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Neue Solidarität
Nr. 27, 7. Juli 2010

„Change is a’Comin - Die Zeiten ändern sich!“

Internetforum. Das jüngste Internetforum mit Lyndon LaRouche fand am 26. Juni in Washington statt.

So lautete der Titel eines Internetforums, das Lyndon LaRouche am 26. Juni in der US-Hauptstadt Washington veranstaltete. Darin konzentrierte sich LaRouche auf zwei Schwerpunkte: Erstens den laufenden Untergang des monetären Weltfinanzsystems und die Grundprinzipien der Realwirtschaft, an denen sich die Kampagne für die Wiederherstellung des Amerikanischen Systems (Glass-Steagall-Gesetz etc.) zur Ablösung dieses toten monetären Systems orientieren muß. Zweitens betonte LaRouche mehrfach, daß keine Lösung möglich sei, solange Barack Obama weiter im Weißen Haus an der Macht bleibe. Wir bringen im folgenden eine Zusammenfassung seiner Eingangsrede und direkt anschließend in einem weiteren Beitrag einen Auszug aus der Diskussion.

LaRouche begann: „Wir sind an einem Punkt, wo man das, was man einmal als [wirtschaftliche] ,Vorhersage’ bezeichnete, bald als ,Nachhersage’ bezeichnen wird, denn wir befinden uns kurz vor einem Bruchpunkt des gesamten Systems... Wir sind in einer neuartigen Krise, weil wir es soweit gebracht haben, daß man sich auf Geld so gut wie gar nicht mehr verlassen kann. Geld ist beinahe wertlos geworden.

Wie Sie sehen werden, stecken wir gerade in der schlimmsten Depression der Weltgeschichte oder jedenfalls der schlimmsten Depression der transatlantischen Geschichte. Nur ein sehr kleiner Teil des umlaufenden Geldes hat tatsächlich etwas mit Produktion und Handel, einschließlich des Konsums, zu tun - d.h., mit dem physischen Verbrauch der Bevölkerung, dem physischen Verbrauch der Industrie und alles übrigen -, im Vergleich zu den Geldmengen, die da draußen umlaufen, die gestützt und um ein Vielfaches vermehrt werden, während die Industriebetriebe schließen und der US-Kongreß gerade zwei Millionen Menschen dazu verurteilt hat, ihre Arbeitslosenunterstützung zu verlieren. Das wird in der kommenden Woche anfangen und in den ersten Juliwochen ganz konkret werden, und dies wird keine gute Wirkung auf den Ruf der Mitglieder des Kongresses haben - oder sollten wir sie besser als ,Ohneglieder’ bezeichnen?

Jedenfalls sind wir an einem Punkt angekommen, wo man erkennen muß, daß die Idee, eine Wirtschaft am Geld zu messen, ziemlich idiotisch ist!... Es ist, als spielte man Monopoly, und jemand kommt dazu mit ein paar Dollar in der Tasche, und man spielt um Billionen von Dollars. Tatsächlich reden wir weltweit über einen Geldumlauf in der Größenordnung von Hunderten von Billionen Dollar...

Was da unter der Bezeichnung Finanzderivate in Umlauf ist, ist Spielgeld. Das ist das Geld, was wächst und sich immer weiter vermehrt. Während das Geld, das für die Waren und Dienstleistungen zirkuliert, schwindet. Die Gemeinden, Städte, Dörfer und Bundesstaaten machen immer schneller und in immer größerer Zahl dicht - das ist die Realität.

Man kann also die Leistung einer Wirtschaft für eine Nation nicht mehr in Geld messen... Man kann nicht mehr sagen: ,Ich habe Geld studiert; ich bin aufs College gegangen und habe das Geld studiert und alle Regeln über Geldumlauf gelernt.’ Nur Idioten reden noch so über Geld. Denn das meiste von dem Geld da draußen sollte nicht nur, es muß gestrichen werden!“

Glass-Steagall - oder Tod!

