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Neue Solidarität
Nr. 21, 23. Mai 2012

Die Leute sind von Obama angewidert!

Kasia Kruczkowski von BüSo-TV sprach am 8. Mai mit Diane Sare, die in New Jersey für den US-Kongreß kandidiert.

Kasia Kruczkowski: Hallo, ich bin Kasia Kruczkowski von BüSo-TV. Bei mir ist Diane Sare; sie ist Kandidatin für den US-Kongreß aus New Jersey. Hallo.

Diane Sare: Hi.

Kruczkowski: Du kandidierst nicht nur in deinem eigenen Wahlkreis, sondern du trittst als Teil der LaRouche-Kandidatenliste an. Könntest du das ein wenig weiter ausführen, denn das, was ihr vorschlagt, wäre eine totale Veränderung der derzeitigen US-Politik.

Sare: Ja, genau. Lyndon LaRouche hat uns aufgetragen, uns wirklich als einheitliche Gruppe von Kandidaten zu verstehen. Wir sind offiziell fünf Kandidaten, aber ich würde sagen, wir sind in gewissem Sinne eine Vorhut, um unsere Ideen mit vielen weiteren Kandidaten zu verbreiten.

LaRouche meinte, man könne die Sache auf zwei unterschiedliche Weisen sehen. Eine davon ist: „Wer bin ich denn? Ich bin einer von 535 Kandidaten [für den Kongreß] - wie soll ich denn irgendetwas verändern?“ Oder man sagt: „Nein, wir haben einen verrückten Präsidenten. Wir haben einen republikanischen Herausforderer, der auch verrückt ist. Wir sind noch weit vor den Wahlen mit einem potentiellen Nuklearkrieg konfrontiert. Also müssen wir wie ein Präsident die politische Führung von oben übernehmen und auf dem gesamten Kontinent und auf gewisse Weise sogar international eine Führungsrolle spielen.“

Nach vielen Wochen des Dialogs mit Herrn LaRouche auf LPAC-TV [siehe http://larouchepac.com/campaign2012] denke ich, sind wir eine ziemlich schlagkräftige Truppe geworden, und ich denke, unsere politischen Gegner fangen an, uns wirklich zu fürchten.

Kruczkowski: Das stimmt! Das wurde in allen Debatten deutlich, die du mit den anderen Kandidaten der Demokratischen Partei hattest, wo man versuchte, dich zur Seite zu schieben oder ganz von der Diskussion auszuschließen...

Ihr geht mit drei wesentlichen Programmpunkten in euren Wahlkampf: Das Trennbankensystem (Glass-Steagall), das Nationalbankensystem und NAWAPA (die Nordamerikanische Wasser- und Energieallianz). Kannst du sagen, warum diese drei Themen?

Sare: Sicher. Man sieht überall, daß die Menschen verzweifelt sind. Ein Teil der Zerstörung seit dem Kollaps von 2007-2008 kommt daher, daß die Städte und Bundesstaaten ausgeplündert wurden. Die weiche und die harte Infrastruktur sind zusammengebrochen: Keine Polizei, keine Feuerwehr mehr. In meinem Bundesstaat New Jersey gab es riesige Probleme mit Überschwemmungen, bei denen die Menschen bei jedem Hochwasser ihr Heim verlieren. Die Gewässerregulierung ist praktisch aufgegeben worden. Und leider verstehen die Amerikaner nicht wirklich, was das Amerikanische System der Ökonomie eigentlich ist. Sie denken nur noch ans Geld...

Kruczkowski: Ja, dies ist in Europa genauso der Fall!

Sare: ... und nicht an die Zukunft. Das wäre im Grunde die Idee von NAWAPA, einem gigantischen Projekt.

