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Aus der Neuen Solidarität Nr. 15-16/2004

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Dem Geist und den Vorgaben der Verfassung folgen

Am 30. März 2004 war der demokratische Präsidentschaftsbewerber Lyndon LaRouche zwei Stunden zu Gast in Lee Tiblers beliebter Talkshow "The Front Porch" im Radiosender KXOW in Hot Springs im US-Bundesstaat Arkansas. Wir bringen die interessantesten Auszüge.

Die ersten Maßnahmen einer LaRouche-Präsidentschaft

LaRouche: Es ist mehr als bankrott. Jeder in führenden Bankenkreisen weiß das. Ich stehe regelmäßig in Kontakt mit entsprechenden Leuten in Europa und Amerika. Sie wollen es lieber nicht öffentlich sagen, weil sie nicht wollen, daß man sie zum Sündenbock macht und sagt, sie hätten das Vertrauen in das System untergraben und es damit zum Einsturz gebracht. Aber sie wissen, daß das System jederzeit kollabieren kann. Der Immobilienmarkt und der Hypotheken-Wertpapiermarkt stehen kurz vor dem Crash. Die Lage am Derivatmarkt ist viel schlimmer als im August und September 1998. Dieses System ist bankrott.

Kerry ist in dieser Krise nicht kompetent genug für das Amt. Er versteht die internationalen Sicherheitsprobleme nicht, obwohl er Soldat war. Er versteht weder die Wirtschaftslage noch deren Lösung. Er wäre ein wohlmeinender Präsident. Wenn ich dabei etwas zu sagen hätte - auch wenn ich nicht Präsident wäre - und es schaffte, daß Kerry bestimmte Leute und Faktoren in die Entscheidungen einbezieht und den richtigen allgemeinen Rahmen der Politik annimmt, dann können wir es vielleicht schaffen. Wäre ich Präsident, dann würden wir es mit Sicherheit schaffen.

LaRouche: Kurz gesagt: Wir sollten dort nicht sein. Wir werden damit nicht fertig.

LaRouche: Es hatte nichts mit dem Irak an sich zu tun. Es war nur eine gefühlsmäßige Sache: Cheney und seine Gruppe waren fest entschlossen, den Irakkrieg wieder da aufzunehmen, wo Präsident Bush senior den Rückzug angeordnet hatte... Cheney gehört zu einer Gruppe verrückter Fanatiker. Sie wollen Kriege auf der ganzen Welt, um aus den Vereinigten Staaten ein Weltreich zu machen. Sie glauben, mit Kernwaffen wie z.B. den geplanten "Mini-Atombomben" könnten sie die Welt so einschüchtern, daß sie Amerika als imperiale Macht akzeptiert, die nach Belieben mit der Welt umspringt. Ziele sind nicht nur der Irak und Afghanistan, sondern auch Syrien, Libanon, Iran und auch China usw. Sie wollen mit Kernwaffen die Welt in Angst und Schrecken versetzen und zwingen, eine Weltregierung hinzunehmen. Sie sind entschlossen, bei der nächsten Gelegenheit Kernwaffen einzusetzen...

LaRouche: Im Augenblick haben sie entschieden, alle weiteren Abenteuer auf die Zeit nach der Wahl zu verschieben. Aber ich kann für nichts garantieren! Diese Leute sind Teil eines internationalen Netzwerks, das für die Terrorwellen in Europa in den 70er Jahren verantwortlich ist. Wir haben das gerade wieder in Spanien erlebt. Eine faschistische Gruppe mit Verbindungen zu dem alten Faschisten Blas Pinar steht hinter den Leuten, die den jüngsten Anschlag [in Madrid] ausgeführt haben.

Zu dem Plan gehört auch, in den Vereinigten Staaten und an unseren Grenzen einen Krieg zwischen dem spanischen Amerika und Nordamerika, zwischen "Gringos" und "Hispanics" anzuzetteln. Genau wie Huntington es fordert! Die Anschläge in Spanien sollen die spanischsprechenden Menschen zum Haß auf die USA aufwiegeln, sowohl außerhalb der USA als auch in der amerikanischen spanischsprechenden Bevölkerung.

