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Neue Solidarität
Nr. 11, 17. März 2010

Der klare Wahlsieg der LaRouche-Demokratin Kesha Rogers in Texas am 2. März bei den Vorwahlen im 22. Kongreßbezirk zeigt den Massenstreikprozeß in der amerikanischen Bevölkerung gegen die Politik der Regierung Obama. Kesha kandidierte mit dem Slogan „NASA retten, Obama absetzen“.

Im Unterschied zu früheren hysterischen Ausbrüchen versteht ein Teil der Demokraten heute offenbar sehr gut, welche überragende Bedeutung diesem Ergebnis zukommt. So wurde der Vorsitzende des größten Demokratischen Bezirks in Texas, Gerry Birnberg, in einem Frontseitenartikel der Houston Chronicle am 6. März zitiert, der ausführlich über Keshas Wahlsieg berichtete: Wenn Kesha junge Leute mobilisieren könne, sei das nur begrüßenswert. Er wies auch auf die Gemeinsamkeiten hin: eine Rückkehr zur Rooseveltpolitik für große öffentliche Infrastrukturprojekte, die Rückkehr zu Glass-Steagall (Trennung regulärer Geschäftsbankenaktivitäten von Investmentbanking) und den Widerstand gegen faschistischen Korporativismus.

Auch die Reaktion der Medien und einiger führender demokratischer Politiker vor Ort nach dem „Überraschungssieg“ war ungewöhnlich breit und ernsthaft. Offenbar sehen sie die Zeichen an der Wand. Am 7. März war Kesha u.a. in einer prominenten afro-amerikanischen  Radio-Show in Columbus/Ohio zu Gast; am 8. März war sie in der Radioshow von Jack Stockwell in Salt Lake City/ Utah.

Sichtlich erschüttert griff sogar der Londoner Economist in seinem Blog „Demokratie in Amerika“ das Thema auf und zitierte Kesha. Als man sie nach dem Wahlsieg fragte, ob die Demokratische Partei ihren Wahlkampf offiziell unterstützen werde, antwortete sie: „Ich führe einen Krieg gegen das Britische Empire. Es ist mir egal, was die Funktionäre der Demokratischen Partei tun oder sagen.“ In Deutschland erschien ein objektiver Bericht auf der bekannten Nachrichten-Webseite heise.de (Telepolis).

Auch in Rußland zirkulieren die Nachrichten über Kesha Rogers außergewöhnlichen  Wahlsieg. U.a. berichtete ein großer Blog (Alexsworld), sowie das Forum „Globalnaya Avantura“. Auf Alex hieß es: „Hier kommen einige Neuigkeiten von LPAC. Die LPAC-Kandidatin für den Kongreß in Texas, Kesha Rogers, hat einen gigantischen Sieg in den demokratischen Vorwahlen errungen - mit mehr Stimmen als die beiden anderen Kandidaten zusammen.“ Dann werden für seine Leser die Hauptpunkte von Keshas Programm aufgezählt, wie „sofortige Amtsenthebung von Obama, sofortige Konkursreorganisation des gesamten Finanzsystems, Reindustrialisierung der USA, Entwicklung der Infrastruktur, besonders der Kernenergie; und das Setzen langfristiger Ziele wie Mond- und Marsmissionen“. Außerdem hebt Alex als Punkt 3 die Schaffung einer Allianz „national orientierter Kräfte zwischen USA, Rußland, China und Indien“ hervor, die das „transnationale oligarchische Empire“ ausschalten solle. Damit bezieht er sich auf LaRouches Vier-Mächte-Plan zur Schaffung eines weltweiten Kreditsystems souveräner Nationen, um langfristige Entwicklung in Gang zu bringen.

Am 6. März war Kesha Rogers Gast der „LaRouche-Show“, wo sie zusammen mit Leandra Bernstein und Matthew Ogden von LaRouchePAC-TV von Harley Schlanger, LaRouches Sprecher für den Westen der USA, interviewt wurde. Es folgen Auszüge.

