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Neue Solidarität
Nr. 19, 6. Mai 2009

Helga Zepp-LaRouche bringt LaRouches Ideen nach Dänemark

Helga Zepp-LaRouche war in der vergangenen Woche mehrere Tage in Kopenhagen, wo sie mit Bürgern, Politikern, Diplomaten und Journalisten über die weltweite Krise sprach.

Ein schönes Beispiel, wie eine Idee die Kontinente verbindet, zeigte der Besuch von Helga Zepp-LaRouche in Dänemark am 28. April: zur gleichen Zeit, als ihr Mann in seinem Internet-Forum Fragen von Teilnehmern aus der Regierung Obama beantwortete, sprach sie vor einem internationalen Publikum in Kopenhagen, zu dem ausländische Diplomaten und Pressevertreter zählten, über die größte welthistorische Krise, vor der die Menschheit jemals gestanden hat. In den Veranstaltungen - einem öffentlichen und einem diplomatischen Seminar, einer Pressekonferenz sowie einigen Privattreffen mit dänischen Politikern - führte sie aus, wie diese Krise in einer Hyperinflation explodieren wird, die die Menschheit in ein neues Finsteres Zeitalter stürzen kann, wenn sie nicht bald auf die Zentralidee ihres Ehemannes Lyndon LaRouche hören, dem einzigen Wirtschaftswissenschaftler, der diese globale systemische Krise vorhergesagt hat: daß wir sofort die Wirtschaftspolitik durch die Schaffung eines neuen Bretton-Wood-Kreditsystems ändern müssen.

Die öffentliche Veranstaltung des Schiller-Instituts war mit 50 Teilnehmern gut besucht, viele kamen zum ersten Mal, darunter mehrere Studenten, weil sie ein Plakat mit der Ankündigung der Veranstaltung an der Universität gesehen hatten. Da Frau Zepp-LaRouche seit 18 Jahren nicht mehr in Kopenhagen war, war es natürlich für alle eine wunderbare Erfahrung, sie persönlich zu erleben. Damals, vor 18 Jahren, war Lyndon LaRouche gerade im Gefängnis in den USA. Das diplomatische Seminar wurde von Vertretern aus sieben Nationen besucht, ein Journalist machte ad hoc ein Interview mit Frau LaRouche für eine große russische Zeitung.

Befreit Präsident Obama

Weil die Vereinigten Staaten von Amerika eine Schlüsselrolle beim Aufbau eines neuen Kreditsystems spielen müssen, stellte Frau Zepp-LaRouche die Dringlichkeit dar, Obama aus den Fesseln der Wall-Street-Kontrolle zu befreien, die vor allem durch Larry Summers und einer Gruppe von Verhaltensökonomen ausgeübt wird. Sie warnte, daß Obama nur kurze Zeit die Chance habe, das Gemeinwohl schützen zu können, bevor er so von der Bevölkerung gehaßt sein werde wie Präsident Bush. Dies werde zu Unruhen, Chaos und möglicherweise sogar zu Bürgerkriegen führen. Wenn diese kurze Zeitspanne nicht genutzt würde, gäbe es keine Hoffnung für die Menschheit. Doch Frau LaRouche vermittelte die Aussicht, daß die beiden internationalen Internetforen zusammen mit der Mobilisierung der LaRouche Aktivisten von LPAC für das HBPA-Gesetz und für die Einführung eines Untersuchungsausschusses nach Beispiel der Pecora-Kommission eine so drastische politische Veränderung bewirken könne, wie wir sie brauchen.

Sie ergriff hier in Dänemark auch die Gelegenheit, ihren Aufruf für eine Untersuchungskommission, wie sie unter F. D. Roosevelt bestanden hatte, zu erneuern. Damit müsse man die falschen Axiome, die den Finanz- und Wirtschaftskollaps herbeigeführt haben, ersetzen durch die soliden Grundsätze der Physischen Ökonomie von Lyndon LaRouche.

In den Privattreffen mit dänischen Politikern betonte sie immer wieder, wie bedeutend es sein werde, LaRouche persönlich einzuladen und mit ihm eine Anhörung zur Schaffung einer solchen Kommission in Dänemark durchzuführen, da ja in Dänemark bereits mehrere Banken kollabiert sind und sich andere schon in der „Gefahrenzone“ bewegten.

Die USA zusammen mit Rußland, China und Indien müßten ein Viermächteabkommen schließen, um ein Neues Bretton Woods zu initiieren und dann damit beginnen, die physische Wirtschaft in der Welt wieder aufzubauen. Sie müssen ihre moralische Verantwortung einsetzen, um die Armut in der Welt zu beenden.

Die schlimmste Krise der Menschheitsgeschichte

Während ihrer Veranstaltungen zeigte Frau LaRouche ein drastisches Bild der verheerenden Auswirkungen des Finanzkollapses auf die physische Wirtschaft und die Menschen - angefangen vom Zusammenbrechen des Handels, der Produktion, der Lebensbedingungen, die insgesamt zum Ausbruch von Pandemien führen können, wie man jetzt am Beispiel der Schweinegrippe in Mexiko sehe. Mexiko wird von der US-Militärführung bereits als „gescheiterter Staat“ eingestuft, es hat mehr als 50% Arbeitslosigkeit, einen kollabierenden Lebensstandard und es wird vom Narkoterrorismus dominiert. Dies sei keine Finanzkrise, sondern eine zivilisatorische Krise. Es drohe ein neues finsteres Zeitalter schlimmer als im 14. Jahrhundert, das die Weltbevölkerung von jetzt mehr als 6 auf 1-2 Millionen Menschen reduzieren würde. Schon jetzt leben zwei Drittel der Menschheit in Armut. Sie fragte ihre Hörer, ob sie bereit seien, das hinzunehmen?