Unter dem Einfluß Newt Gingrichs wurde z.B. die politische Zusammenarbeit der spanischstämmigen und afroamerikanischen Minderheiten kaputtgemacht. Inzwischen gibt es Spannungen zwischen den politischen Gruppierungen der Hispanoamerikaner und den immer schwächeren Gruppen der Afroamerikaner. Da kann sich in den Amerikas und in den USA etwas Hochgefährliches zusammenbrauen. Man sollte niemals einen Wald in Brand setzen, um seinen Nachbarn zu ärgern. Am Ende wächst einem der Waldbrand über den Kopf...

LaRouche: (lacht) Nein, in Wirklichkeit gab es einen Putschversuch gegen die spanische Monarchie! Das haben mir hochrangige Persönlichkeiten in Europa berichtet - Leute, die nicht immer, aber in bestimmten Fragen mit mir einer Meinung sind. Diese Terroristen stehen in Verbindung mit Blas Pinars Gruppe in Spanien, Italien und Frankreich. Es ist die Hinterlassenschaft von Allan Dulles' Absprachen mit der SS-Führung um Schellenberg, Schacht und Skorzeny im Rahmen seiner Verhandlungen mit François Genoud 1944-45.

Die USA holten diese Nazis in ihr [Geheimdienst-]System. Wir schickten viele von ihnen nach Spanien unter Franco. Und über die sog. "Rattenlinie" wurden Mitglieder des Nazi-Sicherheitsapparates von Schellenberg, Wolff u.a. nach Mexiko und Südamerika eingeschleust. Diese Gruppe - nicht linke Terroristen - war für die Bombenanschläge in Italien zwischen 1969 und 1980 verantwortlich. Die Eisenbahnanschläge von Madrid sind eine genaue Kopie der Anschläge, die diese Gruppe 1969-80 in Italien und anderswo ausheckte.

LaRouche: Im wesentlichen ist das alles vorgeschoben. Erst einmal ist das, was über Al Qaida gesagt wird, als eine angeblich homogene Organisation mit Köpfen, die solche riesigen Anschläge planen, völlig übertrieben.

Al Qaida erwuchs aus der Moslem-Bruderschaft, einer Freimaurergruppe, die ein Mann namens Al Afghani gründete. Daraus wurde ein Werkzeug des imperialen britischen Geheimdienstes.

Als dann in den 80er Jahren der damalige Vizepräsident George Bush sen. sein Unwesen trieb, gab es eine Absprache mit dieser Gruppe im Zusammenhang mit dem Afghanistankrieg. Sie warb massenhaft Leute dafür, in Afghanistan den Islam gegen die gottlosen Kommunisten aus Rußland zu verteidigen.

Nach dem ersten Irakkrieg 1990/91 wurde entschieden, diese Leute fallenzulassen; man wollte sie nicht mehr. Oder man wollte sich ihrer bei Bedarf bedienen, ohne die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen.

Das ist für mich der Oberbegriff von Al Qaida. Teile davon werden immer noch eingesetzt und sind wohl an der einen oder anderen Operation beteiligt. Aber so etwas wie "Al Qaida" ist nicht in der Lage, so etwas wie die Angriffe vom 11. September zu organisieren.

Der Mann, der jetzt so schön viel Staub aufwirbelt [Ex-Antiterrorchef Richard Clarke], ist auf seine Weise ein kompetenter Fachmann. Er hat sich in diese Al-Qaida-Idee verbissen, und da liegt er falsch, aber er meint es aufrichtig, und er ist ein Fachmann. Die anderen wollten die Dinge vor allem in die Richtung lenken, die sie wollten: einen Krieg gegen den Irak, "Saddam Hussein um jeden Preis drankriegen". Nach dem 11. September behaupteten sie einfach: "Er war's! Jetzt müssen wir gegen den Irak Krieg führen." Das, was sie schon immer wollten.

LaRouche: Genau...

LaRouche: Als erstes wird der IWF und mit ihm die Federal Reserve der Treuhänderschaft der Regierung unterstellt - nach den Vorgaben der Präambel unserer Verfassung: Souveränität und Verteidigung des Gemeinwohls, einschließlich dem unserer Nachkommen. In einer Notlage muß das Präsidialsystem der Verfassung entsprechend handeln, und das einzig verantwortliche Vorgehen besteht darin, alles im Rahmen einer finanziellen Reorganisation der Regierungsaufsicht zu unterstellen, um das Volk und die Wirtschaft zu schützen.

Wir müssen die Banken, andere Finanzinstitute, Versicherungen unter Treuhänderschaft stellen, um sie zu retten. Wie bei einem Konkursverfahren nach Artikel 11 (Gläubigerschutz). Unter diesen Bedingungen beruft man sich wie Roosevelt auf die Verfassung. "Die Bundesstaaten sind nicht berechtigt, Schulden zu machen, um damit Wachstum zu finanzieren. Deshalb muß die Bundesregierung ihr verfassungsmäßiges Recht wahrnehmen, mit Zustimmung des Repräsentantenhauses Zahlungsmittel auszugeben." Dann brauchen wir ein Notstandsgesetz für langfristige Verbesserungen nach dem Vorbild der Tennesseetal-Behörde. Vielleicht wird die Regierung nicht gleich Währung ausgeben. Aber wir behalten uns das Recht vor.

Nachdem die Federal Reserve unter Treuhänderschaft gestellt ist, wandeln wir sie in eine Nationalbank um, die der Regierung untersteht. Dann nutzen wir unser Recht auf Kreditschöpfung für Bundesprojekte, Infrastrukturausbau, und auch privatwirtschaftliche Vorhaben, die wir für finanzierenswert erachten. Das läuft im wesentlichen über die Banken. Vielleicht machen wir dazu Gesetze über bestimmte Prioritätsvorgaben.

Es gibt dann eine Liste der geplanten großen nationalen Infrastrukturbauten. Die Bundesregierung sollte sich eigentlich nicht privatwirtschaftlich engagieren. Sie sollte sich, ebenso wie die Bundesstaaten, auf ihren Bereich beschränken, und das ist die öffentliche Infrastruktur. Die Privatwirtschaft sollten wir den Unternehmern überlassen. Aber wir brauchen deutlich mehr Beschäftigung in Infrastruktur-Großprojekten wie Energieerzeugung und -verteilung, Verkehr, Wasserwirtschaft, Umweltschutz und besonders im Gesundheitswesen, das zusammenbricht, sowie anderen Bereichen staatlicher Verantwortung von Bund und Ländern.

Mit neuen Gesetzen müssen wir regulierte öffentliche Einrichtungen aufbauen, wie wir sie früher hatten. Unser Ziel muß sein, damit zehn Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen. Damit steigen die staatlichen Einnahmen so weit an, daß wir die Haushalte ausgleichen und lebenswichtige Funktionen aufrechterhalten können.

Dann gibt es Wachstum.

Dann braucht man ein Programm zur Förderung von Wissenschaft und Technik, die in allen privaten und öffentlichen Wirtschaftssektoren angewendet werden, um reales Nettowachstum zu erzeugen. Und wir müssen die Globalisierung und NAFTA aufheben und zu einem regulierten protektionistischen Handelssystem zurückkehren. Wir müssen sicherstellen, daß da, wo produziert wird, die Preise der Güter so hoch sind, daß man den produktiv Beschäftigen und ihren Familien genug Lohn zahlen kann und daß man Kapitalinvestitionen in diese Produktion bilden und schützen kann. Man darf die Preise nicht auf das niedrigste Niveau fallen lassen, damit es mit den Ländern mit den niedrigsten Löhnen mithalten kann, sondern wir müssen unsere Wirtschaft schützen.

LaRouche: Es wird plötzlich kommen. Ich bin darauf vorbereitet, denn ich habe mich lange damit auseinandergesetzt...

Der amerikanische Präsident wird sich in einer Rede an die Nation wenden und der Bevölkerung erklären, was er bereits unternommen hat und noch zu unternehmen gedenkt. Er würde etwa sagen: "Ich habe jetzt das Federal Reserve System einem geordneten Konkursverfahren unterstellt, um unsere Geldinstitute zu schützen und die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen des Gemeinwesens sicherzustellen. Die Renten werden weitergezahlt und die Banken werden ihre Schalter öffnen. Die Wirtschaft wird auf dem gegenwärtigen Beschäftigungsniveau gehalten. Und wir werden für einen Wirtschaftsaufschwung sorgen, wie Franklin Roosevelt dies 1932 noch als Kandidat und ab März 1933 als Präsident getan hat." Ich würde einige Einzelheiten erläutern. Und dann sage ich: "Es gibt keinen Grund zur Panik. Keiner muß leiden. Wir werden Sie und Ihre Kinder und Nachfahren schützen. Und das sofort."

 

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