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Neue Solidarität
Nr. 23, 3. Juni 2015

LaRouches Mission

Lyndon H. LaRouche junior war im April 1945 mit einer Einheit der US-Streitkräfte in Indien angekommen, als bekannt wurde, daß Präsident Franklin D. Roosevelt gestorben war. Eine Gruppe seiner Kameraden bat ihn, sich abends mit ihnen zusammenzusetzen, und er sagte ihnen: Der Präsident ist tot, und wir müssen uns nun um so mehr sammeln und uns Präsident Roosevelts Mission widmen.

Das war der Beginn von Lyndon LaRouches Mission vor fast genau 70 Jahren, und sie ist immer noch nicht beendet - allerdings ist sie in den letzten Wochen an einer kritischen Wegscheide angekommen.

LaRouche erinnerte sich am 21. Mai: „Wir näherten uns dem Ende des Konflikts in Europa und dann darüber hinaus. Damit blieb ich nun in Südostasien. Ich bin dieser Region mehr oder weniger verbunden geblieben, und Rußland dazu. Und auch anderen, mit denen ich sonst noch zu tun hatte.“

1948 schrieb LaRouche einen Brief an General Dwight Eisenhower, in dem er ihn bat, für das Präsidentenamt zu kandidieren, was eine zweite Amtszeit des erbärmlichen Harry Truman verhindert hätte und einen Mann ins Amt gebracht hätte, der das gleiche anstrebte, wofür Präsident Roosevelt gestanden hatte.

Eisenhower trat damals gerade sein Amt als Präsident der Columbia-Universität in New York an. „Eisenhower war die Person, zu der ich Zugang hatte“, erinnert sich LaRouche. „Er kam damals in seine Position an der Columbia, das war mein Zugang zu ihm.“

Heute ist bekannt, daß damals alle vier überlebenden Söhne Roosevelts Eisenhower ähnliche Briefe schrieben. Aber Eisenhower wartete Trumans zweite Amtszeit ab, bevor er antrat und dann 1952 gewählt wurde.

In den 50er und frühen 60er Jahren machte LaRouche etwas, was manche als Ausflug in die sozialistische Bewegung betrachten, was tatsächlich aber sehr viel spezifischer war: Er wurde Unterstützer und dann Mitglied der Socialist Workers Party, einer amerikanischen trotzkistischen Partei, weil diese genauso wie er selbst den McCarthyismus bekämpfte, den man richtiger als Trumanismus bezeichnen sollte. Keine andere nationale Organisation tat das, auch nicht die Kommunistische Partei.

Der Höhepunkt

LaRouche intervenierte dann in die „neue Linke“, z.B. die Students for a Democratic Society (SDS), in der Absicht, in der Periode nach dem Mord an Präsident John F. Kennedy etwas Produktives zu bewirken. „Mein Ziel war damals ganz klar“, erinnert er sich heute, „aber die Zeiten änderten sich. Und deshalb paßte das, womit man sich zu einem früheren Zeitpunkt befaßt hatte, nicht mehr zur gegebenen Lage.“

Sein vernichtender Debattensieg über den führenden Keynesianer Abba Lerner, der 1971 direkt aus London zu dieser Debatte mit LaRouche am New Yorker Queens College eingeflogen worden war, verhinderte zum damaligen Zeitpunkt eine britische Übernahme der USA und ihrer Volkswirtschaft. „Damit war die Zeit geboren, als die Leute anfingen, sich um mich zu sammeln“, erinnert sich LaRouche. „Das war für mich ein leichter Kampf; Abba Lerner war einfach ein Narr, ein überheblicher, verdammter Narr. Aber die ganze Mannschaft der Keynesianer war wirklich erschrocken darüber, daß ich ihn geschlagen hatte.“

Seit 1977 warb LaRouche für die Strategische Verteidigungsinitiative (SDI), die (1983) von Präsident Ronald Reagan übernommen und - wenn auch inoffiziell - auch von der damaligen sowjetischen Führung, nominell unter Leonid Breschnjew, unterstützt wurde. Das war der bis dahin größte Erfolg von LaRouches Mission, Amerikas Präsidentschaft wieder zu dem zu machen, was Alexander Hamilton ursprünglich beabsichtigt hatte, wozu auch das gehörte, was der spätere Präsident John Quincy Adams als „Prinzipiengemeinschaft“ republikanischer Nationen rund um den Globus bezeichnete. Die SDI sah nicht bloß eine Vereinbarung zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion zur Entwicklung von Anlagen auf der Grundlage „neuer physikalischer Prinzipien“ zur Überwindung der thermonuklearen Bedrohung vor, sondern auch die gemeinsame Entwicklung dieser Technologien zur wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas, Asiens und Iberoamerikas.

