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Neue Solidarität
Nr. 30-31, 24. Juli 2025

Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf!

Von Alexander Hartmann

Ein Bericht über die internationale Konferenz zu diesem Thema, die gemeinsam vom Schiller-Institut, Wiesbaden, der Académie de Géopolitique, Paris, und dem Ostdeutschen Kuratorium von Verbänden e.V., Berlin, am 12. und 13. Juli 2025 in Berlin veranstaltet wurde.

Am 12. Juli versammelten sich Hunderte Teilnehmer – Friedensaktivisten, ehemalige Regierungsmitglieder, Offiziere a.D., Ökonomen, Studenten, Musiker, Lehrer und besorgte Bürger aus vielen Kontinenten – in Berlin sowie viele weitere Hunderte aus aller Welt online zum ersten Tag der Konferenz des Schiller-Instituts „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf – für ein neues Paradigma in den internationalen Beziehungen!“

Die Konferenz wurde vom europäischen Chor des Schiller-Instituts eröffnet, der die Hymne des Afrikanischen Nationalkongresses N’kosi sikelel iAfrica in einer vierstimmigen Bearbeitung sang. Anschließend stellte Stephan Ossenkopp vom Schiller-Institut aus Berlin das Thema der ersten Vortragsrunde vor: die neue Dynamik für die Schaffung einer neuen Wirtschafts- und Sicherheitsarchitektur für die Welt, als Weg zur Überwindung der Inkompetenz des Westens und seiner neokolonialen Aggression, die bis zu einem Atomkrieg eskalieren wird, wenn sie nicht gestoppt wird.

Die erste und zweite Sitzung befaßten sich mit den strategischen Herausforderungen und der sich abzeichnenden neuen Ordnung: Die erste am Samstagvormittag betrachtete diese aus der Perspektive Chinas, Rußlands und des Globalen Südens, während die zweite am Nachmittag die Perspektive der europäischen Seite mit zahlreichen Rednern aus Frankreich, Deutschland und den USA präsentierte.

In ihrer Grundsatzrede skizzierte die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, sowohl den historischen Prozeß, der uns an diesen Krisenpunkt gebracht hat, als auch die notwendigen Lösungen. Sie stellte beides in den Kontext von Friedrich Schillers Konzept des punctum saliens in der Geschichte – dem Wendepunkt, der das Potential aller Aktivitäten birgt, die die Voraussetzungen für ein neues Paradigma schaffen.

„Wir sind hier zusammengekommen, weil wir einen Ausweg aus einer äußerst bedrohlichen strategischen Lage aufzeigen und dem weitverbreiteten Pessimismus – ja sogar Fatalismus – entgegenwirken wollen. Es ist in der Tat möglich, in die Geschichte einzugreifen, vorausgesetzt, man hat einen guten Plan und kann genügend Kräfte mobilisieren, um ihn umzusetzen! ... Dazu ist es aber zunächst erforderlich, daß wir unsere Zeitgenossen aus ihrem Schlafwandel, in den sie insbesondere hier in Deutschland verfallen zu sein scheinen, aufwecken. Die Welt hat sich noch niemals näher an einem Punkt ohne Wiederkehr befunden, an einem potentiellen Endpunkt in der Geschichte, an dem die endgültige Katastrophe eines globalen Nuklearkriegs unvermeidbar wird.“

Die heutige Situation sei das Ergebnis einer jahrzehntelangen Verschlechterung der strategischen Lage seit 1971, nicht zuletzt mit der Ausdehnung der NATO bis an die Grenzen Rußlands trotz der genau entgegengesetzten Versprechen westlicher Politiker. In Moskau habe man diesen Versprechen vertraut, wurde aber betrogen. Die „Schocktherapie“ des IWF, der Maidan-Putsch in der Ukraine und dessen Entwicklung zu einem Krieg gegen Rußland seien alle dem westlichen Dogma gefolgt, daß Rußland zerstört werden müsse. Die Deutschen müßten erkennen, daß ihr Überleben dabei keine Priorität hat – daß sie geopfert werden, wenn diese Politik nicht gestoppt wird. Die Idee eines „begrenzten Atomkrieges“ funktioniere nicht. Der Experte Theodore Postol „hat überzeugend dargelegt, warum ein solcher ,begrenzter' Einsatz zum Einsatz aller nuklearen Waffen führt.“ 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, als „Nie wieder Krieg!“ verkündet wurde, sei Deutschland jetzt einer existentiellen Bedrohung ausgesetzt, nämlich der Gefahr, von der anglo-amerikanischen Clique geopfert zu werden.

Nie zuvor sei die Schaffung einer neuen globalen Architektur so dringend gewesen, und was 1955 auf der Bandung-Konferenz der Blockfreien Bewegung erklärt wurde, nämlich das Ende von 500 Jahren Kolonialismus und Kriegen, müsse jetzt in die Realität umgesetzt werden. China habe ein vielversprechendes Beispiel dafür gesetzt, daß ein neues Paradigma möglich ist: Es habe 800 Millionen seiner Bürger aus extremer Armut befreit und seine Wirtschaft konsequent weiterentwickelt, sodaß es heute laut einer australischen Studie in 57 von 63 globalen Spitzentechnologien führend ist. Die 2013 ins Leben gerufene Belt and Road Initiative (BRI, Neue Seidenstraße) kooperiere heute mit 150 Nationen. Ihre Wirtschaftstätigkeit umfasse mehr als die Hälfte der Menschheit, und nichts davon sei gegen den Westen gerichtet, sondern darauf ausgelegt, die Unterentwicklung zu überwinden. Daran sollte der Westen mitwirken!

Zepp-LaRouche kündigte an, daß das Schiller-Institut an einem Bericht arbeitet, der sich mit den Potentialen einer europäisch-chinesisch-afrikanischen Zusammenarbeit bei Großprojekten zur wirtschaftlichen Entwicklung befaßt – nach dem Vorbild einiger bereits für Afrika vorgeschlagener oder begonnenen Projekte: der Grand Ethiopian Renaissance-Damm, das Transaqua-Projekt und das Grand Inga-Wasserkraftprojekt. Europa verfüge über das Know-how für solche Projekte. Parallel dazu müsse der „Oasenplan“ verwirklicht werden, um Südwestasien eine friedliche und produktive Zukunft zu bieten. Im Gegensatz zu den westlichen Methoden der Konfrontation sei das Neue Paradigma ein Angebot an alle Nationen zur Zusammenarbeit. (Die vollständige Abschrift ihrer Rede finden Sie hier: Mit einem guten Plan und genug Elan kann man in die Geschichte eingreifen!.)

 

Panel 1: Die globale Mehrheit spricht

Der zweite Redner war Prof. Zhang Weiwei (Fudan-Universität, China), er sprach über Aspekte des „relativen Niedergangs des Westens und Aufstiegs der anderen, insbesondere der BRICS-Staaten“, deren BIP bereits das der G7-Staaten übertrifft. Wenn es um die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas gehe, handle China, während Europa nur rede, deshalb sei der chinesische Ansatz für Afrika relevant. Chinas Projekt zur Rückgewinnung der Taklamakan-Wüste sei ein Vorbild für Afrikas Kampf gegen die Wüstenbildung. Im Gegensatz zur „harten Macht“ des Westens verfolge China einen Ansatz, der auf „gemeinsamen Diskussionen, gemeinsamem Aufbau und gemeinsamem Nutzen“ basiert. Anstelle der westlichen Strategie „Teile und herrsche“ biete China „Einheit und Wohlstand“. Ein solcher Ansatz ermögliche einen optimistischen Blick in die Zukunft, was für die Welt eine sehr gute Nachricht sei.

