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Aus der Neuen Solidarität Nr. 51-52/2005

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Eine Geschichte von zwei Schaumschlägern:
Wie man keinen Aufschwung schafft

Von Lyndon LaRouche, 13. Dezember 2005


Rohatyn und der Faschismus
Warum Pelosis Rede Rohatyn Angst macht

Die Geschichte wurde etwa so erzählt:

Es war während einer dieser gelegentlichen Saure-Gurken-Zeiten, die man in Frankreich Revolutionen nennt, da saßen zwei revoluzzende Akademiker in ihrem Stammcafé und nippten an ihren Getränken, während draußen auf der Straße ein Haufen Revolutionäre nach dem andern vorübereilte. Plötzlich stand einer der beiden auf, griff eilig zu Hut, Schal und Mantel und rief aus: "Das war meine Revolution, die da gerade vorbeikam - ich muß los und sie anführen!"

So oder ähnlich denke man sich Felix Rohatyn - den Mann, der New York City ruinierte - und seinen Genossen Warren Rudman, wie sie torkelnd auf die Beine kommen, nachdem sie verspätet die Bedeutung der Rede der Demokratischen Sprecherin im Repräsentantenhaus Nancy Pelosi letzte Woche in Harvard erkannt haben. Was bei der verspäteten Reaktion der beiden herauskam, ist ein alberner Schwindel, den sie "Nationale Investmentgesellschaft" (NIC) tauften, ein fadenscheiniger Trick, den sie in der Washington Post vorstellten (siehe Auszüge).

Wer den wirklichen Zustand der Finanzinstitute Europas, Nord- und Südamerikas kennt, der wird den Schwindel hinter dem Vorschlag von Rohatyn und Rudman, durch die Ausgabe von 50-Jahres-Anleihen an Geld für Infrastruktur zu kommen, sofort daran erkennen, daß in der heutigen Weltwirtschaft unter den Bedingungen des derzeitigen Weltwährungs- und Finanzsystems die Kaufkraft für solche Anleihen gar nicht existiert.

Das soll nicht heißen, daß Rohatyn dumm wäre - es heißt nur, daß er inständig hofft, daß die Leser der Washington Post dumm genug sind, auf seine und Rudmans Worte hereinzufallen. Um zu verstehen, warum Rohatyn auf den Seiten der Post einen solchen Schwindel vorstellt, sollte man wissen, warum er mich persönlich haßt und fürchtet.

Rohatyn und der Faschismus

Felix Rohatyn ist im Grunde ein Faschist. Wahrscheinlich ist ihm Adolf Hitler sehr zuwider, vielleicht auch Mussolini und Franco. Dennoch steht er für den Typ von Finanzkreisen, die in den 20er und 30er Jahren hinter Mussolini und Hitler standen. Sie brachten die Mussolinis und Hitlers an die Macht, weil sie dachten, der Faschismus sei das geeignete Werkzeug, um eine Gesellschaft wie die der Unabhängigkeitserklärung und Verfassung der Vereinigten Staaten endgültig zu zerstören - so, wie viele Werkzeuge ähnlicher privater Geldinteressen in der Zeit seit der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy insbesondere die US-Wirtschaft weitgehend zerstört haben.

Weil die Volkswirtschaften der USA und Europas sich unter dem Einfluß der "68er" von einer agro-industriellen Wirtschaft in "Dienstleistungsgesellschaften" verwandelt haben, sind sie unter den heutigen internationalen Verhältnissen im Grunde hoffnungslos bankrott. An der Stelle der US-Wirtschaft, die entscheidend dafür war, Hitler zu besiegen, sieht man heute einen verrottenden wirtschaftlichen Trümmerhaufen. Die herkömmlichen Unternehmer in Landwirtschaft und Industrie wurden unter der Macht riesiger Finanzinteressen hinter Riesenkonzernen zerquetscht, die nur noch finanzielle Hülsen der produktiven Unternehmen sind, die sie einmal waren. So erging es U.S. Steel, und so will es der Spekulant Kerkorian mit General Motors machen.

Die zunehmend "globalisierte" Welt von heute wird beherrscht von überdimensionierten Finanzkartellen, die mehr wirtschaftliche Macht haben als ganze Nationen, manchmal sogar Gruppen von Nationen. Rohatyn vertritt - ganz bewußt - ein globalisiertes System imperialer Herrschaft einer weltweiten Ansammlung überdimensionierter Schleimpilze aus vielen privaten Geldinteressen. Diese wollen die frühere Macht des, wie sie ihn sehen, großen "Vater Staat" endgültig beseitigen. Statt dessen soll es Regierungen geben, die nur noch Lakaien oder Laufburschen der finanziellen Schleimpilze sind, bzw. in den meisten Fällen gar keine wirkliche Regierung mehr. Das ist der Grund, warum Leute wie Rohatyn mich hassen.

Warum Pelosis Rede Rohatyn Angst macht

Der Plan von Rohatyn und Rudman ist ein einziger Schwindel. Es kommt ihnen nicht in den Sinn, daß so etwas wie die von ihnen vorgeschlagene NIC Erfolg haben könnte. Sie möchten nur gerne genug Leichtgläubige zu der Annahme verleiten, sie könnte Erfolg haben, um zu verhindern, daß die Regierung der Vereinigten Staaten im Geist von Franklin Roosevelt das einzige tut, was noch verhindern kann, daß die USA sehr bald in der schwersten Depression ihrer Geschichte versinken.

Die erste Verteidigungslinie der US-Wirtschaft gegen eine solche Depression ist die Entschlossenheit der Regierung, nach den klaren Vorgaben der Verfassung die bankrotte Federal Reserve unter staatliche Konkursverwaltung zu stellen, damit die Banken nicht schließen müssen und weiterarbeiten können, und ein Kreditsystem zu schaffen, das umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Privatwirtschaft lenkt und das Wirtschaftswunder der Regierung F.D. Roosevelt aus den 30er Jahren wiederholt. Sobald die amerikanische Regierung das tut, werden nicht mehr räuberische Kredithaie wie Rohatyn und seine Komplizen die Welt regieren, sondern souveräne Regierungen.

Wenn es ihm gelingt, den Leuten weiszumachen, daß sein unehrlicher Vorschlag gutgehen könnte, haben Sie keine Chance, als freie Menschen aus dieser Krise herauszukommen. Nehmen Sie Rohatyns Schwindel nur einen Augenblick zu lange hin, würde die Weltdiktatur, an der er arbeitet, für uns alle häßliche Wirklichkeit.

Lesen Sie dazu bitte auch:

Nancy Pelosi beschwört Amerikas Erfindergeist - Neue Solidarität Nr. 50/2005

Rohatyns "Big Mac": ein faschistisches Modell - Neue Solidarität Nr. 12/2004

 

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