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Neue Solidarität
Nr. 22, 2. Juni 2010

„Agora Erasmus“ diskutiert die dreifach revolutionäre Natur des Menschen

Belgien. Die LaRouche-Bewegung in Belgien veranstaltete in Brüssel eine Kaderschule.

Am 22. Mai versammelten sich rund ein Dutzend Mitglieder und Freunde der LaRouche-Bewegung Belgien in Brüssel zu einer ganztägigen Kaderschule der „Agora Erasmus“. Alexandre Noury, der als führendes Mitglied der LaRouche-Jugendbewegung (LYM) in Frankreich bei der Regionalwahl in der Bretagne die Liste der Solidarité et Progrès - „Leuchturm für die Neue Welt“ - angeführt hatte, eröffnete die Diskussion, die Sitzung am Nachmittag wurde von Karel Vereycken, einem engen Mitarbeiter des früheren Präsidentschaftskandidaten und S&P-Vorsitzenden Jacques Cheminade, und von Christine Bierre, der Chefredakteurin der Parteizeitung der S&P, Nouvelle Solidarité, geleitet.

Das Konzept, das die drei Vorträge - über Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur - zu einer überraschenden Einheit verband, war die Idee, daß menschliches „Genie“ definiert ist als die wachsende Fähigkeit des Menschen, „axiomatische“ Revolutionen zu vollziehen, im Unterschied zu bloßen Verbesserungen oder Anpassungen.

Alexandre Noury begann mit Lyndon LaRouches bahnbrechenden, axiomatischen Revolutionen in der Ökonomie, mit denen er den Monetarismus widerlegte und die Wissenschaft der physischen Ökonomie an dessen Stelle setzte, was LaRouche zu einem Wirtschaftsprognostiker mit einzigartiger Präzision machte. Er entdeckte, daß der wahre Maßstab zur Einschätzung der Entwicklung der Realwirtschaft das relative Bevölkerungsdichtepotential ist. Um diese Revolution zu erläutern, berichtete Noury über die Forschungen und Pädagogik der LYM, am Beispiel der Verdoppelung der Fläche eines Quadrats und der Verdoppelung des Volumens eines Würfels. Dann ging Noury auf die großen axiomatischen Revolutionen von Kepler und Gauß ein, die aus der Wissenschaft der Astronomie die Astrophysik machten.

Am Nachmittag begann Karel Vereycken mit einem Zitat des wissenschaftlichen Rebellen Albert Einstein, der sagte, „Gedankenloser Respekt gegenüber Autoritäten ist der größte Feind der Wahrheit“. Dann demonstrierte er durch konkrete Beispiele, wie der Fortschritt arbeitet, wenn der Mensch „physische“ Konzepte wie die spezielle Relativitätstheorie, Cusas isoperimetrisches Prinzip, Leibniz’ Prinzip der geringsten Wirkung oder Fermats Prinzip der kürzesten Zeit meistert. Er demonstrierte die Bedeutung des Prinzips der geringsten Wirkung am Beispiel der Kettenlinie, die dazu diente, Gewölbe wie die von Ktesiphon im Irak, gotische Kathedralen und später Brunelleschis Dom und viele moderne Brücken zu bauen. Die größte Änderung der Axiome neben dem Übergang von der gegenwärtigen Weltwirtschaft, die noch weitgehend auf der Nutzung von Kohle und Öl beruht, zur künftigen Isotopen-Wirtschaft, werde der Übergang von der Weltanschauung der „Erdlinge“ zur Sicht eines „Solariers“ sein. Vereycken zitierte den russischen Raumfahrtpionier Ziolkowski: „Die Erde ist die Wiege der Menschheit. Aber wer will schon sein ganzes Leben lang in seiner Wiege bleiben?“

Christine Bierre nutzte dann den schönen vierten Satz der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, um zu zeigen, wie die Kultur die Voraussetzungen für eine Änderung der Gesellschaft schafft. Die Oligarchie wirbt für solche Videogeschöpfe wie „Lady Gaga“ (die bereits mehr als eine Milliarde Besuche im Internet hatte!), um die Menschen zu ohnmächtigen Zuschauern beim Zusammenbruch der Zivilisation zu degradieren. Mit den Geheimnissen großer Komponisten wie Beethoven, Bach und Mozart können wir die Axiome der Seele ändern, weg von der viehischen Identität der Ich-Fixierung und hin zu einer revolutionären, agapischen Anschauung. Da mehrere der Anwesenden die Sinfonie noch nie gehört hatten, spielte sie, nachdem sie die wichtigsten revolutionären Wendepunkte der Komposition dargestellt hatte, das ganze Stück.

Es folgte eine sehr angeregte Diskussion über die Themen der Vorträge, und es wurden weitere Aktionstage und Studiengruppen vereinbart. Es sind weitere Flugblattaktionen für die Umrüstung der Autoindustrie geplant, und es wurde beschlossen, ein Dossier über die Machenschaften bestimmter Banken im Umfeld der Inter-Alpha-Gruppe zur Zerschlagung Belgiens zusammenzustellen. Und natürlich wird die „Agora Erasmus“ die Frage eines globalen Glass-Steagall-Standards auch in Belgien auf die Tagesordnung setzen.

kav

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Wir alle sind Opel!
- Neue Solidarität Nr. 16/2010