 

„Kein Kampf zwischen Demokraten und Republikanern,
sondern zwischen Patrioten und Verrätern“

 

Schlanger: Die letzten Tage waren ein bißchen wie ein Wirbelsturm, nicht wahr, Kesha?

Rogers: Ja, absolut.

 

Schlanger: In unseren letzten Gesprächen hier war eigentlich nie die Rede davon, diese Wahl tatsächlich zu gewinnen. Wir sprachen davon, den Krieg zu gewinnen, und uns war klar, daß es eine Wirkung auf die Wahl hätte, wenn wir das richtige täten, um den Krieg zu gewinnen. Wie siehst Du diesen Krieg? Wie organisiert Ihr jetzt für die Wahlen im November?

Rogers: Es stimmt, als wir in den Wahlkampf einstiegen, war es nicht unsere Absicht, die Wahl zu gewinnen, sondern insbesondere eine junge Führungsgeneration in der Bevölkerung zu organisieren und dazu die Gärung, die wir in der Bevölkerung sahen - das, was wir als Massenstreik bezeichnen -, zu nutzen. Wir wollten die Bevölkerung herausfordern und ausbilden, so daß sie wirklich Verantwortung für die Zukunft übernehmen kann... Wir sind im Wahlkreis auf die Straße gegangen, mitten unter die Bevölkerung, haben dort in den letzten Monaten sehr intensiv organisiert und unsere Positionen sehr nachdrücklich auf den Tisch gebracht: Erstens, daß Präsident Obama sofort abgesetzt werden müsse, und zweitens, daß wir eine Politik zum Wiederaufbau der Wirtschaft brauchen, in deren Mittelpunkt das stehen muß, was LaRouche ganz klar in seinem LaRouche-Plan vorgelegt hat. Unsere Kampagne war meines Erachtens beispielhaft für eine Qualität von Führung, mit der man die Bevölkerung aus ihrem Zustand des „Abwartens, was kommt“ oder des „Ich bin ja nur ein kleines Rädchen und kann ja doch nichts ändern“ herauszuholen. Dabei sahen wir, daß die Bevölkerung seit dem Beginn des Massenstreikprozesses im vergangenen August in noch nie gekannter Weise in Bewegung gekommen ist.

 

Schlanger: Laß mich hier einhaken und eine Frage stellen, denn es herrscht große Verwirrung über die Frage des „Massenstreiks“. Matt, der auch hier in der Show ist, hat vor einiger Zeit ein Video darüber produziert, wie Rosa Luxemburg dies zu ihrer Zeit gesehen hat. In gewisser Weise hat uns der Präsident kräftig geholfen, indem er die NASA ausbluten läßt, denn damit hat er bewiesen, wie recht Du damit hattest, seine Absetzung zu fordern. In Deinem Wahlkreis in der Region Houston sind 5000 Arbeitsplätze durch diese Maßnahme des Präsidenten bedroht. Nun reden wir über einen Massenstreik, aber wir haben keine Leute auf die Straße gehen sehen. Die Wut war nicht zu greifen, aber wir wußten, daß sie da ist. Wie hast Du diese Leute erreicht?

Rogers: Unser Ziel war es, die Bevölkerung für eine wirkliche Lösung zu mobilisieren. Wir sind vor allem sehr sichtbar mit einer klaren Lösung aufgetreten. Wir hatten große Spruchbänder. Wir sind mit einem Banner aufgetreten, auf dem stand: „NASA retten! Obama absetzen! Kesha wählen!“ Wir machten den Leuten sehr deutlich, daß sie Obamas Absetzung fordern müßten, wenn sie eine wirkliche Lösung für die Wirtschaft wollten oder ernsthaft die NASA retten wollten. Genau das hat kein anderer Kandidat und überhaupt niemand sonst zu sagen gewagt. Wir sind mit unserem Lautsprecherwagen durch den Wahlkreis gezogen, mit großen Plakaten und der Forderung: „NASA retten! Obama absetzen“, oder einem Banner mit einem großen Bild des Space Shuttle und dem Spruch: „Nehmt es uns weg, wenn ihr es wagt!“ Das hat die Leute wirklich bewegt und provoziert, denn sie sahen, daß wir keine Angst haben, die Wahrheit zu sagen.