Zwei Monate nach Präsident Reagans Amtsantritt verübten der Familie Bush nahestehende Kreise einen Mordanschlag auf Reagan. Er überlebte das Attentat, wurde jedoch schwer verwundet und ließ die Zügel der Regierung schleifen, die dann von der Familie Bush in die Hand genommen wurden. Sie stoppte die SDI und ließ LaRouche ins Gefängnis sperren.

LaRouches Verhaftung (worauf ein Schauprozeß und eine fünfjährige Inhaftierung folgten) sollte eigentlich mit seiner Ermordung enden, nur das Eingreifen des Weißen Hauses verhinderte dies. Dann war die Absicht, daß LaRouche im Gefängnis sterben sollte, aber patriotische Kräfte sorgten für seine Sicherheit.

LaRouches Rußland-Mission

Es folgte LaRouches erste Moskaureise. Nach der Haftentlassung durfte er zu seiner Ehefrau nach Deutschland ausreisen, die sich für die gleichen Ziele einsetzte wie er. LaRouche erinnert sich: „Ich war in Europa und bald befand ich mich, dank Helgas russischer Verbindungen, im Flugzeug nach Moskau... Bei diesem besonderen Treffen mit den damals führenden Leuten in Rußland wurde ich nach meinem Rat gefragt. Was sollten sie tun? Wir einigten uns. Präsident Clinton war nicht dagegen - im Prinzip war er sogar einverstanden. Aber er wollte auch nichts tun, um mich direkt an die Spitze zu stellen. Tatsächlich tat Bill aber eine Menge, um seine Ansichten mit meinen zu koordinieren...

Bis zu einem bestimmten Punkt hatten wir auch einen Freund im Papsttum. Dieser Papst wurde ebenfalls bei einem Attentat verletzt. Die andere Partei - sagen wir, der radikale, linke Flügel des Klerus - nutzte die Tatsache aus, daß der Papst in seiner Funktion eingeschränkt war, sie benahmen sich wie ein Rollkommando. Deshalb zerfiel die ganze katholische Operation, und interessanterweise bedeutete die zunehmende Auflösung der katholischen Kirche seit jenem Zeitpunkt, daß die Kirche wegen dieser Zerfallserscheinungen ziemlich bedeutungslos wurde. Der neue Papst Franziskus versucht dafür zu sorgen, daß sich das nicht wiederholt.“

Nach dem russischen Staatsbankrott (1998), der auch ein Bankrott des Weltfinanzsystems war, brachte LaRouche aus Rußland einen Vorschlag mit, der schließlich von Präsident Clinton angenommen wurde.

Clinton stimmte dem Vorschlag für eine Neugestaltung der Weltfinanzarchitektur zu, wurde dann aber durch einen Sexskandal und ein betrügerisches Amtsenthebungsverfahren politisch ausgeschaltet. „Das war einfach eine Operation, die von führenden Republikanern im Interesse von Königin Elisabeth II. durchgeführt wurde“, sagt LaRouche. „Agenten der Queen [wie Ambrose Evans-Pritchard] lenkten und kontrollierten die Republikanische Partei. Wahrscheinlich ist das heute noch so.“

Diese Jagd auf Clinton führte dazu, daß das Bankenregulierungsgesetz Glass-Steagall aufgehoben wurde; es folgten zwei Amtszeiten von George W. Bush und nunmehr fast zwei weitere Amtszeiten von Barack Obama. So geriet die Welt in eine wirtschaftliche Katastrophe und eine Serie amerikanischer Angriffskriege, bis heute, wo wir am Rande eines thermonuklearen Dritten Weltkriegs stehen.

Zum Sieg aufgestellt

Nun steht wieder eine Entscheidung an, aber die Dinge liegen jetzt anders als früher. Obama kann praktisch von heute auf morgen des Amtes enthoben werden, seine Vergehen wurden aufgedeckt, und davon wird er sich nicht mehr erholen.

Mit dem demokratischen Kandidaten Martin O’Malley wird es jetzt möglich, die wirkliche Präsidentschaft, für die Lyndon LaRouche seit 70 Jahren lang kämpft, zurückzugewinnen. LaRouche kommentiert: