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Lyndon LaRouche forderte am 28. April in seinem Internetforum nachdrücklich eine völlige Abkehr der Regierung Obama von ihrer jetzigen Politik. Sonst werde es zu einer Hyperinflation und einem völligen Zusammenbruch der Weltwirtschaft kommen, der ein weltweites Massensterben durch Hunger und Seuchen auslösen werde.
Im Mittelpunkt des jüngsten Internetforums von Lyndon LaRouche, das am 28. April in Washington stattfand und dem neben dem Publikum in Washington eine zweite Versammlung in New York zugeschaltet war, stand der bevorstehende Übergang der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise aus der derzeitigen deflationären Phase in eine Phase der Hyperinflation. Angesichts dieser Lage eröffnete LaRouche seinen Vortrag mit der Bemerkung: „Wir haben gerade einen weiteren Bericht über die Gespräche zwischen verschiedenen politischen Zirkeln über die weltweite Wirtschaftslage erhalten, und sie sind immer noch völlig verrückt. Sie debattieren darüber, welches von zwei Szenarien die Weltwirtschaft retten oder wenigstens wieder etwas Ordnung schaffen könnte, aber es ist alles Unsinn. Es wird niemals funktionieren, es ist ein völliger Fehlschlag.“
Dann beschrieb LaRouche, womit wir es zu tun haben: „Wir sind jetzt in einem Prozeß, in dem wir uns einer Lage wie in Deutschland 1923 nähern, in der Zeit unmittelbar nach dem Versailler Vertrag. Deutschland stürzte damals in eine Depression. Und damit Deutschland seine Versailler Schulden bezahlen konnte, wie man es verlangte, ging es im Frühjahr 1923 in eine hyperinflationäre Phase. Und bis November 1923 hatte die Hyperinflation die deutsche Wirtschaft beseitigt.
Wir sind heute in den Vereinigten Staaten und der Welt insgesamt in einer in etwa vergleichbaren Lage. Scheinbar befinden wir uns in einem deflationären Prozeß, in dem die Arbeitsplätze verschwinden - so etwa 700.000 pro Monat in den Vereinigten Staaten. Und die Rate der Arbeitsplatzverluste wird sich steigern, so wie es jetzt läuft. Wir steuern auf einen generellen physischen Kollaps der US-Wirtschaft zu.
Wir treten jetzt in eine andere Phase dieses Bankrettungs-Prozesses ein, den Versuch, einen inflationären Prozeß zu kontrollieren, um den Wert des Besitzes der Banken usw. aufrecht zu erhalten. Und das wird das gleiche bewirken wie das, was in Deutschland im späten Frühjahr, im Sommer und im Herbst 1923 geschah. Das ganze Weltsystem - nicht nur das US-System, sondern das gesamte Weltsystem! - wird in einer finanziellen Zusammenbruchskrise hyperinflationärer Art auseinanderbrechen, wie sie Deutschland im Herbst, im November 1923 traf. Das steht uns bevor.“
Das, was von offizieller Seite zu dieser Realität zu hören sei, sei völlig inkompetent und verrückt, wenn man die Folgen betrachte: „Wenn die gegenwärtige Politik insbesondere der Vereinigten Staaten nicht weggebracht wird von dem, was sie seit dem Besuch des Präsidenten in London ist, dann haben die Vereinigten Staaten keine Chance; und wenn die Vereinigten Staaten untergehen, dann wird die gesamte Weltwirtschaft untergehen.“
Ein besonderes Problem in diesem Zusammenhang sei die Politik des sog. Umweltschutzes: „Womit wir konfrontiert sind, ist die Möglichkeit, daß innerhalb sehr kurzer Zeit ein Prozeß in Gang kommen wird - vor allem, wenn das sogenannte Umweltschutzprogramm angenommen wird! Wenn in der gegenwärtigen Lage auf ein Umweltprogramm gesetzt wird, das sogenannte „cap and trade“ [„deckeln und handeln“, d.h. Emissionsrechtehandel]... Emissionsrechtehandel ist Massenmord! Würde unter diesen Bedingungen diese Politik angenommen, dann würde die Bevölkerung dieses Planeten sehr schnell von 6,7 Milliarden Menschen auf weniger als zwei Milliarden fallen. Und weniger als zwei Milliarden, das ist die Politik der britischen Monarchie, wie es Prinz Philip wiederholt erklärt hat. Diese Politik ist die Reduzierung der Weltbevölkerung auf weniger als zwei Milliarden Menschen durch die Methode des Emissionsrechtehandels.
