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Aus der Neuen Solidarität Nr. 48/2008 |
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Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 18. Oktober 2008.
Von Lyndon LaRouche
- Vierter Teil -
Die moderne europäische Wissenschaft definierte sich für Kepler durch die Werke von Nikolaus von Kues, vor allem durch dessen De Docta Ignorantia, das als die Begründung einer kompetenten modernen Naturwissenschaft zu betrachten ist. Der entscheidende Punkt ist die Tatsache, daß die menschliche Sinneswahrnehmung eine Funktion der biologischen Ausstattung ist, die gewöhnlich dem Kind mitgegeben wird, eine Ausstattung, die die Eigenschaften einer qualitativ guten Instrumentierung hat. Sehen und Hören übernehmen hierbei normalerweise die Hauptfunktionen, aber, wie das Beispiel Helen Keller zeigt, sind sie sicherlich nicht die einzigen.
Die Art und Weise, wie unser Sinnesapparat funktioniert, läßt uns an der Sinneswahrnehmung als solcher zweifeln; sie ist zwar für unsere Gattung unverzichtbar, doch ist sie nur ein augenscheinliches, naives Abbild unserer funktionellen Wechselbeziehung mit dem Universum, in welchem wir leben. Die Bedeutung dieses Paradoxes hat Kepler in seiner Weltenharmonik besonders klar dargestellt, wobei besondere Aufmerksamkeit auf Buch IV zu richten ist.
Wie jedem bekannt ist, der sich sorgfältig mit diesen Fragen befaßt, hat Keplers Entdeckung des Prinzips der ontologisch (nicht mathematisch) infinitesimalen Bestimmung der Orbitalbeziehungen zwischen Sonne, Erde und Mars, wie sie in der Neuen Astronomie dargestellt sind, ihn selbst dazu gebracht, sich erneut mit den harmonisch geordneten Beziehungen zwischen den damals bekannten Planetenbahnen des Sonnensystems zu beschäftigen. Wie Keplers Erkenntnisse in ungewöhnlicher Genauigkeit von der LaRouche-Jugendbewegung (2006) entwickelt wurden,21 kann sich der Mensch durch das Nacherleben von Keplers einzigartigem Entdeckungsprozeß eines allgemeingültigen Gravitationsprinzips im Sonnensystem von dem wissenschaftlichen Betrug der Anhänger des neocartesisch-newtonischen Schwindels befreien. Zieht man diesen Punkt in Betracht, ergibt sich aus Albert Einsteins Schlußfolgerung zu dieser Frage zusammen mit Max Plancks eigener Einstellung gegen Ernst Mach der Schluß, daß Einsteins Sicht von Keplers Arbeiten, vom Standpunkt der Dynamik Bernhard Riemanns, uns die wohl wichtigste Aussage über die Begründung eines tatsächlich kompetenten modernen Wissenschaftsbegriffs darbietet.22
Einsteins und damit übereinstimmende Arbeiten anderer sind eine Errungenschaft im Namen von Wissenschaft und Wahrhaftigkeit im allgemeinen, über die die überaus gerissenen Sophisten der heutigen akademischen Welt nur allzu gerne hinwegsehen. Die wichtige Tatsache hier, die von enormer Wichtigkeit ist, um mit der herannahenden, ungeheuerlichen allgemeinen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise fertig zu werden, ist die beliebte reduktionistische Angewohnheit, eine einfache mathematische Formel mit einem Naturprinzip zu verwechseln.
Besonders in der bekannten Geschichte der europäischen und verwandten Wissenschaft, von den Pyramiden von Giseh bis zur Sphärik der Pythagoräer und Platons, stellte sich in der bloßen Vorstellung von Wissenschaft - egal, ob diese so oder anders benannt wurde - stets die grundlegende Frage, ob das, was unsere Sinne unseren Erkenntnisprozessen mitteilen, die alleinige Natur der Realität ist, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, oder nicht. Aus diesen besten wissenschaftlichen Quellen bis hin zur Arbeit von Leuten wie Riemann, Einstein, Planck und dem russischen Akademiemitglied Wernadskij über die Biosphäre und Noosphäre sowie vom Standpunkt der außergewöhnlichen Helen Keller wird klar, daß der menschliche Geist, nicht der angehängte Sinnesapparat, den Menschen die Mittel zu wirksamem Handeln liefert, um etwas zu bewirken, wozu keine andere lebende Art in der Lage ist: die potentielle relative Bevölkerungsdichte der menschlichen Gattung ohne eine wahrnehmbare Obergrenze zu steigern.
