Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Folgen Sie uns auf
acebook
Neue Solidarität
Nr. 30-31, 24. Juli 2025

Friedenskoalition trifft sich am Nelson-Mandela-Tag

Bericht vom 111. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, eröffnete die 111. wöchentliche Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 18. Juli, Nelson Mandelas Geburtstag, der weltweit als Mandela-Tag gefeiert wird. Sie forderte alle Teilnehmer auf, sich die Videos der jüngsten Berliner Konferenz des Schiller-Instituts1 anzusehen, bei der Europa und die USA aufgerufen wurden, gemeinsam mit dem Globalen Südens eine Politik der realen Entwicklung als Alternative zur Kriegspolitik der Anglosphäre zu verfolgen. Sie beschrieb einige der verrückten Vorschläge eines gewissen Malcolm Chalmers, Berater des britischen Verteidigungsministers Healey, darunter einen Plan, mit einer „kleinen Atomwaffe von der Größe Hiroshimas“ eine russische Militärbasis zu zerstören, in der Annahme, das würde Rußland zu Verhandlungen zu ihren Bedingungen zwingen. Der Kommandeur der NATO-Bodentruppen, US-General Christopher Donahue, habe den genauso verrückten Vorschlag gemacht, die russische Ostsee-Enklave Kaliningrad militärisch abzuriegeln.

Mit Blick auf hoffnungsvollere Entwicklungen berichtete Zepp-LaRouche, die Haager Gruppe habe sich in Bogota getroffen und einen Plan angekündigt, um Israels Völkermord in Gaza zu stoppen. Sie schloß mit der Feststellung, wir müßten unsere Bemühungen verstärken, den Oasenplan2 in den Mittelpunkt einer Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina zu stellen. „Wir müssen die Geopolitik hinter uns lassen und uns für echte Entwicklung als Grundlage für den Frieden einsetzen.“

Professor Richard Falk, der teilnehmen wollte, konnte leider aufgrund technischer Probleme seinen Vortrag nicht halten. Dafür sandte Mariano Esono, der im Außenministerium von Äquatorialguinea für Diaspora-Angelegenheiten zuständig ist und Ansprechpartner für das UN-Zentrum für Frieden und Abrüstung in Afrika ist, ein kurzes Video über die Bedeutung des Nelson-Mandela-Tages. Er erinnerte die Teilnehmer an Mandelas Wort: „Vergebung befreit die Seele.“ Mandela habe nicht für Rache gekämpft, sondern für Gerechtigkeit und Grundrechte.

Berichte von der Berliner Konferenz

Stephan Ossenkopp, einer der Moderatoren und Organisatoren der Berliner Konferenz vom 12.-13. Juli, beschrieb den Organisationsprozeß der Vorbereitungen. Der Titel der Konferenz lautete „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf!“, um zu betonen, daß Koexistenz und Zusammenarbeit die einzige Alternative zum Dritten Weltkrieg seien. Ossenkopp betonte die Bedeutung der kulturellen Beiträge aus aller Welt für das Treffen: „Die Menschen waren sehr bewegt, nicht nur von den Rednern, sondern auch von der Musik.“ Im Vorfeld der Konferenz hatte es Straßenaktionen und diplomatische Aktivitäten gegeben, dazu eine hocherfolgreiche Pressekonferenz mit dem regelmäßigen IPC-Gast Ray McGovern und der ehemaligen US-Geheimdienstlerin Elizabeth Murray, die Deutschland besuchten und auf der Konferenz des Schiller-Instituts sprachen.

IPC-Moderatorin Anastasia Battle zeigte Fotos von der Konferenz und beschrieb die Wirkung der klassischen Musikbeiträge: Sie hätten den Teilnehmern geholfen, ihre Gedanken zu ordnen, um die Herausforderung anzunehmen, die Welt vom Abgrund eines Atomkrieges zurückzuholen. Sébastien Drochon berichtete über die Wirkung der Konferenz aus Sicht des Organisierens auf der Straße in Paris, wo er zusammen mit jungen Franzosen und einer führenden Aktivistin des Schiller-Instituts aus Mexiko die Öffentlichkeit mobilisierte.

