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Aus der Neuen Solidarität Nr. 45/2008 |
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Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 18. Oktober 2008.
Einige Leute in den führenden Kreisen der heutigen Welt werden in dem folgenden Bericht das wichtigste politische Dokument sehen, das Sie bisher in Ihrem Leben lesen konnten. Auf jeden Fall sind die hier behandelten strategischen Fragen die wichtigsten in der bisherigen Geschichte der weltweit ausgebreiteten europäischen Zivilisation der Neuzeit.
Der Leser steht hier und jetzt, in diesem Augenblick der Weltgeschichte, zwischen der Hoffnung auf den Himmel und der Aussicht auf eine Hölle, wie er es sich nicht einmal im Traum je vorgestellt hat.
Doch wie immer man Fragen wie die hier behandelten betrachtet, lautes Schlachtengebrüll ist nicht angebracht, sondern man sagt das, was zu sagen ist, im ruhigen, todernsten Ton eines Truppenkommandeurs am frühen Morgen jenes Tages, an dem der größte Krieg losbrechen wird. Statt wilder Leidenschaft des betrunkenen Mobs brauchen wir den kaltblütigen Tonfall, mit dem der Kavallerist sein Pferd beruhigt und die Befehlshaber besonnen ihre Kommandos geben, wenn das Undenkbare schließlich doch kurz bevorsteht.
Deswegen beginne ich so, wie ich es eben versprochen habe: Ich spreche besonnen über die Dinge, an die sich jeder erinnern sollte, wenn die große Schlacht, die jetzt heraufzieht, vorüber sein wird. Lesen Sie diese Worte in aller Ruhe, damit sie klar vor Ihrem Verstand stehen. Denn wenn Sie die Wirklichkeit, die ich Ihnen hier vorstelle, besonnen akzeptieren, dann wächst die Wahrscheinlichkeit, daß wir alle die richtigen Entscheidungen treffen, um die weltweit heraufziehende Zusammenbruchskrise der Gesellschaft zu überleben.
Die gefeierte Tochter des einst berühmten Bundes [Allgemeiner Jüdischer Arbeiterbund], Rosa Luxemburg, war zweifellos wissenschaftlich und anderweitig die fähigste Volkswirtschaftlerin unter allen ihren sozialistischen Zeitgenossen - mit Abstand die beste. Auch wenn sie heute im akademischen und politischen Leben weitgehend vergessen ist, ihre einzigartig treffende Abhandlung über den britischen Imperialismus kommt jetzt, in den weltweiten Krisenereignissen im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl am 4. November, wieder zum Tragen - während unser ganzer Planet rasant in ein weltweites neues dunkles Zeitalter, noch schlimmer als das im 14. Jahrhundert, abzugleiten droht.
Die Bedeutung von Rosa Luxemburgs damaligen Studien über den modernen Imperialismus ergibt sich insbesondere aus zwei Umständen, die wir für das Verständnis der gegenwärtigen Krise der Weltzivilisation berücksichtigen müssen. Erstens: diese Krise ist eine Folge des heutigen Einflusses derselben Kreise britisch-imperialer Feinde des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und der britischen Sympathisanten in den USA und anderswo, die seit Sommer 1944 gegen Roosevelt mobilisiert wurden; dazu gehörte auch Winston Churchills Komplize, US-Präsident Harry Truman. Zweitens: Die Krise entstand aus einer Abfolge von Änderungen in der amerikanischen Politik, die durch den britischen Einfluß auf korrupte oder dümmliche US-Staatsführer hervorgerufen wurde, angefangen mit der Zeit nach Franklin Roosevelts Tod, besonders aber seit der Zeit der Unruhen der umstürzlerisch-gewalttätigen Umtriebe der terroristischen „Weathermen“ 1968-70. Diese Ereignisse sind Ausdruck der Veränderungen, die sämtliche US-Regierungen seit 1971 dazu verleitet haben, in den USA Zustände zu fördern oder zumindest nicht zu hemmen, in denen der reale, physische Ertrag der US-Volkswirtschaft in der gesamten Periode vom Steuerjahr 1967-68 bis heute netto immer schneller geschrumpft ist.
Die Bedeutung von Rosa Luxemburgs Werk für die heutige Krisenzeit hängt zusammen mit den Folgen der vom britischen Imperialismus ausgehenden Angriffe auf Franklin Roosevelts Politik, die sich heute darin zeigen, daß die gesamte Weltwirtschaft in eine allgemeine Zusammenbruchskrise des Weltwährungs- und Realwirtschaftssystems abgleitet. Sollte es nicht sehr bald zu einer Wende in der realwirtschaftlichen Lage kommen, könnte die Zeit nach den amerikanischen Wahlen am 4. November 2008 zum Fanal für einen wirtschaftlichen Zusammenbruch sämtlicher Nationen auf dieser Erde werden. Dieser Kollaps wäre ähnlich, aber noch weit schlimmer als der Europas im neuen finsteren Zeitalter des 14. Jahrhunderts, als die Zahl der Gemeinden in Europa um die Hälfte schrumpfte, die Bevölkerungszahl in kurzer Zeit um ein Drittel sank und der Schwarze Tod kulturell zum bestimmenden Merkmal der Jahrzehnte nach dem offiziellen Bankrott des englischen Königs wurde.1 Sollte das dunkle Zeitalter, das an unserer Türschwelle lauert, wirklich losbrechen, dann wären die Folgen noch weit schlimmer als das, was Europa in diesem früheren neuen dunklen Zeitalters widerfuhr.
Was die Frage des heutigen britischen Imperialismus angeht, ragt Rosa Luxemburg immer noch heraus, verglichen mit der gegenwärtigen Generation der meisten Ökonomen, aber auch der Akademiker auf dem Gebiet der sogenannten „Politikwissenschaft“ und des Rechts im allgemeinen oder den heute führenden Politikern allgemein. Dazu zählen auch fast alle amerikanischen Präsidentschaftskandidaten der letzten Zeit, von denen keiner eine Vorstellung von der Geschichte als Prozeß hat, sondern die in der Geschichte nur eine Abfolge ausgewählter Ereignisse sehen, deren Ausgang man heute kaufen und höchstbietend weiterverkaufen kann.