Es ist wahr, daß wir hierfür mathematische Erkenntnisse über die systematische Untersuchung unserer Sinneswahrnehmungen brauchen; aber es ist ein fataler, an Wahnsinn grenzender Fehler, anzunehmen, daß mathematische Formulierungen ein ontologisch wirksamer, unmittelbarer Ausdruck eines universellen physikalischen Prinzips wären.
Vor derselben Herausforderung stehen wir bei jenen künstlichen Instrumenten, die nicht nur Vorgänge untersuchen helfen, die uns als experimentelle Beweise dienen, sondern - etwa im subatomaren Bereich der Mikrophysik - künstliche Erweiterungen darstellen, welche die Funktion astronomischer und mikrophysikalischer Fähigkeiten gewöhnlicher Sinneserfahrungen ergänzen.
Wir stehen heute vor einer ähnlichen Herausforderung, wenn wir es mit digitalen Aufnahmen und Reproduktionen klassischer Musikaufführungen anstelle analoger Aufnahmen zu tun haben. Der Ersatz ist nicht gelungen, und konnte aus Gründen des physikalischen Prinzips auch nicht gelingen. Musikern, die ihr Hörvermögen noch nicht weitgehend verloren haben, ist bewußt, daß die Ordnungsrelationen des klassischen Kontrapunktes im analog orientierten Empfinden des menschlichen Ohres, insbesondere bei Aufführungen des klassischen Kontrapunktes, zu einer anderen physikalischen Raumzeitkrümmung des Hörens als die digitale Ordnung gehört. Ich führe dies hier an, um zu veranschaulichen, daß das Universum nicht durch einfache mathematische Formulierungen dargestellt werden kann, sondern daß jede digitale mathematische Darstellung von Sinneswahrnehmungen nie mehr als ein dürftiger Schatten der eigentlichen physischen Realität ist. Digitale Systeme können gehört werden, aber ist der gehörte Klang auch menschlich?
Demnach drückt sich die Erscheinungsform eines jeden solchen Prinzips genauso im scheinbar infinitesimal Kleinen aus, wie es universell wirksam ist; aber im Gegensatz zu den Leibniz-feindlichen Empiristen des 18. Jahrhunderts wie de Moivre, D’Alembert, Euler und Lagrange ist ein solches Prinzip nicht „mathematisch infinitesimal“, sondern vielmehr Ausdruck eines wahren (ontologisch wirksamen) universellen physikalischen Prinzips. Ein Prinzip mag durch ein mathematisches Rezept ausgedrückt werden können, aber nur in Gestalt des Fußabdruckes eines Prinzips, nicht in seiner Erzeugung als Konzept, welches vom individuellen menschlichen Geist strategisch eingesetzt wird. Letzteres, welches universell wie auch physikalisch wirksam ist, drückt sich in jedem kleinsten Wirkintervall aus, einem Intervall, das immer kleiner als ist die feinstmögliche mathematisch-physikalische Analyse eines tatsächlichen physikalischen Wirkintervalls.23
Dadurch wird eine universelle physikalische Geometrie definiert, in der entdeckbare Prinzipien das Universum in seinen Wirkungen begrenzen, die es enthält. Damit ist das Universum genauso definiert, wie es Keplers Entdeckungsmethode beinhaltet und wie Albert Einstein diesbezüglich Keplers Genie bestätigte, nämlich daß das sich expandierende physikalische Universum endlich (d.h. durch seine eigenen universellen physikalischen Prinzipien begrenzt) ist, aber sich trotzdem im Sinne der Entdeckung solcher Prinzipien oder sogar der Schaffung neuer Prinzipien ausdehnt.
