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Von Alexander Hartmann
Fast täglich kommen aus allen Teilen der Welt Meldungen über blutige Massaker. Hier allein die Meldungen weniger Tage:
Leider ist damit zu rechnen, daß diese Liste täglich länger werden wird.
Nur bei einigen dieser Mordtaten handelte es sich um Terroranschläge, auch andere Menschen werden durch den hoffnungslosen Zustand der Gesellschaft, durch die gewaltgeprägte Kultur oder durch Psychosen induzierende Gewaltvideospiele, die „Unterhaltungskultur“, Rauschgifte oder eine Kombination all dessen in den Wahnsinn getrieben.
In einer Diskussion mit Aktivisten am 24. Juli befaßte sich Helga Zepp-LaRouche mit dem Massaker in einem Münchener Einkaufszentrum zwei Tage zuvor. Der Täter von München, ein 18jähriger Deutsch-Iraner, der keine Verbindung zu extremistischen islamistischen Gruppen hatte, litt unter Depressionen und spielte häufig gewaltverherrlichende Videospiele. Er war besessen von früheren Amokläufen mit Schußwaffen, wie an der Schule von Winnenden und von Anders Breivik in Norwegen. Auch bei dem Attentäter von Nizza wurden offenbar Gewaltvideos dazu genutzt, geeignete Rekruten für die Terrorzelle von Nizza zu finden und für Anschläge zu konditionieren.
Die BüSo-Vorsitzende wies auf den verheerenden Einfluß von Gewaltvideos bei diesen Ereignissen hin und erklärte dazu, nach den zahlreichen blutigen Massakern der letzten Wochen müsse man nun sofort international ein Verbot von Killerspielen im Handel und im Internet durchsetzen.
In Bezug auf die alarmierend anwachsende Welle des internationalen Terrorismus betonte sie außerdem, man müsse dringend mit Rußland zusammenarbeiten, so wie Präsident Putin dies im September 2015 vor den Vereinten Nationen vorgeschlagen hatte. Putin hatte das Bündnis gegen Hitler als Präzedenzfall für ein weltweites Bündnis gegen den Terror bezeichnet.
Die Gefahr durch Gewaltvideospiele ist Helga Zepp-LaRouche und der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) schon lange ein dringendes Anliegen. Während eines Besuches in Brasilien im Juni 2002 sprach die BüSo-Vorsitzende im Staatlichen Berufungsgericht in Sao Paulo vor Juristen über das Thema „Neue Gewalt“ und wies dabei auch auf die entscheidende Rolle des US-Militärs bei der Entwicklung dieser „Killerspiele“ hin.
Im Mai 2007 veröffentlichte die Neue Solidarität ein Dossier über die Wirkung und Gefahren von Gewaltvideospielen (Neue Solidarität 18/2007), u.a. mit einem ausführlichen Interview mit dem bekannten Experten für Mordsimulatoren, David Grossman, sowie eine Übersicht über weitere einschlägige Aufsätze und Berichte, die schon in den Jahren zuvor in der Neuen Solidarität erschienen waren (siehe http://www.solidaritaet.com/neuesol/2007/18/index2.htm), und im Dezember 2007 veröffentlichte sie den internationalen Aufruf „Für ein Verbot von Killer-Computerspielen und Internet-Gewalt!“, den wir in dieser Ausgabe nochmals abdrucken.
Aber diese Killerspiele sind selbst nur ein Teil und ein Ausdruck des kulturellen Niedergangs. Tatsächlich sind Zukunftsangst, Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit ein ganz wesentlicher, treibender Faktor hinter diesem Wahnsinn.
In dieser Lage sollte man sich daher an ein Wort des amerikanischen Präsidenten Franklin Roosevelt erinnern: „Wir haben nichts zu fürchten außer der Furcht selbst.“
Bei genauerem Hinsehen bestehen nämlich immer bessere Aussichten, die Ursachen der enormen Krise zu beheben. So ist praktisch das einzige, worin sich die beiden großen Parteien in den USA bei ihren Wahlparteitagen (die ansonsten an einen römischen Zirkus erinnerten) einig waren, die Forderung nach der Rückkehr zum Glass-Steagall-Trennbankensystem - das würde das derzeitige Finanzsystem und damit die Macht der Wall Street schlagartig beseitigen und Raum für ein neues, produktives Kreditsystem schaffen. Die Veröffentlichung der „28 Seiten“ aus dem Untersuchungsbericht des US-Kongresses über die saudische Rolle bei den Anschlägen des 11. September 2001 sowie des Berichtes der britischen Chilcot-Kommission werfen Schlaglichter darauf, wie die Regierungen der USA und Großbritanniens den Westen mit systematischen Lügen in die Kriege der letzten 15 Jahre in Südwestasien getrieben haben, und damit eröffnet sich die Chance, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und den Terrorgruppen ihre Unterstützung zu nehmen. Gleichzeitig treiben die Außenminister der USA und Rußlands, Kerry und Lawrow, ihre Bemühungen zur Beilegung des Konfliktes in Syrien weiter voran. Und die ASEAN-Staaten haben sich auf ihrem jüngsten Gipfel schlicht geweigert, die Konfrontationshaltung der USA gegen China mitzutragen. Auch in Europa regt sich zunehmend Widerstand gegen die Kriegspolitik gegenüber Rußland. Immer mehr Nationen der Welt setzen ihre Hoffnung auf Rußland und China, um einen Ausweg aus der existentiellen wirtschaftlichen und strategischen Krise zu finden.
Das „Neue Paradigma auf der Grundlage der gemeinsamen Ziele der Menschheit“, das Lyndon LaRouche und Helga Zepp-LaRouche fordern, ist in greifbare Nähe gerückt. Die Bürger im Westen müssen nur den Mut haben, die Initiativen des Schiller-Instituts aufzugreifen und auf die Entwicklung der ganzen Welt nach dem Vorbild von Chinas „Neuer Seidenstraße“ zu setzen - getreu dem weisen Wort Friedrich Schillers, daß wir gleichermaßen Patrioten und Weltbürger sein müssen. Tun sie dies, dann können wir die Krise überwinden.