Wie der beständige Niedergang der amerikanischen Realwirtschaft seit 1968 beweist, sind nur sehr wenige von uns, und das vorwiegend nur aus meiner Generation, sowie ganz wenige der etwas jüngeren Generation, die seltenen Ausnahmen von der Regel der Inkompetenz in der Wirtschaftspolitik von Nationen in der heutigen Welt. Luxemburgs Werk Die Akkumulation des Kapitals von 1913 - auf englisch 1951 in der Zeitschrift Monthly Review erschienen - ist bemerkenswert, weil dem englischsprachigen Leser damit eine im Vergleich zu anderen europäischen Quellen einzigartige wissenschaftliche Behandlung des modernen Imperialismus zugänglich wurde. Es verdient heute Anerkennung, weil hier eine kompetente Historikerin den Ausgangspunkt liefert, um die Gründe der allgemeinen, globalen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise von heute zu verstehen.2
Möge somit das folgende als geeignete Einstimmung auf die sich rapide ausbreitende große Krise der Weltwirtschaft gesagt und aufgenommen werden, damit wir diese mit einem Höchstmaß an Sachverstand anpacken können.
Rosa Luxemburg war die sozialistische Volkswirtschaftlerin, die nachwies, daß Lenin in Rußland und ebenso die damalige deutsche Sozialdemokratie gar nicht verstanden, was der sogenannte moderne „Imperialismus“ im wahren Leben bedeutete. Der einzige führende Ökonom unter den Sozialisten, der an sie heranreichte, war Jaurès in Frankreich.
In meiner eigenen Erfahrung erhielt ich bei meiner Stationierung als amerikanischer Soldat in der ersten Jahreshälfte schon 1946 in Kalkutta bei zahlreichen Treffen und wiederholten Gesprächen mit indischen Politikern und anderen tiefe, fundierte Einsichten in die brutale, mörderische Natur des britischen Imperialismus. Ich empfand auch mit Recht tiefste Verachtung für den Handlanger der britischen Imperialisten, Harry Truman, der bei uns zuhause unserem so geliebten, völlig antiimperialistischen Präsidenten Franklin Roosevelt nachfolgte.
Aber erst als Herbert Feis vom US-Außenministerium die Argumente für die gleiche Sicht des modernen Imperialismus darlegte, 3 behandelte ein bekannter Wirtschaftshistoriker umfassend die öffentlich verfügbaren, vielseitigen Belege dafür, daß Rosa Luxemburg gegenüber ihren sozialistischen Gegenspielern und anderen recht hatte, und das gilt damals wie heute.
Ganz ähnlich herrscht unter erklärten Sozialisten und anderen heute die gängige, aber völlig falsche Vorstellung, die Vereinigten Staaten seien „der größte Imperialismus der Welt“. Dabei ist diese Vorstellung nicht nur falsch, sondern wenn man ihr in der Praxis folgt, könnte das sogar für Nationen wie die USA selbst, Rußland und andere selbstmörderische Folgen haben. Dennoch bleibt dies eine gängige Auffassung unter vielen führenden Ökonomen und Staatsmännern auf der Welt, sie halten noch heute starrköpfig an der Vorstellung eines solchen „amerikanischen Imperialismus“ fest. Deshalb ist die Welt heute dadurch bedroht, daß so viele Leichtgläubige dieser strategischen Fehleinschätzung folgen. In Wirklichkeit ist nicht Amerika, sondern das anglo-holländische liberale System des Britischen Empires die vorherrschende imperialistische strategische Kraft, die heute überall auf der Welt agiert. Tatsächlich ist jeder, der die Vereinigten Staaten aus tiefster Seele haßt - seien es führende Politiker im Ausland oder sogar eigene Mitbürger in den USA -, damit praktisch entweder unwissentlich oder mehr oder weniger wissentlich ein britischer Agent gegen die Vereinigten Staaten, ob er dies nun begreift oder nicht. Auf einen ähnlichen Irrglauben trifft man auch heute noch bei vielen in Rußland.
Wie ich weiter unten zeigen werde, bezieht sich der Begriff „Imperialismus“, wenn man ihn richtig verwendet, niemals darauf, daß irgendein Nationalstaat seine Macht in der Welt ausdehnt. In Wirklichkeit sind - anders als in den Kindermärchen für Leichtgläubige - Imperien (Reiche) immer supranational; die zeitgenössischen Königreiche oder ähnlichen Staatsgebilde sind immer nur Untertanen einer supranationalen Imperialmacht. Veranschaulicht wird dieses Verhältnis durch die gegenwärtige Lage in West- und Mitteleuropa, wo die supranationale Autorität der „Globalisierung“ und des „Freihandels“ im allgemeinen und der Welthandelsorganisation im besonderen die eigentlichen nationalen Souveräne immer mehr verdrängt oder sogar ganz ersetzt.
Kämpft man gegen den falschen Feind, und noch dazu im falschen Krieg, dann ist das der beste Weg, um das eigene Land zu zerstören. Das gilt besonders für die langen Kriege, die London oder de facto britische Agenten wie Ex-Präsident George Bush senior - der Sohn jenes Prescott Bush, der den Nazis finanziell aus der Klemme half - für die USA maßgeschneidert haben. Man sieht das an den Folgen des langen Krieges der USA in Vietnam unter den Präsidenten Johnson und Nixon damals oder bei dem Krieg im Irak seit Januar 1989 unter den Präsidenten Bush (Vater und Sohn) bis heute.4
Seit der wichtigen historischen Zäsur des Pariser Friedens vom Februar 1763 ist es das Vermächtnis der Vereinigten Staaten als Verfassungsrepublik - und auch das Vermächtnis der Winthrops und Mathers aus Massachusetts sowie ihres politischen Erben Benjamin Franklin -, daß sie der Hauptfeind des britischen Imperialismus sind. Trotz jener beiden Präsidenten Bush ist es heute die Verpflichtung der Vereinigten Staaten, als die bei weitem mächtigste Kraft die wahre Freiheit der Nationen vom sogenannten „britischen“ Imperialismus zu gewährleisten.
Das ist das Erbe Benjamin Franklins, der an führender Stelle die konstitutionelle US-Republik entwarf: Die USA sind verfassungsgemäß nach wie vor der Hauptfeind des einzigen wahren Weltreichs von heute, des anglo-holländischen liberalen Imperiums, das der Tradition Paolo Sarpis entsprungen ist. Das gilt für die Vereinigten Staaten zumindest zu dem Grad, wie diese seit 1763 wiederholt - so auch unter Präsident Franklin D. Roosevelt - Sammelpunkt der Völker der Welt gegen ihren traditionellen Hauptfeind, den britischen Imperialismus, gewesen sind.