Das könne nur durch eine Glass-Steagall-Reform in den USA und Europa geschehen, „eine genaue Kopie dessen, was Roosevelt 1933 in Kraft setzte. Alles andere wäre Betrug.“ Glass-Steagall sei ein einfacher Test, welches Geld weiter in Umlauf bleiben könne. „Das Geld, das nicht dem Glass-Steagall-Standard entspricht, wird im wesentlichen verschwinden.“

Mit dem wertlosen Geld würden auch die großen Finanzinstitute des Wallstreet-Typs in den Vereinigten Staaten verschwinden. „Die Leute werden sagen: ,Aber dann ist ja auch das Geld weg!’ - ,Genau, mein Freund, Sie fangen an, die Idee zu verstehen!’“

Aber man werde nicht alles Geld beseitigen. „Wir haben einen Lackmustest für legitimes und illegitimes Geld. Wenn es wirkliches Geld in dem Sinn ist, wie es in den Vereinigten Staaten von Anfang an beabsichtigt war, dann ist es gutes Geld, und wir werden es respektieren.“

Das werde eine plötzliche Reform sein, wie bei dem großen Bankfeiertag unter Franklin Roosevelt. „So wird es funktionieren. Wenn es nicht funktioniert, brauchen Sie sich um die Vereinigten Staaten keine Sorgen mehr zu machen, weil sie dann nicht mehr existieren werden - und auch der Großteil der übrigen Welt nicht. Entweder Glass-Steagall - oder der größte Teil der Welt wird nicht mehr existieren.“

Vor allem die USA und Europa bräuchten dringend eine Glass-Steagall-Reform. China und Indien seien etwas besser dran, „aber die transatlantische Wirtschaft wird vergehen, sterben mit dem Platzen der größten Blase der bekannten Menschheitsgeschichte. Das geschieht in diesem Sommer. Es ist schon im Gang, jetzt in diesem Moment!“

Obama absetzen

Da Präsident Obama so eine Reform niemals zulassen würde, müsse er gehen. „Das geht ganz einfach: Man muß ihm sagen, daß er zurücktreten muß, wie Nixon zurückgetreten ist.“ Präsident Nixon habe durch seinen Rücktritt zahlreiche Anklagen vermieden, die ihm im Falle einer Absetzung durch den Kongreß gedroht hätten. „Er hätte den Rest seines Lebens im Gefängnis verbracht, und deshalb beschloß er zu gehen, solange er das noch konnte.“

Obama sei in der gleichen Lage. „Man muß nur ein Absetzungsverfahren beantragen und ihn wissen lassen, daß es mit Sicherheit kommen werde, dann wird er davonlaufen. Wir haben alle notwendigen Beweise für die Vergehen seiner Regierung. Und im Fall einer Präsidialregierung geht es, wenn der Regierungsapparat sich strafbar macht, nicht mehr darum, ob der Präsident gewisse Dinge persönlich angeordnet hat oder nicht: Die Tatsache, daß der Präsident es gebilligt hat, bedeutet, daß er gemeinsame Sache mit seinen engen Mitarbeitern und ihren Institutionen gemacht hat. Wenn sie ein Verbrechen begangen haben, hat er auch ein Verbrechen begangen, weil seine Regierung ein Verbrechen begangen hat. Und der einzige Weg, wie jemand unter den Bedingungen eines Absetzungsverfahrens einer Strafverfolgung entgehen kann, ist es, daß er unverzüglich zurücktritt und auch die ganze Schurkenbande sehr schnell zurücktritt... Das muß geschehen, hoffentlich noch in diesem Sommer! Ich feiere am 8. September meinen 88. Geburtstag, und ich wünsche mir, daß die Vereinigten Staaten dann noch lebensfähig sind!“

Eine effiziente Wirtschaft organisieren

Aber für eine dauerhafte Lösung der Krise „muß man über die reale Wirtschaft, also die physische Wirtschaft nachdenken“. Anhand des Glass-Steagall-Maßstabes könne man entscheiden, was zu tun sei, um eine erfolgreiche Realwirtschaft zu organisieren.