Es folgte ein Videobeitrag von Dr. Naledi Pandor, ehemalige Ministerin für internationale Beziehungen und Zusammenarbeit der Republik Südafrika, die betonte, daß diese Berliner Konferenz der Beginn von etwas völlig anderem sein werde als die Berliner Konferenz über Afrika 1884-85 [bei der die Kolonialmächte ihre Einflußsphären in Afrika aushandelten, Red.]. Es sei der Beginn einer Bewegung, die ein neues System schafft, in einer Zeit, in der die Welt kurz vor einem Atomkrieg und einem Handelskrieg steht. Das Schiller-Institut und seine Aktivitäten im Rahmen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) seien wichtige Beiträge zu diesem neuen System, lobte Pandor. Afrika stehe vor großen Problemen, aber auch vor bedeutenden Fortschritten. So seien beispielsweise Kenia, Nigeria, Ruanda und die Republik Südafrika auf dem Weg zur Verwirklichung des Entwicklungspotentials der Agenda 2063, was durch den Oasenplan ergänzt werde. Angesichts der zunehmend besorgniserregenden internationalen Debatte müßten diese Pläne in den Mittelpunkt der globalen Diskussion rücken. Pandor sagte, es sei möglich, eine solche neue Solidarität zu schaffen, um diese Pläne in die Realität umzusetzen, nachdem schon einmal eine internationale Solidarität geschaffen wurde, um die Apartheid zu beenden. (Die Abschrift des Videobeitrags: Die Stimme der Globalen Mehrheit.)

Hans-Christoph von Sponeck aus Deutschland sprach auf der Grundlage seiner 27jährigen Tätigkeit für die Vereinten Nationen, unter anderem als beigeordneter UN-Generalsekretär, über „Die strategischen Herausforderungen und die entstehende neue Ordnung“. An diesem Punkt der größten geopolitischen Krise solle man sich an den Traum von Jalta erinnern: den Traum von der Gründung der Vereinten Nationen, daß nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine Ära der Zusammenarbeit beginnen würde. Dieser Traum sei aber nur von kurzer Dauer gewesen, es folgte ein Alptraum von Angst und Konfrontation. Aber die UN-Charta von 1944 bleibe nach wie vor ein Angebot an die Menschheit mit ihren acht Milliarden Menschen.

Die UNO brauche Reformen: Der UN-Sicherheitsrat sei gescheitert, der Unilateralismus der USA lähme die UNO, die Minderheit im UN-Sicherheitsrat untergrabe den Willen der Mehrheit der Generalversammlung, die UN-Institutionen müßten von Einmischungen unabhängig gemacht werden. Die Mißachtung des Völkerrechts müsse Konsequenzen haben. Es dürfe keine westlich geprägte Welt mehr geben, sondern ein System mit einem multilateralen Teamgeist, das den Willen aller 193 UN-Mitgliedstaaten widerspiegelt, wie er auf einem Sondergipfel im September 2024 mit einem „Pakt für die Zukunft“ zum Ausdruck gebracht wurde. Die gegenwärtige geopolitische Lage zeige, daß der Weg zu einer neuen, gerechten Weltordnung lang ist, „mit vielen Hindernissen, Schlaglöchern und Landminen“, aber entlang dieses Paktes könne man etwas erreichen. Alle Länder sollten diesen Pakt akzeptieren, und das nicht aus geopolitischem Pragmatismus, sondern aus humanitären Gründen. „Neues schaffen heißt Widerstand leisten. Widerstand leisten heißt Neues schaffen!“, zitierte von Sponeck den großen Franzosen Stéphane Hessel. (Die Abschrift der Rede: Die Strategischen Herausforderungen und die entstehende neue Ordnung.)

Der nächste Redner war Dmitri Trenin, Akademischer Direktor des Instituts für Militärische Weltwirtschaft und Strategie an der Hochschule für Wirtschaft in Moskau. Trenin gab eine nüchterne Einschätzung der tiefgreifenden Veränderungen, die Europa und insbesondere Deutschland durchlaufen haben: Europa sei entschlossen, sich an die Spitze des militärischen Kampfes gegen Rußland zu stellen. Diese Konfrontation diene als einigendes Element Europas, um die Rolle der USA als strategischer Akteur gegen Rußland zu übernehmen, während sich die USA auf China als ihren nächsten Feind konzentrieren. All dies geschehe unter dem lächerlichen Vorwand, Rußland plane einen Angriff auf die NATO, der die militärischen Vorbereitungen für einen Angriff auf Rußland innerhalb der nächsten fünf Jahre rechtfertigen soll. Die Konzentration auf Langstreckenwaffen und Pläne zur Entsendung von Truppen an die ukrainische Front basiere auf der Illusion, daß Rußland schon nicht zurückschlagen werde. Die Situation sei jetzt gefährlicher als während der Kubakrise 1962, aber es bestehe noch Hoffnung, daß durch entsprechende Maßnahmen das Schlimmste in letzter Minute verhindert werden kann, so Trenin. (Die Abschrift der Rede: Die sich verändernde Weltordnung und die globale Sicherheit.)

In einer Videobotschaft stellte Daqi Fan, Vizepräsident der Akademie für zeitgenössische China- und Weltstudien, einen Bericht vor, der in Zusammenarbeit mit dem Schiller-Institut erstellt wird. Der Arbeitstitel des Berichts, der im September erscheint, lautet China-EU Economic and Trade Cooperation (Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und der EU). Der Bericht basiert auf der Einschätzung, daß China und Europa als wichtige Handelspartner viel zur Schaffung einer neuen multipolaren Architektur beitragen und damit einen großen Beitrag zu Weltfrieden und Stabilität, Entwicklung und Wohlstand leisten können. Dies geschieht vor dem Hintergrund der nun 50jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen der EU und China. Das Ziel sei eine Partnerschaft zwischen beiden Seiten, deren Hauptmerkmal die Zusammenarbeit, deren zentraler Wert die Unabhängigkeit und deren Orientierung für die nächsten 50 Jahre eine Win-Win-Situation ist.