Solange die US-Regierung den Emissionsrechtehandel unterstützt, solange die Regierung Obama den Emissionsrechtehandel unterstützt, steht der Welt und den Vereinigten Staaten ein unglaublicher Völkermord bevor.“
Hinzu komme ein Phänomen, das derzeit debattiert wird: die Schweinegrippe. „Der Zusammenbruch der physischen Wirtschaft, insbesondere der globalen physischen Wirtschaft, wie er in jüngster Zeit eingetreten ist, führt immer zu Bedingungen des Ausbruchs von Massen-Pandemien. Und derzeit explodiert praktisch eine solche Lage globaler Massen-Pandemien in unseren Händen. Solange die gegenwärtige Politik, die gegenwärtige Wirtschaftspolitik der gegenwärtigen Regierung, der Regierung Obama, fortgesetzt wird, gibt es nichts, was man dagegen tun kann. Man kann das Problem hemmen, aber nicht aufhalten. Wir befinden uns jetzt in einer Zusammenbruchskrise. Die Bedingungen für ein Massensterben auf dem gesamten Planeten sind bereits vorhanden.
Und wenn die Regierung Obama nicht dazu veranlaßt wird, ihre Politik radikal zu ändern, weg von allem, was sie seit der Reise Präsident Obamas nach London getan hat - wenn das nicht getan wird, dann steht uns eine unglaubliche, globale Katastrophe bevor. Und kein Teil der Welt würde dieser Katastrophe entgehen. Das ist weltweit.“
Ein Problem sei, daß man nicht das globale System betrachtet. So habe man die Produktion in Billiglohnländer wie China verlegt. Jetzt stehe China vor einem allgemeinen Zusammenbruch. Unter dem jetzigen System könne sich China von diesem Kollaps nicht mehr erholen, „es wird nur immer schlimmer werden“. Rußland habe geglaubt, der Krach in den Vereinigten Staaten werde Rußland nicht treffen. „Sie haben sehr schnell gemerkt, daß sie keine Ausnahme sind. Und die russische Wirtschaft befindet sich jetzt in einer sehr tiefen Krise.“ Auch die Volkswirtschaften in West- und Mitteleuropa kollabieren. „West- und Mitteleuropa sind derzeit unregierbar, weil sie keine Souveränität mehr haben. Die Globalisierung hat den Faktor der Souveränität unter den Staaten West- und Mitteleuropas beseitigt. Auch die Briten sind Teil davon: Sie haben zwar, politisch, die relativ dominierende Position, aber die britische Wirtschaft ist ein hoffnungsloser Fall. Sie hat keine oder nur sehr geringe Fähigkeiten, sich aus eigener Kraft wieder zu erholen, selbst unter der besten Politik.“
Im Mittelpunkt all dessen stehe die Tatsache, daß die weltweiten Finanzmärkte vor allem auf dem Dollar beruhen. „Das bedeutet: Wenn man die Vereinigten Staaten nicht in Ordnung bringt, die US-Politik, dann geht die ganze Welt in einen kettenreaktionsartigen Kollaps, der innerhalb von ein bis zwei Generationen die Sterberaten herbeiführen wird - durch Hunger, Seuchen usw. -, die die Weltbevölkerung auf das Ziel von Prinz Philip und des World Wildlife Funds reduzieren wird, also auf weniger als zwei Milliarden Menschen, von gegenwärtig 6,7 Milliarden Menschen.
Ich weise hier gleich zu Beginn auf diese Tatsache hin, um den absoluten Wahnsinn zu zeigen, zu glauben, es könnte unter diesem gegenwärtigen Weltsystem jemals eine Erholung oder ein Überleben der Vereinigten Staaten geben, unter der gegenwärtigen Politik des gegenwärtigen Präsidenten. Und weil das Dollar-System erhalten bleiben muß, damit der Weltmarkt für Länder wie China, Rußland usw. erhalten bleibt, muß deshalb die US-Wirtschaft in Ordnung gebracht werden - oder die ganze Welt geht zur Hölle! Das ist die Lage. Das ist die Realität.
Und jeder, der dagegen etwas einwendet, trägt zu diesem Wahnsinn bei. Der trägt bei zur Zerstörung der Zivilisation. Die Regierung Obama muß jetzt ihre Politik ändern, und zwar verdammt bald! Sonst geht der ganze Planet zur Hölle!“
„In der Mitte des 14. Jahrhunderts gab es eine ähnliche Lage. Deutschlands Lage ist ein Beispiel dessen, was geschehen kann. Aber Deutschland 1923, Weimar-Deutschland war ein Sonderfall. Es operierte unter den Restriktionen, die ihm durch die Versailler Konditionalitäten auferlegt waren... Solange es diese Konditionalitäten bezahlte, die durch Versailles bestimmt waren, mußte es in eine Hyperinflation und einen Kollaps stürzen. Es gab keine andere Alternative.“ Verantwortlich dafür waren die Briten, mit Unterstützung Woodrow Wilsons, und die damalige französische Regierung.
