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Neue Solidarität
Nr. 37, 9. September 2009

Kulturhauptstadt Essen auf der Suche nach der kulturellen Identität

Die BüSo hat sich mit optimistischen Konzepten am Kommunalwahlkampf in Essen beteiligt.

Ein Jahr, bevor Essen den Status der „Kulturhauptstadt Europas“ einnimmt, fanden in Nordrhein-Westfalen Kommunalwahlen statt, und auch die BüSo stellte in Essen eine Oberbürgermeisterkandidatin auf, Katarzyna Kruczkowski, die mit 2057 Wählerstimmen auf 1% der Stimmen kam.

Wenn man bedenkt, daß nur 47% aller Wahlberechtigten Gebrauch von ihrem Wahlrecht machten, dann versteht man, daß die Bürger jegliches Vertrauen in die Politik verloren haben.

Der Kommunalwahlkampf wurde dominiert von einem Thema, „der Sparpolitik“, welche als neue Wundermedizin gegen die Wirtschaftskrise propagiert wurde. Dabei wird aber gerne übersehen, daß keine Gesellschaften bzw. Staaten in der gesamten Menschheitsgeschichte jemals auf der Grundlage eines politischen Kurses der Sparpolitik erfolgreich aufgebaut wurden. Gerade das Ruhrgebiet wurde zum Wirtschaftsmotor Deutschlands, basierend auf einem Verständnis für Investitionen in höhere Energieflußdichten. Denn das Ruhrgebiet brachte zwar keine Humboldts, Bachs oder Keplers hervor, doch gab es Deutschland ein kulturelles Vermächtnis, welches heute wortwörtlich tief vergraben liegt. Um diesen Wissenschafts- und Produktionsschatz ans Tageslicht zu bringen, sollte Essen seine positive Identität wiederfinden.

In der Geschichte zeigte die Stadt zwei Gesichter zwischen Genie und Wahnsinn. Exemplarisch hierfür ist die Familie Krupp, angefangen mit Alfred Krupp (1812-1887), einem an Friedrich Lists Ideen des Zollvereins und des Infrastrukturaufbaus profitierenden Industriellen, der dank seines Erfindungsgeistes und der Entwicklung eines nahtlosen Eisenbahnrads weltberühmt wurde. Ebenso wie Eisenbahnräder würden aber auch Kanonen zum Firmenlogo passen, denn er trug auch den Spitznamen „Kanonenkönig“, welcher an alle Fronten Waffen verkaufte, womit Europa des öfteren in Schutt und Asche gebombt wurde.

Wie Helga Zepp-LaRouche und Katarzyna Kruczkowski bei der Abschlußveranstaltung des BüSo-Wahlkampfes am 29. August in Essen erklärten, ist die Anwendung von neuen Technologien, Maschinen und Erfindungen immer eine kulturelle Frage, weshalb neben der universalwissenschaftlichen Ausbildung auch der Charakter entwickelt werden sollte. Dieses Bildungssystem vertraten nicht nur die Brüder Humboldt, sondern auch Krafft Ehricke, der als Raumfahrtpionier nicht nur die einmalige Mondlandung als Menschheitsziel definierte, sondern die Kolonisierung des Universums, die er als natürliche Ausweitung des Evolutionsprozesses beschrieb.

Um solche Missionen wie die Mond- und Marsbesiedelung zu realisieren, benötigen wir ein neues Weltwirtschaftssystem, welches in den größten Kapitalmarkt investiert: das Geisteskapital; eben jenes Geisteskapital, das vor 206 Jahren gefördert wurde, als Franz Dinnendahl erstmals eine in Essen produzierte Dampfmaschine im Ruhrgebiet einsetzte, um den Bergbau mit einheimischen Kraftmaschinen zu revolutionieren. Genau solche Pionierleistungen benötigt die Stadt Essen, um die vorliegenden Aufgaben zu meistern und um viel größere Kraftquellen zu beherrschen, wie zum Beispiel die Kernspaltung und die Kernfusion. Der Weg zu höheren Kraftquellen, das Verlassen der thermodynamischen Verbrennung von festen und flüssigen Mineralien, bedeutet ein Eintreten in neue Phasenräume, womit sich die menschliche Planetenkolonisierung realisieren wird.

Essens Bürger müssen sich jetzt entscheiden, ob sie eine selbsternannte „Einkaufsstadt“ bleiben wollen, oder eine Re-Industrialisierung anstreben, ausgehend von einer Mission, die neuen Industriekapazitäten für die Erhöhung des Lebensstandards der Menschheit einzusetzen.

Enden möchte ich mit einem herzlichen Dankeschön an die 2057 Wähler, die der Oberbürgermeisterkandidatin Katarzyna Kruczkowski ihr Vertrauen geschenkt haben. Was von Krafft Ehricke als die drei Fundamentalsätze der Astronautik formuliert wurde, dies gilt selbstverständlich auch für ein erfolgreiches Wirtschaftssystem:

1. Niemand und nichts in den Naturgesetzen des Universums legt dem Menschen irgendwelche Beschränkungen auf - außer der Mensch selbst.

2. Nicht nur die Erde, sondern das gesamte Sonnensystem und so viel vom Universum, wie er innerhalb der Naturgesetze erreichen kann, ist das angemessene Feld für die Aktivitäten des Menschen.

3. Indem er sich im Weltall verbreitet, erfüllt der Mensch sein Geschick als Element des Lebens, ausgestattet mit der Macht der Vernunft und der Weisheit des moralischen Gesetzes in sich selbst.

David Faku, LaRouche-Jugendbewegung

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