Wir haben uns aufgemacht und sind von Tür zu Tür zu den Wählern gegangen. Wir haben viele Leute getroffen, die am Boden zerstört und völlig demoralisiert waren. Wir sagten ihnen, daß es nicht um eine Wahl zwischen Demokraten und Republikanern ginge, sondern darum, sich an einem Prozeß zu beteiligen, um die Republik zu retten, und daß wir sie als Mitstreiter brauchen, denn wir befinden uns in einem Krieg gegen die Feinde der Vereinigten Staaten, gegen die Feinde der Republik. Der Präsident sei nicht nur dabei, die NASA zu schließen oder seine Kampagne für eine faschistische Gesundheitsreform weiterzuverfolgen, sondern seine Politik zeige die Tatsache, daß der Präsident das amerikanische Volk im Stich läßt, daß er seinen Amtseid auf die Verfassung gebrochen hat und im Interesse der Wall Street und der Londoner City handelt. Und die Leute fingen an, sich zu bewegen.

 

Schlanger: Du sprichst dabei von den „vergessenen Männern und Frauen“ des 22. Kongreßwahlkreises...

Rogers: Absolut.

 

Schlanger: ...aber auch vom ganzen übrigen Land, denn Du hast Deine Kampagne nie als lokalen Wahlkampf verstanden.

Rogers: Richtig, und das war ganz entscheidend, um die Leute zu mobilisieren, denn es geht in diesem Kampf darum, eine Bewegung in der Bevölkerung insgesamt und nicht nur in meinem Wahlkreis zu provozieren und zu inspirieren. Tatsächlich gab Nachwirkungen in aller Welt.

 

Schlanger: Ich habe selbst lange Zeit in Texas Wahlkämpfe geführt, und ich kenne die Bevölkerung. Ich weiß, daß sie einen etwas widerspenstigen Charakter haben, daß sie es nicht mögen, wenn man ihnen sagt, was sie denken sollen. Manchmal denken sie ziemlich krauses Zeug, aber manchmal überraschen sie einen. Eines der Indizien, an denen ich sah, daß du die Leute auf einer tieferen Ebene erreicht hast, waren die Veranstaltungen, die du mit Alicia Cerretani in mehreren Altenheimen abgehalten hast. Beschreibe doch bitte, wie das bei der ersten dieser Veranstaltungen war, um unseren Hörern zu verdeutlichen, was Lyndon LaRouche meint, als er sagte, daß es einen Zeitgeist gibt, den man provozieren, inspirieren und an den man appellieren muß, um die Menschen zu bewegen. Wie habt Ihr das getan? Was geschah dort?