Die gegenwärtige Strategie der G-20, um die Spekulanten zu retten, werde das Problem nicht lösen, sondern durch einen Mechanismus, der euphemistisch als „qualitative Erleichterung“ bezeichnet wird, zum Ausbrechen von Hyperinflation führen. Seit dem Londoner Gipfeltreffen habe Präsident Obama Gordon Browns Rettungsstrategie für die Banken übernommen, und seine Wirtschaftspolitik werde derzeit völlig von einer Gruppe von „Verhaltens-Ökonomen“ dominiert.

Diese Leute seien gar keine Ökonomen; sie versuchten vielmehr, ihr bestialisches Menschenbild, auf dem die psychologische Theorie des sog. Behaviorismus beruhe, in die Wirtschaft einfließen zu lassen. Sie behaupten, daß chemische Prozesse im Gehirn das Verhalten der Menschen stärker bestimmen als ihr eigener Wille, sodaß der Mensch quasi auf einen Roboter oder ein Tier reduziert wird. Sie seien überzeugt, daß der Mensch nicht rational sei und daß man sich nicht darauf verlassen könne, daß er seine eigennützigen Motive „rational“ verfolgt, worauf die traditionellen Ökonomen bauen. Statt dessen versuchten sie, andere psychologische Faktoren auszunutzen, die man manipulieren könne, um das Verhalten potentieller Käufer zu steuern. Nun wolle man die Bevölkerung darauf einstimmen, daß sie eine faschistische Sparpolitik hinnimmt. Diese Verhaltens-Ökonomen, von denen viele aus Chicago stammen, hätten seit langem Einfluß auf Obamas Politik, und seit dem Londoner G20-Gipfel dominierten sie sein wirtschaftspolitisches Denken.

Präsident Obama müsse daher sofort den Chef seines Wirtschaftsbeirates, Larry Summers, entlassen, stattdessen den Rat kompetenter Kabinettsmitglieder und anderer Ökonomen annehmen und zu einer Wirtschaftspolitik übergehen, die auf der Grundlage der Prinzipien von Franklin Roosevelt und LaRouche beruht.

In Europa stehe die Eurozone vor der Desintegration. Der deutsche Steuerzahler werde entweder nicht in der Lage oder nicht willens sein, die Schulden der Staaten Osteuropas, des Mittelmeerraumes und des Baltikums zu übernehmen, um die Banken in der Schweiz und in Österreich zu retten, die diesen Ländern Geld geliehen haben. Die deutschen Exporte kollabieren, die Exporte des deutschen Maschinenbaus seien gegenüber dem Vorjahr um 23,7% eingebrochen. Unterdessen behaupte Angela Merkel, die Hypo Real Estate zu retten sei eine systemische Frage, während die Rettung von Opel dies nicht sei.

LaRouches Plan für den Wiederaufbau

Dann beschrieb sie den Plan ihres Ehemannes für den Wiederaufbau der Wirtschaft: Erstens müsse man den finanziellen Giftmüll abschreiben, zweitens von einem monetären System zu einem Kreditsystem übergehen, drittens ein neues Bretton-Woods-Abkommen schließen und viertens den Bau der Eurasischen Landbrücke wiederaufnehmen. Zum Schluß rief sie ihre Hörer dazu auf, sich für das Neue Bretton Woods einzusetzen.

In der anschließenden Diskussion wurden verschiedene der angesprochenen Fragen vertieft. Sie schlug z.B. vor, Dänemark solle den für Dezember geplanten Klimagipfel absagen oder in eine Diskussion über die bevorstehende Abkühlung des Klimas umwandeln.

Schließlich kam die Frage auf, was der Dichter Schiller heute den von der Krise getroffenen Menschen raten würde. Sie verwies auf Schillers Idee der Schönen Seele, die mit aller Leidenschaft das tut, was notwendig ist, und sein Konzept des Erhabenen, wonach wir, auch wenn wir physisch schwach sind, moralisch stark und erhaben sein und unsere Identität in Werte legen können, die über unser sterbliches Dasein hinausreichen. Dies könne den Menschen dabei helfen, ihre Emotionen - also ihre Kreativität, Leidenschaft, Mitleid und Nächstenliebe - durch eine ästhetische Erziehung zu entwickeln.

Dänemark solle, da es eine enge Beziehung zu Schiller habe, auch seinen 250. Geburtstag angemessen feiern. Ein Leiter einer Einrichtung für Erwachsenenbildung, der bereits mit dem Gedanken gespielt hatte, jenes Schillerfest wiederaufleben zu lassen, das der dänische Dichter Jens Baggesen 1791 veranstaltete, nachdem fälschlicherweise Schillers Tod gemeldet worden war, erklärte daraufhin, er werde dieses Projekt nun mit aller Kraft vorantreiben.

Michelle Rasmussen

Lesen Sie hierzu bitte auch:
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