Der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern, Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (Geheimdienstveteranen für Vernunft, VIPS), berichtete der Konferenz von „guten Nachrichten“ über das persönliche Treffen zwischen US-Außenminister Rubio und dem russischen Außenminister Lawrow über interessante Pläne für die Ukraine. Es seien natürlich keine Einzelheiten über das Treffen bekanntgegeben worden, aber man könne davon ausgehen, daß der Schwerpunkt darauf lag, einen großen Krieg zu verhindern, und das sei eine gute Sache. Die USA müßten erkennen, daß die Welt sich verändert hat, daß eine unipolare Weltordnung nicht mehr möglich ist und es zwei weitere Mächte auf der Weltbühne gibt, Rußland und China, wobei China eine besondere Rolle zukomme. Aus Sicht der USA stünden daher jetzt zwei gegen einen. Und die Chinesen wüßten, daß sie das nächste Angriffsziel des Westens sein werden, wenn Rußland den Krieg verliert. Das Problem sei – und russische Politiker gäben dies auch zu –, daß Rußland den amerikanischen Versprechungen glaubte, die NATO würde sich nicht nach Osten ausdehnen. Doch da das Versprechen mündlich, aber nicht schriftlich gegeben wurde, hätte sich die NATO trotzdem ausgeweitet. Putin habe dazu gesagt, die Sowjets seien naiv gewesen. Zumindest bisher könne man Präsident Trump trauen, daß er einen großen Krieg verhindern will. Abschließend erzählte McGovern eine symbolische Anekdote über eine nach dem Krieg wiederaufgebaute Kirche, in der die Christusstatue keine Hände hatte. Die Statue wurde dennoch an ihren Platz gestellt, mit einer Tafel, auf der stand: „Ich habe keine anderen Hände als deine.“

Anschließend sprach Prof. PLO Lumumba, ehemaliger Direktor der Kenya School of Law, der daran erinnerte, daß Afrika aus 54 Staaten besteht, die alle unter dem Kolonialismus und nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Vorherrschaft der USA gelitten haben. Afrika sei immer noch ein Spielfeld für andere Mächte. Die Afrikaner müßten ihre Schwächen, die in diesem System entstanden, selbst überwinden und ihre schwachen Institutionen stärken. Dazu brauche Afrika gute Regierungsführung, aber keine realitätsfernen „Demokratieprojekte“, in denen andere über ihr Schicksal entscheiden. Die Herrschaft des Stärkeren dürfe nicht akzeptiert werden, ebensowenig wie Greueltaten wie Tony Blairs „Spielchen“ in Gaza. Afrika müsse mit an den Verhandlungstischen sitzen, wo Entscheidungen getroffen werden, und dürfe sich nicht ausschließen lassen. Es müßten Entscheidungen im Interesse Afrikas getroffen werden, nicht zuletzt in der Schuldenfrage.

Der südafrikanische Journalist Abbey Makoe befaßte sich mit dem tiefgreifenden Wandel für den Journalismus seit der Zeit von US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premierminister Tony Blair, die Journalisten „einbetteten“, die die Irak-Invasion und die Inszenierung darum herum durch Lügen unterstützten. Eingebettete Journalisten folgten der Regel: „Nichts Böses hören. Nichts Böses sehen. Nichts Böses sagen.“ In den westlichen Medien gebe es nur eine Flut von Interviews mit pro-israelischen Kommentatoren, die den Krieg gegen Gaza rechtfertigen und behaupten, die Hamas sei böse und wie der israelische Angriff werde, wie Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt nicht aufhören, bis die Hamas vollständig vernichtet sei. Aber wahrer Journalismus sei verpflichtet, der Wahrheit zu folgen.

 

Panel 2: Stimmen der Vernunft aus der westlichen Welt

Die zweite Podiumsdiskussion, moderiert von Claudio Celani, Herausgeber des E.I.R. Strategic Alert, begann mit einem musikalischen Beitrag: Der Tenor John Sigerson, begleitet vom Pianisten Martin Kaptein, sang zwei Lieder von Robert Schumann, Belsazar nach einem Text von Heinrich Heine und Der Himmel hat eine Träne geweint nach einem Text von Friedrich Rückert.

Anschließend sprach Jacques Cheminade aus Frankreich, Präsident von Solidarité et Progrès zum Thema „Ein Neuanfang, um die Vernichtung der Menschheit zu verhindern“. Er begann mit einem Zitat aus Helga Zepp-LaRouches „Zehntem Prinzip“, nämlich daß der Mensch grundsätzlich gut ist. Er betonte: „Das muß die Position sein, von der aus wir uns der strategischen Herausforderung stellen. Es gibt keinen Weg, sich zu verstecken, keinen Platz für romantische Verzweiflung. In einer solchen Welt würde die Flucht in den feigen Trost des Pessimismus einer Zusammenarbeit mit dem Bösen gleichkommen.“

Wir müßten uns der größten Gefahr in der Geschichte der Menschheit stellen, in Form der Kontrolle der weltweit eingesetzten fortschrittlichsten Technologie, „um mit digitalen Waffen die Welt zu beherrschen“. Aber diese Politik sei selbstzerstörerisch, „wie ein Kasinospieler, der immer weiter gegen das Realitätsprinzip wettet“. Ihr System sei zum Scheitern verurteilt, weil ihm die Energie fehlt, und die Entwicklung der generativen KI stoße an ihre Grenzen: „Das Stehlen von Daten aus dem Internet und aus Online-Aktivitäten hat seine Grenzen erreicht, und um dieser Knappheit in der realen Welt zu begegnen, verbreiten die Tech-Mächte künstlich generierte Daten, die von den Algorithmen der KI selbst erzeugt werden! ... Das schafft natürlich die Voraussetzungen für einen Modellzusammenbruch: Zunahme von Vorurteilen, Verlust von Vielfalt und Verstärkung von Fehlern und Irrtümern.“

„Von der Geheimdienstmitarbeiterin zur Friedensaktivistin“ lautete das Thema von Elizabeth Murray, ehemalige stellv. Nationale Geheimdienstbeauftragte der USA für den Nahen Osten. Seit ihrer Pensionierung ist sie Aktivistin und hat an vielen Protestaktionen teilgenommen, unter anderem auf einem Militärflugplatz, wo sie als Alternative zu Bomben symbolisch Brot auf die Raketen und Flugzeuge legte. Dafür wurde sie inhaftiert und zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Im Rahmen einer seit 40 Jahren andauernden Aktion organisierte sie an einem anderen Militärstützpunkt eine Aktion, bei der sie respektvoll Zweifel säte. Sie bekräftigte: „Unterschätzt niemals, wer von euren Handlungen beeinflußt wird!“

Ali Rastbeen, Präsident der Pariser Académie de Géopolitique, einem der Mitveranstalter der Konferenz, beschrieb die Frontlinien der Konflikte im Nahen Osten seit 1970: „Auf der einen Seite eine pro-westliche Achse, gebildet aus Israel, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten; auf der anderen Seite eine ‚Achse des Widerstands‘, bestehend aus dem Iran, Syrien, der Hisbollah, den Huthis und der Hamas, oft unterstützt von Rußland.“ Vor diesem Hintergrund stellte er die Frage: „Welche theoretischen und praktischen Perspektiven ermöglichen es uns, heute über Frieden im Nahen Osten nachzudenken?“ Er antwortete: „Ohne Recht, ohne Gerechtigkeit und ohne die Souveränität der Völker ist ein Frieden nicht denkbar. Er kann nur existieren, wenn das Kräfteverhältnis durch gemeinsame, universelle Regeln geregelt wird, die fair angewendet werden. Er erfordert eine Wiederherstellung des Vertrauens, die statt auf Dominanz auf Zusammenarbeit und gegenseitiger Anerkennung beruht.“ Rastbeen warnte: „Multipolarität ohne gemeinsame Normen führt nur zu chaotischer Unordnung. Sie wird nur dann zu einer Chance für den Frieden, wenn sie die Entstehung eines kooperativen, konfliktfreien Gleichgewichts ermöglicht.“