„Der Trick ist der: Solange das tatsächliche Wirtschaftsprodukt schneller wächst als das Geldeinkommen, läuft für Sie alles gut. Die Wirtschaft muß, gemessen am Durchschnitt des bisherigen Preissystems, wachsen. Es ist die Realwirtschaft, worum man sich kümmern muß.“

In Amerika „haben wir eigentlich nicht mehr viel von einer Realwirtschaft übrig. Wir haben unsere Automobilindustrie dichtgemacht. Wir haben fast alles dichtgemacht. Im ganzen Land werden kommunale Dienstleistungen abgebaut und eingestellt. Es gibt eine große Zahl von Arbeitslosen, die dringend Arbeit und das damit verbundene Einkommen brauchen. Diese Menschen werden Unterstützung brauchen, um sie durchzubringen, bis sie wieder eine reguläre Arbeit, eine angemessene Beschäftigung finden. Wir müssen also darüber nachdenken, welches unsere Politik dafür sein sollte.“

LaRouche kündigte dazu eine neue Schrift an - „den ersten von einer Reihe von Berichten, die ich in den kommenden Wochen schreiben und veröffentlichen werde“, über ein neues Konzept, wie man die Wirtschaft auf physischer Grundlage neu organisieren kann: „Wir sind in eine Zeit gekommen, in der viele der alten Ideen über die Realwirtschaft oder die Praxis der physischen Wirtschaft nicht mehr funktionieren. Es müssen neue Überlegungen berücksichtigt werden, und deshalb tue ich als physischer Ökonom meine Arbeit und definiere die Prinzipien der physischen Ökonomie, nach denen wir arbeiten müssen.“

Das betreffe nicht nur den realwirtschaftlichen Wiederaufbau, sondern notwendige Projekte über das ganze Jahrhundert im Weltmaßstab, und das Hauptziel sei ein Programm als „Wissenschaftsmotor“ im Zusammenhang mit der Weltraumfahrt. Mit diesem Programm müsse man „viele Probleme lösen, für die wir derzeit noch keine Antwort haben: grundsätzliche Probleme, wenn man Menschen sicher vom Mond zu einer Marsumlaufbahn und wieder zurück bringen will. Diese Probleme sind schwierig, aber lösbar.“

Die heutige durchschnittliche Lebenserwartung in den Vereinigten Staaten und Westeuropa von etwa 75 Jahren sei dabei der Zeithorizont für die Ziele, die man erreichen wolle, und die entsprechenden Planungen der Gesellschaft. Man müsse also in einer Größenordnung von etwa drei Generationen denken.

Verlust der Qualifikationen

In dem Zeitraum seit der Ermordung Präsident Kennedys (1963) habe die Bevölkerung der Vereinigten Staaten und Westeuropas weitgehend die Kompetenz für Produktion und andere Bereiche verloren. „Wir haben heute keine Arbeitskraft mehr, die jene Qualifikationen oder geistigen Kompetenzen hätte, wie man sie zur Zeit der Ermordung von Kennedy voraussetzen konnte. Nur ein sehr kleiner Teil der gegenwärtigen Generation unter 25 Jahren ist tatsächlich qualifiziert, irgendwelche nützliche Arbeit zu leisten! Wir müssen sie beschäftigen, wir müssen sie in die Wirtschaft eingliedern. Aber sie sind nicht richtig arbeitsfähig; sie haben nicht die nötige Einstellung, sie haben nicht die geistige Entwicklung, sie haben nicht die ernsthafte Entschlossenheit, die man für eine ehrliche Arbeit braucht. Sie sind intellektuell kaum entwickelt, sie leben im Wolkenkuckucksheim oder unter Drogen oder anderen Formen moralischer Degeneration. Das ist nicht ihre Schuld. Es ist die Folge dessen, was wir ihnen in der Zeit seit Kennedys Ermordung angetan haben oder antun ließen.

