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Aus der Neuen Solidarität Nr. 29/2007 |
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Stoiber unterstützt Putins Vorschlag für gemeinsame Raketenabwehr
Nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir
Putin vergangene Woche in Moskau sagte der bayerische Ministerpräsident Edmund
Stoiber, er unterstütze Putins Vorschlag für eine gemeinsame Raketenabwehrentwicklung
Rußlands und der NATO. Die russische Variante werde von Deutschland bevorzugt
und sei besser geeignet, Europa zu schützen, sagte Stoiber und fügte hinzu, daß
Raketenbedrohungen von zwei Zentren aus überwacht und beurteilt werden könnten,
einem in Moskau und einem in Brüssel. Außerdem erwähnte er, daß Putin ihn über
den Kennebunkport-Gipfel unterrichtet habe.
„Ich möchte dem russischen Präsidenten meinen Dank dafür
aussprechen, daß er mich über seine jüngsten Gespräche mit Präsident George
Bush über die Raketenabwehr informierte“, sagte Stoiber. „Der russische
Präsident erklärte, es gebe zwei Varianten. Die erste ist die, welche die
Amerikaner wollen: mit Stützpunkten in Polen und der Tschechischen Republik,
was sicher zu verhärteten Positionen führen wird und… die Kooperation zwischen
Rußland und den USA, sowie Rußland und der NATO erschwert. Die zweite Variante
ist es, alles zusammen unter der Schirmherrschaft des Rußland-NATO-Rates mit
den zwei Informationszentren in Moskau und Brüssel zu machen, unter
Einbeziehung eines Plans, nach dem zusätzlich zu der Radarstation in Gabala
(Aserbaidschan) eine weitere in Südrußland gebaut werden könnte.“
„Ich glaube, daß die Position Deutschlands und der deutschen
Regierung, und auf jeden Fall von meiner (bayerischen Landes-) Regierung und
meiner Partei (CSU) absolut klar ist: wir bevorzugen die zweite Variante; wir
bevorzugen enge Zusammenarbeit, um dadurch ganz Europa zu verteidigen und nicht
seine einzelnen Teile“, sagte der bayerische Ministerpräsident.
Stoiber erklärte auch, daß er die deutsche Kanzlerin über
die Ergebnisse seines Gesprächs mit Putin informieren werde. „Ich muß betonen,
daß die deutsche Bundesregierung die zweite Variante - Zusammenarbeit zwischen
beiden Seiten - und nicht Amerikas alleinige Aktionen zum ausschließlichen
Nutzen Amerikas selbst unterstützt, die zu Schwierigkeiten für Europa führen
können, und dies ist nicht unser Ziel“, fügte er hinzu.
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