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Neue Solidarität
Nr. 9, 3. März 2010

Der senile britische Löwe:
böse, hinterhältig und dumm

Von Lyndon H. LaRouche

Die kleine Kraitnatter gehört wohl zu den schwächsten, giftigsten und dümmsten Schlangen der Welt. Aber ihre Macht, den Dschungel zu beherrschen, liegt weniger in dem Gift dieser Kreatur als in der Furcht der Menschen vor ihrer vermuteten Anwesenheit. In vergleichbarer Weise sind giftige, alte und halb hirntote Imperien wie das heutige Britische Empire gefährlich.

* * *

Es gibt keinen erfolgversprechenden strategischen Ansatz gegen die heraneilende allgemeine wirtschaftliche Zusammenbruchskrise unseres Planeten, solange wir nicht die relevante Form der Anwendung einer „Glass-Steagall-Lösung“ für eine weltweite Zusammenbruchskrise der gegenwärtigen Art definiert haben. Wenn die Zivilisation die kommenden Jahrzehnte oder auch nur die unmittelbar bevorstehenden Monate überleben soll, dann sind alle monetaristischen Maßstäbe, die für den Umgang mit der schon nahen allgemeinen monetären Zusammenbruchskrise vorgeschlagen werden, umgehend zu annullieren.

Vielleicht lautet Ihr üblicher Einwand gegen meinen Ansatz, die Welt sei „noch nicht bereit, einen so radikalen Ansatz, wie Sie ihn vorschlagen, in Erwägung zu ziehen“. Ich meine damit einen „Glass-Steagall-Standard“ im Stile von Franklin Roosevelt, der die Wall Street und die Threadneedle Street schleunigst, gnädig und auf Dauer beseitigt! Wenn dies nicht geschieht, dann ist alles, was einer wirklichen Zivilisation entspricht, praktisch schon verloren, und zwar für mehrere kommende Generationen.

„Hallo, Sie da! Ja, ich meine Sie! Gehen Sie sofort ganz an den Anfang zurück! Sie und ihre finanziellen Werte haben den Test schon wieder nicht bestanden! Erfüllen Sie meine Voraussetzungen, und zwar jetzt gleich, oder bereiten Sie sich auf den Untergang Ihrer Nation für viele zukünftige Generationen vor. Immerhin haben Sie die nicht ganz bedeutungslose Möglichkeit der Entscheidung.“

Die Europäische Union steht vor ihrem baldigen und schnellen Zerfall, wenn dieses strenge „Glass-Steagall-Modell“ nicht schnell und überall angewandt wird. Wenn Sie aber mein äußerst freundliches Angebot ablehnen, dann drückt der Finger Ihrer Nation bereits auf den Abzug der Pistole, die auf Ihren finanziellen und realwirtschaftlichen - und demnächst leeren - Kopf gerichtet ist.

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, daß die Regierungsvertreter, welche die von mir aufgezählten Maßnahmen zurückweisen, wie Sie es selbst tun würden, klinisch verrückt sind. Aber dennoch sagen Sie: „Alle meine Freunde stimmen mit mir darin überein, und nicht mit Ihnen!“ Oder, vielleicht wollen Sie diese Position einnehmen: „Ich würde mir lieber das Gehirn aus dem Kopf schießen, als durch die Annahme Ihres Angebots mein Leben retten!“ Ich verstehe diese Haltung zwar, aber ich heiße sie nicht gut.

In Leuthen hielt sich Friedrich der Große nicht an Ihre dickköpfigen Regeln, und deshalb hat er gewonnen. Friedrich war kein übernatürliches Genie, aber er zögerte dennoch nicht, mit den bestehenden Spielregeln zu brechen, wenn dies für einen Sieg notwendig war. Die Österreicher gingen stetig voran, ganz nach den üblichen Regeln, und zogen sich hastig in panischer Flucht zurück - peinlicherweise zweimal an ein und demselben Tag.

Die angeblichen finanziellen Werte der Inter-Alpha-Gruppe sind nach jedem reellen Standard weitgehend fiktiv, insbesondere die der Banco Santander. Sie versucht, an diesen Werten festzuhalten und klammert sich wie ein ertrinkender an das Ankertau ihrer Titanic. Verschwenden Sie nicht Ihre Mühe, oder wie man sagt: „Versuchen Sie es stattdessen doch einmal mit diesem bescheidenen Rettungsboot oder wenigstens der zeitweiligen Hilfe einer Schwimmweste!“ Wenn die Inter-Alpha-Gruppe an diesen fiktiven Werten festhält, wird das Gewicht dieser fiktiven Werte sie in den Abgrund ziehen!

