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Vom 19.- 30. Juli fand dank der Initiative von Maestro Silvano Frontalini zum zweiten Mal das Roncole-Festival in der Verdi-Stimmung statt. Wie schon im vergangenen Jahr wurde an verschiedenen Orten musiziert, die mit dem italienischen Komponisten Giuseppe Verdi verbunden sind: in seinem Geburtsort Roncole, in seiner Kirche und an seiner Orgel, wo ein Sonderkonzert mit Orgelmusik stattfand, und in Salsomaggiore Terme, wo er seinen Urlaub verbrachte. Aber in diesem Jahr kam noch ein weiterer wichtiger Aspekt zu dem Festival hinzu, der ganz auf der Linie der internationalen Kampagne des Schiller-Instituts für einen „Dialog der Kulturen“ liegt: Das Festival wurde in Kooperation mit dem Konservatorium der chinesischen Stadt Chengdu durchgeführt, das durch zwei Sopranistinnen, Liu Ling und Zhang Yi, vertreten ist. Im kommenden Jahr ist eine Konzertreise des Orchesters des Chengdu Conservatory of Music durch Italien geplant.
Am 21. Juli sangen die beiden chinesischen Sopranistinnen – mit perfekter italienischer Aussprache und erstmals in der „Verdi-Stimmung“ (a’=432 Hz) – zusammen mit dem Tenor Rino Matafù und dem Bassisten Ischtschenko Wsewolod sowie der moldawischen Sopranistin Natalia Margarit, die schon im vergangenen Jahr beim Roncole-Festival gesungen hatte.
In einem kurzen Interview mit Flavio Tabanelli von movisol.org sagten die chinesischen Solistinnen, ihre Liebe zur Oper habe schon „begonnen, als wir noch kleine Mädchen waren und viel klassische Musik hörten, darunter Puccinis Madame Butterfly – insbesondere die Arie O mio babbino caro – aber auch Verdi und Bizet.“ – „Ich hörte zum erstenmal Mozart, gesungen von Mirella Freni. Ich war damals ein kleines Mädchen. Wie wunderschön! Es war magisch, begeisternd. Es war, als hätte ich das schon gehört, bevor ich geboren wurde.“ - „Viele Menschen in China studieren die italienische Oper. Sie lieben Musik, so wie wir es tun. Es ist eine Begegnung. Musik ist ein Dialog.“
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