Donald Ramotar, ehemaliger Präsident von Guyana, erklärte, die Politik der USA und Europas basiere „auf Kriegen und Kriegsdrohungen“, einschließlich Sanktionen gegen Länder und internationale Organisationen und sogar gegen Einzelpersonen. In Gaza „findet vor den Augen der Welt ein Völkermord statt, aber es wird nichts dagegen unternommen“. Insbesondere die USA und die NATO-Länder seien „nicht nur Komplizen dieser Barbarei, sondern auch Teilnehmer und Wegbereiter. Sie sind sogar dazu übergegangen, das Völkerrecht und internationale Institutionen zu zerstören.“ Aber es gebe Hoffnung dank des Aufstiegs des Globalen Südens als Ergebnis der Entscheidung von Brasilien, Rußland, Indien, China und Südafrika, sich zusammenzuschließen, um ein gerechteres und faireres System und Wohlstand zu schaffen. „Diese Win-Win-Philosophie des gegenseitigen Nutzens ist das, worauf wir hoffen müssen. Es werden neue Institutionen geschaffen, wie die BRICS-Bank, und hoffentlich auch andere Institutionen, die Gerechtigkeit anstreben und Kriege verhindern, indem sie Entwicklung schaffen.“ Wir müßten aber weiter wachsam gegenüber den Machenschaften des Westens sein.

Die italienische Gewerkschafterin Alessia Ruggeri, Vertreterin der Süditalien-Partei, verlas eine kurze Grußbotschaft, in der sie die Forderung des Schiller-Instituts nach einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur unterstützte.

Diane Sare, Präsidentin der LaRouche-Organisation (TLO) in den USA und ehemalige unabhängige Kandidatin für den US-Senat in New York, fragte: „Wir sind es gewohnt, unseren Erfolg an willkürlichen Maßstäben zu messen, wie der Anzahl der Stimmen oder der Likes in den sozialen Medien... Aber wie mißt das Universum ‚Erfolg‘?“ Diese Frage sei wichtig, „weil wir einem Feind gegenüberstehen, der glaubt, er könne die Prinzipien der Schöpfung des Universums, einschließlich der Natur des Menschen, mißachten“. Aber „wer die Deutungshoheit hat, gewinnt nicht den Krieg. Die Wahrheit hat immer das letzte Wort, auch wenn man den genauen Zeitpunkt nicht vorhersagen kann.“

Hierin liege die Bedeutung des Geschehens in Gaza. „Seit anderthalb Jahren sage ich, daß die Kinder von Gaza die Vereinigten Staaten retten werden… Denn ein Massenstreik findet nicht statt, wenn Menschen gegen ein Unrecht protestieren, das ihnen angetan wird. Der Wandel kommt, wenn Menschen bereit sind, ihre eigene Sicherheit für andere zu riskieren… Das ist es, was die jungen Menschen bewegt, die weltweit gegen die mörderische Politik ihrer Regierungen protestieren. Die Kraft der Kinder von Gaza liegt in ihrer körperlichen Schwäche.“

Sie schloß mit den Worten: „Als Amerikanerin möchte ich daher vorschlagen, daß wir, anstatt die barbarischen Horden der Kreuzritter nachzuahmen, die spanische Inquisition, die faschistische Geißel, die wir vor 80 Jahren besiegt haben, oder das moderne Globale Großbritannien von König Charles, unsere ungerechtfertigte Arroganz überwinden und uns mit der Globalen Mehrheit verbünden, deren Engagement für den Fortschritt der Menschheit in perfekter Harmonie mit wahren Idealen steht.“

Dr. Jérôme Ravenet, Professor für Philosophie und Sinologe aus Frankreich, hielt eine sehr zum Nachdenken anregende Rede mit dem offenen Titel „Lyndon LaRouche als Vorläufer...“ Seine Grundthese lautete: LaRouche stellt die menschliche Kreativität in den Mittelpunkt einer produktiven physischen Wirtschaft, um ein Wirtschaftskonzept, in dem „der Mensch des Menschen Wolf wird“, zu überwinden. Nach der Logik des herrschenden Paradigmas der wirtschaftlichen Logik bedeute der Besitz von Gütern in den Händen weniger, daß diese anderen vorenthalten werden. Diesem Paradigma der Konkurrenz stelle LaRouche das Versprechen der Kreativität entgegen, und diese Hoffnung untermauere er mit einer Neuinterpretation antiker, Renaissance- und späterer Autoren von Platon über Nikolaus von Kues bis hin zu Schiller.

LaRouche verwende die Idee und das Konzept der Kraft, „um seinen Ansatz philosophisch zu untermauern, beispielsweise durch das Konzept des ‚erfolgreichen Überlebens’, das er in seiner Schrift Verteidigung des gesunden Menschenverstands (1989) präsentierte… LaRouche wurde niemals müde, Empirismus und logisch-deduktives Denken als minderwertige oder begrenzende Formen der Erkenntnis zu kritisieren und die überlegene Fruchtbarkeit einer ,kreativen Vernunft‘ zu betonen, die im Dienste des ,gesunden Menschenverstands‘ steht. Er pries diese Intelligenz, die mit den Augen der Zukunft sehen und sofort die Anordnungen oder kompositorischen Beziehungen erfassen kann, die dem Leben helfen, zu gedeihen.”

Ihm folgte Achim Bonatz, Co-Vorsitzender des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden (OKV), einem Mitveranstalter der Konferenz. Er sprach über das Thema: „5% des BIP für die Rüstungsindustrie: eine Umverteilung des nationalen Reichtums – eine zu große Belastung für die Gesellschaft“. Er begann seine Rede mit einem Zitat von Friedrich Schiller: „Der beste Kaufmann ist der Krieg. Er macht aus Eisen Gold.“ Bonatz bezog sich auf den jüngsten NATO-Gipfel vom 25. Juni, auf dem beschlossen wurde, unter Umgehung der nationalen Parlamente fünf Prozent des BIP der NATO-Staaten für Rüstung auszugeben. Sein Mathematiklehrer habe oft gesagt, man könne Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. „Das wird hier bewußt getan, um die Bevölkerung zu täuschen. Fünf Prozent des BIP können fast 50% des Staatshaushalts eines Landes ausmachen. Das setzt alle anderen Haushaltsposten massiv unter Druck, insbesondere die Sozialausgaben...“

Fünf Prozent des deutschen BIP entsprächen 215 Milliarden Euro. Im Jahr 2024 belief sich der Staatshaushalt auf 476,8 Milliarden Euro. Die Kosten für die geplante Wiedereinführung der Wehrpflicht berechneten sich auf 500 Milliarden Euro, mehr als der gesamte Haushalt 2024.

Bonatz rechnete anschließend mit immer schockierenderen Zahlen die Kosten für die Wiederaufrüstung vor und zeigte, daß der Staat selbst mit massiven Kürzungen seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann: Die Rüstungsausgaben und Zinszahlungen würden alle anderen Budgets auffressen.

