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Aus der Neuen Solidarität Nr. 29/2007

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Wirtschaftsnachrichten

Airbus: geschwächter US-Dollar bedroht den europäischen Hochtechnologiesektor

Während die europäische Währung am 11. Juli ein Rekordhoch gegen den Dollar (1,37 Dollar zu einem Euro) erreichte, und große Sorgen um den Immobilienmarkt in den USA und mögliche Zinserhöhungen in der Eurozone die Runde machen, warnte eines der führenden europäischen Hochtechnologie-Unternehmen - Airbus Industries -, daß eine Schwäche des Dollar die Zukunft des Flugzeugbaus in Europa ernsthaft bedrohe.

Airbus ist im Augenblick selbst dabei, sich umzustrukturieren, um mit dem Wettbewerb, dem es wegen des schwächeren Dollars unter anderem von Seiten Boeings ausgesetzt ist, zurecht zu kommen. Bisher hat Airbus nur die Maßnahme ergriffen, die in der Luftfahrtindustrie schon zur Norm geworden ist: Massenentlassungen. Für die kommenden vier Jahre ist die Streichung von 10.000 Arbeitsplätzen geplant.

In einem Interview mit der französischen Zeitschrift Challenge sagte Airbus-Chef Louis Gallois, der Umstrukturierungsplan solle Airbus für einen Wechselkurs von einem Euro zu 1,35 Dollar wettbewerbsfähig machen. „Sollte jedoch der Dollar langfristig unter dieses Niveau rutschen, dann müssen wir uns fragen, ob wir in Europa noch Flugzeuge bauen können“, fügte er hinzu.

In anderen Worten können die internationalen Währungshändler diese anerkannte Hochtechnologie-Industrie mit ihrer „Magie des Marktes“ in einen Haufen Schrott verwandeln.

Heuschrecken auf dem Rückzug?

Die Aussicht auf neue Gesetze zur Regulierung der Aktivitäten von Hedgefonds und privaten Beteiligungsgesellschaften in Deutschland hat zusammen mit Enttäuschungen bezüglich spekulativer Gewinne, insbesondere am deutschen Immobilienmarkt, die Fondsmanager dazu bewogen, zu sagen: „Dies ist kein gutes Land für uns.“

Das ist auch die Schlußfolgerung eines internationalen Berichtes, der gerade in London veröffentlicht wurde, und von dem der Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtete: Deutschland bekommt eine ausgesprochen schlechte Beurteilung, wegen „übermäßiger Regulierung des Arbeitsmarktes, zu hohen Löhnen, und wegen der Steuerlast auf den Unternehmen.“ Für Beteiligungsgesellschaften seien die Bedingungen am deutschen Markt „miserabel“, urteilt dieser Bericht. Ein weiteres Problem für diese Fonds ist, daß die deutschen Unternehmen zu sehr „an den Arbeitnehmern, Gewerkschaften, Kunden und dem Einfluß des Staates orientiert“ seien, und „sich nie auf die Interessen der Aktionäre konzentrierten“.

Cerberus tritt schon den Rückzug an und verkauft ca. 30.000 Wohnungen, die dem Tochterunternehmen Baubecon gehören. Ebenso kündigte Goldman Sachs den Verkauf von Geschäftsimmobilien an, die sie gerade erst im Mai gekauft hatten. Der US-amerikanische Fonds Oaktree hat auch Wohnungen verkauft, und man munkelt, daß andere Anlagegesellschaften auf dem Fuße folgen werden.

70% der Schweden für Kernkraft

Die Süddeutsche Zeitung machte am 14. Juli darauf aufmerksam, daß in Deutschland durch die Schauergeschichten über kleine Vorfälle in den beiden norddeutschen Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel Hysterie verbreitet wird. Beide Kernkraftwerke werden von dem schwedischen Energieversorger Vattenfall betrieben.

In Schweden jedoch, wo im Forsmark-Reaktor vor einem Jahr ein wirklicher Zwischenfall eintrat, war dieser gar nicht groß in den Nachrichten. Jüngste Umfrageergebnisse zeigen, daß 70% der Schweden die bestehenden Kernkraftwerke akzeptieren.

In Übereinstimmung mit dieser Stimmung hat der Premierminister vor ein paar Wochen angekündigt, daß Schweden bis zum Jahr 2020 seine Energieversorgung vollständig ohne den Verbrauch fossiler Energieträger gewährleisten will. Kernkraft liefert heute etwa die Hälfte des Stroms für Schweden, und die meisten Schweden wollen diesen Anteil beibehalten.

 

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