NAWAPA

Nur zum Vergleich: Ich habe mir neulich noch einmal das Projekt der Tennessee Valley Authority [von Präsident Franklin Roosevelt in den dreißiger Jahren] angesehen. Ich habe vergessen, wie viele Staudämme damals gebaut wurden, ich glaube 29. Das Gebiet von NAWAPA ist 38mal größer als die Fläche der Tennessee Valley Authority - wirklich riesig! Dadurch werden vier Millionen Arbeitsplätze geschaffen - wahrscheinlich noch viel mehr, weil diese Arbeitskräfte auch versorgt werden müssen. So müssen zum Beispiel viele Projekte in Idaho gebaut werden, das sehr dünn besiedelt ist. Dort gibt es zwar eine Kernforschungsanlage, doch es fehlt an Beton- und Maschinenbau-Unternehmen, die wir hier in New Jersey haben, oder in Detroit mit dem gesamten Automobilsektor.

Es geht also darum, die gesamte US-Wirtschaft wie in einer Kriegsmobilisierung umzukrempeln. Das ist bitter nötig. Auf diese Weise können wir Amerikaner wieder eine Ahnung davon bekommen, was das Land tatsächlich leisten kann.

Kruczkowski: Kannst du uns etwas über die Reaktionen berichten, die ihr bei eurer Mobilisierung aus verschiedenen Schichten der Bevölkerung bekommt? Denn ich war ganz begeistert über den NAWAPA-Bericht [http://larouchepac.com/nawapaxxi], der jetzt im ganzen Land verbreitet wird. Dabei geht es vor allem um die Schaffung von Arbeitsplätzen. In den Ländern der Eurozone sind offiziell 25 Millionen Menschen arbeitslos - in Wirklichkeit wahrscheinlich eher doppelt so viele. Insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit ist besorgniserregend. In manchen Ländern wie Griechenland und Spanien liegt sie bei fast 50%. Das ist schon sehr außergewöhnlich, vor allem, wenn man dann die Versprechungen der Politiker hört.

Aber gut, kannst du etwas von euren Reaktionen berichten?

Sare: Ja. Auch hier ist die Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch - über 20%. Offiziell ist die Arbeitslosenquote nur 8 oder 9%, aber das liegt daran, daß 88 Millionen Amerikaner gar nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auftauchen, denn dann läge die Zahl um das Doppelte oder Dreifache höher. Genau diesen Eindruck bekommt man auch, wenn man die Bevölkerung organisiert. Eine meiner Wahlkampfhelferinnen hat neulich in einer Region Leute angerufen und nach einer Weile gesagt: „Meine Güte! Ich habe gerade mit acht Leuten nacheinander gesprochen, die alle arbeitslos sind!“ Es ist also wirklich schlimm.

Die Menschen reagieren durchaus: Das sah man an einem Projekt, das wir im Rahmen unseres Plans durchführten, als einheitliche Kandidatenliste eine neue Führung aufzubauen. Wir haben den Link zu unserem NAWAPA-Bericht an über 400 andere Kongreßkandidaten gemailt. Einige von ihnen reagierten sofort ganz begeistert. Ich habe gerade mit einer dieser Kandidatinnen gesprochen, einer Frau, deren Vorwahl sehr bald stattfinden wird. Ich sage jetzt nicht, in welchem Bundesstaat, aber sie selbst kennt sich im Bauwesen sehr gut aus, und sie war wirklich begeistert von dem Projekt.

Man sieht also, daß eine Handvoll von Leuten mit einem konkreten Vorschlag Führung übernehmen kann, und daß wir praktisch als Bewegung unter den Kandidaten die Fähigkeit besitzen, dies zu einer Forderung zu machen.

Niemand will mehr wählen gehen

Auch in der Bevölkerung sind die Reaktionen sehr deutlich. Im Grunde will heute niemand mehr wählen gehen. Die Leute sind angewidert; sie können es nicht über sich bringen, Obama oder Romney zu wählen. Ehrlich gesagt, ist das auch genau die Strategie der Obama-Leute: Sie wollen, daß das Volk nicht wählen geht. Wenn die Leute aber merken, daß es etwas gibt, wofür es sich lohnt, wählen zu gehen, dann werden sie sich mobilisieren.

Auch Kesha Rogers [unsere Kandidatin in Texas] berichtet dasselbe.