Tiere haben ihr eigenes Schicksal, aber anders als die Tiere und die Nachläufer britischer Imperialisten sind wir durch unsere Natur befähigt, uns für ein besseres Schicksal zu entscheiden, wie es der Prophet der Schöpfungsgeschichte beschrieben hat, indem wir dieses als eine Sache des Prinzips entdecken und so handeln, daß die dahinter steckende Absicht Wirklichkeit wird.
Um diese wichtige Konzeption einen Schritt weiter zu führen, müssen wir die verbreitete Ansicht einer im Grunde hermetischen Trennung der Naturwissenschaften von wahrer klassischer Kunst über den Haufen werfen. Was oft als grundsätzlich unvermischbare Geisteszustände gilt, basiert in Wirklichkeit auf gleichen universellen Prinzipien, so wie Keplers ursprüngliche Entdeckung der universell wirksamen Gravitation auf den gleichen inhärent musikalischen Prinzipien beruhte, die auch dem Prinzip des musikalischen Kontrapunktes gemein sind, der uns durch Johann Sebastian Bach und seine Nachfolger dargelegt wurde.
Auf dem Feld, das üblicherweise als Naturwissenschaft bezeichnet wird, beschäftigt sich der menschliche Geist mit der praktischen Sicht jenes Bereich, welcher mit Riemann physikalisch-geometrisch außerhalb der konzeptionellen Wahrnehmungsvorgänge unserer Gattung liegt. Bei der klassischen Komposition und ihrer Aufführung kommt eine andere Ausrichtung ins Spiel; anstatt die Natur um uns herum zu studieren, richtet sich unsere Aufmerksamkeit hierbei genau genommen auf die individuelle Sicht jener Vorgänge, durch welche der menschliche Geist den Bereich willentlicher Einwirkung auf jenen menschlichen Verstand erfaßt, durch den dieser seine gleichen schöpferischen Erkenntniskräfte auf das Studium des eigenen menschlichen Verhaltens zur Gewährleistung der physischen menschlichen Lebensbedingungen anwendet. Bei großer klassischer Kunst - wobei das Beispiel von Keplers Vorgänger Leonardo da Vinci zum Kern des Prinzips vordringt - werden die geistig-sozialen Funktionen des Individuums besonders durch die kontrapunktische Methode in den Fugen und ähnlichen Werken der größten Komponisten und Interpreten seit Bach herausgefordert.
Der Mensch herrscht im Universum, und sein Wissen über dieses Universum ist deshalb sein selbstbewußtes Verständnis von der Aneignung dieses Wissens, das seine Macht innerhalb und über dieses selbe Universum darstellt. Der wahre Gegenstand der Wissenschaft ist der Mensch selbst und sein Schöpfer.
In krassem Gegensatz zum britisch-imperialem Empirismus ist die Idee, daß es einen „Kapitalismus“ im Unterschied zu der Verfassungsabsicht amerikanischer Präsidenten wie Washington, Lincoln und Franklin Roosevelt gibt, nur eine merkwürdige Glaubensabart des heidnisch-religiösen anglo-holländischen Liberalismus. (Und somit ein unvermeidlicher, inhärent systemischer Konflikt zwischen dem sogenannten Kapitalismus und z.B. dem Christentum.) Glücklicherweise sind die Mittel zur Abstellung eines solchen Aberglaubens in den Schriften der Begründer des amerikanischen Verfassungssystems zu finden, so z.B. in den Kommentaren Alexander Hamiltons über die altertümlichen, heidnischen Sitten unter den holländischen Memmen. Das Verfassungsprinzip, auf dem die US-Republik von den ersten Anfängen bis zur Verabschiedung der Bundesverfassung beruhte, war eine Ablehnung des Klassensystems im früheren und damaligen Europa. Leider sind die Ideen des US-Verfassungssystems in letzter Zeit, ganz besonders in den letzten zwei Jahren, Opfer mangelnder Beliebtheit in amerikanischen Regierungskreisen geworden.
