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Zeitschrift für Poesie, Wissenschaft und Staatskunst
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Aus dem Inhalt Nr. 78 (1/2002)

Aus dem Inhalt Nr. 78 (1/2002)


 


 

[Ibykus Cover 1/2002] EDITORIAL
Troia lüftet sein Geheimnis

Der folgende Ibykus will mit Beiträgen und Interviews (u.a. ein Interview mit dem Leiter der Ausgrabungsstätten in Troia, Professor Manfred Korfmann, und mit dem Homer-Forscher Professor Latacz) Licht werfen in das Dickicht der derzeit leidenschaftlich geführten Debatte. Wir stoßen dabei auf ein grundsätzliches Problem, das Friedrich Schiller in seinem Aufsatz Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? aufgeworfen hatte, indem er auf zwei diametral entgegengesetzte Traditionen in der Methode wissenschaftlichen Denkens hinwies.

Zum einen beschrieb er den Typ des "Brotgelehrten", der jede kühne Hypothese, jede neue Entdeckung in der Wissenschaft und Kunst als Bedrohung seiner Gelehrtenzunft empfindet, verbissen seine emotionelle Energie daransetzend, den Fortschritt der Wissenschaften zu hemmen. Dem gegenüber steht der "philosophische" Kopf, dem die Wahrheit stets mehr bedeutet hat als das starre Festhalten am System und an fixen Axiomen. Die von Schiller aufgeworfene Frage zeigt sich am direktesten im Bereich der Erziehungsmethode, - eine Frage - mit der sich Ibykus im zweiten Teil dieser Ausgabe beschäftigt. Ohne einen klassisch humanistischen Ansatz in der Erziehung, ohne die Ausrichtung des Denkens an der Fähigkeit, neue Hypothesen aufzustellen, wird es nicht möglich sein, alte Systeme zu sprengen und neue Horizonte des Wissens zu erobern.


ALTERTUMSFORSCHUNG

Der unsterbliche Homer

Europäisches Denken, europäische Kultur schlechthin beginnt bei Homer. Homers Erstlingswerk, die Ilias, ist das älteste Werk, das uns vollständig überliefert wurde. Es steht nicht nur chronologisch am Anfang von allem, was wir Literatur nennen, es läutete eine ganz neue Ethik, ein ganz neues Menschenbild ein.

Homers Troia - und der Zorn der Brotgelehrten
Von Andrea Andromidas

Wieder einmal gibt es einen Streit um Troia - den alten Streit um die Frage: Hat Homers Ilias einen historischen Hintergrund oder ist das Epos nur ein Produkt der Phantasie des Dichters? Anlaß zu diesem mit spitzen Waffen geführten Streit war die erste Etappe einer gelungenen Ausstellung zum Thema Troia - Traum und Wirklichkeit, in welcher der Öffentlichkeit die jüngsten Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Der Grund für den Streit liegt jedoch viel tiefer. Von einigen Kampfpausen abgesehen, wird diese Auseinandersetzung nun schon über zweihundert Jahre in Deutschland geführt, und immer geht es, bei aller Vielfalt der vorgebrachten Argumente, im Kern um den großen Dichter Homer.


INTERVIEW

"Das alte Troia mit neuen Methoden zum Sprechen gebracht"
Ein Gespräch mit Prof. Dr. Manfred Korfmann am 24. August 2001 in Troia

"Homer steht am Anfang"
Ein Gespräch mit Prof. Joachim Latacz


ERZIEHUNG

Die Krise des deutschen Bildungssystems
Von Dr. Helmut Böttiger

Ein Kommentar über die Pisa-Studie

Erziehen zum aktiven Hören
Rede von Anno Hellenbroich auf der Konferenz der Lohmann-Stiftung, Wiesbaden, am 23. Juni 2001.

Erinnerung an Paul Lohmann
Prof. Hildegund Lohmann-Becker zum 100. Geburtstag Paul Lohmanns
Wiesbaden im April 1994

Die Wiesbadener Lohmann-Stiftung für Liedgesang e.V. wurde 1988 ins Leben gerufen. Sie wurde zum Andenken an den großen Sänger und Gesangspädagogen Paul Lohmann von dessen Witwe Hildegund Lohmann-Becker gegründet, um das Wissen über die Persönlichkeit und das Lebenswerk des Künstlers lebendig zu erhalten.
      Der Verein wendet sich vornehmlich an Gesangspädagogen, die sich dreimal im Jahr zu einem Symposium in Wiesbaden versammeln, das der Weiterbildung gewidmet ist. Dabei werden regelmäßig neben gesangstechnischen Fragen auch verwandte Gebiete behandelt. Ausgewählte Vorträge erscheinen in einer kleinen Schriftenreihe der Lohmann-Stiftung.
      Im folgenden veröffentlichen wir einen Aufsatz über Paul Lohmann, sowie einen Vortrag von Hildegund Lohmann-Becker aus dem Jahr 1990, der einen Einblick in die Werkstatt der "Lohmann-Schule" gestattet.

Das sängerische Legato

Was es verhindert, was es fördert


IBYKUS AKTUELL

Bücher

Literaturstraße: Chinesisch-deutsches Jahrbuch für Sprache, Literatur und Kultur. Bd 2.
Herausgegeben von Zhang Yushu, Beijing. Winfried Woesler, Osnabrück. Horst Thome, Stuttgart. Beijing, Volksliteratur Verlag, 2001

Konrad Seitz: China - Eine Weltmacht kehrt zurück.
Berlin, Siedler Verlag, 445 Seiten.

Christine und Ulrich von Heinz: Wilhelm von Humboldt in Tegel. Ein Bildprogramm als Bildungsprogramm.
Deutscher Kunstverlag, München, Berlin, 2001, 87 S., 23 Abb., 20,50 Euro.

 

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