LaRouche beschrieb dann die Entwicklung der imperialen Finanzmacht seit dem Peloponnesischen Krieg, vom Apollo-Kult über das Römische Reich bis hin zu Venedig und seinen Nachfolgern in Holland und England. „Alle Imperien waren im wesentlichen Finanzempires. Sie sind keine Empire von Nationen, kein System souveräner Nationen. Die Nationen, Gruppen von Nationen werden beherrscht von einer finanziellen Macht, einer monetären und finanziellen Macht. Das ist das Empire. Und unter diesem Empire mögen Nationen existieren, aber sie haben keine oberste Autorität. Das Völkerrecht wird von Finanzinteressen gemacht, nicht von nationalen politischen Interessen. Die Nationen machen sich einfach zu Gefangenen eines internationalen Interesses, wie des Britischen Empires heute...
Europa wird bis heute von einem venezianischen monetären System beherrscht, das im Laufe der Zeit verschiedene technische Modifikationen erlebt hat, aber immer noch existiert. Der Kollaps im 14. Jahrhundert in ein Finsteres Zeitalter war ein zeitweiliger Kollaps des Venezianischen Systems. Auch der Kollaps, den wir heute durchleben, ist der Kollaps des Venezianischen Systems. Das Britische Empire, das von Paolo Sarpi gegründet wurde, ist eine besondere Form dieses Prozesses. Es ist das Venezianische System. Und das Venezianische System operiert durch ein monetäres System, in dem die monetäre Autorität dieses internationalen Konsortiums monetärer Interessen an erster Stelle steht, und erst auf einer ihm untergeordneten Ebene stehen die sogenannten Bankeninteressen. Nicht die Banken als solche schaffen das monetäre System, es ist das monetäre System, das die Banken zu einem System konsolidiert, das seinerseits wiederum die Nationen beherrscht.
Das ist die Idee der sogenannten ,freien Wirtschaft’, des ,Freihandels’. Freihandel bedeutet, daß die Regierung keine Kontrolle über ihre Wirtschaft ausübt. Denn sie stimmen einem freien Handel zu, was bedeutet, daß die internationalen Finanzinteressen alle Volkswirtschaften kontrollieren, die sich dem Freihandel unterwerfen...
In einer gesunden Volkswirtschaft braucht man ein protektionistisches System, das die Nation gegen die inhärent räuberische Rolle der internationalen monetaristischen Macht schützt! Und das kann man nur, wie Roosevelt gezeigt hat, durch ein internationales System fester Wechselkurse. Man bringt die monetären Systeme unter die Kontrolle der jeweiligen souveränen Regierungen, und nutzt dazu das Modell der amerikanischen Verfassung, daß keine Zahlungsmittel oder entsprechenden Kredite ausgegeben werden dürfen, außer aufgrund der Autorität der Regierung. Das ist ein reguliertes System. Und die Beziehungen zwischen den Staaten in diesem System - den Mitgliedstaaten, die souveräne Staaten sind - sind souveräne Vereinbarungen, Verträge, zwischen Nationalstaaten.“
LaRouche kam dann erneut auf das Beispiel China zurück. „Was China braucht, ist nicht die Billiglohn-Produktion. China braucht die Entwicklung seiner Bevölkerung und der Produktionsbedingungen in seinem eigenen Land. Das bedeutet eine sehr große Ausweitung der Entwicklung seiner Infrastruktur. Dazu sind Investitionen notwendig, die eine Lebensdauer von 25 bis 50 und bis zu 100 Jahren haben. Der Drei-Schluchten-Damm ist ein Beispiel dieses langfristigen Typs. Große Wasserprojekte sind generell Projekte für 100 Jahre oder länger. Und sie sind heute entscheidend für den Planeten.
Der Planet braucht Kernkraft. Eine Zivilisation auf diesem Planeten ist heute unmöglich ohne eine massive Vermehrung der Kernkraft. Keine andere Kraftquelle ist kompetent, alle anderen Kraftquellen, alle anderen Projekte sind völlig inkompetent! Nur die Kernkraft kann die Zivilisation retten, vorausgesetzt, wir tun auch die übrigen Dinge, die damit einhergehen...
