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Jenny Häse von der LaRouche-Jugendbewegung berichtet über den Landesparteitag der BüSo in Nordrhein-Westfalen.
„Jede Verbesserung des Politischen muß durch die Veredelung des Individuums geschehen.”
Friedrich Schiller
Die BüSo wird zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai 2010 antreten. Da dies vorraussichtlich die einzige Wahl in Deutschland sein wird, bei denen die BüSo im kommenden Jahr ihr Programm zur Lösung der Wirtschaftskrise in die Diskussion bringen kann, zielt unsere Mobilisierung darauf hin, alle 128 Wahlkreise mit Direktkandidaten abzudecken. In immer mehr Wahlkreisen werden daher Stammtischtreffen organisiert, wo politisch interessierte Bürger in einem Schnellkurs in physischer Wirtschaft ausgebildet werden. Die Idee ist dabei, in Lesegruppen alle Fragen zu klären, die noch im Wege stehen, die persönliche Verantwortung als Staatsbürger für das politische Handeln zu übernehmen und als Direktkandidat für die BüSo antreten zu können.
Denn NRW als das ehemals am stärksten industriealisierte Bundesland steht unmittelbar vor einer tiefen Katastrophe. 35.000 Unternehmen droht nächstes Jahr die Insolvenz, oder sie müssen drastische Maßnahmen ergreifen, um ihre riesigen Verluste zu decken. Das Land steht vor Massenentlassungen, was ganze Städte, die zuvor von der Industrie gelebt haben, in Geisterstädte verwandeln kann. Diese finstere Realität kann nur verändert werden, wenn die Programmpunkte der BüSo ernsthaft studiert und umgesetzt werden. Der erste notwendige Schritt wurde am 28. November in Dortmund getan, mit der Aufstellung der ersten Direktkandidaten und der anschließenden Wahl der Landesliste.
Den Auftakt für die Veranstaltung gab die Bundesvorsitzende Helga Zepp-LaRouche, indem sie den Anwesenden einen Einblick in die Entwicklungen der politischen Lage zeigte, die klar machten, in welch historischem Moment wir uns befinden. Sie ging auf das Platzen der Finanzblase in Dubai ein, was vor allem in Europa, aber auch in den USA die Märkte ins Wanken gebracht hatte und potentiell als Zünder einer Hyperinflation dieses auf fiktiven Finanzblasen aufgebauten Geldsystems wirken kann.
Gleichzeitig sind Rußland, China und Indien dabei, Verträge miteinander zu schließen, die einem Hamiltonischen Kreditsystem ähneln, indem sie in den technologischen Aufbau und Fortschritt investieren, und somit eine reale Lösung der Krise durch Schaffung produktiver Güter, sprich besseren Lebensbedingungen, darstellen. Diese Entwicklungen seien durch einen ständigen Dialog und die Auseinandersetzung der jeweiligen Regierungen mit den von LaRouche aufgezeigten Wirtschaftsdiagnosen zustande gekommen.
Sie präsentierte die Schritte, die sofort umgesetzt werden müssen, um den wahnsinnigen Vorstellungen und Pläne der Befürworter der Bevölkerungsreduktion zuvorzukommen. Denn diese versuchen, durch Kontrolle verschiedener Bereiche (Nahrungsmittelkartelle, CO2-Reduktion, Sparpolitik) ihr Ziel zu erreichen und die Bevölkerung auf 2 Mrd. Menschen zu reduzieren, wie es der Gründer des WWF, Prinz Phillip, offen erklärt hat. Eine Notkonferenz muß auf Staatsebene einberufen und alle Derivate abgeschrieben werden. Nach dem Glass-Steagall-Gesetz werden Banken dann wieder in Geschäfts- und Investmentbanken getrennt, was das Spekulieren mit Milliarden unterbindet. Es muß wieder ein Nationalbank-System nach Alexander Hamilton eingeführt werden. Damit können wir durch geziehlte Kreditvergabe die Produktivität in kürzester Zeit massiv wieder erhöhen. Wir brauchen ein neues Verständnis dessen, was Wirtschaft eigentlich ist, als Perspektive für die Welt.
Das können wir direkt praktizieren, wenn wir die von Lyndon LaRouche als Wissenschaftsmotor verstandene Marsmission in Angriff nehmen und die damit entstehenden Hürden, die wir in der Wirtschaft und somit folgerichtig in der Wissenschaft zu überschreiten hätten, angehen. Wir müßten uns mit Fragen über universelle Naturgesetze konfrontieren.
Krafft Ehricke, einer der deutschen Raumfahrtpioniere, der die Menschen durch ihre Erkenntnisse näher an ihre wahre Natur als Vernunftwesen heranführte, sah die Menschheit nicht nur als Bewohner der Erde, sondern als Bewohner der Galaxie, und sprach von dem „extraterrestrischen Imperativ”. Jemandem aus der heutigen Subkultur dagegen wäre es unmöglich, die Raumfahrt lebend durchzustehen.
Das war allen Anwesenden durchaus verständlich. Denn wenn man einmal im Weltraum schwebt, kann man nicht einfach sagen, daß man keine Lust mehr hat und vor die Tür gehen will, um einen Joint zu rauchen und sich abzulenken. Die Vernuft wird in der Raumfahrt erzwungen. Diese Einstellung ist die einzige, mit der wir die Werte wieder von Raffgier, Geld und Egoismus weg und hin zu den eigentlich menschlichen, fortschrittlichen Werten lenken können, und die brauchen wir, um das System zu ändern und die Krise zu lösen.