Gegen dieses Gründungskonzept der US-Republik und damit gegen die antibritische Einstellung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung richtete Lord Shelburnes Lakai Adam Smith, ein selbsterklärter Hasser der Vereinigten Staaten, sein Werk Der Wohlstand der Nationen von 1776, ein offener Aufruf, die junge US-Republik zu zerstören. Kein amerikanischer Bürger kann Smith dafür in Schutz nehmen und sich dabei gleichzeitig als amerikanischen Patrioten bezeichnen.
Unter den wichtigsten Unterstützern der amerikanischen Sache von 1776 und später - auch unter gekrönten Häuptern und anderen aufgeklärten Kreisen in Europa, wie z.B. dem Marquis de Lafayette - herrschte der verbreitete Wunsch vor, den Erfolg des amerikanischen Unternehmens von 1776-1789 zum Vorbild ersehnter humanistischer Reformen für die gleichen europäischen Regierungssysteme zu machen, über die sie herrschten oder auf die sie entsprechenden Einfluß hatten. Diese europäischen Unterstützer sahen uns zurecht als Schrittmacher zur Umsetzung humanistischer Reformen, jedoch nicht notwendigerweise sogenannter „kapitalistischer“ Reformen, die sie sich für ihre eigenen Länder wünschten; auf diese Weise wurden wir zum Ausdruck ihrer eigenen Sache.
Die wichtigste humanistische Reform, die von vielen weltweit ersehnt wurde, war die Befreiung der großen Masse der Bevölkerung Europas von dem jahrtausendealten Unterdrückungssystem, das der Dramatiker Aischylos in Der gefesselte Prometheus als das vom olympischen Zeus ausgesprochene Verbot beschrieb, das Feuer des wissenschaftlichen Fortschritts an die versklavte menschliche Bevölkerung weiterzugeben. Jene europäischen Staatsmänner, Wissenschaftler und Dichter, die das Erbe jenes großartigen ökumenischen Konzils von Florenz in sich aufgenommen hatten, welches die moderne europäische Zivilisation aus den Trümmern des Feudalismus erschaffen hatte, verpflichteten sich persönlich dazu, die Lage und individuelle Entwicklung der allgemeinen Bevölkerung jenes Landes zu heben, für dessen Schicksal sie sich hauptsächlich auch im vitalen Interesse ihrer Mitbürger verantwortlich fühlten.
Die gleiche Frage, die die Gründer der USA und auch diejenigen inspirierte, die beim Widerstand gegen die Brutalität des im Februar 1763 geschaffen anglo-holländischen imperialen Systems halfen, ist auch tonangebend für die notwendige Sicht der Dinge heute. „Kapitalismus“ ist nur ein irreführender, dummer Name, der von den eigentlichen, menschlichen Angelegenheiten ablenken soll, mit denen es die gesamte Welt damals wie heute zu tun hat. Das amerikanische Wirtschaftssystem, das von Finanzminister Alexander Hamilton dargelegt und von Präsident Franklin Roosevelt verteidigt wurde, ist ein gänzlich anderes System, für welches die großartigsten Patrioten der USA kämpften. Vergessen Sie das derbe britische Wort „Kapitalismus“.
In den Jahren unmittelbar nach Ende des sogenannten Zweiten Weltkrieges begann sich das Argument zu verbreiten, daß der neue Name für „Ökonomie“ „Ökologie“ sein sollte. Diejenigen, die sich auf die Ökologie als Grundlage der Wirtschaft bezogen, waren sich nicht wirklich im klaren darüber, auf genau welchen Prinzipien die Diskussion basieren sollte, wobei meiner Ansicht nach die hauptsächliche Argumentationslinie auf Julien Huxley zurückging, des Enkels jenes berüchtigten Briten Thomas Huxley, der dem selbsternannten Faschisten H.G. Wells zu seiner Karriere verholfen hatte. Wollte man indes den Begriff „Ökologie“ sinnvoller benutzen, um damit eine Kategorie menschlichen Verhaltens zu bezeichnen, würde man den kategorischen Unterschied zwischen den der menschlichen Ökologie eigenen physikalischen Prinzipien und bloßen Unterformen der Tierökologie oder wirtschaftlichen Unterformen monetärer Systeme betonen.