Wir müssen also sagen: ,Wir müssen die Menschen, die arbeitsfähig sind, schnell wieder an die Arbeit bringen, und zwar Arbeit, bei der man besonderen Wert auf Qualifikation und auf technischen und wissenschaftlichen Fortschritt legt.“

Die ganze Gesellschaft habe sich seit Kennedys Tod in die falsche Richtung entwickelt. So fahre man zuviel mit dem Auto, und viele Städte seien zu groß geworden. „Wir brauchen kleinere Städte. Wir brauchen Städte, die im allgemeinen nicht mehr als ein bis zwei Millionen Einwohner haben, eher noch weniger. Wünschenswert ist eine Stadt, in der die Menschen in einer Viertelstunde zur Arbeit kommen können, entweder zu Fuß oder mit einem bequemen Massenverkehrsmittel.“

Man brauche ein in diesem Sinne dezentralisiertes und gleichzeitig auch zentralisiertes Gesellschaftskonzept: eine zentralisierte Wirtschaft in Hinsicht auf die Zielsetzungen und auf Kooperation, wo das Land durch Stromnetze, Verkehrsnetze und Wassersysteme so vernetzt ist, daß es für die Menschen bequem funktioniert.

Die Rolle der Infrastruktur

Man müsse Infrastruktur in einem anderen Licht sehen, als es die meisten Menschen täten. „Bis zur Zeit Karls des Großen beruhte die europäische Zivilisation weitgehend auf der Seefahrerkultur des Mittelmeers. Die große Neuerung Karls des Großen stützte sich auf den Ausbau der Binnenwasserstraßen..., auf die Verbindung der großen Flüsse, eingeschlossen natürlich Donau und Rhein. Die großen Flüsse wurden durch Kanäle miteinander verbunden. Der erste Schritt von der alten Seefahrerkultur zur modernen Wirtschaft war die Entwicklung der Wasserstraßennetzes durch Karl den Großen...

Später, im 18. und frühen 19. Jahrhundert, war unsere Vorstellung von der Erschließung des Territoriums der Vereinigten Staaten genau wie bei Karl dem Großen...: Wir nutzten die großen Flüsse für die Binnenschiffahrt und erweiterten das, ähnlich wie Karl der Große, durch ein Netz von Kanälen, wie den Erie-Kanal oder den Chesapeake & Ohio-Kanal.

Aber dann kam die Eisenbahn! Schauen Sie sich auf der Karte die Entwicklung unserer Eisenbahnen an. Sie sehen, daß wir in Amerika in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts anfingen, Eisenbahnen zu bauen. Wir bauten sie vor allem entlang der Kanäle auf: Die Baltimore & Ohio Eisenbahn, die dem Chesapeake & Ohio-Kanal folgte; das Netz der New York Central Railway entwickelte sich aus Anfängen am Erie-Kanal... und das öffnete die Tore für weiteres auf der Nordseite des Ohio.“ Am Ohio, am Mississippi usw. seien die Eisenbahnen den Wasserstraßen gefolgt, später ging man darüber hinaus.

John Quincy Adams habe noch als Außenminister in den 1820er Jahren, während die ersten Eisenbahnen gebaut wurden, die Vorstellung der Vereinigten Staaten als Kontinentalmacht zwischen Atlantik und Pazifik, Kanada und Mexiko entwickelt. Der nächste große Schritt nach der Entwicklung der maritimen Kultur und später der Nutzung von Flüssen und Kanälen als Binnenwasserstraßen sei dann das Konzept der transkontinentalen Eisenbahn zur Zeit von Präsident Lincoln gewesen.

