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Nr. 52, 26. Dezember 2012
Ein Programm zur Überwindung der Konflikte
Konferenz des Schiller-Instituts
Bei der Konferenz des Schiller-Instituts am 24. und 25. November wurde
nicht nur über die weltweite Kriegsgefahr und die Zusammenbruchskrise der
Wirtschaft gesprochen, sondern auch in mehreren Vorträgen, die wir in dieser
Ausgabe dokumentieren, über Lösungsansätze zur Überwindung dieser Krisen. Hussein Askary aus dem Irak schlug vor,
statt der Kriege gegen die Menschen in der Region einen „Krieg gegen die
Wüste“ zu führen und durch zukunftsweisende, grenzüberschreitende Großprojekte
zur Entwicklung der Infrastruktur, insbesondere für den Nahen Osten,
Nordafrika, Zentralasien und den europäischen Mittelmeerraum, die Wüsten Stück
für Stück für die Vegetation zurückzuerobern und nutzbar zu machen. Er
beschrieb dann eine ganze Reihe von Projekten, die - z.T. schon länger - in
den Schubladen liegen und verwirklicht werden könnten.
Aiman Rscheed, Ingenieur aus
Kairo, präsentierte das bahnbrechende Infrastrukturgroßprojekt „Africa Pass“,
dessen Grundidee es ist, ausgehend von Sidi Barrani an der westägyptischen
Mittelmeerküste Entwicklungskorridore nach Mogadischu/Somalia und
Burundi/Zentralafrika sowie entlang der Mittelmeerküste nach Spanien und über
das Rote Meer nach Saudi-Arabien zu schaffen; sie könnten einen erheblichen
Teil der Warenströme aufnehmen, die jetzt um das Kap der Guten Hoffnung
transportiert werden. An diesen Entwicklungskorridoren sollen Siedlungsgebiete
entstehen, die den größten Teil des für Afrika erwarteten
Bevölkerungszuwachses in den kommenden Jahrzehnten - mindestens 200 Millionen
Menschen - aufnehmen können.
Anschließend sprach der äthiopische Generalkonsul in Frankfurt, Mulugeta Zewdie Michael, über die
Bedeutung des „Millennium-Damm“-Projekts, das eine Kapazität von 6000 MW
Stromzeugung haben wird, für Äthiopien und die Region. Das Programm ist auch
für die am Nil stromabwärts liegenden Staaten Sudan und Ägypten wichtig, um
den regelmäßigen Überschwemmungen ein Ende zu setzen und eine Verschlammung
der dortigen Stauseen zu vermeiden.