger Förderung der internen wirtschaftlichen Entwicklung der Bevölkerung und des Territoriums ganzer Nationen wie zum Beispiel China.

Wie packen wir das an?

Wir schaffen langfristige vertragliche Vereinbarungen von 50 Jahren Dauer, weitgespannte Tauschgeschäfte über zwei Generationen, beginnend mit der ersten Anstellung eines Universitätsabsolventen bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand. In dieser Zeitspanne muß Asien so entwickelt werden, daß die Produktivkraft der Arbeit dort in etwa auf das höchste westliche Niveau gebracht wird, wo es damit beginnt, uns die für Aufbauhilfe zu bezahlen, wenn die großen Mengen Kapitalgüter und verwandte Hilfen erworben werden, um es auf einen gleich hohen Entwicklungsstand zu bringen. Das heißt langfristige zweiseitige Handels- und Finanzierungsverträge, begleitet von wissenschaftlich-technischen Sprüngen, die die Arbeitsproduktivkraft des ganzen Planeten, einschließlich der Afrikas, pro Kopf und pro Quadratkilometer verbessern.

Das erfordert langfristige Verträge zwischen Nationen und Gruppen von Nationen mit einem Diskontsatz in der Größenordnung von 1-2% Zinsen. Solche Verträge sind weniger finanzielle Kredite als vielmehr Formen von Kredit nach dem Amerikanischen System. Das wiederum erfordert, daß ein solches System langfristiger Kreditvereinbarungen auf einem System relativ fester Wechselkurse nach der Art von Bretton Woods fußen muß.

Der Schlüssel zum Erfolg einer solchen globalen Neuordnung ist ein Programm echten wissenschaftlich-technischen Fortschritts, ein Programm, das von einer moralischen Absicht und nicht von Habgier bestimmt wird.

Der Herr der Fliegen

Dabei gibt es ein Problem, besonders in der transatlantischen europäischen Kultur, das in der Zeit zwischen der Ermordung von Präsident John F. Kennedy und der Wahl von Präsident Richard M. Nixon offen zu Tage trat, dessen Wurzeln aber schon unter US-Präsident Truman und den britischen Fabianern der späten 40er Jahre gelegt worden waren. Um dieses Problem zu verstehen, müssen wir darüber nachdenken, welche Lehren in der fiktiven soziologischen Studie Der Herr der Fliegen enthalten sind. Es handelt sich um eine Art Zauberwort für jene spezifische Art der Sophisterei, die im Peloponnesischen Krieg das antike klassische Griechenland ruinierte, die aber auch die heutige globalisierte Korruption der Moral als eine Art Massenwahn regiert - man nennt es den „Konsens“. Als zutiefst vernunftfeindlicher Wahn wird diese allgemeine Geisteskrankheit, diese „Konsens-Politik“, ungefähr seit der Zeit der Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki betrieben.

Diese Politik des „Konsenses“ setzt man an die Stelle einer Politik, die sich in Übereinstimmung mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und Verfassung befindet, einer Politik, die sich von Prinzipien und Vernunft leiten läßt. Entweder wir befreien uns, wie es Der Herr der Fliegen nahelegt, von den Fesseln dieser spezifischen Art des Massenwahns, der heute so gut wie alle Vorgänge in der amerikanischen Regierung beherrscht, oder es wird demnächst keine Vereinigten Staaten von Amerika mehr geben - davor würden uns das Gespenst des Perikles von Athen und ganz bestimmt Sokrates und Platon warnen.

So muß die Herrschaftstechnik des Konsenses gesehen werden, die in der napoleonischen Tradition wurzelte, aber durch einen von den USA gesteuerten existentialistischen Kult, den „Kongreß für kulturelle Freiheit“, besonderen Einfluß bekam, der die Nachkriegskultur in Frankreich korrumpierte; das gleiche gilt für das Wüten eines verwandten, dem Faschismus nahekommenden Existentialismus, der im „grünen Terror“ der fanatischen Atomkraftgegner im Deutschland der 70er und 80er Jahre zum Ausdruck kam.

Dieser Begriff der „Konsenspolitik“, dieses Echo von Der Herr der Fliegen, muß auch als das moderne Erbe eines Nürnberger Nazi-Parteitags erkannt werden, als Prinzip des Triumphes durch irrationalen Konsens. Genauso beruft sich der frühere US-Vizepräsident Al Gore auf die sogenannte Freiheit des willkürlichen Willens für seinen lügnerischen, pseudowissenschaftlichen Schwindel von der „Globalen Erwärmung“, der selbst nur ein massenmörderischer Schwindel in der Tradition von Giammaria Ortes ist, von dessen Arbeit Thomas Malthus abschrieb. Dieses Plagiat wurde als „Eugenik“-Doktrin von den internationalen Kreisen Bertrand Russells wiederbelebt, wovon dann die als Holocaust bezeichnete Politik der Nazis abgeleitet wurde.

Die besondere Bedeutung von Der Herr der Fliegen in dieser Hinsicht besteht in der geistigen Störung, wie man sie manchmal in den Brutalitäten auf dem Schulhof erlebt, die kindische Gereiztheit, die der schlipstragende Alt-68er schon früh als jugendlichen Charakterzug entwickelt hatte. Man erlebt dies immer wieder als eine, ironischerweise höchst autoritäre Charaktereigenschaft, auf die der typische Alt-68er gerne zurückzugreift, wie es z.B. Al Gore getan hat, wobei er gerne schon im mittleren Alter die senilen Obertöne eines Leitwolfs simuliert.

Es ist, um des Überlebens der zivilisierten menschlichen Gesellschaft willen, von höchster politischer Dringlichkeit, daß diese pathologische Eigenart dieses psychologischen Typs offen und direkt beim Namen genannt wird, so wie Platon den antiken Vorläufer im klassischen Griechenland, der mit Athens Kriegsverbrechen an den Bewohnern der Insel Melos verbunden ist, angegriffen hat. Es ist wichtig, hierin die Wurzel des pathologischen, praktisch kriminellen moralischen Niveaus der gegenwärtigen US-Regierung unter Bush und Cheney zu erkennen, wie es ansonsten auch im Fabianismus der lügnerischen britischen Regierung unter Blair zum Ausdruck kommt.

Wir dürfen nicht zulassen, daß die ganze Zivilisation weiter Geisel dieses allgemeinen Massenwahns bleibt, der heutzutage versucht, seinen Zugriff auf die Regierungspolitik der USA wie auch entsprechender anderer Mächte zu konsolidieren. Wenn Sie wollen, daß unsere Zivilisation überlebt, dann ist es für Sie wie auch für andere Zeit, das Notwendige zu tun, um dieses Überleben weltweit sicherzustellen.


Anmerkungen

21. Die Erfahrung im Leben warnt uns manchmal, daß wir mehr oder weniger oft viel mehr oder auch viel weniger wissen, als wir zu wissen glaubten.

22. Roman von William Golding, 1953.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Die Regeln zum Überleben - Erster Teil
- Neue Solidarität Nr. 26/2007
Die Regeln zum Überleben - Zweiter Teil
- Neue Solidarität Nr. 27/2007
Die Regeln zum Überleben - Dritter Teil
- Neue Solidarität Nr. 28/2007
Die Regeln zum Überleben - Vierter Teil
- Neue Solidarität Nr. 29/2007
Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache

 

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