Die Rolle der Vereinigten Staaten

Deutschland, Rußland und Frankreich hätten nach der Jahrhundertausstellung in Philadelphia 1876 dieses Vorbild aufgegriffen, und das habe dem Britischen Empire als Erben der Idee des weltweiten Seereiches überhaupt nicht gefallen. „Die Nachahmung des Modells der Vereinigten Staaten bezüglich der Infrastruktur, der Nutzung fortgeschrittener, transkontinentaler Eisenbahnen und der damit verbundenen industriellen Entwicklung, wurde... zu einer fundamentalen Bedrohung für den Fortbestand der seegestützten Vorherrschaft des Britischen Empire. Und das war, seit Lincoln und 1876, die bestimmende Frage der Weltgeschichte. Deshalb sind die Vereinigten Staaten schon durch ihre bloße Existenz die größte Bedrohung für das Britische Empire. Das ist der Grund, warum jetzt Leute, die den Briten den Allerwertesten küssen, unser Land kaputtmachen!“

Die Staatsidee der Vereinigten Staaten beruhe von Anfang an auf Konzepten aus Europa, die auf die Einsichten des Nikolaus von Kues im 15. Jahrhundert zurückgingen: daß Europa so korrupt war, daß man das beste der europäischen Kultur auf einem anderen Kontinent jenseits des Ozeans retten mußte. „Das waren wir, und es ist uns gelungen. Diese Republik ist das wertvollste, was die Welt in sehr langer Zeit gesehen hatte. Aber das wird jetzt zerstört. Und zum Teil wird es zerstört, weil unser eigenes Volk das Erbe, das es verkörpert, nicht kennt und nicht versteht. Sie wissen nicht, was für ein Bildungssystem wir brauchen, um Bürger zu sein - nicht bloß, um qualifiziert zu sein zum Wählen, obwohl das wichtig ist. Bürger sein heißt, das Erbe vieler Generationen zu verkörpern, die uns vorangegangen sind, ein Erbe des Fortschritts der Menschheit, das insbesondere wir durch die Gründung unserer Republik geschaffen haben. Wir Amerikaner haben zugelassen, daß man uns das weggenommen und kaputtgemacht hat.“

Die Bedeutung der Mars-Mission

Entscheidend sei die Frage der physischen Wirtschaft. Alles übrige hänge letztlich von dieser Aufgabe ab. Wenn die Vereinigten Staaten zerstört würden, wäre dies auf Generationen hinaus eine Katastrophe für die ganze Menschheit.

„Deshalb müssen wir zum Mars - nicht, weil wir unbedingt dorthin fliegen wollen, sondern weil wir uns gar nicht leisten können, es nicht zu tun. Denn was bedeutet es? Es wird der Übergang zu einer neuen Grundidee der wirtschaftlichen Infrastruktur, die in den 1920er Jahren mit den Weltraumpionieren begann und dann in die Vereinigten Staaten kam. Wir erkannten nach und nach, daß die Menschheit eine neue Dimension braucht, über die Eisenbahnen hinaus, über die alten Wasserstraßen hinaus - eine neue Dimension, in der sich die Menschheit im Sonnensystem manifestiert.

Es geht nicht darum, einmal dagewesen zu sein, sondern es geht darum, den Menschen eine Mission zu geben. Es ist eine ganz natürliche Aufgabe für die Menschheit, auf der wir eine Kultur aufbauen werden, die der Menschheit mehr Optionen und auch mehr Sicherheit verschafft. Indem wir uns weiter entfalten, statt hier auf dem Planeten herumzusitzen, ihn zu verbrauchen und sonst nichts weiter zu tun, als faul und fett zu werden.

Lassen Sie uns statt dessen eine Mission annehmen!... Der Zweck des Menschen ist es, seinen Platz im Universum zu finden. Machen Sie sich keine Sorgen, was dabei das Endziel ist. Wir müssen unseren Platz im Universum finden. Wir müssen uns entwickeln! Die Menschheit ist kreativ. Der Mensch muß schaffen! Die Menschheit muß sich entwickeln! ...

Die Menschheit wurde zu einem bestimmten Zweck in dieses Universum gesetzt. Wir sind uns nicht immer sicher, welcher Zweck das ist. Aber eines ist sicher an diesem Zweck, das hat uns die Geschichte gezeigt: Er erfordert die Entfaltung der geistigen Kräfte der Menschheit, der geistigen Kräfte des menschlichen Fortschritts...