Der Hauptfeind unserer US-Republik im „alten Europa“ und dessen imperialen Einflußbereichs in der gesamten heutigen Welt ist eine Ideologie - die Ideologie des Empirismus, die auf die Rolle des führenden venezianischen Reformers Paolo Sarpi und die seines Hauptlakaien, des Schwindlers Galileo Galilei, zurückgeht. Mit dem teuflischen Trick, daß es in den Naturwissenschaften und anderen wichtigen Bereichen menschlichen Wissens keine wißbare Wahrheit gäbe, beraubten sie die Menschen des Schutzes von Prinzipien, indem behauptet wurde, solche Prinzipien hätte es nie gegeben.
Erst stehlen sie Ihr Geld und erwidern dann, wie heute die Wall Street oder die britischen Schwindler: „Welches Geld?“
In diesem Zusammenhang hat sich Ökologie, wie sie heute gemeinhin verstanden wird, als eine wirksame Macht des Bösen erwiesen.
Wie US-Finanzminister Paulson dieser Tage so überaus deutlich dargelegt hat, hat Geld an sich weder einen Eigenwert, noch lassen sich längerfristig nützliche Schlüsse ziehen, wenn man versucht, realwirtschaftliches Verhalten nach irgendwelchen zurechtgelegten monetären Prinzipien zu erklären.
Die Bedeutung von Geldsystemen liegt historisch in einem Wucherprinzip, das über die Realwirtschaft souveräner Nationen herfällt und diese von außen beherrscht. Diese Zwangslage zeigt sich an dem tiefen systemischen Unterschied zwischen dem konstitutionellen Wirtschaftssystem, auf dem die amerikanische Bundesverfassung beruht, und den eigentlich imperialen Finanzsystemen in der parlamentarischen Regierungstradition, die in Europa bis heute anhält.
Für die Wirtschaft einer gesunden Republik muß der Staat praktisch ein Geburtsmonopol für die Ausgabe von Zahlungsmitteln und zugehöriger monetärer Prozesse übernehmen. Selbst wo in Europa noch heute die Geldsysteme mit den Nationalstaaten über territoriale Rechte verhandeln müssen, steht die monetäre Macht in Form eines Privatmonopols oder eines im Grunde supranationalen Geldsystems über dem Nationalstaat.
Dieser supranationale Wuchercharakter typisch europäischer Geldsysteme ist entscheidend, um den Unterschied zwischen den traditionell parlamentarischen Volksvertretungen, welche für die Regierungen Europas vorgesehen sind, und dem wahrhaft republikanischen US-Verfassungssystem zu verstehen. In dem Maße, wie die Vereinigten Staaten ihre eigene Verfassung aufs Spiel gesetzt haben, indem sie Zugeständnisse an die europäischen politischen Wirtschaftsmodelle machten, haben die USA ihr eigenes Geburtsrecht verraten. Wir haben uns immer wieder fast vollständig ruiniert, sobald wir solche Kompromisse mit den eigentlich imperialen Monetärsystemen und -praktiken des „alten Europas“ machten.
Die Quelle des historischen Versagens der europäischen Systeme findet sich sehr einfach im Rahmen der europäischen Systeme selbst, beispielsweise am Schicksal der Reformversuche in Frankreichs Fünfter Republik unter Präsident Charles de Gaulle, dessen Leben durch Attentäter des imperialen britischen Finanzsystems in ständiger Gefahr war. Die gleiche faschistische Bedrohung, die Charles de Gaulle durch Londons Hand erlebte, wurde mittels der engen britischen Kontrolle über die Finanzierung und Ausrichtung von Präsidentschaftskampagnen seit ungefähr Februar 2006 jetzt sogar in den US-Präsidentschaftswahlkampf hineingetragen.