Wir gehen hier in meinem Bezirk, der eine besondere Struktur hat, von Tür zu Tür. Ein Teil des Bezirks ist sehr dicht bevölkert, wo überwiegend Demokraten wohnen. Der andere ist flächenmäßig sehr groß, überwiegend ländlich, wo mehrheitlich Republikaner wohnen. Da bald die Vorwahlen der Demokratischen Partei stattfinden, habe ich viel in den demokratischen Gegenden organisiert und war überrascht, daß selbst dort die Leute Obama hassen! Die Leute wollen die Türe nicht öffnen, wenn man sagt: „Ich trete als Demokrat für die Kongreßwahl an!“ Sie sehen nur durch den Türspalt. Wenn man dann aber sagt: „Ich will Obama des Amtes entheben!“, kommt ein: „Oh! Okay!“ [lacht]. Also das zeigt doch was! Die Demokratische Partei sollte dringend daraus lernen.

Kruczkowski: Ja, das ist großartig.

Ich denke, der Stand der Infrastruktur ist immer ein sehr wichtiger Indikator ist für die wirtschaftliche Gesundheit einer Nation. In Deutschland haben wir viele kleinere Unternehmen, den Mittelstand, die besondere Fähigkeiten im Maschinenbau, Bergbau und anderem haben. Diese werden aber mehr und mehr gezwungen, in die sogenannten „grünen Technologien“ wie Sonnenkollektoren und Windräder zu gehen - all die komischen Sachen, die eigentlich ins Museum gehören.

Wie ist denn hier die Resonanz in Ingenieurskreisen und bei den Mittelständlern? Beginnen diese nun auch aufzuwachen oder bekommt man bei der Frage von Großprojekten noch immer sofort die Frage gestellt: „Wie wollen Sie das denn finanzieren?“

Sare: Ja, einige sagen das. Der Vorsitzende einer Baugewerkschaft berichtete uns jedoch, daß zwei seiner Mitglieder in den letzten sechs Monaten Selbstmord begangen haben, weil sie so lange arbeitslos waren.

Mein Kollege Dave Christie konnte neulich ein Mitglied der Internationalen Gewerkschaft der Betriebsingenieure dazu bringen, die Resolution für Glass-Steagall, das Nationalbankensystem und NAWAPA zu unterstützen. Er erzählte, daß diese Leute die Grünen mit sehr schillernden Worten belegen. Die haben die Nase voll vom Umweltschutz! Keine Frage! Der Mann fragte mich, ob wir auch Gewerkschaftsmitglieder einstellen würden. Natürlich - und wir werden noch viel mehr Leute brauchen!

Die Gewerkschaften müssen jetzt Mitglieder werben, anstatt aufzugeben. Ich habe vor kurzem vor einer Baugewerkschaft in einem anderen Teil meines Bundesstaates gesprochen, wo berichtet wurde, daß entweder 40 oder sogar 60% ihrer Leute arbeitslos seien. Es sind Baugewerkschaften, und das machen wir ja nicht.

Kruczkowski: Unglaublich.

Sare: Ja. Das ist meiner Meinung nach im gewissen Sinne unser Vorteil - wenn man es Vorteil nennen will. Nämlich, wenn Leute nicht das tun, was wir sagen, dann werden sie sterben.

Kruczkowski: Die Lage wird immer dramatischer. Auch in Europa sieht man ähnliches. Seit Anfang diesen Jahres haben, glaube ich, 80 Unternehmer Selbstmord begangen, weil sie keine Perspektive mehr gesehen haben, wie es weitergehen soll.

Wir reden hier von der Zukunft. Wir reden über die Sorgen der Bevölkerung, die sieht, daß sich die gesamte Gesellschaft unter der jetzigen Führung auf dem Wege in die Katastrophe befindet - praktisch in jederlei Hinsicht! Doch dann hört man immer noch diese unsinnige Frage: „Wie wollen Sie das eigentlich finanzieren?! Wie wollen Sie das anstellen?“

Besonders in Europa kollabiert gerade alles: Griechenland, Spanien, Italien. In Frankreich ereignen sich große Veränderungen in der politischen Situation, aber was wir vor allem brauchen, ist eine Veränderung im Denken über die Wirtschaft.