Wir werden die Vereinigten Staaten und Europa neu ausrichten müssen: Schafft alles ab, was grün riecht! [Heiterkeit.] Schafft es einfach hinaus! ... Das ist die Richtung, in die wir gehen müssen. Wenn wir in diese Richtung gehen, bedeutet das, daß wir langfristige Verträge schaffen, in einer Weise, die mit der US-Verfassung vereinbar ist, um langfristige Kreditvereinbarungen zu treffen, die jene langfristigen Investitionen, die notwendig sind, um die Welt wieder aufzubauen, ermöglichen. Es ist unsere einzige Hoffnung, das zu tun.“
LaRouche sprach dann eine weitere wesentliche Frage an: die Frage der menschlichen Kreativität. Archäologen könnten fossile Überreste von Menschen und Affen eindeutig voneinander unterscheiden, wenn es Hinweise auf Lagerfeuer gebe. „Charakteristisch für die Menschheit, für ihre Geschichte und Entwicklung, ist die Nutzung des Feuers! ... Die menschliche Kultur beruht auf dem Feuer. Und damit die Kultur voranschreiten kann, muß das Feuer in einer Hinsicht vermehrt werden, nämlich in der, was wir heute als Energieflußdichte bezeichnen, und dafür ist die relative Temperatur charakteristisch, die relative physische Temperatur des Feuers, das man verwendet. Der Fortschritt der Menschheit hängt ab von der Fähigkeit, das Niveau, das Äquivalent der Temperatur, zu erhöhen. Eine globale Zivilisation mit der gegenwärtigen Bevölkerung kann nicht erhalten werden, wenn man nicht Kernkraft oder einen noch höheren Grad der Energieflußdichte des Feuers nutzt...
Wenn man eine Bevölkerung von mehr als zwei Milliarden Menschen erhalten will, dann muß man heute mit Sicherheit die Kernkraft nutzen. Jeder, der sagt, man dürfe die Kernkraft nicht nutzen, sagt, man müsse die Weltbevölkerung von jetzt 6,5 oder 6,7 Milliarden auf weniger als zwei Milliarden Menschen reduzieren... Jemandem das Recht auf die Nutzung von Kernkraft zu verweigern, auch dem eigenen Land, ist Massenmord! Denn es wird die Bevölkerung soweit reduzieren, bis sie dem Grad der Energieflußdichte entspricht, den man verwendet... Jeder Präsident, der eine grüne Politik vorschlägt, ist entweder ein Idiot oder ein Krimineller! Es ist unter diesen Bedingungen ein unglaublicher Massenmord. Wir haben heute eine Kultur auf diesem Planeten, die bestenfalls in der Lage ist, fünf Milliarden Menschen zu versorgen. Der Unterschied zwischen diesen Erfordernissen und dem Voranschreiten zu zehn Milliarden Menschen liegt in der Kernkraft!“
Als konkretes Beispiel hierfür führte LaRouche dann die Wasserversorgung an. Das Grundwasser werde verbraucht, der Grundwasserspiegel sinke vielerorts. „Aber wenn wir zur Entwicklung der Massennutzung von Kernkraft übergehen, und sowohl den Uran-Zyklus als auch den Thorium-Zyklus nutzen, dann können wir Meerwasser effizient entsalzen. Man kann Wasser nicht wirtschaftlich entsalzen, außer durch eine sehr hohe Energieflußdichte.“
LaRouche schloß: „Die souveränen Kulturen müssen zusammenarbeiten, für die gemeinsamen Ziele der Menschheit. Und das ist etwas, was der Präsident der Vereinigten Staaten noch lernen muß. Ich denke aber, wenn wir ihn von den Verhaltens-Ökonomen befreien, und von Larry Summers, dann wird das dazu führen, daß er in seinem Verhalten durch den Umgang mit seinen unmittelbaren Kollegen im Kabinett und anderen Institutionen der Bundesregierung und einigen Einflüssen aus den Parteien im Zaum gehalten werden wird. In diesem Fall wird er ein handhabbarer Präsident sein. Aber er braucht ein Management, denn er weiß nicht die Hälfte der Dinge, die er wissen muß, und er trifft wilde und arrogante Urteile auf der Grundlage von Projekten, bei denen er nicht weiß, wovon er redet... Er hat oft keine Vorstellung davon, was die Worte bedeuten, die aus seinem Mund kommen. Aber er bewundert diese Worte so sehr, um ihrer selbst willen, daß es ihm egal zu sein scheint, was sie vermutlich bedeuten.“
Alexander Hartmann