Der wesentliche wirtschaftliche und verfassungsrechtliche Unterschied zwischen dem föderalen Verfassungssystem der USA und jenen im parlamentarischen Europa liegt darin, daß die US-Verfassung klugerweise eine fundamentale Gewalt der USA als souveräner Nation über die Ausgabe und Verteilung von Geld und damit verbundenen öffentlichen Krediten vorschreibt. Deswegen gibt es den grundlegenden prinzipiellen Unterschied zwischen dem ursprünglichen Bretton-Woods-Plan unter Präsident Franklin Roosevelt und der entgegengesetzten Ausrichtung dieses Systems unter der Herrschaft Präsident Harry S Trumans, eines gemeinen Handlangers des britischen Imperialismus.
Um diesen Punkt kurz zusammenzufassen: die US-Wirtschaft ist nach dem Prinzip des öffentlichen Kredites organisiert, während ein typisch europäisches Parlamentssystem praktisch in imperialer Geiselhaft europäischer Finanzsysteme gehalten wird.
Unter diesen Gesichtspunkten ist das Schicksal der gesamten Menschheit gegenwärtig unter der räuberischen Tyrannei eines imperialen, weltweit herrschenden Monetärsystems bedroht.
Unter der Obhut dieser britisch-imperialen Kreise und deren ideologischen Lakaien in den USA folgte die Ökologie-Diskussion den Vorgaben der anglo-amerikanischen Völkermordbefürworter, die früher schon die Eugenikbewegung unterstützten und heute durch Organisationen wie den neomalthusianischen Club von Rom und das mit ihm eng verbundene Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) im österreichischen Laxenburg vertreten werden, das als Ableger des Cambridge-Programms der Systemanalyse unter dem Einfluß Bertrand Russells entstanden ist.
Seit Russell während der 1890er Jahre zu relativer Bekanntheit gelangte, hat sein Einfluß mehrere Phasen moralischer und intellektueller Degenerierung vor allem in den Naturwissenschaften ausgelöst. Die bekannteste dieser Degenerationsphasen begann mit der Arbeit des Positivisten Ernst Mach. Machs Einfluß, der die Naturwissenschaft zu reiner Mechanik degenerieren ließ, bedeutete einen entscheidenden Abstieg, der während des Ersten Weltkrieges erhebliche wissenschaftliche Zerwürfnisse in Berlin und Österreich nach sich zog; Machs diesbezüglicher Einfluß, der seinen Höhepunkt in der Zeit des Ersten Weltkrieges hatte, wurde damals nur von der noch viel radikaleren Degeneration übertroffen, den der Einfluß von Bertrand Russells Principia Mathematica bewirkte, eine These, die in der britischen radikalempiristischen (positivistischen) Ideologie zur Zeit der Solvay-Konferenzen in den zwanziger Jahren als tonangebende Richtung auftauchte.24
Eine der berüchtigtsten Rollen, die Russell - eigentlich als Ersatz für H.G. Wells - spielte, war sein grundloser Feldzug für einen „Atomangriff“ gegen die Sowjetunion im September 1946. Obgleich er diesen Feldzug noch bis in die fünfziger Jahre und darüber hinaus rechtfertigte, erreichte er unter der Schirmherrschaft seiner eigener Organisation, eines widerlichen politischen Gebräus, das sich Weltparlamentarier für eine Weltregierung nannte, eine Übereinkunft mit dem damaligen sowjetischen Generalsekretär Chruschtschow. Außerdem war Russell zusammen mit seinem merkwürdig verrückten Schützling Leo Szilard Ende der fünfziger und in den sechziger Jahren der Hauptpropagandist für eine Eskalation nuklearer Konfrontationsszenarien.
