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Neue Solidarität
Nr. 15, 11. April 2012

Wirtschafts-Nachrichten

Rußland und Nordkorea treiben Ausbau der transasiatischen Eisenbahn voran

Auch wenn Rußland Nordkorea den wohlmeinenden Rat gegeben hat, gegenwärtig besser auf den für Mitte April geplanten Start einer Langstreckenrakete, die einen zivilen Beobachtungssatelliten ins All transportieren soll, zu verzichten, führen die beiden Länder ihre Zusammenarbeit beim Ausbau der grenzüberschreitenden Eisenbahnverbindungen fort.

Vor mehr als drei Jahren haben die beiden Länder mit dem Vorhaben begonnen, zwei Bahnstrecken wiederherzustellen, um Rußlands fernöstliche Grenzstadt Chassan mit der Hafenstadt Rajin in Nordkorea zu verbinden. Wie Pjöngjangs Staatsmedien am Montag berichteten, soll der grenzüberschreitende Frachtverkehr im Oktober in Gang gesetzt und Rajin damit zum regionalen Umschlagspunkt für Frachten Richtung Europa gemacht werden.

Im letzten Oktober hielten Nordkorea und Rußland einen Testlauf auf dem 54 Kilometer langen Schienenweg ab. Die Strecke soll nach Fertigstellung den Transport von 100.000 Frachtcontainern pro Jahr bewältigen und kann Transportzeit und -kosten bedeutend verringern. Da Rajin auch über eine neugebaute Autobahn mit den Industriegebieten in Chinas Nordosten verbunden ist, hat die Kombination von Hafen, Schiene und Straße das Potential, zur Belebung der beteiligten Volkswirtschaften einschließlich der Südkoreas und potentiell auch der japanischen beizutragen. Diese friedliche, wirtschaftliche Zusammenarbeit ist das einzige Mittel, die britischen Manipulationen in der Region zu neutralisieren und einen neuen Krieg zu verhindern.

Europa und China koordinieren Zusammenarbeit im Weltraum

Die europäische Weltraumagentur ESA will ihre Zusammenarbeit mit China mit Schwerpunkt bei bemannten Missionen ausbauen. Anläßlich des Starts von Europas auf den Namen „Eduardo Amaldi“ getauften automatischen Transferfahrzeugs (ATV) zur internationalen Weltraumstation (ISS) am 23. März traf sich der ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain mit Vertretern der chinesischen Raumfahrtagentur. Es ist bedeutsam, daß eine hochkarätige chinesische Delegation zum Start der Ariane-5-Trägerrakete in den europäischen Raumflughafen Kourou in Französisch-Guyana eingeladen wurde. Im letzten Jahr hatte die chinesische Seite bei einem vergleichbaren Treffen die Zukunft ihrer Raumfahrtprojekte Vertretern der ESA vorgestellt.

Beim jetzigen Treffen wurde die Möglichkeit erörtert, ein chinesisches Andocksystem, das mit dem der ISS kompatibel ist, zu entwickeln. Des weiteren stand die Zusammenarbeit bei Lebenserhaltungs-Systemen und die Nutzung der jeweils anderen Raumstation, sowie bei der Ausbildung von Astronauten im Mittelpunkt der Gespräche. Wie wir bereits berichteten, entwickelt China eine eigene Raumstation (Tiangong/Himmelspalast) und hat im letzten Jahr das erste Modul in den Erdorbit gebracht. Chinas Raumtransporter Shenzhou-8, der dann erfolgreich an Tiangong-1 andockte, hatte als erste ausländische Nutzlast biologische Experimente aus Deutschland mit an Bord. Wie Aviation Week berichtete, sucht China auch die bilaterale Zusammenarbeit mit der französischen Raumfahrtagentur CNES im Bereich biomedizinischer Experimente mit Besatzungsmitgliedern bezüglich der Auswirkungen des längeren Aufenthalts im Weltraum. Nächsten Monat wird sich eine europäisch-chinesische Arbeitsgruppe in Paris treffen, um Shenzhous Kompatibilität mit einem gemeinsam entworfenen Andockmechanismus weiter zu erörtern.

Ein potentielles Problem für die Zusammenarbeit stellt der ISS-Partner USA dar, da dort ein Gesetz jedwede Zusammenarbeit mit China im Bereich der bemannten Raumfahrt verbietet. Indes gab es schon einmal Auseinandersetzungen zwischen den internationalen Partnern der Station, als Rußland den ersten kommerziellen Touristen zur Station mitnahm, von dem die USA meinten, er sei nicht ausreichend auf den Flug vorbereitet. Nach langem hin und her wurde dann doch noch ein Kompromiß erzielt.

Eine Möglichkeit wäre, wenn die Chinesen an einem russischen Segment der Station andockten, und die Russen und Europäer den Zugang der chinesischen Mannschaft auf den nicht-amerikanischen Teil der Station beschränkten. So lächerlich das sein mag, würde dies das Verbot des amerikanischen Kongresses umgehen. In jedem Fall wird Europa seine Zusammenarbeit mit Chinas bemanntem Raumfahrtprogramm zu beiderseitigem Nutzen vertiefen.