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Aus der Neuen Solidarität Nr. 19/2007 |
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Von Lyndon LaRouche
Für die Moskauer Konferenz „Eine transkontinentale eurasisch-amerikanische Transportverbindung über die Beringstraße“ am 24. April verfaßte L. LaRouche den folgenden Beitrag.
Die Absicht, ein transsibirisches Eisenbahnnetz zu schaffen - eine Erweiterung nach Nordamerika über die Beringstraße implizit eingeschlossen -, geht zurück auf Dimitrij Iwanowitsch Mendelejews Besuch der Weltausstellung in Philadelphia 1876 anläßlich der Hundertjahrfeier der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Nachdem Lord Palmerstons Plan, die Vereinigten Staaten zu zerschlagen, dank Präsident Abraham Lincolns Führung zunichte gemacht wurde, gab es einen Siegeszug des „Amerikanischen Systems der politischen Ökonomie“ in Rußland, ähnlich wie mit Bismarcks Reformen in Deutschland, mit der Industrialisierung in Japan und anderswo. Diese weltweiten „geopolitischen“ Entwicklungen der Periode von 1865 bis 1876 waren in der Folge entscheidend für alle großen Kriege der Welt, vom britisch manipulierten ersten Chinesisch-Japanischen Krieg 1894-95 bis zum Tode von US-Präsident Franklin Roosevelt 1945.
Die Verwirklichung von Mendelejews Vorstellungen zur Entwicklung Rußlands ist durch alle Höhen und Tiefen der wirtschaftlichen und geopolitischen Weltgeschichte ein entscheidender „roter Faden“ in dem fortlaufenden historischen Prozeß von 1865-76 bis zum heutigen Tag geblieben. Wenn seine Absichten heute wieder aufgegriffen werden, ist das ein wesentliches Charakteristikum der aktuellen weltweiten Entwicklung von weitreichender Bedeutung.
Der alte Impuls zu immer neuen Kriegen existiert heute in neuem Gewand wieder. Gegenwärtig droht der Welt etwas, was sich als der größte Finanzkrach der Neuzeit erweisen könnte. Wenn jetzt von Südwestasien aus Kriege und andere Konflikte geschürt werden, ist das nur ein Ausdruck desselben fortdauernden „geopolitischen“ Impulses hinter allen großen Kriegen seit dem Pariser Vertrag von 1763 und ganz besonders seit dem Aufstieg der Vereinigten Staaten zu einer Herausforderung der Macht des anglo-holländischen Finanzsystems seit 1865-76.
Der drohende Zusammenbruch des zerfallenden hyperinflationierten Weltfinanzsystems erfordert rechtzeitig koordinierte Sofortmaßnahmen verantwortlicher maßgeblicher Nationen. Ein umgehende Veränderung der politischen Trends in Amerika, zurück zu den Traditionen Franklin Roosevelts, ist dafür dringend notwendig. Eine solche Änderung der amerikanischen Politik muß durch eine Notstands-Zusammenarbeit zustande kommen, angeführt von maßgeblichen Mächten der Welt. Zu diesen Mächten müssen die Vereinigten Staaten, Rußland, China und Indien gehören, die als Bezugspunkt für eine neue, sich erweiternde Partnerschaft zwischen völlig souveränen nationalen Volkswirtschaften dienen.
Im Rahmen einer solchen Zusammenarbeit muß ein großes Netz moderner Nachfolger der alten Eisenbahntechnik über ganz Eurasien über die Beringstraße bis nach Nordamerika entwickelt werden. Die wirtschaftlich effiziente Entwicklung jetzt brachliegender und lebensfeindlicher Regionen wird in die dringend benötigte Entwicklung des ganzen Planeten münden.
Ein solcher Plan entstand schon 1990-92 auf Initiative meiner Frau Helga Zepp-LaRouche, die in politischer und kultureller Hinsicht die wichtigste Führungspersönlichkeit unter meinen Mitarbeitern in Europa und darüber hinaus bleibt. Diese Perspektive muß jetzt wiederbelebt und zur globalen Realität gemacht werden.
Die der technischen Entwicklung zugrundeliegende wissenschaftliche Ausrichtung liegt im Werk so außergewöhnlicher Persönlichkeiten wie Mendelejew, Akademiemitglied W.I. Wernadskij und des zu wenig beachteten amerikanischen Pioniers auf gleichem Gebiet, William Draper Harkins.
Dies erfordert langfristig angelegte diplomatische Verträge zwischen Nationen zur Errichtung eines neuen Finanzsystems mit relativ festen Wechselkursen, niedrigen Zinssätzen und einer auf die Zukunft ausgerichteten Kreditpolitik über Zeiträume von 25 bis 50 Jahren. Diese Zeiträume entsprechen der wirtschaftlich-finanziellen Halbwertszeit grundlegender langfristiger Investitionen in die Entwicklung der wichtigen Infrastruktur, die den Erfordernissen der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen dieser Nationen gerecht werden.
Wir sind somit in ein Zeitalter eingetreten - dessen Zeitmaß die Entwicklung der Kernspaltungs- und Kernfusionsenergie ist -, in dem es nicht mehr hingenommen werden kann, daß direkt oder indirekt imperiale Seemächte die Landmassen beherrschen. Vielmehr wird die erfolgreiche Entwicklung zivilisierter Beziehungen unter Nationen des Planeten von einer wissenschaftsorientierten, kapitalintensiven Entwicklung der grundlegenden Infrastruktur und des Lebensstandards der Bevölkerung bestimmt sein. Dazu müssen die Kräfte der Wissenschaft und des Fortschritts der produktiven Arbeitskraft die Tundras und Wüsten der Welt erobern. Die Entwicklung muß sich jetzt von der arktischen Küste nach Süden in Richtung Antarktis fortpflanzen.
Auf diese Weise wird die Überbrückung der Beringstraße zum Nabel einer neugeborenen Weltwirtschaft.
Lesen Sie hierzu bitte auch:
Die Welt braucht den Beringstraßen-Tunnel! - Neue Solidarität Nr. 19/2007 Megaprojekte sind Alternative zu Krieg - Neue Solidarität Nr. 19/2007 Helga Zepp-LaRouche führt Bewegung für die Neue Seidenstraße - Neue Solidarität Nr. 19/2007 Die Ursprünge des Beringstraßen-Projektes: eine Chronologie seit 1869 - Neue Solidarität Nr. 19/2007 Putin fordert Investitionen in Infrastruktur und Industrie - Neue Solidarität Nr. 19/2007 Wir brauchen ein „Neues Washington“! - Neue Solidarität Nr. 19/2007 Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006 - Internetseite des Schiller-Instituts Was Lyndon LaRouche wirklich sagt - Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) |
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