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Neue Solidarität
Nr. 13, 27. März 2025

Gespräch zwischen Trump und Putin ermöglicht
grundlegenden Wandel in der Weltpolitik

Von Dennis Small und Alexander Hartmann

Die Bedeutung des Telefonats zwischen Trump und Putin am 18. März und der laufenden Gespräche zwischen den beiden Seiten liegt nicht in den Einzelheiten dessen, was an dem Tag besprochen wurde oder nicht. Wichtiger ist, daß durch die politische Weltbühne ein frischer Wind weht, weg vom Kurs der letzten Monate, als die Welt unter der Biden-Regierung auf einen Atomkrieg zusteuerte. Diese Veränderung definiert einen völlig neuen Ansatz für die Beziehungen zwischen den USA und Rußland, und der Stimmungswandel wirkt sich auch auf andere Themenbereiche und andere Länder aus.

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, berichtete in der offiziellen Zusammenfassung des Telefonats zwischen Trump und Putin:

Ein führender russischer Strategieanalyst lieferte in einem Artikel am 18. März auf RT eine nüchterne Einschätzung des Potentials wie auch der Fallstricke der amerikanisch-russischen Beziehungen nach diesem zweiten Telefonat zwischen Trump und Putin. Fjodor Lukjanow, Chefredakteur von Russia in Global Affairs, Vorsitzender des Präsidiums des Rats für Außen- und Verteidigungspolitik und Forschungsdirektor des Internationalen Waldai-Diskussionsklubs, konzentriert sich darin auf das Gesamtbild statt auf die Details des Hin und Her. Unter der Überschrift „Putin und Trump läuten eine Ära der neuen Diplomatie ein“ schreibt er:

Lukjanow warnt aber auch: „Zwei Extreme müssen jedoch vermieden werden: Das eine ist die Illusion, alles könne schnell und schmerzlos gelöst werden, und das andere ist die zynische Überzeugung, eine Einigung sei grundsätzlich nicht erreichbar.“

Rußland habe seit Jahren einen direkten Dialog auf Augenhöhe mit den Vereinigten Staaten angestrebt. Mit Biden im Weißen Haus sei dies unmöglich gewesen, nun ändere sich das mit Donald Trump:

Lukjanow konzentriert sich auf das in seinen Augen zentrale Thema:

Zepp-LaRouche: „Zwei Universen“

Die Vorsitzende des Schiller-Instituts kommentierte am 19. März in ihrem wöchentlichen Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, diesmal mit dem bekannten amerikanischen Kommentator und früheren CIA-Analysten Larry Johnson1, die Ereignisse aus ihrer Sicht:

Zepp-LaRouche betonte: „Es scheint zwei Universen zu geben“, in denen die Menschen, die darin leben, jeweils ganz andere Axiome und Auffassungen darüber haben, wie die Welt funktioniert. „Dann gibt es diese erstaunliche Diskrepanz auf der Seite der Leute, die sich jetzt ,Koalition der Willigen‘ nennen.“ Diese Haltung werde aber nicht von allen in der EU geteilt. Die italienische Ministerpräsidentin Meloni „hat gerade gesagt, daß sie nicht dabei sein möchte. Natürlich sind Ungarn, die Slowakei, aber auch Länder wie die Balkanstaaten und sogar Spanien nicht begeistert, sodaß wir es tatsächlich nur mit einem sehr kleinen Teil der EU zu tun haben.“

Putin bezieht die BRICS mit ein

Besonders bedeutsam ist außerdem, daß Präsident Putin die BRICS weiterhin in den Mittelpunkt der Diskussion über die notwendige neue Sicherheitsordnung der Welt stellt. Als Putin am 13. März Trump in seiner ersten Reaktion auf den Waffenstillstandsvorschlag für dessen Engagement bei der Suche nach einem Verhandlungsfrieden in der Ukraine dankte, dankte er unmittelbar anschließend auch den Regierungschefs von China, Indien, Südafrika und Brasilien, also den Gründungsmitgliedern der BRICS neben Rußland. Am 18. März hatte Putin kurz vor seinem Gespräch mit Trump ein langes Treffen mit der Russischen Union der Industriellen und Unternehmer, bei dem er betonte, daß künftig nicht Europa, sondern die BRICS-Staaten das Zentrum des globalen Wirtschaftswachstums sein werden.

Putin hat also faktisch damit begonnen, den Globalen Süden als Gesprächspartner in seinen Dialog mit Trump einzubeziehen – was Trump vielleicht noch gar nicht bewußt ist. Diese neu entstehende politische Konstellation – USA, Rußland, China, Indien und andere Nationen des Globalen Südens – ist mächtig genug, um das bankrotte, aus London gesteuerte transatlantische Finanzsystem dauerhaft durch eine neue Ordnung zu ersetzen.

Die Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste (DNI) in der Trump-Administration, Tulsi Gabbard, setzte in einer Rede vor dem Raisina-Dialog in Indien einen besonderen Akzent, der die Hoffnung weckt, daß die Vereinigten Staaten in dieser internationalen Konstellation eine konstruktive Rolle spielen könnten. Gabbard sagte: „America First sollte nicht als ‚Amerika allein‘ mißverstanden werden. Die Beziehungen, die wir gemeinsam aufbauen, sind entscheidend, um unsere wechselseitigen Interessen zu fördern. Unsere gemeinsamen Werte werden auch in Zukunft unsere Beziehungen prägen.“

Dann zitierte Gabbard aus der historischen Rede von Präsident John F. Kennedy an der American University im Juni 1963:

Kennedys Worte von 1963 seien heute so relevant wie damals, sagte Gabbard. Um Frieden zu schaffen, müßten Regierungen den Mut haben, „sich direkt mit Freunden und Gegnern gleichermaßen auseinanderzusetzen, um das Verständnis zu fördern, Differenzen zu lösen und eine Eskalation des Konflikts zu verhindern. Man braucht Führungspersönlichkeiten, die sich nicht scheuen, eine unbequeme oder unpopuläre Wahrheit auszusprechen, die die schwierigen Fragen stellen und die etablierte Sichtweise oder die ,Art und Weise, wie die Dinge immer gemacht wurden‘, hinterfragen.“


Anmerkung

1. Siehe Live Podcast with Larry Johnson and Helga Zepp-LaRouche, Video, March 19, Schiller-Institut (englisch).

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