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Neue Solidarität
Nr. 13, 31. März 2010

WWF will 60 Mrd.$ an Emissionsrechten verdienen

Im Londoner Sunday Telegraph vom 21. März beschreibt Christopher Brooks einen Plan des Wordwide Fund for Nature (WWF), am Verkauf von CO2-Emissionszertifikaten für vom WWF verwaltete Teile des brasilianischen Regenwalds Milliarden zu verdienen.

Der Plan fußt auf dem Kioto-Abkommen von 1997 und seinem „Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung“ (CDM), unter dem Unternehmen, die ihre CO2-Emissionen verringert haben, die Verschmutzungsrechte an andere Firmen verkaufen können. Später einigte man sich darauf, Teile der südlichen Hemisphäre als „Kohlendioxidsenke“ einzustufen und Emissionszertifikate dafür auszugeben, daß diese nicht verkleinert werden.

2002 kungelten die brasilianische Regierung, der WWF und die Weltbank das WWF-Regenwaldprojekt ARPA (Amazon Region Protected Areas) aus, unter dem der WWF Tausende Quadratkilometer Land an der Nordgrenze Brasiliens verwaltet. Fünf Jahre später gab die Weltbank dem WWF 250 Mio.$ für Propaganda über „verhinderte Abholzung des Regenwalds“, dank der für riesige „gerettete“ Waldflächen Emissionszertifikate vergeben werden könnten. 2008 arbeitete die Umwelt-Denkfabrik Woods Hole Research Center unter Leitung des Malthusianers John Holdren - heute Präsident Obamas Wissenschaftsberater - mit dem WWF einen Plan aus, wonach in den Bäumen des Regenwaldprojekts ARPA ca. 5 Mrd. t CO2 gespeichert seien.

Die Rechnung ging jedoch am Ende nicht auf, weil der Kopenhagener UN-Klimagipfel im Dezember scheiterte. Der WWF präsentierte dort mit Unterstützung der Weltbank den Vorschlag über den Verkauf der Emissionszertifikate des Regenwaldprojekts, ausgehend von einem von der UN geschätzten Preis von 12,50 $ je Tonne CO2, was insgesamt mehr als 60 Mrd.$ ausgemacht hätte. Aber da der Gipfel keine Einigung erzielte, sanken die Preiserwartungen an der Chicagoer Klimabörse auf weniger als 10 Cent je Tonne. (D.h. auch Al Gore verlor Geld, da 10% dieser Börse seinem Londoner Investmenthaus gehören.)

Die einzige Hoffnung für den WWF ist nun, daß der US-Kongreß Präsident Obamas Emissionshandelsgesetz beschließt - was politisch so gut wie ausgeschlossen ist -, wodurch der Preis wieder steigen würde.

Aber dies würde natürlich nicht den weltweiten CO2-Ausstoß verringern, da die „Verschmutzer“ in den Industrieländern genausoviel CO2 produzieren würden, indem sie die Verschmutzungsrechte kaufen.

sas