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Neue Solidarität
Nr. 17, 22. April 2009

Das Schlangennest der „Verhaltens-Ökonomen“

US-Präsident Barack Obama ist umgeben von einer Clique von „Wirtschaftsberatern“, die behaviouristische Manipulation der Bevölkerung als Mittel der Wirtschaftspolitik propagiert.

Die meisten Menschen wissen gar nicht, wo ihre Meinungen herkommen. So absurd es für manche Ohren klingen mag, es ist dennoch wahr: Vieles von dem, was man als „persönliche Meinung“ betrachtet, ist in Wirklichkeit ein Resultat jahrzehntelanger Gehirnwäsche - vermittelt durch das Erziehungssystem, die Unterhaltungs- und Nachrichtenmedien, die allgegenwärtige Werbung und dazu in jüngster Zeit das Internet.

Wir wollen in einem Dossier in dieser Ausgabe zeigen, wie eine kleine Gruppe von „Verhaltensökonomen“ die Politik der Regierung Obama wesentlich prägt, und daß diese Gruppe von Behavioristen die neueste Verkörperung der langen Kampagne des Britischen Empire ist, die USA zu ruinieren und die Amerikanische Revolution ungeschehen zu machen. Wir verfolgen die Wurzeln der Aktivitäten dieser Gruppe zurück bis zum Tavistock-Institut und zur London School of Economics und noch weiter bis hin zu Jeremy Bentham und dem Venezianer Paolo Sarpi.

Obwohl in pseudowissenschaftlichen Begriffen abgefaßt und in New-Age-Manier als „Selbsthilfe“ und „Selbstbestimmung“ präsentiert, zielen die Pläne dieser Behavioristen in Wirklichkeit darauf ab, die Bevölkerung zu entmenschlichen und noch mehr als schon jetzt in eine Herde ängstlicher Schafe zu verwandeln. Sie behaupten, nach dem Platzen der Finanzblase sei es nun Zeit für neue Werte - ein Paradigma, das uns auf den kommenden Zusammenbruch von Lebensstandard und Bevölkerungszahl vorbereitet. Diese Politik soll als etwas „Positives“ präsentiert werden: der Kampf gegen die globale Erwärmung, ein einfacheres und natürlicheres Leben, mit weniger auskommen, um die Erde zu retten. Aber unter der Oberfläche dieser populären Wohlfühl-Psychologie wartet der reine Faschismus.

Obamas De-Generation

Die Politik soll insbesondere die Kinder und Enkel der 68er-Generation ansprechen, weil sie die „Wirklichkeit“ der Nachkriegsgeneration zurückweisen und sich eine eigene Wirklichkeit zurechtbasteln. Diese jüngeren Menschen sehen, was für ein Chaos ihre Eltern und Großeltern auf der Welt angerichtet haben, und wollen nichts damit zu tun haben. Doch es mangelt ihnen an einer klaren Identität, auf deren Grundlage sie dieses ererbte Desaster verstehen und überwinden könnten. Also geben sie oft auf, verhalten sich gegenüber der Welt, in der sie leben, indifferent und suchen sich ihre Nische in Unterhaltung, Vergnügen und Narzißmus.

Präsident Obama teilt diese Gleichgültigkeit - das wird im Gefolge seines verheerenden Europabesuchs immer deutlicher. LaRouche identifizierte Obamas Problem als „Nero-Komplex“ (s. S. 1-3), bei dem die narzißtische Fixierung auf das eigene Ego die Persönlichkeit völlig beherrscht. Es geht ihm zu sehr um seinen eigenen Ruhm, um sich um andere oder das Schicksal der Nation Sorgen zu machen.

Diese Gleichgültigkeit gegenüber der Wirklichkeit und sein Wunsch, sich selbst als „Messias des Wandels“ zu sehen, liefern ihn direkt den Behavioristen aus, die der Notlage der Menschheit gegenüber ebenso gleichgültig sind. Gleichzeitig sind sie entschlossen, die Vereinigten Staaten zu zerstören, indem sie ihre Bewohner in feige Lämmer verwandeln, die gegen die geplante weltweite Diktatur keinen Widerstand leisten. Für sie ist Obama ein leeres Gefäß, in das sie ihre Theorien eintrichtern können, während sie wiederum für Obama eine Art Schalter sind, den er betätigen kann, um das Land nach seinem Bilde zu gestalten.

Nach der verheerenden Regierung Bush-Cheney hatten die Menschen die Hoffnung, daß Obama anders wäre und Amerika wieder auf den rechten Kurs zurückbringen würde. Doch die Hoffnung trog. Die Regierung Obama führt die Kriegspolitik von Bush und Cheney fort, nur daß jetzt Afghanistan mehr im Mittelpunkt steht als der Irak; die Umformung der USA in einen Überwachungsstaat wie Großbritannien wird fortgeführt; dasselbe gilt für den riesigen Betrug mit den öffentlichen Rettungsgeldern für die Banken. Auch die Konfrontationspolitik mit Rußland wird weiterverfolgt, wobei Obama zunächst die provokative Stationierung von Abfangraketen an Rußlands Peripherie aufzugeben versprach, bei seinem Europaaufenthalt aber seine Meinung dazu änderte.

Beim Londoner G20-Treffen hat Obama die Gründungsprinzipien der USA verraten, indem er einem britischen Plan zustimmte, den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu einer globalen Finanzdiktatur zu machen, die eigene Währung ausgeben und allen Ländern einschließlich der USA Befehle erteilen kann. Erst ließ Obama sich als Held feiern, der „nicht Bush“ ist, dann gibt er leichtfertig die eigene Nation preis.

Ein Hauptverantwortlicher dafür ist Larry Summers, der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats und Obamas wichtigster Wirtschaftsberater. Summers stellt sicher, daß weiter Billionen an Steuergeldern an die Banken fließen, um sie über Wasser zu halten, während das Land mit seinem eigenen Ruin die Zeche zahlt. In den Worten der Bentham-Anhänger in der Psychologie: Summers bereitet den Parasiten Lust und den Bürgern Schmerz.

Die Bürger auf diesen Schmerz vorzubereiten, das ist die Aufgabe der „Verhaltensökonomen“.

Die Spinner

Wir setzen die Bezeichnung „Verhaltensökonomen“ in Anführungsstriche, weil sie eigentlich gar keine Ökonomen sind, obwohl sie dieses Wort benutzen. Es sind Spezialisten für psychologische Kriegsführung, die ihre Maßnahmen als Wirtschaftspolitik tarnen. Sie gehören alle zum harten Anhängerkern des britischen philosophischen Radikalismus von John Locke, Bernard de Mandeville, Adam Smith und Jeremy Bentham - jene seltsamen Typen aus dem 18. Jahrhundert, die behaupteten, der Mensch sei bloß ein Tier und werde irrational von Lust und Schmerz bestimmt.

Das Mandevillesche Grundprinzip „private Laster fördern das öffentliche Wohl“ - ähnlich dem neueren Spruch „Gier ist gut“ des Börsenschwindlers Ivan Boesky - war schon das Glaubensbekenntnis der Finanzblase und bleibt das Glaubensbekenntnis der Behavioristen. Der Unterschied besteht darin, daß die Finanzblase inzwischen geplatzt ist und dies eine Abänderung des Gehirnwäscheprogramms erforderlich macht. Die alte „neoklassische“ Wirtschaftslehre mit ihrer Versicherung, der Mensch agiere in seinem „rationalen Eigeninteresse“, war zweckdienlich, weil man damit die Bürger davon überzeugen konnte, die „Märkte“ wüßten schon, was sie tun, und die Finanzblase sei gut für die Wirtschaft und die Menschen - doch diese Ära ist mittlerweile vorbei. Jetzt muß man den Leuten etwas anderes erzählen: Die Finanzblase war schlecht, wir sind zu weit gegangen, wir waren dabei, den Planeten umzubringen, nun muß es anders werden und wir müssen Opfer bringen. Wir müssen „umweltbewußt“ sein, wir müssen einen niedrigeren Lebensstandard hinnehmen, ja sogar fordern. So werden wir darauf vorbereitet, die Rechnung für die finanzielle Unterstützung der Banken und die daraus resultierende Zerstörung zu bezahlen.

Den harten Kern dieser Gruppe behavioristischer Kultisten bildet der Behavioral Economics Roundtable, der seinen Sitz bei der Russell Sage Foundation in Washington hat und von der Sage Foundation und der Alfred P. Sloan Foundation gemeinsam unterhalten wird. Diese Stiftungen sind Abkömmlinge der verräterischen probritischen Netzwerke, die früher Hitler und Mussolini unterstützt, die faschistische American Liberty League aufgebaut und Präsident Franklin Roosevelt mit allen Mitteln bekämpft haben. Sie waren damals Faschisten und sind heute nicht besser.