Rogers: Das beste Beispiel hierfür war sicherlich, wenn man beim Organisieren Leute traf, die völlig ruiniert und niedergeschlagen waren, oder wenn man in die Pflege- und Altenheime ging, wo man sieht, was die Regierung Obama mit ihrer Politik anrichtet, die darauf hinausläuft, die alten Menschen umzubringen oder sie jedenfalls nicht mehr als einen wertvollen Teil der Gesellschaft zu betrachten. Wir - ich selbst und Alicia und andere Aktivisten - sind zu den alten Leuten hingegangen und haben ihnen gesagt: „Wir sind angetreten, um für eure Interessen zu kämpfen, und wir tun alles, was wir können, um sicherstellen, daß ihr gehört werdet.“ Wir haben ihnen auch ein Gefühl davon vermittelt, daß man wieder eine gewisse Schönheit in die Kultur und in die Bevölkerung zurückbringen muß, um etwas verändern zu können. Sie waren vollkommen überwältigt, als Alicia und ich angefangen haben, Kanons zu singen. Wir haben Kanons von Mozart wie z.B. Halleluja oder Dona nobis pacem für sie gesungen, und man konnte sehen, wie ein Lächeln über alle Gesichter im Saal ging. In einem Heim, in das wir kamen, saß ein älteres Ehepaar am Klavier und spielte darauf. Sie waren wahrscheinlich beide über 90 Jahre alt. Sie waren nicht nur begeistert darüber, daß wir keine Angst hatten, die Wahrheit zu sagen, daß wir etwas gegen Präsident Obama und seine Politik taten, die die Vereinigten Staaten zerstört und die ihre Interessen verletzt, sondern auch darüber, daß wir das tun, indem wir eine neue Generation herausfordern, Führung zu übernehmen und wieder eine wirkliche Kultur in unserer Gesellschaft hervorzubringen. Die Musik bewegte die Menschen wirklich so sehr, daß man die Wirkung von dem, was wir taten, kaum in Worten ausdrücken kann.

 

Schlanger: Ich spreche mit der Kandidatin der Demokraten im 22. Kongreßwahlbezirk, Kesha Rogers. Hast du Dich schon daran gewöhnt, wie das klingt, Kesha?

Rogers: Ich denke schon.

 

Schlanger: Kesha gewann die Vorwahl am Dienstag mit 53% der Stimmen, und jetzt ist sie für die Kongreßwahlen im November nominiert.

Ich würde an dieser Stelle gerne unser LaRouchePAC-TV-Team von der Show „Nieder mit den Verrätern“, Matthew [Ogden] und Leandra [Bernstein], dazuholen. Ihr habt das Geschehen genau verfolgt und den Wahlkampf im 22. Kongreßwahlbezirk von Texas für Eure Zuschauer lebendig gemacht. Das gleiche tut Ihr auch für Rachel Brown, die im 4. Wahlkreis von Massachusetts gegen den Abgeordneten Barney Frank („Bail-out-Barney“) antritt. Ich bin mir sicher, daß Barney nach dem Wahlergebnis hier in Texas zwei oder drei neue Berater eingestellt hat, um sich ein neues Image verpassen zu lassen. Und in Kalifornien tritt der LaRouche-Demokrat Summer Shields gegen [die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy] Pelosi an. Wie hat das auf Euch in Virginia gewirkt? Ich weiß, Ihr habt das genau verfolgt, Ihr habt Kontakt zu Kesha und Alicia und auch zu mir gehalten. Wie hat sich das aus Eurer Sicht entwickelt?

Bernstein: Man sollte sicherlich besonders betonen, daß Kesha und die anderen LaRouche-Demokraten ganz darauf setzen, Obamas Absetzung zu fordern. Aus vielen Institutionen und beim Organisieren auf der Straße konnte man spüren, daß die Menschen Obama ablehnen, insbesondere in der Frage der Gesundheitsreform. Aber daß Kongreßkandidaten wie Kesha  den Mut haben, alles aufs Spiel setzen, damit das auch geschieht, und den Leuten auf der Straße versicherten: „Wir werden das tun, das versprechen wir euch“, das ist absolut wichtig. Dadurch ist ein besonderes Potential in der Demokratischen Partei für unsere anderen Kandidaten entstanden, um Obama aus dem Amt zu jagen, noch bevor diese Kandidaten überhaupt gewählt wurden.

 

Schlanger: Man konnte das in einem der Filme sehen, den Ihr in Eurer Show gezeigt habt, wo Kesha mit einer Frau sprach, die zunächst etwas mißtrauisch schaute. Aber als Kesha dann ihre Wahlkampferklärung zeigte, in der es heißt: „Setzt Obama ab!“, da fängt die Frau gewaltig an zu grinsen und reckt ihre Faust. Tatsächlich war das überall im Wahlkreis so. Matt, möchtest Du etwas dazu sagen?