Das, was du als Teil der LaRouche-Kandidatenliste hier in den USA repräsentierst, ist sehr, sehr wichtig - auch international: Ihr knüpft wieder an die Tradition von Franklin Roosevelt an. Der Vergleich zwischen dem NAWAPA-Projekt und dem Projekt der Tennessee Valley Authority berührt wirklich etwas Fundamentales. Da geht es um Prinzipien. Kannst du ein bißchen darauf eingehen, warum es eigentlich kein Problem der Finanzierung solcher Projekte gibt und warum es ein Problem ist, rein monetaristisch darüber zu denken?

Finanzierung ist kein Problem

Sare: Ja, gern. Bei solchen Fragen geht es um die Zukunft. Was Alexander Hamilton nach der Amerikanischen Revolution gemacht hat, ist ein gutes Beispiel: Die USA hatten damals massive Schulden, 42 Millionen Dollar - im Jahre 1781-83 war das eine Menge Geld! Doch er sagte: „Nein, ich werde das alles der Bundesregierung unterstellen. Wir werden nicht zulassen, daß die Briten sich die einzelnen Bundesstaaten vornehmen.“ Dann erhöhte er die Schulden sogar noch um weitere 10 Millionen Dollar!

Kruczkowski: Fürchterlich! [lacht]

Sare: Ich weiß! Rand Paul [republikanischer Präsidentschaftsbewerber] würde einen Herzinfarkt bekommen!

Und warum? Hamilton sagte: „Wir werden alles wieder zum Guten kehren, aber das erreichen wir nur durch Wachstum.“ Für ihn bedeutete das Investitionen in Straßen und Kanalsysteme.

Eigentlich muß man sich das nur einmal durchdenken. Wir hatten erst kürzlich eine nette Diskussion hierüber in unserem Büro. Ich sagte: Stellt euch jemanden vor, der in Idaho einen Job für NAWAPA bekommt. Er schließt sich dort etwa 10.000 anderen Leuten an, die gut bezahlt werden - vielleicht 1500 Dollar in der Woche, also etwa 75.000 Dollar im Jahr. Was machen sie mit dem Geld? Einiges davon geht für die Abzahlung einer Hypothek und für andere Rechnungen drauf, den anderen Teil werden sie sparen. Unter einem Trennbankensystem wird es wieder normale Geschäftsbanken und Sparkassen geben, die solvent sind und Kredite an den Kaufmannsladen und all die kleineren Unternehmen geben können, die ihre Geschäfte wieder eröffnen wollen. Man sieht, was passiert, wenn man investiert und Menschen produktiv beschäftigt werden: Ihr Lebensstandard steigt, und ein großer Teil der Investitionen fließt zurück.

Ich spreche in diesem Zusammenhang ungern über Geld, weil es so plump, so rechnerisch ist; hier soll es nur dazu dienen, daß man versteht, wie es funktioniert. Das eigentlich Wichtige ist, was mit der Bevölkerung passiert: die Menschen bekommen eine bessere Ausbildung, sie werden glücklicher sein, und vielleicht werden die Kinder eines Kernphysikers, der heute für NAWAPA arbeitet, einmal klassische Musiker oder Raketenforscher. Der Effekt ist, daß sich die gesamte Wirtschaft entwickelt. Wenn man im Gegensatz dazu 29 Billionen Dollar ausgibt, um drei Milliardären ihre toxischen Wertpapiere abzukaufen, dann ist das ist einfach nur ein Reinverlust. Und Die Verschuldung der Bevölkerung steigt immer weiter an.

Entscheidend ist also, den Leuten klarzumachen, daß ein Kredit ein Instrument ist, um in der Zukunft etwas in Gang zu setzen. Das ist die Herausforderung, denn das Problem ist, sobald man das Wort Kredit sagt, denken die meisten: „Oh, meine Kreditkarte!” [lacht] Das ist wirklich der Schlüssel.

Unser letzter Präsident, der so über die Zukunft gedacht hatte, war Kennedy, der sich hierüber sehr klar geäußert hat. Natürlich denkt Lyndon LaRouche als Staatsmann genauso. Wenn man über seinen SDI-Vorschlag - die Strategische Verteidigungsinitiative - nachdenkt, war dies sicherlich nicht einfach ein Mittel, um den Kalten Krieg zu beenden, sondern ein Vorschlag für die Zukunft, weil er ein Zugpferd für die Wissenschaft gewesen wäre. Heute wird dies daran deutlich, wie die Russen damit umgehen.