Cornelia Pretorius von den Müttern gegen den Krieg Berlin-Brandenburg berichtete über ihre verbundenen Friedensgruppen in verschiedenen Stadtteilen Berlins. Einige Gruppen haben 30 junge Leute, die sich beteiligen. Diese Jugendlichen sind sehr gut informiert, wenn sie sich anschließen. Das gebe Anlaß zu Optimismus!

Anschließend sprachen mehrere ehemalige deutsche und französische Militärs. Wolfgang Effenberger, ein ehemaliger Bundeswehroffizier, der unter anderem Bücher über die Pax Americana veröffentlicht hat, sprach über „Das Völkerrecht und die sogenannte ‚wertorientierte Ordnung’ der USA”. Er begann mit der Darstellung der Kernkonzepte aus Immanuel Kants Schrift Zum ewigen Frieden: Man dürfe keinen ungerechten Frieden schließen, der den Keim für künftige Konflikte in sich trägt (wie der Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg). Nationale Territorien dürften nicht ausgetauscht oder erworben werden. Stehende Heere müßten aufgelöst werden. Und es dürften keine Staatsschulden im Zusammenhang mit auswärtigen Angelegenheiten gemacht werden. Anschließend zählte Effenberger die zahlreichen Kriege auf, die die USA in den letzten 30 Jahren unter Verletzung des Völkerrechts begonnen haben, um sich einen dauerhaften Vorteil gegenüber Rußland, China und allen anderen zu verschaffen. „Genau deshalb sollten wir uns an Kants Grundsätze erinnern”, schloß er. „Eine unipolare Welt wird immer in Despotismus enden. Nur eine multipolare Weltordnung ermöglicht Respekt zwischen den Staaten.”

Major a.D. Florian D. Pfaff, Sprecher des Darmstädter Signals, einer Vereinigung aktiver und ehemaliger Soldaten, die sich in der Friedensbewegung engagieren, berichtete, wie Schulverwaltungen Bundeswehr-Rekrutierer in Schulklassen einladen, aber gleichzeitig versuchen, ihn und andere Kriegsgegner von den Schülern fernzuhalten.

Oberst a.D. Jacques Hogard, ehemaliger Offizier der französischen Fremdenlegion und der französischen Spezialeinheiten, berichtete, wie er als Berufsoffizier aus einer Militärfamilie seinen Dienst quittierte, als er während des Kosovo-Krieges erkannte, „daß die USA unser ‚bester Feind‘ sind… Wir waren auf der falschen Position, denn wir kamen, um einer albanischen Rebellion zu helfen…, die bis 1997 als terroristische Bewegung galt, von den Vereinigten Staaten von Amerika auf die Liste der Terroristen gesetzt worden war, aber seltsamerweise plötzlich in das Lager unserer besten Verbündeten übergetreten war.” Er forderte eine Rückkehr zu General de Gaulles Konzept eines Europa vom Atlantik bis zum Ural: „Dieses Europa würde Sinn machen. Denn es wäre ein ausgeglichenes Europa zwischen zwei Polen. Im Westen wäre der eine Pol Frankreich, im Osten Rußland.“ Anschließend zitierte er Chateaubriand: „Wenn Rußland und Frankreich Verbündete sind und sich nahe stehen, dann geht es Europa gut. Und wenn sie gespalten sind, dann geht es Europa schlecht.“

 

Ein musikalischer Dialog klassischer Kulturen

Programm des Konzerts „Die Schönheit der kulturellen Vielfalt“

Joseph Haydn – Aus Die Schöpfung:
„Nun schwanden vor dem heiligen Strahle
… Und eine neue Welt entspringt auf Gottes Wort“
Chor des Schiller-Instituts, dirigiert von Werner Hartmann;
John Sigerson, Tenor, Martin Kaptein, Klavier

Lola A. Gjoka – Eja Vashe („Komm, Mädchen“), albanisches Lied
Die Brokatlaute, chinesisches Lied
Kanding Love Song, chinesisches Duett
Feride Gillesberg, Sopran, Fan Xu, Bariton, Martin Kaptein, Klavier

Robert Schumann – Aus den Heine-Liedern, Op. 24:
Es treibt mich hin, es treibt mich her
Schöne Wiege meiner Leiden
Anfangs wollt’ ich fast verzagen
Mit Myrten und Rosen
John Sigerson, Tenor, Martin Kaptein, Klavier

Alexander Siloti – Präludium in h-Moll nach J. S. Bach
Sergei Rachmaninoff – Präludium in G-Dur, Op. 32,5
Martin Kaptein, Klavier

Franz Schubert – Die Götter Griechenlands
Peter I. Tschaikowski – Adieux Forets
(„Lebt wohl, ihr Berge“), Arie der Johanna
Giuseppe Verdi – Ave Maria aus „Othello“
Leena Malkki, Sopran, Werner Hartmann, Klavier

Oh Freedom, Negro Spiritual
Die Gedanken sind frei, deutsches Volkslied
Chor des Schiller-Instituts, dirigiert von Johanna Clerc

Ein Höhepunkt der Konferenz war das Konzert am Samstagabend mit dem Titel „Die Schönheit der kulturellen Vielfalt“. Die Interpreten waren professionelle Musiker sowie Mitglieder und Freunde des Schiller-Instituts aus vielen Ländern, im Alter von 25 bis 90 Jahren. Die Kombination der Künstler strahlte kulturelle Vielfalt aus, mit einer schwedisch-finnischen Sopranistin, einer albanisch-dänisch-deutschen Sopranistin, einem amerikanischen Tenor, einem chinesischen Bariton, einem jungen niederländisch-russisch-deutschen Pianisten und dem Chor des Schiller-Instituts, der Sänger aus Paris, Kopenhagen, mehreren deutschen Städten und den USA zusammenbrachte und von einem französischen sowie einem deutschen Mitglied geleitet wurde. Ein professioneller Dirigent aus Berlin, der vor Jahren eine Aufführung des Chores geleitet hatte, half bei den Vorbereitungen und sang selbst im Chor mit.

Das Konzert dauerte etwa eine gute Stunde und begann und endete mit dem europäischen Chor des Schiller-Instituts, dessen Mitglieder sich freuten, nach einer längeren Pause wieder gemeinsam zu singen.

Es gab zahlreiche positive Reaktionen aus dem Publikum. Zwei der Profis lobten den „profunden Klang” des Chores. Drei Gäste aus Frankreich, die noch nie klassische Musik gehört hatten, waren begeistert, und einer äußerte den Wunsch, selbst singen zu lernen.

Das Programm schlug einen Bogen von einem Satz aus Joseph Haydns großem Werk Die Schöpfung, der mit wunderschönen Harmonien zu den Worten „und eine neue Welt entspringt auf Gottes Wort“ endete, bis zum Abschluß zwei Freiheitsliedern, dem Spiritual Oh, Freedom und dem berühmten Volkslied Die Gedanken sind frei. Das Publikum dankte mit großem Applaus.