In der bekannten Geschichte der Menschheit waren die wirklich tragischen Fälle, wie vielleicht auch der Ihre, stets von dieser Art. Singen Sie: „Ave Cäsar, die - jedenfalls finanziell - Todgeweihten grüßen dich!“

In letzter Analyse hat der Fall von euch finanziellen Schwindlern mit realer Wirtschaft wirklich nichts zu tun, sondern nur mit eurer dummen Geldgier. „Ja, dieser Kerl da drüben hat es gerade eben wieder gesagt!“ Sie wollen gar nicht die Wirtschaft retten, sondern nur die Vorstellung Ihrer imperialen Macht, die Sie verlieren würden, wenn es Ihnen nicht gelingt, nicht nur Portugal, Irland, Griechenland und Spanien, sondern die ganze Welt zu zwingen, zu verhungern und zu verbluten, damit die Armen und Hungernden dieser Welt auf Ihren imperialen Befehl hin sterben! Dies sind nicht Ihre Werte; sie sind nur der Klang und Geruch Ihrer kolossalen Betrügereien, der Gewinn, den Onan … in seiner Hand hält - oder vielmehr in seiner Hand zu halten glaubt.

Wollt ihr um dieses perversen Tributs willen eure ganze Gattung vernichten?

Denkt nach! Ist das etwa nicht verrückt? Seid ihr nicht möglicherweise gleichzeitig böse, hinterhältig und dumm? Ein bemerkenswertes Zusammentreffen?!

Geld, Geld, überall Geld!

Die wesentliche Inkompetenz der meisten heutigen Ökonomen, besonders in Europa, liegt in der närrischen Annahme, es sei möglich, die funktionellen Wertverhältnisse zwischen den verschiedenen Teilen einer Volkswirtschaft arithmetisch zu definieren. Solche Vorstellungen über die Bestimmung der Warenpreise sind vor allem auf den monetaristischen Charakter der imperialen Gesellschaftssysteme zurückzuführen. Das einflußreichste unter den modernen monetaristischen Systemen ist die radikal irrationale Lehre des berüchtigten Adam Smith, dessen Buch aus dem Jahr 1759, Die Theorie der moralischen Empfindungen, als „Wissenschaft“ behauptet: „Hunger, Durst, die Leidenschaft, welche die beiden Geschlechter vereinigt, die Freude am Vergnügen und die Furcht vor Schmerz veranlassen uns, diese Mittel um ihrer selbst willen einzusetzen, ohne irgendwelche Rücksicht darauf, daß sie auf jene wohltätigen Ziele hinführen, welche der große Lenker der Natur durch sie herbeiführen wollte.”1

Es ist natürlich eine praktische Frage, daß man für den Warenhandel innerhalb einer Volkswirtschaft oder zwischen den Nationen eine Methode bestimmt. Dennoch müßte eine wirkliche, moderne Wissenschaft der Preisbestimmung richtigerweise die Implikationen des Werks des berühmten russischen Akademiemitglieds W. I. Wernadskij und seines Begriffs der relativen Werte beinhalten. Diese relativen Werte werden durch die sich ständig ändernden Verhältnisse zwischen den in Beziehung stehenden Thermodynamiken von Lithosphäre, Biosphäre und Noosphäre bestimmt, und zwar als erforderliche Fortschrittsrate der Lebensbedingungen der Menschheit durch die Wirkungen in Verbindung mit dem wissenschaftlichen Fortschritt der relativen Produktivkräfte der Arbeit, der diesen Fortschritt erzeugt.

So ist zum Beispiel im Unterschied zum Irrationalismus von Adam Smith und seinen Anhängern beim Amerikanischen System der politischen Ökonomie, im Sinne von Alexander Hamiltons Konzept eines Nationalbanksystems und der thermodynamischen Beziehungen zwischen grundlegender Infrastruktur, Landwirtschaft und Industrie, die Steigerung der physischen Produktivkräfte der Arbeit pro Kopf und pro Quadratkilometer der Hauptaspekt, nach dem Zielvorstellungen hinsichtlich des wirtschaftlichen Vorankommens bestimmt werden. Die einzig kompetente volkswirtschaftliche (und auch weltwirtschaftliche) Praxis ist im allgemeinen Sinne thermodynamisch, gemessen an den naheliegenden Begriffen der Steigerung der Rate und des Niveaus der Anti-Entropie im System als ganzem.

Dahingegen sind alle behavioristischen Theorien, wie die von Adam Smith und ähnliche, ihrem Wesen nach entropische Systeme, die tendenziell die Volkswirtschaft in den Verfall treiben, was leicht am Fall der USA nach Franklin Roosevelt, vom April 1945 bis heute, gezeigt werden kann..


Anmerkung

1. Von dieser Art ist auch die gesamte sogenannte „Moral“ der Regierung Präsident Barack Obamas und des inzwischen verstorbenen Arthur-Burns-Schülers, Milton Friedman.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache