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Aus der Neuen Solidarität Nr. 14/2004 |
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Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Lyndon LaRouche sieht den Terroranschlag von Madrid und Scharons Eskalation der gezielten Tötungen im Zusammenhang mit der sich zuspitzenden Krise des Weltfinanzsystems. Aber diese Krise sei nicht unlösbar. Der Originaltitel der Stellungnahme vom 24. März lautet: "Wie werden wir mit der neuen Wende in der sich verschärfenden Krise fertig?"
Die Kombination aus dem Terroranschlag in Madrid und dem stillschweigenden Einverständnis der Regierung Bush mit der eskalierten gezielten Tötungspolitik der israelischen Regierung Scharon bedeutet eine plötzliche Lageänderung, mit unvermeidlichen Auswirkungen auf alle derzeit wichtigen Krisenpunkte der Welt. In diesem Sinne wird das geplante Treffen der Arabischen Liga am 28.-29. März in Tunis unter qualitativ anderen weltstrategischen Krisenbedingungen stattfinden, als es noch vor wenigen Wochen der Fall gewesen wäre.
Ich erhielt vor einigen Monaten Warnungen, daß eine in Spanien zusammenlaufende Terrororganisation, die im wesentlichen in Italien, Frankreich und Spanien operiert, eine neue Welle von Terroranschlägen vorbereite, die sich letzten Endes auch gegen die Vereinigten Staaten und andere amerikanische Länder richten würde.
Dabei tritt erneut ein Netzwerk in Erscheinung, das gegenwärtig mit der Person des alten spanischen Faschisten Blas Pinar verbunden ist und das früher für die rechte Terrorwelle in Italien und anderen Ländern in den Jahren 1969-80 verantwortlich war. Diese nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaute und in Spanien beheimatete Organisation, die ursprünglich im Umfeld Francos um die heute mit Blas Pinar verbundenen Kreise entstand, ist ein Teil des ehemaligen Sicherheitsapparats unter SS-General Walter Schellenberg - die Abteilung des Apparats des Nazisystems und der mit ihm verbundenen internationalen Bankenkreise, die im Zeitraum 1944-45 als erste mit prominenten Amerikanern wie Allen Dulles und James Jesus Angleton zusammenarbeiteten.
Dulles und die anglo-amerikanische Fraktion, deren integraler Bestandteil er und sein Bruder John Foster waren, hatten gemeinsam mit dem Chef der Bank von England Montagu Norman schon vorher Hjalmar Schacht benutzt, um Adolf Hitler in Deutschland an die Macht zu bringen. Über Kanäle wie Schachts Verbündete - etwa den Schweizer Nazi und Bankier François Genoud - hatte Dulles nach der Niederlage der Nazis bei Stalingrad Kanäle zu Görings Bankiersnetzen und SS-General Walter Schellenberg wiedereröffnet. Dulles, General Draper und Angleton waren dabei auf amerikanischer Seite die Schlüsselfiguren in diesem Arrangement, das diese Teile der SS in den anglo-amerikanischen Geheimdienstapparat der Nachkriegszeit um die "Utopierfraktion" hineinholte. Diese SS-Leute, darunter der mit Schachts Nichte verheiratete Otto Skorzeny, waren entscheidend daran beteiligt, diesen multinationalen Nazi-SS-Apparat in das "antikommunistische" Militär-Geheimdienstestablishment der Nachkriegszeit einzugliedern (siehe Seite 7).
Die Operationen der "Strategie der Spannung" 1969-80 hatten ihren Ursprung, wie vorher die von Spanien aus organisierten Mordversuche am französischen Präsidenten Charles de Gaulle in den 60er Jahren, in eben diesem Netzwerk, das für den Terroranschlag in Spanien verantwortlich ist. Der spanische Teil dieser Netzwerke ist besonders bedeutsam, weil er dazu auserkoren ist, Terroranschläge und ähnliche Operationen gegen die USA in den Amerikas selbst zu organisieren - Provokationen, die eine verwirrte USA in noch wildere Handlungen treiben sollen, als wir sie von Vizepräsident Cheney und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld schon erlebt haben.
Wir veröffentlichen derzeit umfangreiche Informationen zu diesem Thema, u.a. im Internet (www.larouchein2004.com, www.larouchepub.com/eiw). Ich habe die Hintergründe nur kurz zusammengefaßt, soweit es für ein Verständnis der Gefahr dieser modernen Fortsetzung des SS-Apparats der Hitlerzeit unverzichtbar ist.
Zeitpunkt und Brutalität der gegenwärtigen Anschläge lassen sich nur angemessen verstehen, wenn wir den gerade ablaufenden Zusammenbruch des Währungs- und Finanzsystems freier Wechselkurse der Jahre 1972-2004 unter dem IWF mit dem Zusammenbruch des Versailler Währungs- und Finanzsystems 1928-33 vergleichen. Diese erste Krise, 1928-33, zog Hitlers Diktatur und den Zweiten Weltkrieg nach sich; der heranstürmende Zusammenbruch des gegenwärtigen Währungs- und Finanzsystems des IWF hat genau die gleichen gesellschaftlich-finanziellen Interessengruppen in Bewegung gesetzt - darunter einige der gleichen Interessengruppen, die Hitler im Januar-Februar 1933 an die Macht brachten. Betrachtet man mit klarem Kopf die Tatsachen hinter der völlig erlogenen Behauptung der USA, ihre Volkswirtschaft befände sich in einem Aufschwung, dann wird klar, warum die Lage im gegenwärtigen Augenblick, nur etwa sechs Monate vor der nächsten Wahl in den USA, so außergewöhnlich gefährlich ist.
Untersucht man die gegenwärtigen Währungs- und Finanzzahlen der Welt und der USA im Licht des sich beschleunigenden Zusammenbruchs der Volkswirtschaften der USA und Europas, dann ist klar, daß die amerikanische Politik nur noch auf Wunschdenken beruht. Die amerikanische Realwirtschaft bricht zusammen, während der fallende, überschuldete US-Dollar mit hyperinflationären Methoden, einer Überflutung der Dollarmärkte mit Geld, am Leben erhalten wird, in etwa vergleichbar mit den Mechanismen der deutschen Hyperinflation vom Juni-November 1923.
Im Augenblick des Platzens dieser hyperinflationären Dollarblase stürzt die ganze Welt in eine strategische Krise, die verhältnismäßig gesehen weitaus schlimmer sein wird als die von 1928-33. Damals handelte es sich bei den europäischen und amerikanischen Volkswirtschaften um starke agro-industrielle Produktionswirtschaften - heute haben sich die USA noch mehr als Europa in eine sich selbst zum Untergang verurteilende "nachindustrielle" Gesellschaft verwandelt, die mit sozialen Kontrollmechanismen nach Art der altrömischen "Brot und Spiele"-Ideologie erhalten wird. In den 30er Jahren wandten sich die Amerikaner hilfesuchend an die Familienfarmen um Brot. Präsident Roosevelt begann, geschlossene, aber noch vorhandene Fabriken wieder zu öffnen - diese realwirtschaftlichen Sicherungen gibt es heute nicht mehr im vergleichbaren Maßstab.
Der genaue Zeitpunkt der allgemeinen Panik steht zwar noch nicht fest, aber der Sprengsatz, der diese allgemeine Panik auslösen wird, ist schon so zum Bersten überdehnt, daß eine kompetente Prognose für den allgemeinen Zusammenbruch nur lauten kann: "Jederzeit."
Es gibt Lösungen. Diese Lösungen erfordern einen plötzlichen und grundlegenden Wechsel in der Wirtschafts-, Währungs- und Finanzpolitik vom nachindustriellen Weg der Jahre 1964-2004 zurück zur Betonung der Realwirtschaft mit Landwirtschaft und Industrie wie von 1933-1964. Dazu müssen die Regierungen die allgemein bankrotten derzeit führenden Finanzinstitutionen einem Konkursverfahren unter Regierungsaufsicht unterziehen. Der Erfolg solcher Notmaßnahmen hängt zwar von der Zusammenarbeit einer Gruppe führender Nationen der Welt ab, aber damit würde eine Erholung möglich. Es bedeutete allerdings das Ende der gegenwärtig überragenden politisch-finanziellen Macht der gleichen Ansammlung von Finanzoligarchien, welche die politische Kraft hinter der faschistischen Machtübernahme in Europa von 1922-45 waren.
Damals kam die faschistische Bedrohung von einem internationalen Bankierskartell, das als die Synarchistische Internationale bekannt ist. Heute sind viele derselben Finanzhäuser integrale Bestandteile des Geldkartells hinter dem nun aktivierten faschistischen Apparat, der 1944-45 aus dem Nazi-SS-Apparat um Schacht, Schellenberg, Genoud u.a. übernommenen Kern aufgebaut wurde. Derzeit sind die gleichen Finanzierskreise entschlossen, dem heraneilenden weltweiten Finanz- und Währungszusammenbruch durch die Einsetzung einer internationalen nazi-artigen Ordnung zuvorzukommen.
Vizepräsident Dick Cheney und seine "Neokonservativen" heute sind ein hochdekadenter Auswuchs dieses Nazi-SS-Apparates, der 1944-45 in das anglo-amerikanische Sicherheitsestablishment eingebunden wurde. Sie sind nicht besonders intelligent. Sie sind, wie wir im Irak gesehen haben, erschreckend ungeschickte und unwissende Stümper - doch wie die giftige mexikanische Krustenechse sind sie dumm, aber gefährlich. Es erfordert keine überragende menschliche Intelligenz, um sich anderen Menschen gegenüber wie eine Bestie zu verhalten.
Die Gefahr für die Zivilisation geht daher im wesentlichen davon aus, daß die Nationen damit zögern, vereint diese naziähnliche Schlangenbrut auszuräuchern. Wenn wir uns darauf einigen können, daß die souveränen Regierungen der Nationen den entsprechenden internationalen finanzoligarchischen Kreisen ein Konkursverfahren aufzwingen, dann kann die Zivilisation der schlimmsten akuten Gefahr entkommen und einen allgemeinen Aufschwung beginnen. Daß wir damit zögern, uns um diese Maßnahmen zu vereinen, ist die tödlichste Gefahr für die heutige Zivilisation.
Einfach nur über diese Tatsachen offen zu reden, wäre schon - selbst an diesem gefährlich späten Zeitpunkt in der Entwicklung - ein wichtiger Fortschritt.
Mein einziger ernsthafter verbliebener Mitbewerber um die Nominierung als demokratischer Präsidentschaftskandidat, Senator John Kerry, ist ein guter Mann und erfüllt die meisten Voraussetzungen eines guten Präsidenten - nur eine nicht. Ihm fehlt das Wissen und die strategische Entschlossenheit, die man nur haben kann, wenn man etwas von Wirtschaft versteht, was bei ihm leider nicht der Fall ist. Sollte er im November gewählt werden, wäre die Gefahr, daß ihn dieses fehlende Wirtschaftsverständnis zum Gefangenen eines Netzwerkes seiner jetzigen finanziellen Unterstützer macht. Unter solchen Bedingungen würde aus ihm eine Art "Laufbursche" im Präsidentenamt, gesteuert von einer Fraktion der Finanzoligarchen, die denselben Typus der Oligarchie verkörpern, der 1922-45 Europa den Faschismus brachte.
Kerrys Wankelmut hinsichtlich der praktischen Maßnahmen, mit denen er seine zweifellos ehrlich gemeinten Hilfezusagen gegenüber den zunehmend notleidenden ärmeren 80 Prozent der Amerikaner erfüllen könnte, würde aus ihm eine Art Herbert Hoover machen, wo wir dringend einen Franklin Roosevelt bräuchten.
Deshalb sind auch in der gegenwärtigen Weltlage Pläne für Frieden im Nahen Osten wertlos, solange sie nur darin bestehen, die Tische und Stühle der gegenwärtigen Nahostpolitik neu zu ordnen. Der erste Schritt für ein erfolgreiches Vorgehen ist, zu begreifen, in welcher außergewöhnlichen strategischen Lage wir uns befinden - wovon der jüngste Terroranschlag der modernen Anhänger Schellenbergs, Schachts und Skorzenys in Madrid nur ein Ausdruck ist.
Wäre ich Präsident, wären die zu ergreifenden Maßnahmen klar. Scharons jüngste Greueltaten wären ohne stillschweigende Zustimmung der Regierung Bush unmöglich gewesen. Viele in der arabischen Welt machten 2000 den großen Fehler anzunehmen, Bush wäre für die Araber gegenüber Clinton ein Fortschritt. Wir erleben heute, wohin dieser Fehler geführt hat. Andererseits ist klar, daß ein US-Präsident wie Kerry oder LaRouche, der aus Opposition zur gegenwärtigen Außen- und Wirtschaftspolitik der Regierung Bush gewählt wird, den Großteil der Welt um eine amerikanische Initiative für einen streng umgesetzten Frieden und Wirtschaftsaufschwung in Südwestasien sammeln könnte. Eine solche Wende der amerikanischen Politik ermöglichte, was mit der derzeitigen Regierung unmöglich ist: entschlossene Arbeit an einer Neuordnung der Angelegenheiten der Welt, die auf die heutigen blutig zerstrittenen Regionen ähnlich wirkt wie der Westfälische Frieden auf das vom angesammelten religiösen und anderen Haß der Religionskriege 1511-1648 verheerte Europa.
Ich schlage vor, daß wir den Grundgedanken des Westfälischen Friedens genau untersuchen und uns darauf für ein Programm für einen Frieden berufen, der für alle beteiligten Völker nützlich und dauerhaft wäre.
Lyndon LaRouche
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