Und genau diese anderen Werte waren bei der Vorstellung der einzelnen Kandidaten der Landesliste präsent. Es wurden 15 Kandidaten aufgestellt. Die Präsentation jedes Kandidaten war eine persönliche Erklärung, warum sie die BüSo vertreten wollen. Alle zeigten sich ihrer Entscheidung bewußt, eine Kandidatin meinte, sie habe vier Kinder und auch vier Enkelkinder, und sie sehe nur bei der BüSo, daß sie sich für die Zukunft für ihre Nachkommen einsetzt.
Eine 19jährige Studentin gestand, daß sie den Glauben an den Sinn der Menschheit schon fast verloren hatte, und daß sie durch die Ideen der BüSo daran erinnert wurde, daß die Menschheit auf der Erde kein „Versehen“ war. Ein Aspekt war das Bildungswesen, welches sie sich ganz anders vorstellte, in dem junge Menschen mit einer Vorstellung für die Zukunft aus der Hochschule kommen sollten.
Ein anderer Kandidat hat die BüSo erst in August getroffen und wurde Mitglied - „gerade rechtzeitig um Kandidat zu werden“. Zunächst sagte er, er sei nicht geübt, vor vielen Menschen zu reden, gab dann aber eine ganz ausführliche Beschreibung seiner Motive, als Kandidat für die BüSo anzutreten. Man merkte den Patriotismus für die Wiederbelebung des ehemaligen Ruhrpotts - diesmal jedoch, um die neuen Technologien von Transrapid, Hochtemperatur-Reaktoren und Cargo Caps hier zu bauen und weltweit zu exportieren.
Ein anderer Kandidat erklärte, wie man sein Denken grundlegend verändern muß, um aus diesem monetaristischen Betrachten von eigentlich dynamischen und menschlichen Dingen herauszukommen, in dem die Oligarchie durch Kontrolle und Angst die Menschen gerne gefangen halten möchte. Denn nur wenn man anfängt, in diesen neuen Begriffen zu denken, kann man auch begreifen, was die physische Wirtschaft von Lyndon LaRouche zum Unterschied zum heutigen Wirtschaftsverständnis ist.
Es zeigte sich, daß die Ideen der BüSo das Leben der Kandidaten veränderten und sie jetzt dazu bewegte, diesen Schritt der Identifikation durch die persönliche Verkörperung dieser Ideen zu gehen. In Zeiten der Krise wie heute eine Bürgerrechtsbewegung aufzubauen, nimmt jetzt wahrlich Gestalt an.
Bei der anschließenden Diskussion griff ein Lehrer das Thema der Bildung wieder auf, eine andere Bemerkung wurde über die persönliche Verantwortung gemacht, die darin besteht, die beste aller möglichen Welten zu schaffen. Aus allen Bemerkungen und Fragen ging das absolute Versagen aller unserer „Eliten“ und zu oft zu hoch angepriesenen „Autoritäten“ hervor. Und dementsprechend war die letzte Frage noch einmal, warum es denn jetzt so wichtig ist das sich jeder dieser Herausforderung stellt und kandidiert, der es noch nicht macht.
Daraufhin verdeutlichte Helga Zepp-LaRouche noch einmal den Wahnsinn der seit 2007 fortlaufenden Rettungspakete, durch die sich die Lage bei jedem Bürger verschlechtert, während die Regierung nichts Besseres zu tun hat, als für 70.000 Euro einen Satz Kugelschreiber zu kaufen. Genau diese Taten würden die Bürger nur noch mehr verärgern, und es könne sehr schnell zur Unregierbarkeit kommen. Und obwohl wir nicht wissen, was auf uns zukommen wird, können die Wahlen einen entscheidenden Wendepunkt schaffen. Aber das Land kann nur gerettet werden, wenn sich Menschen dafür verpflichtend einsetzen.
Wenn es nur eine Person gab, die in der Brust eines jungen Menschen einmal den Funken entzündet hat, so kann dieser Mensch dieses Potential in seinem späteren Lebensweg entwickeln. Aber es bedarf dieser einen Person - und davon muß es in der Zukunft mehr geben. Sie sind diejenigen, die die BüSo kennenlernen und den Funken übertragen.
An dem Parteitag nahmen Menschen von überall aus dem Ruhrpott teil, von denen einige im Anschluß verkündeten, daß sie sich doch noch in ihren Wahlkreisen für die BüSo aufstellen lassen wollen.
Unsere Landesvorsitzende Katarzyna Kruczkowski hielt zum Schluß noch einen leidenschaftlichen Appell an alle, sich diese Mobilisierung nicht entgehen zu lassen und in dem kommenden Wahlkampf zu helfen. Denn auch wo die Stamm-Mannschaft der BüSo nicht hinkommen kann, sollen trotzdem die Ideen zur Lösung der Krise hingelangen. Dazu sollen auch in Gegenden Stammtische eingerichtet werden, wo es sie bisher nicht gibt, damit sich Leute mit den Konzepten der BüSo auseinandersetzen und dann selbst kandidieren können.
Helfen Sie mit. Auf diese Wahlen werden die Augen aller gerichtet sein!
Jenny Häse