Unsere Vereinigten Staaten waren in ihrem nationalen Charakter nie eine imperialistische Nation und handelten auch sehr selten in einer Weise, die an eine imperialistische Macht erinnerte, solange die US-Regierung nicht von britischen Einflüssen gesteuert wurde - wie etwa die amerikanische Tory-Fraktion, die von Leuten wie dem offenen Verräter und britischen Außenamtsagenten US-Vizepräsident Aaron Burr herstammte, oder der erklärte britische Einflußagent Harry Truman - oder solange sie sich nicht einem multinationalen Gegner gegenübersahen, und das waren am häufigsten Verbündete und Agenten des eigentlichen Hauptfeinds unserer Republik, des Britischen Empires.5
Heute könnten die Vereinigten Staaten die Schlacht für ihre Freiheit vom anglo-holländischen liberalen Imperialismus nicht allein gewinnen. Seit dem Tod Präsident Franklin Roosevelts und dem Amtsantritt von Präsident Harry Truman, dieses elenden Verfechters des britischen Kolonialismus, sind die Macht und die politischen Grundsätze unserer Vereinigten Staaten in einem Maße geschädigt worden, daß das Land sich seither faktisch selbst ruiniert hat. Dies geschah in einer kaum unterbrochenen Abfolge einzelner Phasen, anfangen mit Trumans Amtsantritt über die Ermordung Präsident Kennedys und die Auflösung des Bretton-Woods-Systems (auf Initiative britischer Komplizen in der US-Administration von Präsident Richard Nixon) bis hin zu den verräterischen Machenschaften der Raubtierhorden von David Rockefellers Trilateraler Kommission, die denselben grünen Faschismus vertrat wie der World Wildlife Fund des Herzogs von Edinburgh (Prinz Philip) und seines wichtigsten, kürzlich verstorbenen Partners, des SS-Veteranen Prinz Bernhard der Niederlande.
Nachdem das zum Hintergrund für den folgenden Gesamtbericht erläutert ist, wenden wir uns nun dem Vorwort und dann dem Hauptteil des Berichts selbst zu.
Aus Gründen, die mit der tieferen Untersuchung der Ursachen, Verhütung und Heilung der gegenwärtigen globalen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise in diesem Bericht noch deutlicher werden sollen, besteht unmittelbar die Aussicht auf einen sicheren Ausweg aus dieser Krise.
Vor allem kann das Weltfinanz- und -währungssystem nicht überleben - und auch wir in den Vereinigten Staaten können nicht überleben -, wenn nicht in den kommenden Monaten eine neuartige Zusammenarbeit mit Rußland und anderen Nationen beginnt. Das Bündnis muß so mächtig sein, daß es den Vorstoß der anglo-holländischen liberalen Finanzinteressen, uns alle zusammen zu verderben, indem sie uns jeden einzeln aufknüpfen, zunichte machen kann. Wenn diese Partner uneinig sind, wird die ganze Menschheit verlieren. In der Geschichte ist es schon oft geschehen, daß die intendierten Opfer eines Räubers mächtige Bündnisse geschlossen und statt dessen den Tyrannen gestürzt haben.
Wir brauchen ein neues Weltwirtschaftssystem jeweils souveräner, „globalisierungsfreier“, moderner Nationalstaaten - ein System in völliger Übereinstimmung mit den ursprünglichen Absichten von Benjamin Franklin, Alexander Hamilton usw. bei der Gründung unserer Vereinigten Staaten als Bundesrepublik. Ein solches System hätte nichts gemein mit dem wirtschaftlich-finanziellen und sonstigen Charakter des britischen (anglo-holländischen, liberalen) Weltreichs oder dem fabianisch-imperialistischen Ursprung seiner gegenwärtigen Führung - wie der heutigen Labour-Partei um den geistigen Vater des Irakkrieges und ähnlicher Grausamkeiten (herbeigeführt mit Hilfe von Betrug und dem Tod eines ehrlichen Geheimdienstmannes, Dr. David Kelly), Tony Blair, oder Baronin Liz Symons und ihres Ehemanns oder Gordon Brown.
Die herausragende Bedeutung Rußlands als Partner der Vereinigten Staaten in diesem Programm zum Wiederaufbau der Weltwirtschaft geht zurück auf die Beziehungen zwischen den beiden Nationen seit der Zeit, als Katharina die Große die Liga der bewaffneten Neutralität mitgründete, ohne welche die USA ihre Freiheit damals nicht errungen hätten. Auch als der imperialistische Erzfeind unserer Republik, das Britische Empire, Napoleon III. und die spanische Sklavenhändler-Monarchie vorschickte, 1861-65 uns und Mexiko zu zerstören, lieferte uns die russische Kriegsmarine entscheidende Unterstützung, indem sie den Schutz unserer Pazifik- und Atlantikküste vor einem britischen Angriff sicherstellen half.
Es gab aber eine noch tiefergehende gemeinsame Wurzel dieser Beziehung zu Rußland; diese Verbindung lag im geistigen Einfluß von Gottfried Leibniz auf beide Länder. Er prägte die Grundideen hinter unserer wirtschaftlichen Entwicklung und die Formulierung unserer Unabhängigkeitserklärung in den USA, beeinflußte aber ebenso Peter den Großen, der die Freiberger Akademie in Sachsen als Prinz wie auch als Zar besuchte, als auch Leibniz diesen Ort besuchte.
Rußlands Rolle als voraussichtlich entscheidender Partner der USA bei jeder Erholung der Weltwirtschaft heute hat zwei wesentliche Aspekte. Erstens, daß wir und Rußland ein tief verwurzeltes, gemeinsames historisches Interesse haben. Zweitens, daß Rußland aus historischen Gründen, die in die Zeit von Dschingis Khan zurückreichen, die wichtigste eurasische Kultur überhaupt ist. Zusammen mit einer Gruppe heute unabhängiger Republiken auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion und des zaristischen Rußland davor bildet Rußland heute für die republikanischen Strömungen der transatlantischen Kultur das Tor zur asiatischen Landmasse.
Die USA und Rußland haben auch ein gemeinsames strategisches Interesse am Kampf gegen die Übel, die ihr größter gemeinsamer Feind, das Britische (besser gesagt Brutale) Empire, ihnen antut. Margaret Thatchers bösartige Vorreiterrolle bei der Thatcher-Mitterrand-Bush-Kabale, die durch den Maastricht-Vertrag etc. Deutschland und auch Osteuropa einschließlich Rußlands ruinieren wollte, oder später die Verwendung der Yacht des britischen Königshauses bei der Zerschlagung der italienischen Staatsführung von damals bis heute, sind nur allzu typische Beispiele für die Haltung des britischen Imperialismus gegenüber seinen kontinentaleuropäischen Nachbarn.
