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Neue Solidarität
Nr. 13, 31. März 2010

Britischer Imperialist malt eine Hölle auf Erden

In Diskussionen mit Mitarbeitern und einem Kommentar für das Magazin EIR (den wir auf Seite 1 dieser Ausgabe abdrucken) verwies Lyndon LaRouche auf die Bedeutung eines längeren Beitrags des britischen Strategen Niall Ferguson in der März/April-Ausgabe der Zeitschrift Foreign Affairs, mit dem die öffentliche Meinung auf ein kommendes finsteres Zeitalter vorbereitet werden solle.

LaRouche bezeichnete Fergusons Ausführungen als „Vorgeschmack einer beabsichtigen unmittelbaren Zukunft für die heutige Welt. Es ist ein Echo dessen, was die britischen Geheimdienste in den achtziger Jahren taten, um sowohl Rußland als auch die Volkswirtschaften des kontinentalen West- und Mitteleuropa zu ruinieren, seit das Trio Margaret Thatcher, François Mitterand und George Bush sen. die ,Euro’-Politik für die neunziger Jahre und danach durchsetzte.“

In dieser Hinsicht, schrieb LaRouche, „ist Fergusons Vorhersage, bei allen ihr innewohnenden Mängeln, insofern nützlich, als es sich eine glaubwürdige Vorausschau eines britischen Imperialisten handelt, was die herrschende Oligarchie um die Inter-Alpha-Gruppe der Welt und besonders der transatlantischen Welt in der unmittelbaren Zukunft... anzutun droht“.

Ferguson, Geschichtsprofessor an der Harvard-Universität, schreibt in seinem Artikel „Komplexität und Kollaps - Imperien am Rande des Chaos“: „Ein imperialer Zusammenbruch kann viel plötzlicher kommen, als es sich viele Historiker vorstellen. Eine Kombination aus Haushaltsdefiziten und militärischer Überdehnung legt nahe, daß die Vereinigten Staaten sehr wohl das nächste Empire am Abgrund sein könnten.“

LaRouche warnte, ein kluger Leser, der nicht auf Fergusons neue Theorie „komplexer Systeme“ hereinfällt, müsse sich darüber ärgern, welche falschen Gründe Ferguson für den Zusammenbruch von Imperien angibt. Britische Imperialisten wie Ferguson glaubten nicht an ihre Scheintheorien, sondern benutzten sie, um „die benebelten, närrischen Köpfe ihrer leichtgläubigen Opfer zu verwirren“. So lüge Ferguson über die wirklichen Gründe für den Ersten Weltkrieg oder der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise. Er wisse, daß er lügt, doch er benutze diese Theorien, damit „gläubige Anhänger des Liberalismus... an der Zerstörung ihrer eigenen Nation mitwirken“.

Ferguson stellt einen kommenden Zusammenbruch der USA und der westlichen Gesellschaft als unvermeidlich dar, vergleichbar mit den verheerenden Auswirkungen des Zusammenbruchs des Römischen Reichs und des Sowjet-Imperiums. Er schreibt:

„Frappierend ist die Geschwindigkeit des Zusammenbruchs des Imperium Romanum. In nur fünf Jahrzehnten schrumpfte die Bevölkerung Roms um drei Viertel... Was [der britische Historiker] Ward-Perkins als ,Ende der Zivilisation’ bezeichnet, kam im Laufe einer einzigen Generation... Weniger als fünf Jahre nach der Machtübernahme Gorbatschows war das sowjetische Imperium in Mittel- und Osteuropa auseinandergebrochen, gefolgt 1991 von der Sowjetunion selbst. Wenn es je ein Empire gab, das einen jähen Absturz erlebte - statt langsam unterzugehen -, dann das von Lenin begründete.

Was heißt das für die Vereinigten Staaten heute? Vor allem könnte es Zeitverschwendung sein, sich über die einzelnen Stufen des Niedergangs zu streiten - die größte Sorge von Politikern und Bürgern sollte ein schroffer und unerwarteter Absturz sein. Zweitens haben die meisten Untergänge von Imperien mit Haushaltskrisen zu tun. Alle die oben bezeichneten Fälle waren gekennzeichnet durch ein massives Ungleichgewicht zwischen Einkünften und Ausgaben, wie auch Schwierigkeiten bei der Finanzierung der öffentlichen Schulden. Deshalb sollten die Alarmglocken sich wirklich sehr laut bemerkbar machen.“

LaRouches stellt die Frage: „Wohin, in welche Hölle soll Fergusons Vorhersage uns alle heute führen, wenn er einen auf uns zukommenden Konflikt des Niedergangs der Welt beschreibt?“ Ferguson gebe kein Urteil ab, „für welche strategische Doktrin das Britische Empire sich entscheiden sollte. Er beschreibt nur, auf welchen Zustand die britischen imperialen Absichten gegenwärtig hinarbeiten, ohne diese Absichten im einzelnen darzulegen. Es bleibt abzuwarten, für welche strategischen Optionen das Britische Empire sich unter den Bedingungen der Weltlage, die der H.G. Wells-Anhänger Ferguson schildert, entscheiden wird.“

eir