Guyanas ehemaliger Präsident Donald Ramotar hatte selbst via Internet in Berlin gesprochen. Er lobte die gerade beendete Konferenz der Haager Gruppe in Bogota und rief zur öffentlichen Unterstützung der UN-Sonderberichterstatterin für Palästina Francesca Albanese auf, indem er ihre Nominierung für den Friedensnobelpreis unterstützte und die kürzlich angekündigten US-Sanktionen gegen sie verurteilte. Ramotar kritisierte auch den Versuch von US-Präsident Trump, sich in Bezug auf das Gerichtsverfahren gegen Ex-Präsident Bolsonaro in die inneren Angelegenheiten Brasiliens einzumischen. Er warf Trump auch vor, es sei höchst gefährlich, den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu ermutigen, Moskau direkt anzugreifen. Rußland sei nach wie vor offen für Diplomatie; es sei der Westen, der den Krieg fortsetzen wolle.

Der Co-Moderator Dennis Small dankte Ramotar und betonte, wie wichtig es sei, den Stimmen des Globalen Südens in Europa und Amerika Gehör zu verschaffen.

Die Stimme des „vernünftigen Nordens“

Small berichtete auch über den zweiwöchigen Besuch des EIR-Korrespondenten Tim Rush in Brasilien, wo Rush als einziger US-Redner bei verschiedenen Veranstaltungen rund um den BRICS-Gipfel auftrat und die Stimme des „vernünftigen Nordens“ war. Diese Perspektive müsse im Globalen Süden gehört werden, betonte Small, die Menschen dort müßten wissen, daß sie Verbündete und Gesprächspartner im Norden haben. Die anglophile Presse habe den BRICS-Gipfel absichtlich falsch dargestellt und behauptet, er sei ergebnislos gewesen. Eine der wichtigsten Entwicklungen dort sei Präsident Putins Vorschlag für neue Investitionsplattformen (NIPs), der von Chinas Präsident Xi Jinping unterstützt und auch vom brasilianischen Staatschef Lula da Silva positiv aufgenommen worden sei.

Später schaltete sich Rush live aus Brasilien zu, um einen eigenen Bericht zu geben. Trumps Attacken gegen Brasilien mit der Forderung, die Anklage gegen Bolsonaro fallen zu lassen, hätten dort großes Aufsehen erregt. Es habe daraufhin einen „nationalistischen Reflex“ in der brasilianischen Presse gegen, wobei sich sogar Lulas Kritiker gegen Trump wandten.

Optimismus angesichts des Bösen

Mehrere Teilnehmer aus Deutschland prangerten die aktuelle politische Führung ihres Landes an. Dennis Small betonte die Rolle Großbritanniens als Ursprung der bösartigen Politik, sowohl früher beim Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland als auch heute bei der Unterstützung des Völkermords in Gaza. Zepp-LaRouche spekulierte über einen möglichen „Oreschnik-Moment“, in dem Rußland angesichts der Provokationen der NATO sich nicht länger zurückhält und z.B. Ziele in Deutschland mit Raketen angreift; Bundeskanzler Merz fehle „jeder politische Instinkt“. Doch wie immer sah sie auch Grund zum Optimismus und erinnerte daran, daß der zehnte Punkt ihrer Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur3 lautet, daß „der Mensch im Grunde gut ist“. Man müsse mehr den Kurs als den aktuellen Zustand einer Nation bewerten. Sie beschrieb, wie sie als Kind in der Nachkriegszeit in Trümmern spielte, aber sie und ihre Spielkameraden optimistisch waren, weil sie spürten, daß es mit dem „Wirtschaftswunder“ nach dem Zweiten Weltkrieg mit Deutschland aufwärts ging.

Zusammenarbeit mit dem Globalen Süden

Ein Teilnehmer aus Nigeria fragte, wie sich Menschen in Afrika an der Arbeit der IPC beteiligen können. Zepp-LaRouche antwortete, wir hätten umfangreiche Pläne für Afrika ausgearbeitet, angefangen bei der Elektrifizierung – 600 Millionen Afrikaner haben noch keinen Stromanschluß – und bahnbrechenden Projekten wie dem Grand Inga-Staudamm im Kongo und dem Transaqua-Projekt. Die LaRouche-Organisation arbeite seit 1975 mit dem Globalen Süden zusammen, deshalb vertrauten die Menschen dem Schiller-Institut und wir seien in der Lage, etwas wie die Berliner Konferenz auf die Beine zu stellen.