Seit etwa 1620 wird unser ganzer Planet zunehmend beherrscht von dem transatlantischen Systemkonflikt zwischen der englischsprechenden Bevölkerung Amerikas und den imperialen Interessen um Großbritannien. Die Festigung der britischen Monarchie und des anglo-holländischen Systems der liberalen Finanziers durch den Siebenjährigen Krieg 1756-63 trennte die Patrioten des englischsprechenden Nordamerika endgültig von Großbritannien. Seit dem Pariser Frieden vom Februar 1763 ist Großbritannien aus eigener Entscheidung der größte Feind der fortgesetzten Existenz dessen, woraus sich Benjamin Franklins Vereinigte Staaten entwickelten. Durch den Pariser Frieden wurde aus der Britischen Ostindiengesellschaft des Lord Shelburne u.a. die eigentliche anglo-holländische Imperialmacht, die bei allen ihren inneren Evolutionen der beharrlichste Feind der amerikanischen Republik geblieben ist - von damals bis zum gegenwärtigen Jahr, in dem Agenten des britischen Außenamtes wie der Drogenbaron George Soros die Demokratische Partei in den Vorwahlen und bis hin zur Präsidentschaftswahl entscheidend mitsteuern.
Seit Februar 1763 war es vor allem auch der Einfluß der anglo-holländischen, liberalen Imperialinteressen, der die Bemühungen um die Schaffung lebensfähiger Regierungssysteme auf dem europäischen Kontinent immer wieder vereitelt hat.
Seit der Zeit der Gründung des britischen Außenamts durch Lord Shelburne 17826 bestand der britische Imperialismus im Kern nie in den Kolonien als solchen, sondern im überragenden Einfluß der Britischen Ostindiengesellschaft von Shelburne, Jeremy Bentham usw. und ihrer anglo-holländischen liberalen Finanzhierarchie, der sich fast über den gesamten Planeten erstreckte. Das Erbe des Siebenjährigen Krieges von 1756-63 prägte den Charakter des britisch-imperialen Systems, und es ist zu diesem Charakter immer wieder sichtlich zurückgekehrt, gerade auch, nachdem 1865 der Versuch, die Vereinigten Staaten zu spalten, von den US-Streitkräften unter Präsident Abraham Lincoln mit russischer Hilfe niedergeschlagen wurde. Die Niederlage gegen Lincolns Republik bedeutete einen bedrohlichen Rückschlag für das imperiale Ziel des britischen Außenamts unter Bentham und dann unter Palmerston, die USA als Macht auf dem amerikanischen Kontinent zu isolieren und zu zerstören.
Hätten die Briten an diesem Punkt nicht alles in Gang gesetzt, um in ganz Eurasien Krieg zu schüren, dann würde dieses Britische Empire - das anglo-holländische Weltreich des Wuchers - schon lange nicht mehr existieren. Das Ende der britisch-imperialen Macht drohte, weil das Amerikanische System der politischen Ökonomie sich von Nordamerika aus verbreitete und in Kontinentaleuropa und darüber hinaus immer mehr an Einfluß gewann und nachgeahmt wurde. Daher wurde von dem Augenblick an die amerikanische Bedrohung der Seemacht, auf die sich das Empire stützte, zu der sogenannten „geopolitischen“ Frage, um die das Empire seither immer wieder große Kriege angezettelt hat - vor allem seit es dem Prinz von Wales gelang, 1890 Kanzler Bismarcks Entlassung durchzusetzen. Im wesentlichen sind alle bedeutenden Kriege auf diesem Planeten seit jener Zeit ein Ausdruck dieses „geopolitischen“ Konflikts zwischen der amerikanisch-republikanischen und der britisch-imperialen Gesellschaftsform.
Die Briten waren so wütend auf Präsident Lincoln, daß der britische Geheimdienst den Mord an Lincoln organisierte, ähnlich wie später an den Präsidenten Garfield und McKinley - und das waren nicht die einzigen Fälle. Eigentlich entscheidend war aber das strategische Interesse des britischen Imperialismus, die amerikanische Republik als die tödlichste Herausforderung für seine fortgesetzte Macht, wie etwa durch Präsident Franklin Roosevelt, auszumerzen. Das Ermorden oder Korrumpieren amerikanischer Präsidenten und der Legislative gehörten und gehören zu den üblichen Machenschaften in dieser Richtung. Daß die britische Monarchie den Sturz des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck herbeiführte, um so den Ersten Weltkrieg anzetteln zu können, zeigt aber die umfassende antiamerikanische Strategie des anglo-holländischen Systems in der gesamten Zeit von Februar 1763 bis heute.
Zur Veranschaulichung dieses grundsätzlichen Punkts betrachte man folgendes.
Nach seiner Entlassung 1890 warnte Bismarck, Londons Ziele bei den beabsichtigten Balkankriegen, die wie vorhersehbar 1914 zum Ausbruch eines großen Krieges führten, seien die gleichen wie schon beim Siebenjährigen Krieg, durch den die Britische Ostindiengesellschaft zur imperialen Weltmacht geworden war. Die internationale Finanzoligarchie als britisch-imperiale Institution zielte immer darauf ab, potentielle Herausforderer dieser britischen Vorherrschaft zu schwächen und zu vernichten. Darin zeigte sich die Absicht, damals wie heute, die anglo-holländische, liberale Finanzmacht als das einzige wirklich weltweite, „globalisierte“ Imperium zu etablieren. Die britische Monarchie selbst ist nur ein Geschöpf der imperialen Finanzoligarchie, deren politische und finanzielle Macht in den letzten Jahrhunderten in Institutionen der „Neuen Venezianischen Partei“ von Paolo Sarpi und seinen Anhängern zum Ausdruck kommt.
Das sollte eigentlich jeder gebildete Mensch verstehen, der nicht so rückständig und dumm ist wie die Rudyard-Kipling-artige Witzfigur „Colonel Blimp“. Der Aufstieg und Fall des Römischen Reiches, von Edward Gibbon als Bericht verfaßt, den er seinem Herren Lord Shelburne persönlich übergab, ist in Wirklichkeit ein Entwurf für die langfristigen Ziele und den Charakter des Weltreichs, das Shelburne als das Empire schaffen wollte. Die Grunddoktrin dieses Empires folgt dabei Julian dem Apostaten als Vorbild; Gibbon beschreibt dies als Grundzug des Empires, und in der Praxis ist das seit jener Zeit bis heute offensichtlich die Absicht geblieben.