 

Panel 3: Die wissenschaftlichen Herausforderungen im neuen Paradigma

Die dritte Sitzung der Konferenz am Sonntagmorgen begann mit einer Darbietung von Franz Schuberts Lied Ganymed durch Leena Malkki (Sopran) und Werner Hartmann (Klavier). Moderiert von Michael Gründler vom Schiller-Institut aus Dresden, befaßte sich das Panel mit Lyndon LaRouches Vorstellung davon, wie eine wissenschaftliche Untersuchungsmethode aussehen sollte. Die Vortragsrunde präsentierte auch herausfordernde und humorvolle Kritik an der aktuellen Politik, die von falschen wissenschaftlichen Dogmen getrieben ist, insbesondere der Energiepolitik.

Der Hauptredner Jason Ross, Wissenschaftsberater des Schiller-Instituts aus den USA, befaßte sich mit der Einzigartigkeit des evolutionären Weges der menschlichen Gattung im Vergleich zu allen anderen bekannten Lebensformen. Die Menschheit habe aus eigener Kraft ihr demographisches Potential exponentiell gesteigert, durch die immer weiter fortgeschrittene Nutzung des Feuers, durch Wissenschaften wie die Chemie und durch die zunehmende Beherrschung der Elektrizität und der Kernenergie. Ross skizzierte einige neue Grenzbereiche der Wissenschaft, wie z.B. die Fusionsenergie, eine Lösung für den Planck-Einstein-Widerspruch, das Verständnis der Bewegung von Galaxien und der Expansion des Universums usw. Anschließend zitierte er Lyndon LaRouche darüber, wie die „Informationstheorie” – die Vorläuferin der modernen KI – den naturwissenschaftlichen Unterricht in den Schulen ersetzte und die Bildung zerstörte, sowie zum Thema „Metapher”, das LaRouche aus der Poesie übernahm. Die Metapher sei „das entscheidende Merkmal der Denkprozesse, die die geometrischen Grundlagen der Physik beeinflussen”. Ross kündigte dann einen regelmäßigen Internetkurs an, der demnächst beginnt und durch den man lernen soll, wissenschaftlich zu denken, indem man den Denkprozeß von Platon, Kepler, Fermat, Leibniz, Gauß und Riemann durchläuft.

Es folgte Prof. Franco Battaglia, emeritierter Professor für Physikalische Chemie an der Universität Modena, der aus Italien zugeschaltet war. Prof. Battaglia zeigte, daß „keine Energiewende stattfindet und auch keine stattfinden wird“. Sonnenenergie sei die „Energie der Vergangenheit“, als die Menschheit vor der Entdeckung fossiler Energiequellen von der Sonne abhängig war und die meisten Menschen Sklaven waren. Der von der EU verfolgte Traum von 100% nicht-fossilen Brennstoffen sei eine Chimäre. Battaglia zeigte eine Grafik des täglichen Energiebedarfs einer italienischen Stadt, repräsentativ für alle Städte der Welt: Der Energiebedarf erreicht immer gegen 18-19 Uhr seinen Höhepunkt, genau dann, wenn Sonnenkollektoren kaum Strom produzieren. Dieser Spitzenbedarf müsse mit fossilen und nuklearen Energiequellen und zu einem gewissen Teil mit Wasserkraft gedeckt werden, die dann auch den ganzen Rest des Tages verfügbar wären. Anschließend zeigte Battaglia, daß die Kosten für Solarenergie pro Kilowattstunde viel höher sind als die für Kernenergie. Er verglich Solar- und fossile Energie mit Fahrrad und Auto: Das Fahrrad braucht kein Benzin, nützt aber nur für kurze Strecken, bei gutem Wetter und guter körperlicher Verfassung; das Auto hingegen kann immer genutzt werden. Und umgerechnet wäre die Solarenergie ein Fahrrad, das um ein Vielfaches teurer ist als ein Auto! Die Regierungen sollten alle Subventionen für Solaranlagen streichen.

Prof. Carl-Otto Weiss, Direktor und Professor i.R. der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der auch im Namen seines Kollegen Horst-Joachim Lüdecke sprach, widerlegte die Fiktion der Klimakatastrophe. Weiss zeigte, daß 1. der Klimawandel von der Sonnenaktivität abhängt und 2. es unmöglich ist, die CO₂-Mengen in der Atmosphäre zu verringern. Er warnte auch vor der „Zeitbombe” der CO₂-Speicherprojekte.

Die aktuellen Behauptungen zum Klimanotstand seien durch keine wissenschaftlichen Messungen gestützt. Von 3000 Artikeln, die auf Messungen basieren, habe keiner einen signifikanten Einfluß von CO₂ auf das Klima nachweisen können. Die Atmosphäre sei ein Reservoir, das dazu neigt, Zu- und Abflüsse ständig auszugleichen: Wenn CO₂ entzogen wird, wird es aus den Ozeanen wieder aufgenommen. Für CO₂-Speicherprojekte, die sogenannte „Kohlenstoffabscheidung”, sei für die Speicherung ein hoher Druck von 200-300 bar erforderlich, dem kein Stein standhalten könne. Im Falle einer Leckage in der Pipeline würde CO₂ an die Oberfläche gelangen und eine sieben Meter hohe Schicht bilden, die jegliches Leben vernichtet. Die CO₂-Speicherung sei eine so seltsame Idee, daß der Verdacht besteht, daß sie von jemandem als beste Möglichkeit zur Bevölkerungsreduktion propagiert wird.

„Von der Kernspaltung zur Kernfusion“ – Dr. Robert Lechner-Schobel, Unternehmensberater aus Österreich, hielt einen kurzen Vortrag über die Fusionsenergie als Energie der Zukunft im Sinne von LaRouches Konzept der Energieflußdichte. Es gebe zwei Arten von Fusionsenergie: die „heiße“ und die „kalte“. Während es weltweit 45 Projekte zur ersteren gibt, existiere die letztere, auch Low Energy Nuclear Reactions (Niedrigenergie-Kernreaktion) genannt, zwar bereits, müsse aber noch weiter erforscht werden.

Dennis Small, Iberoamerika-Redakteur von EIR, stellte Lyndon LaRouches wissenschaftliche Entdeckung in der Wirtschaft vor. Small listete mehrere wichtige Wirtschaftsprognosen LaRouches auf, angefangen von der vom 15. August 1971 über die langfristigen Folgen der Abkopplung des Dollars vom Gold, bis hin zu LaRouches berühmter „Typischer Kollapsfunktion” („Tripelkurve”), die prophetisch den Zusammenbruch des Finanzsystems im Jahr 2008 vorhersagte. Anschließend verglich er Nikolaus von Kues' Beweis der „Subjektivität“ der Wissenschaft mit LaRouches präziser Darstellung des Zusammenhangs zwischen angewandter Kreativität in wissenschaftlichen Entdeckungen und der Zunahme der relativen potentiellen Bevölkerungsdichte der Menschheit. LaRouches „Tripelkurve“ sei auch heute noch nützlich, um zu erklären, warum das Finanzsystem mit der Entscheidung, durch Kryptowährungen eine beispiellose Blase privatisierter Währungen zu schaffen, den Weg der Selbstzerstörung eingeschlagen hat. Das ganze System müsse dringend einer Konkurssanierung unterzogen werden, so wie LaRouche es immer wieder forderte.