Seit den merkwürdigen Gemeinsamkeiten und Rivalitäten zwischen Russell und Wells in der Zeit, wo Wells in den 1890er Jahren als führender Fabianischer Stratege für den Ersten Weltkrieg auftauchte, bis hin zu ihrem Pakt gemeinsamer Ziele und Absichten, den sie 1928 zur Zeit des Erscheinens von Wells’ Die offene Verschwörung schlossen, war ihr gemeinsames Merkmal, daß sie immer britische Imperial-Utopisten geblieben sind, stets darauf bedacht, wie Russell selbst verschiedentlich betonte, Pläne auszuhecken, um die Vormachtstellung des Britischen Weltreiches bis zum sprichwörtlichen „Ende der Zeit“ sicherzustellen. Das praktisch gleiche anglo-holländische liberale imperiale Ziel wurde anschließend über den Tod des SS-Veteranen Prinz Bernhard der Niederlande hinaus kontinuierlich durch seinen Mitverschwörer, den Herzog von Edinburgh (Prinz Philipp), und dessen völkermörderischen World Wildlife Fund weitergeführt, welcher hinter der weltweiten neomalthusianischen Bewegung von heute steckt.
Das ist noch heute das wahre imperiale Gesicht des Hauptfeindes der Menschheit. Noch immer wird die Welt von verschiedensten utopischen Plänen heimgesucht, etwa, daß Prinz Philip in Anlehnung an Russell die Weltbevölkerung von ungefähr sechseinhalb Milliarden Menschen auf zwei Milliarden oder weniger reduzieren will; darauf setzte Bertrand Russell in den fünfziger Jahren und Prinz Philip bis auf den heutigen Tag. Es gibt keinen wirklichen moralischen Unterschied zwischen diesen Typen und Adolf Hitler, nur daß diese britische Bande und ihre prominenten Geistesverwandten auf der ganzen Welt wahrscheinlich eher zum Erfolg gelangen, wenn sich nicht Nationen zusammenfinden, um diese kriminellen Vorgehensweisen wirksam zu ächten.
Diese vorsätzlichen Massenmörder könnten nicht ohne die Zustimmung internationaler Kreise, die hinter den heutigen neomalthusianischen Organisationen wie dem World Wildlife Fund oder den von Ex-Vizepräsident Al Gore verbreiteten Lügen stehen, zum Erfolg gelangen.
Während diese bösartigen Einflußkreise sich weltweit als Menschenfreunde aufspielen, verfolgen sie in Wirklichkeit die gleichen tief verwurzelten axiomatischen Ziele wie die Hitlerbewegung in den zwanziger Jahren und später, und werden zu ähnlichen oder schlimmeren Mitteln greifen, um ihre Ziele der imperialen Bevölkerungskontrolle zu verwirklichen, wenn sie nicht umgehend gestoppt werden. Um dieses bösartige Vorhaben geht es heute bei all dem mit so fieberhafter Leidenschaft geführten öffentlichen Geschwätz über den sogenannten „Umweltschutz“. Untersucht man die letzten Jahrzehnte der Sowjetunion von der ersten Übereinkunft Russells und seiner Kreise in den fünfziger Jahren bis zum Einfluß von Russells neomalthusianischen Ideen aus dem Umkreis des Cambridge-Projekts für Systemanalyse, sieht man genau das. Das ist der ideologische Gifttrunk, der das Sowjetsystem mehr und mehr von innen zersetzte, je weiter sich das sichtbare Ende des Systems näherte.
Das Weltgeschehen, einschließlich der Umstände der Weltwirtschaft, hat das Endstadium einer drohenden, absolut tödlichen Krise der gesamten Menschheit erreicht.
Aus den Erfahrungen der zwei Amtszeiten des letzten US-Präsidenten sollte deutlich sein, daß zwar der reine nukleare Horror immer noch möglich ist, doch der wahrscheinlichere weltweite Ruin wird viel eher dadurch zustande kommen, daß eine Vielzahl utopischer Finanzpläne toleriert werden, wie die verschiedenen Ausdrucksformen der „Globalisierung“ und das selbstmörderische Abgleiten in ein verheerendes weltweites „neues dunkles Zeitalter“, ähnlich, aber weitaus schlimmer als jenes, welches das feudale Europa im 14. Jahrhundert infolge der venezianischen Finanzinteressen hinter der Lombardischen Liga traf. Damals wurde innerhalb einer einzigen Generation ein Drittel der europäischen Bevölkerung ausgelöscht; heute würde ein solches Ereignis, wenn es zugelassen würde, mindestens 80 Prozent der Weltbevölkerung das Leben kosten.
Der Einsatz von Atomwaffen und ähnlichen Greueltaten wären dann eigentlich nur Nebeneffekte.
Es ist unsere gemeinsame strategische Aufgabe, die notwendigen konstruktiven wirtschaftlichen und sozialen Maßnahmen zu ergreifen, um diese momentan drohende weltweite Katastrophe zu verhindern. Die Entfernung zur Hölle selbst wird jetzt sehr, sehr kurz.
Anmerkungen
21. Siehe http://wlym.com/~animations/harmonies/index.php. Die wichtige Darstellung des IV. Buches von Keplers Weltharmonik fehlt in dem veröffentlichten Bericht der LaRouche-Jugendbewegung. Das Fehlende wird von einem Mitglied der ursprünglichen Arbeitsgruppe korrigiert und bald in die Veröffentlichung aufgenommen.
22. Im Gegensatz zu den betrügerischen Anhängern Ernst Machs und schlimmer noch Bertrand Russells und seiner Anhänger.
23. Aus dem gleichen Grund gibt es keine digitalen musikalischen Aufnahmesysteme, deren gemessener Wirkintervall genügend klein wäre, um digitale Aufnahmen einer klassischen Musikaufführung letztlich mit einer analogen Aufnahme synonym zu machen. Dieser Unterschied zeigt sich beispielsweise in Aufführungen, die Wilhelm Furtwängler „zwischen den Noten“ dirigierte. Mit einfacher Sinneswahrnehmung wird man diesen Unterschied wahrscheinlich nicht erkennen, aber im geistigen Verständnis eines jeden kompetenten Interpreten des Kontrapunktes in der Tradition Johann Sebastian Bachs ist dieser Unterschied deutlich. Bei Aufführungen authentischer klassischer Kompositionen in der Bach-Tradition ist dies der Grund dafür, daß man nur beim Hören einer Live-Aufführung durch einen guten Interpreten oder ein guter Interpret unmittelbar selbst diesen wichtigen Unterschied spürt. Manchmal ist der Unterschied sehr überraschend, wenn man das Hören einer Live-Aufführung mit fast jeder beliebigen Aufzeichnung vergleicht. Dies ist auch in der Naturwissenschaft entscheidend, um beispielsweise das Genie von Keplers wichtigsten Entdeckungen über Harmonien zu verstehen. Die Fähigkeit, dies zu hören, nimmt mit zunehmendem Alter ab, aber die Idee des Unterschiedes bleibt erhalten, wie es auch in den Werken des betagten Ludwig van Beethoven, wie z.B. in seinem Opus 132 und 133, deutlich ist, die der wohl brillanteste ersonnene Kontrapunkt in allen bekannten bisherigen Musikkompositionen sind. Unsere Tragödie ist, daß die Mitglieder des Amadeus-Quartetts nicht lange genug gelebt haben, um ihre geplante Neueinspielung ihrer schon außergewöhnlichen Aufführung von Beethovens Streichquartetten zu beenden.
24. Die sogenannte „Informationstheorie“ war die Hauptfolge der qualitativen Degeneration, die Russell durch seine berühmten amerikanischen Schüler Norbert Wiener (Kybernetik, 1948) und John von Neumann in der Wissenschaftspraxis des 20. Jahrhunderts und danach bewirkte.
Lesen Sie hierzu bitte auch: Ein neues finsteres Zeitalter zieht herauf: Der heutige britische Imperialismus - Dritter Teil - Neue Solidarität 47/2008 Ein neues finsteres Zeitalter zieht herauf: Der heutige britische Imperialismus - Zweiter Teil - Neue Solidarität 46/2008 Ein neues finsteres Zeitalter zieht herauf: Der heutige britische Imperialismus - Erster Teil - Neue Solidarität 45/2008 Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006 - Internetseite des Schiller-Instituts Was Lyndon LaRouche wirklich sagt - Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees - in englischer Sprache |
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