So durften wir dank Shelburne, Gibbon & Co. nicht nur den Krieg von 1914-18 erleben, sondern auch den Zweiten Weltkrieg und den „Kalten Krieg“ der USA nach Präsident Franklin Roosevelt unter dem britischen Komplizen Harry Truman.7 Hinter dem von Truman und Churchill herbeigeführten langen Konflikt zwischen den USA und der Sowjetunion steckte im Prinzip nie eine andere Absicht als die, die schon Bismarck als Fortsetzung der Absichten von Shelburnes Nachfolgern seit dem Pariser Frieden 1763 erkannt hatte.
Auch die Französische Revolution vom 14. Juli 1789 und die anschließende Zerstörung Kontinentaleuropas durch Napoleon Bonaparte, welche London und die Habsburger zum langfristigen strategischen Vorteil des Empires nutzten, waren Beispiele für solche Machenschaften, die vom britischen Außenamt der Ostindiengesellschaft unter Shelburne und seinen Nachfolgern gesteuert wurden. Bis heute verfolgen diese Nachfolger die gleiche imperiale Strategie, mit der die Ostindiengesellschaft schon den Siebenjährigen Krieg inszeniert hatte.
So wurde Napoleon Bonaparte benutzt, seine britischen Strippenzieher hatten gut lachen, und der Zweck war immer der gleiche wie schon beim Siebenjährigen Krieg. Wie Bismarck auf seine Weise erkannte, gehörte der Wiener Kongreß 1814-15 zu einer Reihe wahrer imperialer Triumphe der Briten (der Ostindiengesellschaft) in der Zeit seit dem Pariser Frieden.
Von 1815-65 unternahm das Außenamt von Shelburne, Jeremy Bentham und Lord Palmerston ständige Vorstöße gegen die Herausforderung durch die Vereinigten Staaten, und nachdem diese unter US-Präsident Abraham Lincoln zunichte gemacht wurden, setzte das Empire bewußt den Prozeß hin zu den beiden „geopolitischen“ Weltkriegen in Gang. Das neue Schwergewicht der Politik des britischen Weltreichs lag ab 1865 darauf, eine Abfolge großer imperialer Kriege herbeizuführen. Typisch ist die Rolle des Prinzen von Wales Edward Albert, der Bismarcks Entlassung ausnutzte, um den Weg dafür freizumachen, Zar Nikolaus II. und Kaiser Wilhelm II. aufeinander zu hetzen. Japans Mikado wurde 1895 dazu verleitet, im britischen Interesse die bis 1945 währenden japanischen Kriege zu beginnen; sie zielten darauf ab, Chinas Regierung zu stürzen und das Land zu spalten, aber gleichzeitig auch die Seemacht des gemeinsamen Feindes des Mikado und des Empire - der Vereinigten Staaten - zu vernichten.8
Das Empire dieser Phase nach 1865 setzte dann später, in meiner Lebenszeit, auf die gleichen Methoden und benutzte dafür auch, wie man heute sagen könnte, „ehemalige anglo-amerikanische Unterstützer Adolf Hitlers“. Dazu gehörte der Großvater des amtierenden US-Präsidenten - jener Prescott Bush, der wesentlich dazu beitrug, Hitlers Karriere in einem entscheidenden Moment zu retten. Die Vereinigten Staaten sollten eine britische Marionette werden, während die anglo-holländischen Liberalen auf einen Atomkrieg zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland hinarbeiteten - wie dies der bösartige Bertrand Russell ab 1946 forderte -, um auf diese Weise die garantierte gegenseitige Zerstörung dieser beiden wichtigsten strategischen Gegner zu erreichen.9
Die faktische britische Allianz mit der Hitler-Politik 1923-40 geriet aus dem Geleise, weil dies am Ende mit einer profaschistischen Regierung in Frankreich zusammentraf, die Frankreich freiwillig dem Überfall der Wehrmacht öffnete; dies veranlaßte maßgebliche Kreise in England wie Winston Churchill zum Bruch mit Hitler, weil Hitler die Absprache, Frankreich als Marionette Großbritanniens zu respektieren, gebrochen hatte. Deshalb wandten sich die Briten an die USA unter Präsident Franklin Roosevelt als Retter in der Not, und am Ende wurden die Nazis in einem für sie hoffnungslosen Zweifrontenkrieg besiegt.10
Derselbe britische Imperialismus wie damals ist auch heute die Wurzel aller großen strategischen Übel auf diesem Planeten, allen voran die teuflischen Werkzeuge organisierten moralischen und wirtschaftlichen Untergangs ab 1989-91, die wir „Umweltschutz“ und „Globalisierung“ nennen. Ein Hauptvertreter ist der britische Gewährsmann und frühere US-Vizepräsident Al Gore mit seinen Betrug an der Wissenschaft, in seiner Eigenschaft als Mitstreiter von Prinz Philip (Herzog von Edinburgh), der offen Völkermord an einem Großteil der Bevölkerung unseres Planeten fordert. Der seither verstorbene Prinz Bernhard von den Niederlanden war dabei ein Komplize in den Kampagnen von Philips World Wildlife Fund.
All das hat im gegenwärtigen Moment entscheidende strategische, wirtschaftliche und andere Konsequenzen.
Diese anglo-holländische liberal-imperiale Politik ist auch der Auslöser der Prozesse, aus denen sich von 1945 bis heute die wirtschaftliche Zusammenbruchskrise des gesamten Weltsystems entwickelt hat.
So haben wir jetzt nach Jahrhunderten den Zeitpunkt erreicht, an dem gerade die kumulativen, wirtschaftlichen und anderen kulturellen Einflüsse des von anglo-holländischen Finanziers beherrschten Liberalismus die Bedingungen geschaffen haben, unter denen unmittelbar eine allgemeine physische Zusammenbruchskrise des gesamten Planeten droht.
Das dringendste intellektuelle Anliegen, mit dem wir uns nun befassen müssen, ist deshalb das Fehlverhalten von Nationen, die als Opfer ausersehen sind und dies oft auch wissen - insbesondere die führenden Mächte wie die USA, Rußland, China und Indien -, Fehlverhalten, welches verhindern könnte, daß diese Gruppe zum notwendigen, starken Sammlungspunkt für alle Nationen wird, die nicht länger die Rolle der übertölpelten strategischen Opfer Großbritanniens spielen wollen, nachdem sie diese viel zu lange immer und immer wieder gespielt haben.
Über die ganze noch andauernde Periode der Neuzeit seit der Gründung der anglo-holländischen Form liberaler Macht unter Wilhelm von Oranien und den letzten schrecklichen beiden Jahren vor dem Tode der britischen Königin Anna läuft ein britischer Feldzug zur Beseitigung wirklich souveräner Nationalstaaten. Die Nationen sollen solange korrumpiert werden, bis sie - die Europäische Union und der Maastrichter Vertrag sind Beispiele - auf bloße Anhängsel oder Unterabteilungen - fast „Duodezfürstentümer“ - eines einzigen Weltreichs herabsinken, eines Imperiums im klassischen Sinn von der Antike bis zur Neuzeit, diesmal in „globalisierter“ Form.
Das Schreckensbild des Genozids durch einen neuen Turm zu Babel namens „Globalisierung“ ist die Aussicht für die unmittelbar vor uns stehende Zeit, wenn wir die Kräfte des anglo-holländischen Wuchers jetzt nicht besiegen. Dazu brauchen wir eine Kraft von Nationen, die mächtig genug ist, den sogenannten britischen Imperialismus ein für alle Mal stillzulegen.
Aus ähnlichen britischen Gründen kam es zu den berüchtigten Chicagoer Ausschreitungen der faschistischen Sekte der „Weathermen“, eines Ablegers künstlicher Erzeugungen am Campus der New Yorker Columbia-Universität. Dieser völlig verkommene, dionysische Kult fand ein Echo und einen gewalttätigeren Ausdruck Ende der achtziger Jahre in Deutschland, als die faschistischen Unruhen der deutschen „Vettern“ der Weathermen bei den Kernkraftgegnern fast das Ausmaß von offenem Bürgerkrieg erreichten. Das ist der Schlüssel zum Verständnis des Sorelschen Kults der Gewalt, der im sog. „internationalen Terrorismus“, dem neuen „1848“ in der gesamten Zeit zwischen 1968 und 2008 bis heute, seinen Ausdruck findet.
Dieses Aufstandspotential in den zeitgenössischen Nationen ist immer von oben gesteuert, aus führenden Finanzinstituten und Anwaltskanzleien mit ähnlichen finanziellen Affinitäten, eingebunden in eine Kommandostruktur innerhalb der Reichweite der anglo-holländisch-liberalen Netzwerke der Hochfinanz. Wenn jemand diese jungen Faschisten des Weathermen- oder ähnlichen Typs einsetzt, ist die Absicht stets die gleiche, wie schon damals, als die anglo-venezianischen Finanzinteressen in einer inszenierten Vorstellung einer Sorelschen „reinigenden Gewalt“ Mussolinis Karriere in Gang setzten. Man muß hinter die Kulissen der faschistischen Weathermen-Sekte schauen, in die Büros, in denen er heute beheimatet ist, dann sieht man, welche Gefahr für die amerikanische Republik heute schwelt.
Seit Deutschland unter Kanzler Helmut Kohl auf die Forderung von Premierministerin Margaret Thatcher hin (mit Zustimmung des damaligen US-Präsidenten George Bush senior) die Souveränität entzogen wurde, hat der Verfall der nationalen Souveränität im kontinentalen West- und Mitteleuropa einen Grad erreicht, daß jedenfalls für den Moment technisch betrachtet kein einziges dieser Länder wirklich souverän ist, solange sie sich nicht aus dem existentiellen Treibsand von britisch gesteuertem „Umweltschutz“ und „Globalisierung“ befreien. Bemerkenswerterweise gibt es, wie man an den Beispielen Frankreich und Italien sieht, gegenwärtig deutliche Anzeichen einer wachsenden Entschlossenheit, dem eisernen Griff des anglo-holländischen, liberalen Imperialismus diese erforderliche Freiheit abzuringen.
Auch Großbritannien selbst ist im Grunde kein wirklich souveräner Nationalstaat, sondern faktisch bloß eine Provinz einer imperialen, finanzoligarchischen Monarchie, für die auch Nationalstaaten nur Untertanen sind. Sie sind keine Souveräne mehr, sondern faktisch kaum mehr als Bausteine eines „Turms zu Babel“ und ähneln in der zunehmend „globalisierten“ Form den Königreichen innerhalb älterer imperialer Ordnungen in Europa, wie dem von Venedig gesteuerten Feudalismus. Die Opfer sind Königreiche oder ähnliche Gebilde, die unter der Autorität des unter der oligarchischen Ordnung errichteten, übergeordneten Imperiums arbeiten. Das Ergebnis solcher Vereinbarungen waren etwa das Kaisertum des Augustus und die spätere (ursprünglich asiatische) Form des Imperiums unter Diokletian und dessen Nachfolger Konstantin.
Nach diesem ultramontanen Prinzip des Imperialismus kann nur der Kaiser allgemein verbindliche Rechtsprinzipien aufstellen; die Königreiche haben keine Macht über lokale Verordnungen innerhalb untergeordneter Herrschaftsbezirke hinaus. Nach diesem aus der Antike überlieferten asiatisch-europäischen oligarchischen Rechtsprinzip ist nicht das Vereinigte Königreich, sondern die internationale, weltweit verbreitete liberale Finanzoligarchie die einzig existierende, imperiale Regierungsautorität in der gesamten, heute existierenden Welt.
Mit dem Niedergang von Byzanz vor mehr als tausend Jahren verlagerte das Imperium seinen Machtsitz von Byzanz in die aufstrebende finanzoligarchische Macht Venedig. Venedig benutzte insbesondere die Ritter des Hauses Anjou - das Vorbild der Nazi-SS - als Werkzeug, um seine Herrschaft als feudales Äquivalent des modernen, internationalen Faschismus eines cäsarischen SS-Staates durchzusetzen.
Diese Evolution des mittelalterlichen Europa unter der von Venedig verwalteten Feudalordnung mündete in das berüchtigte Neue Finstere Zeitalter des 14. Jahrhunderts, in dem die Zahl der Siedlungen in Europa um die Hälfte und die Bevölkerung um ein Drittel schrumpfte. Schuld an diesem Neuen Finsteren Zeitalter auf der Bühne der damaligen Geschichte waren die lombardischen Wuchermethoden, ähnliche Methoden wie die der Gegenwart von 1987 bis heute, mit denen die ganze Welt an den Abgrund einer allgemeinen Zusammenbruchskrise der Zivilisation geriet, der jetzt vor uns liegt.