Ogden: Ich erinnere mich noch daran, als Kesha, Summer und Rachel ihre Pressekonferenz im Nationalen Presseclub gaben. Das muß im Januar gewesen sein, Anfang des Jahres. Die Idee für diese Wahlkämpfe war damals, daß in der amerikanischen Bevölkerung etwas in Gang gekommen war, was schon länger unter der Oberfläche schlummerte. Wir sprachen davon, den schlafenden Riesen zu wecken. Das begann bereits mit den Bürgerversammlungen im letzten August, und unserer ersten Salve, als LaRouche mit dem Obama-Schnauzbart an die Öffentlichkeit ging, und als wir den Kampf gegen Obamas Gesundheitspläne anführten. Wir wußten, daß wir es mit einem Massenstreikphänomen zu tun hatten, das in den Vereinigten Staaten entstanden war. Die Frage war, was fangen wir jetzt mit dem amerikanischen Volk an, was tun wir jetzt, was ist der nächste Schritt? Die verbindende Idee war: „Ihr müßt verstehen, daß uns jemand verraten hat, und wir wollen unsere Republik wieder haben.“ Aber es war nicht klar, wie das amerikanische Volk reagieren würde.

Die Idee mit den Kandidaturen war deshalb, wie wir im Nationalen Presseclub erklärt haben, als eine neue Führungsgeneration aufzutreten, um den Massenstreik zu lenken. Es galt, durch eine begrenzte Zahl von Kongreßwahlkämpfen mit einem einzigen Thema diesen zersplitterten und vereinzelten Prozeß zu einer einzigen Front zusammenzuführen, um noch vor den Kongreßwahlen im November die politische Landschaft zu verändern. Es ging also darum, diesen Kampf anzuführen.

Eines der Dinge, die in den Tagen nach Keshas Wahlsieg mit Sicherheit in aller Welt Aufmerksamkeit erregt hat, war, daß Kesha ganz offen gesagt hat: „Ich führe einen Kampf gegen das Britische Empire, und es ist mir egal, was die Demokratischen Parteibonzen dazu sagen.“ Das hat definitiv Aufsehen erregt, und ich denke, daß das amerikanische Volk merkt, wie der Patriotismus in seinen Knochen wiedererstarkt, d.h. viele fangen an, besser zu verstehen, war es bedeutet, unter Keshas Führung einen Kampf gegen das Britische Empire zu führen.

 

Schlanger: Das Hausorgan des Britischen Empire, der Londoner Economist, sinnierte darüber in einem Blog über die amerikanische Politik, wo geschrieben wurde, daß es so ausschaue, als würde Amerika demnächst Krieg gegen Großbritannien führen. Das war im typisch witzelnden britischen Ton verfaßt, bei dem man nie genau weiß, woran man ist. Aber Lyndon LaRouche sagte, das sei überhaupt nicht witzig gemeint; es sei vielmehr eine Botschaft der Briten, daß sie das sehr ernst nehmen.

Nun, Kesha, zurück zu Dir... Als Du mit der Idee in den Wahlkampf gingst, Dich für die Absetzung Obamas einzusetzen, war das scheinbar nicht das naheliegendste Thema - eine Demokratin, die zur Absetzung eines demokratischen Präsidenten aufruft. Ich nehme an, da gab es einige Widerstände. Leute, die Dir eigentlich helfen wollten, gaben Dir den guten Ratschlag: „Kesha, laß das aus dem Spiel, halte dich an positive Ideen.“ Erzähle uns doch etwas über diese Gespräche am Anfang Deiner Kampagne.