Am 13. April enthüllte die Zeitschrift Time in einem hochbrisanten Artikel, daß Präsident Obama völlig von einem Sammelsurium dieser Behavioristen umgeben ist. Sie haben sich durch hirnrissige, pseudo-ökonomische Traktate - Titel wie Freakonomics, Nudge, Predictably Irrational, The Wisdom of Crowds und Animal Spirits - eine sektenartige Anhängerschaft herangezogen. Diese Ökonomen, darunter die langjährigen Obama-Berater Cass Sunstein, Richard Thaler, Dan Ariely und Daniel Kahneman, haben ein engmaschiges Netz um den Präsidenten geknüpft. Einige bekannte neoklassische Ökonomen, die ursprünglich als Präsidentenberater vorgesehen waren, wurden von der neuen Richtung verdrängt.

Ein weiterer Anhänger dieser sektenartigen neuen Richtung ist der Direktor des Verwaltungs- und Haushaltsamtes des Weißen Hauses (OMB), Peter Orszag. „Sein Stellvertreter, Jeff Liebmann von der Harvard-Universität, ist ein renommierter Verhaltensökonom, wie auch die Wirtschaftsberater des Weißen Hauses Austan Goolsbee von der Universität von Chicago und Alan Krueger von der Princeton-Universität, Kandidat für den Posten des stellvertretenden Finanzministers, sowie mehrere weitere Berater. Sunstein wurde von Obama für den Posten des Chefs der Finanzaufsicht nominiert. Selbst Larry Summers, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, hat Arbeiten zu Verhaltens-Finanzwirtschaft (behavioral finance) verfaßt. Und der Harvard-Ökonom Sendhil Mullathainan organisiert ein Netz von Verhaltensexperten außerhalb der Administration, um die Regierung mit Ideen zu versorgen“, berichtete Time.

Gründer der Bewegung der „Verhaltensökonomik“ ist Daniel Kahneman, ein französischer Jude, der in der israelischen Armee landete, wo er sich mit Amos Tversky zusammentat, der seit 1969 ein Papier nach dem anderen über das Thema schrieb. Angeblich wollten sie beweisen, wie irrational die Menschen seien, tatsächlich ließen sie unter diesem Vorwand die Menschen in Fragebögen zwischen mehreren moralisch unannehmbaren Optionen wählen. Hier ein Beispiel:

„Sie müssen eine Epidemie bekämpfen, die 600 Menschen bedroht.

Erste Frage: Die eine Vorgehensweise würde 200 Menschen retten. Bei der anderen ist die Wahrscheinlichkeit 1/3, 600 Menschen zu retten, aber 2/3, niemanden zu retten. Für welche würden Sie sich entscheiden?

Zweite Frage: Bei der einen Vorgehensweise wären 400 Tote das Resultat; bei der anderen gibt es eine 2/3-Wahrscheinlichkeit, daß 600 umkämen, und eine Wahrscheinlichkeit von 1/3, daß es zu keinen Toten käme. Wie würden Sie sich entscheiden?“

Entscheidend ist hier nicht, die ausgewählten Antworten zu analysieren, sondern die menschenfeindliche Wirkung, sich solchen Fragen überhaupt auszusetzen. Es ist eine klassische „Rees'sche Wahl“ - so benannt nach John Rawlings Rees, dem Gehirnwäschespezialisten des Londoner Tavistock-Instituts. Die Teilnehmer werden nicht benotet, sondern ihre Menschlichkeit wird angegriffen.

Obamas langjähriger Freund Cass Sunstein, Mitautor von Nudge und vorgesehen als „Finanzaufsichtszar“ der Regierung, ist auch ein kultischer Anhänger der Tierrechte und befürwortet Menschenrechte für Tiere. Das ist nichts anderes als die andere Seite der Medaille, wenn man behauptet, Menschen seien im Grunde nur Tiere - Tiere, die unterjocht werden müssen, weil sie irrational sind und man sie deshalb unter Kontrolle halten muß. Das ist die Bestialität und Degeneriertheit des Britischen Empire, die in Obamas Regierung offen sichtbar wird.

In den folgenden Berichten lüften wir den Vorhang: Wer sind diese Leute, und wer steht hinter ihnen? Wir wollen damit nicht nur informieren, sondern auch zeigen, woher uns gegenwärtig große Gefahr droht. Dieses britisch inspirierte Schlangennest muß gesäubert werden, wenn Amerika wieder auf den richtigen Weg gelangen soll.

John Hoefle

Lesen Sie hierzu bitte auch:
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