Der letzte Redner der Runde war ein junger Landwirt aus Kenia, Jasper Machogu, der die Organisation „Fossil Fuels For Africa” (Fossile Brennstoffe für Afrika) gegründet hat. Er erklärte in seiner Videobotschaft, warum Afrika seine fossilen Ressourcen für die Entwicklung der Landwirtschaft nutzen muß und sich davon durch niemanden abhalten lassen wird. Afrikanische Landwirte bräuchten Düngemittel, da sie viel weniger davon verwenden als ihre Kollegen in Europa oder China und dies der Hauptgrund für die geringeren Erträge der afrikanischen Landwirtschaft ist. Außerdem seien ein höherer Wasserverbrauch, Mechanisierung und Industrie erforderlich, um die Lebensmittel selbst zu verarbeiten. Schließlich brauche man Zement, Stahl usw. für andere industrielle Aktivitäten, die zur Unterstützung einer autarken Landwirtschaft erforderlich sind. Machogu lobte das Schiller-Institut und dessen Kampf zur Verteidigung der Interessen Afrikas.

In der verbleibenden kurzen Zeit für die Diskussion wurde aus dem Publikum die Frage nach der Sicherheit der Kernenergie aufgeworfen, worauf sowohl Weiss als auch Lechner-Schobel antworteten. Während letzterer die Fusion als Lösung für radioaktive Abfälle hervorhob, wies Weiss auf fortschrittliche Methoden zur deutlichen Reduzierung der Abfälle hin und nannte als Beispiel das Natriumreaktorprojekt von Bill Gates.

Prof. Battaglia wurde gebeten, sich dazu zu äußern, daß Europa versucht, die CO₂-Emissionen zu reduzieren, während diese in der übrigen Welt steigen. Battaglia entlarvte die Unsinnigkeit des EU-Ziels der Emissionsfreiheit, das niemals erreicht werden könne.

Abschließend äußerte sich Ross kurz zu dem Schaden, den Klimaideologen und -aktivisten der Wissenschaft selbst zufügen, wenn sie von sich behaupten, „im Namen der Wissenschaft“ zu sprechen. Um dem entgegenzuwirken, sollte man nicht defensiv reagieren und sich auf die „traditionelle“ Wissenschaft berufen, da Tradition immer sowohl gut als auch schlecht sein kann, sondern zur „klassischen“ Wissenschaft zurückkehren, über die er in der angekündigten internationalen Seminarreihe mehr sagen werde.

 

Panel 4: Die Schönheit der Vielfalt der Kulturen...

Wenn die Menschheit Kontinuität herstellen will, dann ist es von entscheidender Bedeutung, ernsthaft über ihre Zukunft nachzudenken und zu diskutieren. Dies war das zentrale Thema im Lebenswerk von Lyndon und Helga LaRouche. Helga Zepp-LaRouche, die diese abschließende vierte Sitzung selbst moderierte, betonte dazu eingangs die Bedeutung der klassischen europäischen Kultur und die Rolle der Jugend dabei, diese Kultur wiederzuentdecken und, ausgehend von einer Kerngruppe engagierter junger Menschen, das notwendige Umfeld dafür zu schaffen. Dies sei in der gegenwärtigen Situation in den westlichen Ländern zugegebenermaßen sehr schwierig. Aber das sei die Herausforderung und Notwendigkeit, um einen Ausweg aus der aktuellen Krise zu finden.

Danach wurde Harley Schlanger vom amerikanischen Schiller-Institut das Wort erteilt, der feststellte, daß wir es mit einer britisch geführten Oligarchie zu tun haben, die die Menschheit verachtet, Geopolitik fördert und die Menschheit in Nationen und Parteien spaltet, die ständig Krieg gegeneinander führen. Diese Oligarchie verbreite systematisch Pessimismus, um die Menschen glauben zu machen, es wäre sinnlos, sich gegen die Oligarchie zu stellen, obwohl sich weltweit eine Rebellion gegen das oligarchische Establishment formiert.

Der Mensch, so betonte Schlanger, sei mit einer einzigartigen Kreativität ausgestattet, weil er das Abbild seines Schöpfers ist. Aufgrund der massiven kulturellen Dekadenz hätten jedoch viele das Wissen um diese angeborene Kreativität und die Universalität der Menschheit verloren. Es sei jetzt an der Zeit, alle Gesetze und Axiome, die willkürlich von einer „Autorität“ geschaffen wurden, beiseite zu legen und zu verwerfen. Statt dessen müsse der Staat nachweisbare universelle Gesetze respektieren und befolgen, die auf die gesamte Menschheit anwendbar sind. Wenn er diesen Kriterien nicht folgt und nicht dem Gemeinwohl des Volkes dient, sei der Staat illegitim.

Deshalb bräuchten wir einen Befreiungskampf, eine „dritte amerikanische Revolution“, um die Bevölkerung aus ihrem Status als „Herdenvieh“ zu befreien, das langsam zur Schlachtbank der Oligarchie getrieben wird. Als Vorreiter einer neuen Renaissance stünden wir vor der Herausforderung, unsere Menschlichkeit wiederzubeleben, um die Massenvernichtung zu verhindern.

Anschließend zeigte er ein Video von Lyndon LaRouche, der darin darüber berichtet, wie er selbst in den 1970er und 2000er Jahren Jugendbewegungen ins Leben rief, und davor warnt, wie finstere Zeitalter ganze Kulturen zerstören. Deshalb müsse man wiederum eine neue Jugendbewegung aufbauen.

In der Ära der Neuen Seidenstraße, der sich der Westen anschließen muß, brachte Helena Chang von SINOpress einen kritischen Punkt der Alten Seidenstraße zur Sprache: Der wichtigste Aspekt der alten Seidenstraße war nicht die Tatsache, daß sie den Handel mit Gütern zwischen Zivilisationen erleichterte, sondern ihre Bedeutung für den Transfer von Ideen und Technologien. Wenn sich die alte Seidenstraße als Vehikel für Ideen und Technologien von Ost nach West erwiesen habe, wie könnte dann eine Neue Seidenstraße mit asphaltierten Straßen für motorisierte Fahrzeuge, Eisenbahnlinien, Seehäfen und neuen Flughäfen auf dem heutigen Stand der Technik aussehen?

Wir müßten aus dem Geflecht endloser Kriege und geopolitischer Machtkämpfe ausbrechen, um zu einem neuen, weniger vertrauten System zu gelangen, in dem die Harmonie zwischen den Zivilisationen leicht gefördert werden kann. Chang sprach das Problem der Voreingenommenheit des Westens gegenüber den nicht-westlichen Teilen der Welt an. Tatsächlich sei die natürliche Neigung zwischen menschlichen Zivilisationen eher die Interaktion als der Konflikt. Das Beharren auf einem „Kampf der Kulturen” sei künstlich und basiere auf einer von oben verordneten intellektuellen Kanonisierung der Geopolitik.

Anschließend beleuchtete Maurizio Abbate, Präsident des Nationalen Instituts für Kulturelle Aktivitäten (ENAC) in Italien, in leidenschaftlichen Worten das Problem der Allgegenwart von Kriegen auf unserem Planeten sowie die systemische Wirtschafts- und Finanzkrise, die bis heute ungelöst ist. Die Regierungen hätten die Mittel für Krankenhäuser, Schulen und Programme, die den Menschen helfen sollen, gekürzt und statt dessen beschlossen, mehr Ressourcen für Kriege bereitzustellen. Die zu Vermittlungszwecken geschaffenen Institutionen wie die Vereinten Nationen seien heute tot, man müsse über sie hinausgehen und Alternativen zu einem toten oder nekrotischen System finden.