Der frühere französische Präsidentschaftskandidat Jacques Cheminade sagte, wenn Europa endlich etwas Gutes für Afrika erreichen könne, wäre das ein revolutionärer Bruch mit der Vergangenheit und ein Schritt hin zu der „polyphonen Weltgemeinschaft“, von der Präsident Putin sprach.

Schlußbemerkungen

Small erklärte, fast so schlimm wie die offenen Aufrufe zum Atomkrieg sei Donald Trumps Ankündigung, die Zukunft der Finanzwelt wäre „Krypto, Krypto, Krypto“, also die Nutzung (privater) Kryptowährungen. Damit würde man der Welt ein System aufzwingen, in dem private Finanzspekulation dominiert und alle Entwicklungsperspektiven zunichte macht.

Ramotar verwies auf Francesca Albaneses Bericht über Unternehmen, die vom Völkermord profitieren. Er betonte: „Wir müssen die erschreckenden Zahlen darüber veröffentlichen, wieviel Geld für die Rüstungsindustrie verschwendet wird“ und was man erreichen könnte, wenn man diese Mittel statt dessen für produktive Zwecke einsetzt.

Zepp-LaRouche verurteilte „die Leute, die nur an Geld denken…, eine davon ist eindeutig Ursula von der Leyen“. Abschließend sagte sie, wir sollten den Nelson-Mandela-Tag feiern, indem wir jeden Tag mindestens eine Stunde lang etwas Selbstloses tun und „heute mindestens eine Stunde lang ein liebevoller Mensch sind“.


Anmerkungen

1. Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf, Internationale Konferenz des Schiller-Instituts, Berlin, 12. und 13. Juli 2025.

2. Der Oasenplan: LaRouches Vision für Südwestasien, Video, Schiller-Institut, und
   The Oasis Plan – The LaRouche Solution for Southwest Asia, Schiller-Institut,
   umfassende Darstellung des Oasenplans (englisch).

3. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur,
   Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.

Weitere Beiträge der Internationalen Friedenskoalition (IPC)

Ein Hilferuf an die Freunde der Neuen Solidarität!

Wie andere Zeitungen auch leidet die Neue Solidarität unter steigenden Kosten und sinkenden Abonnentenzahlen. Angesichts dieser Entwicklung ist das Weiterbestehen unserer Zeitung – jedenfalls in der bis­heri­gen Form – gefährdet. Damit ginge dem deutschsprachigen Raum eine wichtige Stimme der Vernunft verloren.

Wir sehen uns daher – hoffentlich nur vorübergehend – gezwungen, die Erscheinungsweise von bisher acht Seiten wöchentlich auf zwölf Seiten alle zwei Wochen umzustellen.

(Für die aktuellen Meldungen empfehlen wir als Ergänzung unsere täglich erscheinenden E.I.R. Nachrichten, die den Abonnenten per E-Mail zugestellt werden. Neukunden können sie 10 Tage lang kostenlos und unverbindlich testen.

Aufrufe zur Unterstützung unserer Zeitung im vorigen Jahr halfen uns, das Defizit zu mildern, wofür wir uns bei allen Unterstützern herzlich bedanken. Aber um das weiter­be­stehende strukturelle Defizit wirklich zu überwinden, brauchen wir vor allem eines: mehr Abonnenten für unsere Zeitung, was auch das beste Mittel ist, das geistige Defizit im politischen Diskurs der deutschsprachigen Welt zu bekämpfen.

Nutzen Sie unsere Zeitung als ein Instrument, dies zu erreichen! Helfen Sie uns, neue Leser zu finden, und empfehlen Sie unsere Zeitung weiter.

Man kann Abonnements auch verschenken. Manche unserer Leser haben Mehrfach-

Abonnements, damit Sie die Zeitung an Interes­sierte weitergeben können. Und natürlich können Sie uns auch weiterhin mit Förderabonnements und Förderbeiträgen helfen.

Bankverbindungen – Empfänger: E.I.R. GmbH, Wiesbaden

Nassauische Sparkasse Wiesbaden
IBAN: DE79 5105 0015 0114 0044 99 – BIC: NASSDE55

Postbank Frankfurt
IBAN: DE93 5001 0060 0330 0216 07 – BIC: PBNKDEFF

Stichwort: Erhaltet die Neue Solidarität