Das neugeborene moderne Europa des 15. Jahrhunderts wurde durch Entwicklungen gerettet, in deren Mittelpunkt die Führung von Persönlichkeiten wie dem genialen Kardinal Nikolaus von Kues stand, der sowohl das Prinzip des modernen, souveränen Nationalstaats aufstellte als auch das Fundament der gesamten kompetenten modernen Wissenschaft legte. Der Einfluß des Cusaners führte zur Gründung der ersten modernen, souveränen Nationalstaaten, wie Frankreich unter Ludwig XI. und England unter Heinrich VII. Diese Entwicklungen begründeten die moderne europäische Zivilisation, aber sie waren leider nicht unumstritten. Die venezianischen Interessen, vertreten durch die Habsburger, schlugen zurück und stürzten Europa in die Religionskriege der Zeit von 1492-1648.
Mit der Vertreibung der Juden aus Spanien durch die Habsburger 1492 wurde das System der souveränen Nationalstaaten und der modernen Wissenschaft, das im Zuge des großen ökumenischen Konzils von Florenz entstanden war, deutlich geschwächt, so daß ganz Europa einer langen Periode von Religionskriegen unterworfen wurde. In diesen Kriegen bildete sich aus der von Paolo Sarpi angeführten venezianischen Fraktion eine aufstrebende Großmacht aus, die „protestantisch“ war und an nördlicheren Küstengebieten Europas saß, im Gegensatz zu den bisher herrschenden, nominell katholischen Regionen am Mittelmeer.
In dieser Zeit der ständigen Religionskriege von 1492 bis zum Westfälischen Frieden 1648 gab es immerhin zwei wichtige Teilsiege für die Sache des souveränen Nationalstaats in Europa.
Der erste war ein Produkt des großen ökumenischen Konzils von Florenz; dies war die Schaffung der modernen Naturwissenschaft, vor allem durch das Werk des Kardinals Nikolaus von Kues, und die Verwirklichung von Kues’ Vorschlag transozeanischer Entwicklung, zunächst vor allem durch Christoph Kolumbus.
Die zweite und spätere positive Entwicklung, ein Nachhall auf Ludwig XI. von Frankreich und Heinrich VII. von England, war die Annahme und Entwicklung des großen ökumenischen Prinzips des Westfälischen Friedens für die Beziehungen zwischen Souveränen, vor allem dank des Kardinals Mazarin und seines Mitarbeiters Jean-Baptiste Colbert.
Einige Entwicklungen dieser Zeit zwischen 1492-1648 sind noch bis heute wesentlich für die Weltgeschichte der Neuzeit.
Mit Kolumbus begann die Umsetzung von Kues’ Plan, das Beste der modernen europäischen Zivilisation über die Ozeane an Orte zu tragen, die nicht wie Europa durch das Erbe des alten, asiatischen „oligarchischen Modells“ verdorben waren und wo man notwendige Reformen entwickeln und in Gang setzen und Europa selbst sich von diesem oligarchischen Übel befreien könnte. Die Vorgeschichte der Vereinigten Staaten, etwa in der Kolonie an der Massachusetts-Bucht vor 1689, ist dafür ein herausragendes Beispiel. Der Erfolg zeigt sich u.a. an der Gründung und Sicherung der amerikanischen Republik bis zum Tode von Präsident Franklin Roosevelt.
Das Erbe des liberalen Systems des Neo-Venezianers Paolo Sarpi in Form des anglo-holländischen liberalen Systems wurde allerdings der mächtigste Gegenspieler dieser erfreulichen Entwicklung, die in der auf dem Prinzip des Westfälischen Friedens beruhenden US-amerikanischen Republik zum Ausdruck kam.
Die Folge war, daß sich die verhältnismäßig stärksten Kräfte für bzw. gegen wirtschaftliche Entwicklung zunehmend in den beiden widerstreitenden, englischsprechenden Mächten konzentrierten: auf der einen Seite die amerikanische Republik, auf der anderen das britische liberale System. Dieser transatlantische Machtkampf um die beiden widerstreitenden englischsprechenden Kulturen - für wahre menschliche Freiheit gegen die anglo-holländische Form des neovenezianischen Imperialismus -, war und ist der wichtigste Dreh- und Angelpunkt der Weltgeschichte bis heute.
Nur aus dieser Sicht der wichtigsten Elemente der neuzeitlichen und verwandten Geschichte läßt sich die gegenwärtige, tödliche Bedrohung für den Fortbestand der Zivilisation richtig lokalisieren und verstehen. Dieses Verständnis ist jetzt unverzichtbar, wenn Frieden und Fortschritt noch irgendwo auf diesem Planeten für die unmittelbar bevorstehenden Generationen existieren sollen.
Wenn ich mich an dieser Stelle auf Rosa Luxemburg beziehe, sollte man vorausschicken, daß sie eine komplexe Persönlichkeit war, ein wirklich kreativer Geist, aber nicht in jeder Hinsicht vollkommen.
Zunächst einmal war die Lage in Europa und Amerika damals aberwitzig. Nach dem Sturz Bismarcks und der Ermordung des französischen Präsidenten Carnot und der amerikanischen Präsidenten Garfield und McKinley erreichten die Zustände in Europa, den Vereinigten Staaten und anderswo ein Maß an Erhitzung und Komplexität, für das es in allen vorangegangenen Erfahrungen dieser Nationen keinen Präzedenzfall gab. Der Erste Weltkrieg und seine Folgen brauten sich zwar schon zusammen, aber das machte die Lage so komplex, daß keine der damals maßgeblichen Persönlichkeiten sie richtig begriff, jedenfalls soweit mir aus den bis heute verfügbaren Unterlagen aus jener Zeit bekannt ist.
Um die Komplexität dieser weltweiten Umstände von damals besser zu begreifen, stelle man sich die Vereinigten Staaten um 1860 ohne einen Präsidenten Abraham Lincoln vor. Lincolns ruhige Hand und seine wohlgegründete Kenntnis der wirkenden Prinzipien der Geschichte ließen ihn auf die Umstände reagieren, wie es keiner seiner Zeitgenossen konnte. Es gibt Krisen, und das gilt auch für die Welt heute, in denen man davon ausgehen muß, daß vermutlich kein gewöhnlicher Staatsführer der betreffenden Zeit sie versteht. Nur ein wahres Genie wie Lincoln konnte diese geistige Hürde nehmen. Nur wer die Krise versteht, kann auch eine klare und kohärente Vision einer Lösung entwickeln. Wenn man die Frage nicht kennt, ist sehr zweifelhaft, ob man eine Antwort findet.