Kruczkowski: Ja, das ist wirklich dringend, vor allem wenn man sich die gesamte heutige Lage ansieht. Die Vorstellung für die Zukunft, von der du sprachst, ist die Aufgabe, vor der wir stehen, weil genau das den Leuten fehlt. Der Pessimismus ist weit verbreitet, und es braucht ein wenig, um zu verstehen, woher er bei jedem einzelnen kommt. Die angesprochenen Projekte, insbesondere NAWAPA, sind ein Mittel, um den Leuten eine Idee von der Zukunft zu geben, davon, daß sie ein aktiver Teil davon sein können. Das hat sogar internationale Implikationen, weil wir weltweit vor großen Herausforderungen stehen und internationale Lösungen finden müssen.

Könntest du etwas darüber sagen, welche internationale Bedeutung NAWAPA haben könnte?

Die weltweite Bedeutung von NAWAPA

Sare: Sicher. Einerseits, wenn sich Amerikaner inspirieren lassen und wieder optimistisch werden, können sie eine echte Kraft des Guten in der Welt sein, und das gesamte Denken würde sich verändern. Und zweitens würde sich unsere ganze Orientierung von dem bankrotten transatlantischen Systems abwenden, denn London hat viel zuviel Einfluß in unserem Land!

Alaska könnte hierfür der Ausgangspunkt sein, denn Alaska liegt sehr nah an Rußland, und mit Putin hat sich dort eine sehr optimistische Sicht von Wissenschaft und Entwicklung eingestellt. Rußland arbeitet an einer Zuganbindung bis zur Beringstraße und an deren Überquerung. Ich weiß nicht, was passieren wird, wenn wir uns nicht verändern: Die Leute werden auf der anderen Seite ankommen, und dann müßte man wohl aufs Fahrrad springen!?

In der Tat verlangt dies von den Amerikanern, über die Entwicklung Alaskas nachzudenken. Erst kürzlich war ein Team unserer Leute dort, und die Bevölkerung war wirklich begeistert.

Überdies wird man dabei große Mengen Energie erzeugen. Diese Energie kann in der Schwerindustrie genutzt werden, die dort entstehen wird, um einen Tunnel unter der Beringstrasse zu bohren.

Man denke außerdem an die Entwicklung Sibiriens, an die harten Klimabedingungen, die starke Kälte. Das läßt einen sofort darüber nachdenken, was wir auf dem Mond machen sollten. Können wir eine Industriebasis auf dem Mond aufbauen?

Ich denke wirklich, der einzige Grund, warum NAWAPA in der Tat funktioniert, ist, weil es so groß ist. Die Amerikaner sind gegenwärtig außer sich und verzweifelt. Wenn man sie mit irgendeiner kleinen Sache angeht, sagen sie: „Ah, das wird niemals funktionieren. Da mache ich nicht mit!“ Wenn man aber mit etwas Gigantischem kommt, sind sie sofort begeistert!

Kruczkowski: Das erinnert mich an den Slogan „too big to fail“ - zu groß, um scheitern zu können.

Sare: [lacht]

Kruczkowski: Das galt für die Banken und ist offensichtlich nicht wahr. Aber für NAWAPA trifft es wirklich zu. Von dort geht die Entwicklung nämlich weiter: Über Sibirien gibt es eine Verbindung zur Eurasischen Landbrücke, zu Projekten in Afrika, wie z.B. Transaqua usw. Das ist riesig! Das alles kann nicht in einigen Jahren fertiggestellt werden, sondern das sind Projekte für die nächsten 25-50 Jahre.

Sare: Absolut.

Kruczkowski: Das ist in der Tat genau, was wir brauchen. Wir müssen mehr Menschen weltweit an diesem Kampf beteiligen! Ich weiß, daß du sehr beschäftigt bist, denn jetzt beginnt sozusagen die heiße Phase deines Wahlkampfes, und ich möchte mich vielmals bei dir bedanken, daß du dir die Zeit für uns genommen hast, und wir wünschen dir alles Gute!

Sare: Vielen Dank.

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