Rogers: Die Ironie an der Sache ist, daß mein Gegenkandidat die von mir energisch betriebene Absetzungskampagne aufgegriffen hat, um sie für seinen eigenen Wahlkampf zu benutzen; er sagte: „Ich bin der Kandidat, der Obama nicht absetzen will, wählt mich!“ Und die Parteibonzen und die Leute im Establishment der Partei sagten mir: „Du mußt praktisch denken. Du mußt Dich an die Parteilinie halten. Wir werden bei der Absetzung nicht mitmachen. Wenn du von uns unterstützt werden willst, dann mußt du aufhören, solche verrückten Dinge wie die Absetzung des Präsidenten zu fordern.“ Andere Leute sind zu mir gekommen und haben mir gesagt: „Ich bin zwar nicht mit allem einverstanden, was LaRouche sagt, aber Deine Politik ist gut, und du hast wirklich gute Ideen für die Wirtschaftspolitik. Aber warum mußt du herumlaufen und die Absetzung des Präsidenten fordern?“

Als der Wahlkampf dann immer mehr in Fahrt kam und wir immer nachdrücklicher die Absetzung forderten, da wurden wir von der Bevölkerung überhaupt erst ernst genommen. Viele sagten: „Okay, das führt doch zu etwas.“ Und als der Präsident dann die Kürzungen bei der NASA bekanntgab, haben sich uns immer mehr Leute angeschlossen. Gleichzeitig bekamen wir eindeutige Signale, daß die Aufregung in der Demokratischen Partei und im Establishment immer mehr wuchs. Ich bin mir sicher, daß die Demokraten und ihre Parteibonzen sich immer noch von meinem Sieg erholen müssen, und jetzt herauszufinden versuchen, wie das möglich war, obwohl sie sich klar gegen meine Forderung ausgesprochen hatten. Denn der eigentliche Kandidat der Demokraten erhielt bloß 27% der Stimmen, während ich mich ganz an die Bevölkerung gewendet und kein Blatt vor den Mund genommen hatte, und 53% der Stimmen erhielt. Sie versuchen immer noch herauszufinden, wie das geschehen konnte.

 

Schlanger: Kesha, ich hätte gerne einen Kommentar von Dir zu einer Bemerkung, die ein Mitarbeiter von Pete Olson, deinem republikanischen Gegenkandidaten bei der Wahl im November, gemacht hat. Olson ist der amtierende Abgeordnete, der sich die Resultate sicherlich sehr genau angesehen hat. In einem Artikel des Houston Chronicle von heute - wobei ich dazusagen muß, daß ich selbst jahrelang gegen das Chronicle gekämpft habe, und auch meine Ehefrau Susan hat sich die Zähne an den Reportern der Chronicle ausgebissen in dem Versuch, ihnen ein bißchen Ehrlichkeit beizubringen. Aber in der heutigen Ausgabe erschien ein relativ ehrlicher Bericht, worin besagter Mitarbeiter Deines Gegenkandidaten zitiert wird, der sagte: „Man fragt sich, ob die Demokraten in diesem Wahlkreis ihre Ansichten über den Präsidenten gründlich geändert haben, denn die Kandidatin hat ja ihre Position nicht verborgen.“ Ich denke, das habt ihr auch festgestellt. Nachdem erst einmal jemand den Mut hatte, das Undenkbare auszusprechen, und offen sagte, daß Obama gehen muß, da haben die Leute reagiert.

Rogers: Absolut, darauf haben die Leute geradezu gewartet. Als jemanden bereit war und den Mut hatte, die Wahrheit zu sagen: „Ihr braucht keine Angst zu haben, kommt aus euren Löchern und schließt euch unserem Kampf an!“, da haben die Leute das auch getan. Es war ganz deutlich, daß die Bevölkerung mit den üblichen Standards gebrochen hat, die von der Demokratischen Partei vorgegeben wurden, und unsere Initiative aufgegriffen hat, als wir hinausgingen und sagten, dies ist kein Kampf zwischen Demokraten und Republikanern, sondern ein Kampf zwischen den wahren Patrioten und den Verrätern an dieser Nation. Die Leute haben das angenommen und sind mitgekommen, was wir am Wahlergebnis sehen konnten...