Die Menschen reden von der Unsterblichkeit, aber was bedeutet das? Bloß, daß ein weiterer Mensch geschaffen wird, um den zu ersetzen, der gestorben ist? Nein. Unsterblichkeit ist die sichere Überzeugung, daß man heute lebt, um etwas zu tun, was zur künftigen Entwicklung der Kräfte der Menschheit beiträgt. Die Unsterblichkeit liegt in euren Enkeln und Urenkeln. Die Unsterblichkeit des einzelnen, der Zweck Ihres Lebens, ist das, was bei diesem Leben herauskommt! Daß Sie ein permanenter Teil des Universums sind! Indem man sich im Universum entwickelt, zeigt man, daß man nicht bloß ein Tropfen auf einem Planeten ist - man ist Teil des Universums, für immer! Das sollte uns motivieren.“

Der Wiederaufbau

Dieses Denken erfordere einige Änderungen in der Wirtschaft. „Wir werden die Technologien nutzen, die wir haben - was noch davon übrig ist -, die neu hinzukommen, und was wir mit anderen Nationen teilen können. Damit werden wir die Infrastrukturen schaffen, die notwendig sind, um die Industrie und alles andere, was wir brauchen, aufzubauen.“

Diese großen Infrastrukturprojekte wie das transkontinentale Eisenbahn- und Wasserstraßennetz werde man benutzen, um die Qualifikation und Einstellung der Bevölkerung wieder zu verbessern. „Wir werden sie für diese Aufgabe ausbilden. Und wenn wir das tun, werden wir uns fragen: Moment mal! Wie entwickeln wir diese Infrastruktur? Nun, wir müssen uns dazu eine Industrie aufbauen... Wir werden Bundeskredite einsetzen, wie es die US-Verfassung vorsieht. Nachdem wir alle die fiktiven Schulden gestrichen haben, können wir neuen Kredit ausgeben. Wir können unser nationales Bankensystem reformieren, nicht wahr? Wie es Hamilton getan hätte. Wir können Kredit schöpfen, der als erstes in diese Infrastrukturprojekte fließen wird, und dann auch in die Industrie und Landwirtschaft, die notwendig ist, um diese Infrastrukturprojekte zu bauen und zu erhalten. Nun haben wir einen Beschäftigungsplan.

Wir brauchen dafür einen langfristigen Technologiemotor. Das Raumfahrtprogramm dient dazu durch den Übertragungseffekt, den wir schon früher mit Kennedys Weltraumprogramm hatten. Die Übertragung von Wissenschaft und Technik aus der Raumfahrt in die Wirtschaft wird zur treibenden Kraft für den qualitativen Fortschritt unserer Leistungen beim realwirtschaftlichen Wiederaufbau... Man vergrößert die Produktivkräfte der Arbeit. Man investiert in die Steigerung der Produktivkräfte der Arbeit, und man zeigt Menschen, die heute völlig unproduktiv sind, wie sie produktiver werden können, und gibt ihnen die Möglichkeit dazu.

Deshalb - machen wir uns keine Sorgen über das ,Geld’ an sich. Geld ist keine Zauberei. Geld ist bloß ein Arrangement, das notwendig ist, um den Kreditfluß in einer diversifizierten Wirtschaft zu koordinieren. Das ist alles. Es ist ein Weg, wie man Menschen bezahlt und wie man kauft und verkauft. Dafür braucht man ein verläßliches System. Aber es dient alles einem Zweck...

Machen Sie sich also keine Sorgen um das Geld. Wir werden den größten Teil davon streichen. Wie Franklin Roosevelt sagen würde: ,Winston [Churchill]! Wir werden dein System streichen. Und wir werden das Amerikanische System zurückbringen, das gut funktioniert hat, bis du es in deine Finger gekriegt hast.“

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