Hinzu kommt, daß Rosa Luxemburg eine Frau war, und somit Vertreterin eines Geschlechts, das zur damaligen Zeit nicht besonders beachtet wurde, wenn es um die großen politischen Fragen der Nationen ging. Sie spürte dieses psychologische Dilemma nicht nur in sich selbst, es war für sie - wie für das Opfer der normannischen Inquisition Johanna von Orleans - auch ein fatales Hindernis, daß sie sozusagen Männerkleidung tragen mußte, belastet durch die Reaktion darauf, wenn eine Frau eine solche Rolle in den großen Angelegenheiten der Zeit spielen wollte. Selbst heute noch neigen Frauen, die in führende Rollen in der Politik oder ähnlichen Bereichen geraten, entweder dazu, in eine sichere Nische der Spezialisierung auszuweichen, oder sich durch ihre Reaktion auf die immer noch vorherrschende Sicht einer begrenzten Rolle der Frau in der Gesellschaft selbst zum Narren zu machen.
Sie sollten es besser machen; aber wer kann behaupten, es wäre allein ihre Schuld?
So litt Rosa Luxemburg sehr bei dem Versuch, die Rolle einer einflußreichen Politikerin auf höchster Ebene mit dem gewünschten Privatleben als Frau und Mutter zu verbinden. Eine solche beängstigende Lage, nicht nur jeweils in den beiden Bereichen für sich, sondern auch in der Dynamik, zu der sie sich verbinden, ist auch heute noch allgemein für Frauen sehr schwierig. Würdigen wir also, was sie geleistet hat, und seien wir so dankbar, nicht zu verurteilen, was sie nicht erreicht hat.
Fortsetzung folgt
Anmerkungen
1. Siehe Barbara Tuchman, A Distant Mirror: The Calamitous 14th Century, Alfred A. Knopf, New York, 1978; deutsch: Der ferne Spiegel. Das dramatische 14. Jahrhundert, 1981.
2. Rosa Luxemburg, Die Akkumulation des Kapitals, Buchhandlung Vorwärts Paul Singer G.m.b.H., Berlin 1913. Englische Übersetzung: The Accumulation of Capital, New York: Monthly Review Press, 1951.
3. Herbert Feis, Europe the World's Banker, 1870-1914 (New Haven, Yale University Press, 1930).
4. Nur Narren führen heute Krieg, um zu „gewinnen“; vernünftige und moralische Nationen und Führer kämpfen kurzzeitig, um einen gemeinsamen Frieden zu erreichen, der Freund und Feind zugleich nützt.
5. Zu den bekannten US-Präsidenten und US-Vizepräsidenten, die britische imperialistische Anschauungen teilten, gehörten der Vizepräsident (und Verräter) Aaron Burr und die Präsidenten van Buren, Polk, Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson, die im Grunde sämtlich britische Agenten waren. Präsident Thomas Jefferson fehlte zur richtigen Zeit der Mut, Anklage gegen einen Aaron Burr zu erheben, der nach den verfügbaren Beweisen ein offener Agent Jeremy Benthams vom britischen Foreign Office gewesen ist.
6. Dies geschah unter der britischen Regierung Rockingham, aber Lord Shelburne war bereits die eigentliche Macht in dieser Regierung, auch schon bevor Shelburne nach Rockinghams Tod Premierminister wurde. Im britischen Außenamt diente Shelburnes Favorit Jeremy Bentham als Aufseher des Geheimausschusses, der über französische und savoyische Freimaurernetzwerke die Französische Revolution organisierte und lenkte; das Amt vertrat aber weder unter Bentham noch später unter dessen Schützling und wichtigstem Nachfolger Lord Palmerston die autonomen Interessen der britischen Monarchie.
7. Die theologische Doktrin des Shelburne-Favoriten Jeremy Bentham läßt keinen Zweifel daran, daß das Britische Empire seinen eigenen Julian Apostata beherbergte, da die seitherige britisch-imperiale Praxis dies bestätigt. Man nehme etwa den Fall unseres Zeitgenossen Prinz Philip vom pro-satanischen World Wildlife Fund oder seines gleichgesinnten Sohnes Prinz Charles.
8. Die verbündeten Japaner und Briten hatten einen ausgearbeiteten Plan für einen Angriff auf den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor, der Teil von Plänen für einen Angriff auf die US-Seestreitkräfte im Pazifik und im Atlantik aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, Anfang der zwanziger Jahre war. Japans Aufgabe im Dienste der Briten sollte damals in den zwanziger Jahren sein, den Marinestützpunkt Pearl Harbour auszuschalten! Das wurde publik während des berühmten Kriegsgerichtsverfahrens gegen General Billy Mitchell, dem Mitglieder der US-Regierung, deren Sympathien eher Großbritannien als den USA galten, im Grunde nur den einen Punkt vorwarfen, daß er eine Marineluftwaffe auf der Grundlage von Flugzeugträgern aufbauen wollte. Gleichzeitig war es auch ein prominenter Faktor in der strategischen Kriegsplanung der USA in den zwanziger Jahren.
9. Der im Kern faschistische Bertrand Russell kannte keine Hemmungen, wenn es um Politik ging, die ausdrücklich dazu dienen sollte, Massensterben zu fördern.
10. Londons „Hitler-Projekt“ begann während der Krise, die in Deutschland durch die ausschließlich durch die Bedingungen von Versailler verursachte Hyperinflation ausgelöst wurde. Ungefähr seit jener Zeit wuchs in den anglo-holländischen, liberalen Kreisen, zu denen auch die um den Großvater des derzeitigen amerikanischen Präsidenten, Prescott Bush, gehörten, die Entschlossenheit, die Sache der Nazis um Hermann Göring und Adolf Hitler zu unterstützen. Diese Unterstützung für Hitler organisierten damals vor allem Montagu Norman von der Bank von England, Hjalmar Schacht sowie Kräfte in New York wie Prescott Bushs Arbeitgeber vom Bankhaus Brown Brothers Harriman. Diese Unterstützung in diesen Finanzkreisen hielt an, bis Großbritannien Hitler widerstrebend aufgab, nachdem Hitler Frankreich besiegt hatte und sich nun die französische See- und Wirtschaftsmacht aneignen wollte, um durch die Niederwerfung, Dezimierung und Zerschlagung der Sowjetunion (ähnlich, wie es der britische Agent George Soros heute versucht) ganz Europa zu erobern.
Lesen Sie hierzu bitte auch: Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006 - Internetseite des Schiller-Instituts Was Lyndon LaRouche wirklich sagt - Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees - in englischer Sprache |
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