Jens Jørgen Nielsen von der Organisation Russisch-Dänischer Dialog sprach über die Bedeutung des Dialogs mit Rußland, mit Dialogkanälen zwischen den Staatschefs von Rußland und den USA. Er gab kurze Einblicke in die Religionen Rußlands, besonders das orthodoxe Christentum, und in dessen ethnische Vielfalt und reiche Kultur.

… und die Rolle junger Menschen
bei der Gestaltung der nächsten 50 Jahre der Erde

Im letzten Teil dieser Sitzung kamen mehrere junge Vertreter aufs Podium, um ihre Sichtweise dazu darzulegen, was notwendig ist, um eine Zukunft für die gesamte Menschheit zu schaffen.

Der russisch-niederländische Pianist Martin Kaptein hielt einen interessanten Vortrag darüber, wie die Musik und speziell das Klavier eine wichtige Rolle bei der Erhebung des Geistes spielt. Er sprach über Melodie und Harmonie auf dem Klavier und erklärte, ein kompetent komponiertes Klavierstück sei keine bloße Ansammlung von Noten, sondern folge einer gut gestalteten Architektur. Mit Hilfe des Klaviers – und anderer Instrumente – könnten freie Menschen ihr Gleichgewicht finden und ihre Gedanken ordnen.

Anastasia Battle, Herausgeberin des US-Kulturmagazins Leonore und Mitinitiatorin der Internationalen Friedenskoalition, hielt einen Vortrag darüber, wie man moralische Bürger erzieht. Ausgehend von einem Zitat aus Lyndon LaRouches Artikel „Die Todesagonie des Olymp” erklärte sie, warum das Verständnis der klassischen Tragödie entscheidend ist für die Transformation der Bevölkerung, damit sie sich von bloßer Existenz zu Bürgern entwickelt, die einen Beitrag zur republikanischen Gesellschaft leisten können. Beethovens Oper Fidelio diente dabei als Beispiel: Am Ende der Oper findet der Held Florestan trotz aller Widrigkeiten seine Kraft und hält durch.

Carolina Dominguez berichtete über ihre Aktivitäten mit der LaRouche-Jugendbewegung an Universitäten in Mexiko und über ihre Interventionen und die Vorschläge, die sie bei BRICS-Veranstaltungen gemacht haben. Sie beendete ihren Beitrag mit der Aussage: „Wenn wir Teil von etwas wirklich Großem sind und unsere Arbeit tun, dann werden wir zu einem Magneten“, der andere anzieht und als Mitstreiter gewinnt.

Kynan Thistlethwaite stellte die Frage: „Warum lassen sich Menschen dazu verleiten, Lügen zu glauben, die Nationen in Katastrophen führen, wie zum Beispiel Kriege, die auf Lügen basieren?“ Als Antwort wies er darauf hin, wie wichtig es für die Bürger ist, ihre Vorstellungskraft zu verbessern, anstatt nur auf ihre Sinneswahrnehmungen zu reagieren, am Beispiel des Prologs aus Shakespeares König Heinrich der Fünfte sowie Auszügen aus Der Kaufmann von Venedig, ein Stück, das die Problematik der venezianischen Gesellschaft aufzeige. Mit dem Bild der drei Truhen demonstriere Shakespeare darin das Prinzip der Überwindung der bloßen Sinneswahrnehmung, und in der abschließenden Gerichtsszene führe er die Bedeutung der Barmherzigkeit vor Augen.

Ashley Tran diskutierte die Probleme, mit denen Deutschland konfrontiert ist: die mangelnde Anerkennung oder sogar Ablehnung des klassischen kulturellen Erbes Deutschlands, insbesondere von Friedrich Schiller. Sie fragte: „Wo ist Schillers Deutschland geblieben?“ Sie beschrieb, wie der Herzog von Württemberg Schiller verbot, Theaterstücke zu schreiben, und der sich daraufhin entschloß, lieber aus Württemberg zu fliehen, als seine Berufung als Schriftsteller aufzugeben. Anschließend sprach sie über Schillers berühmte Ode an die Freude, die von der Gründung der amerikanischen Republik nach der Revolution inspiriert war und später – beim Fall der Berliner Mauer – dazu diente, denselben revolutionären Geist in den europäischen Völkern zu wecken.

Chérine Sultan aus Frankreich hielt einen spannenden Vortrag mit dem Titel „Schiller, ein nicht-akademischer Lehrer“, in dem sie die akademische Welt kritisierte. Die Pflichtlektüre an den französischen Schulen – Balzac, Molière, Madame de Lafayette etc. – behindere eher die freie Auseinandersetzung mit Büchern und Autoren, die für junge Menschen interessanter sein können. Mit ein wenig Neugier und Geduld könne man jedoch auch nicht-akademische Lehrer finden. Als Beispiel dafür wählte sie Friedrich Schiller, der mit 30 Jahren seine Antrittsvorlesung als Professor für Geschichte hielt. Schiller hatte einen sehr einzigartigen Stil, er ließ sich nicht von „Fakten” und Vorgaben der akademischen Welt fesseln. Sultan rief dann die Jugend, die die nächsten 50 Jahre gestalten wird, dazu auf, „sich von den großen Autoren inspirieren zu lassen und großartige historische und philosophische Forschungen zu betreiben”. So wie Schiller sollte man die ungeduldigen Erwartungen künftiger Generationen erfüllen und sich durch noch so wohlgemeinte Korrekturen von „Fehlern” und „Ungenauigkeiten” durch Akademiker oder andere Experten seinen Enthusiasmus nicht trüben lassen.

Daniel Burke hielt die Abschlußrede, in der er Vox Populi, die „Stimme des Volkes“ als die Manipulation der öffentlichen Meinung durch Massenpsychologie identifizierte, um die Bevölkerung zu kontrollieren und die Ziele und Wünsche der Oligarchen zu erreichen. Er stellte dann die Frage: „Werden wir die Welt verändern und verbessern? Oder werden wir unsere Entdeckungskraft aufgeben und ein kleingeistiges Volk werden, das um so leichter von den scheinbar riesigen und mächtigen grünen Oligarchen verschlungen werden kann? Werden wir wie menschliches Vieh, das durch die Pläne der Oligarchen in den Völkermord getrieben wird?“ Dies sei eine Anstrengung für die gesamte Menschheit!

Helga Zepp-LaRouche schloß die Konferenz mit der Erklärung, daß jetzt viel an Deutschland und an Amerika liege. Deutschland allein werde zwar die Krise nicht lösen, und sie glaube auch nicht, daß die USA dies allein schaffen werden. „Aber sie sind Zentren der Krise, und es wird eine Anstrengung der gesamten Menschheit erfordern, um diese Krise abzuwenden und sie in eine Chance zu verwandeln.“

(Beiträge zu diesem Bericht stammen von Rainer Apel, Christine Bierre, Christine Schier, Ulf Sandmark, Claudio Celani und Harrison Elfrink.)

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