 

Schlanger: Einige Leute, vor allem einige degenerierte Tweener in Austin, versuchen jetzt einen Weg zu finden, wie sie Deine Wahl rückgängig machen können. Da müssen sie sich aber nicht mit Dir anlegen, sondern mit den Wählern in Deinem Wahlkreis. Es ist auch klar, daß das Weiße Haus Angst hat, irgend etwas zu deiner Wahl zu sagen. Wir haben gestern gesehen, wie [der Pressesprecher des Weißen Hauses] Robert Gibbs um den heißen Brei herumredete, als er gefragt wurde, was er über den Sieg von Kesha Rogers im 22. Kongreßwahlkreis denke? Er hat nur etwas von Überparteilichkeit gefaselt, er hätte genauso gut über Einhörner und Märchenfeen schwadronieren können.

Die Frage stellt sich also, wer ist eigentlich ein Demokrat? Denn einige dieser Leute sagen: „Kesha ist keine wirklich Demokratin.“ Im Chronicle von heute wird allerdings der Vorsitzende der Demokratischen Partei von Harris County [in dem auch die Stadt Houston liegt] zitiert, LaRouches Ideen und die Ideen von Kesha seien die von Franklin Roosevelt. Wie wichtig ist das Deiner Meinung nach, daß Du die traditionellen Ansichten der wirklichen Demokraten aus der Zeit vertrittst, bevor Tutti-Frutti-Demokraten wie Al Gore die Partei übernommen haben? Wie wichtig war das in deinem Wahlkreis?

Rogers: Das war sehr wichtig. Denn an der Reaktion des Weißen Hauses wird deutlich, daß Obama die Ideen aus dem Erbe Franklin Roosevelts oder dem Erbe John F. Kennedys in der Demokratischen Partei nicht wiederbeleben will. Das seien olle Kamellen, die man aus dem Fenster werfen sollte. An der ganzen Politik, die er verfolgt, wird deutlich, daß er auf das Grab und das Erbe Franklin Roosevelts spuckt. Das ist die Reaktion der Regierung Obama auf meinen Wahlsieg. Sie wissen, daß das, wofür LaRouche kämpft, und was mein Wahlkampf und die Wahlkämpfe von Rachel und Summer repräsentieren, eine Wiederbelebung des Geistes und der Tradition Abraham Lincolns ist, der sehr hart und nachdrücklich gegen das Britische Empire, gegen Londons Kräfte an der Wall Street gekämpft hat. Das gleiche gilt für Roosevelt mit seiner Glass-Steagall-Politik und seiner Politik der Konkurssanierung, der in den ersten 100 Tagen seiner Regierung das Land völlig veränderte, indem er die Banken einer Konkurssanierung unterzog und die schmutzigen Finanzinteressen der Wall Street und der Londoner City von den legitimen Finanzgeschäften trennte. Wir kämpfen heute dafür, das wiederzubeleben, und das ist es, wovor nicht nur die Regierung Obama eine Heidenangst hat, sondern auch diejenigen, die weiterhin im Interesse der Feinde der Vereinigten Staaten und unserer Verfassung handeln.

Ich denke, daß jetzt klar ist, was LaRouche gesagt hat und was er auch in seinem bevorstehenden Internetforum hervorheben wird: daß die Iden des März sehr schnell auf die Regierung Obama zukommen, und zwar viel schneller, als man meint. Obama wird es nicht mehr lange machen. Viele Leute wissen das. Und deshalb weigert sich diese Regierung, zu reagieren, und will sich nicht mit dem auseinandersetzen, was mit meiner Nominierung als Kandidatin der Demokratischen Partei im 22. Wahlkreis von Texas geschehen ist.

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