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Lyndon LaRouche übermittelte dem Staatlichen Geologischen Museum in Moskau eine Grußbotschaft zum 250. Jahrestag seiner Gründung.
Eine der ältesten wissenschaftlichen Einrichtungen Rußlands, das inzwischen nach Wladimir Wernadskij benannte Staatliche Geologische Museum (SGM) der Russischen Akademie der Wissenschaften, feierte vom 14.-16. Oktober den 250. Jahrestag seiner Gründung mit einer Konferenz über „Zeitgenössische Geologie: Geschichte, Theorie und Praxis“.
Lyndon LaRouche übermittelte dieser Konferenz das folgende Grußwort:
„Meine Glückwünsche an das Museum zum 250. Jahrestag seiner Gründung. Meine eigenen Publikationen und die Arbeiten meiner entsprechenden Mitarbeiter legen ein besonderes Gewicht auf die Notwendigkeit, den breiteren Umfang der Nachwirkungen des Werks von Akademiemitglied W.I. Wernadskij im Bereich der physischen Ökonomie zu eröffnen, sowohl auf der Erde, als auch in ihrem Ausdruck in dem weiten Gebiet der bemannten Raumfahrt zum Mars und zurück.
Die gegenwärtige Zusammenbruchskrise der globalen Wirtschaft zwingt uns, das, was man einst für fundamentale Fragen der physischen Wirtschaft hielt, erneut zu untersuchen und zwar aus dem gleichen Motiv, das dem Übergang zu dem antiwissenschaftlichen Trend zu den ,nachindustriellen’ Ideen des monetaristischen Utopismus in der Zeit zwischen 1968-2009 zugrunde lag.
Vorausgesetzt, die gegenwärtig heranstürmende, globale Zusammenbruchskrise der physischen Wirtschaft führt nicht zu einem ,neuen finsteren Zeitalter’ auf unserem Planeten, werden die aufgeschobenen wissenschaftlichen Fragen zur physischen Ökonomie wieder ganz oben auf die Tagesordnung kommen, und zwar sowohl in Bezug auf das Leben auf unserem Planeten, als auch auf die Lebensbedingungen in den benachbarten Regionen innerhalb unseres Sonnensystems, das menschliche Leben und das Leben an sich.
Mit freundlichen Grüßen, Lyndon LaRouche“
Das Staatliche Geologische Museum in Moskau ist eine der Institutionen, die Lyndon LaRouche immer wieder als entscheidenden Faktor für den Fortschritt in den vordersten Bereichen der Entwicklung Eurasiens bezeichnet hat. Im Mai 2007 fragte ein Korrespondent des russischen Internet-Fernsehsenders KM.ru LaRouche in einem Interview, was er als wirklich positive Faktoren in Rußland bezeichnen würde, die im Westen fehlen. LaRouche antwortete:
„Wernadskij. Mendelejew und Wernadskij. Betrachten Sie das Gebiet der früheren Sowjetunion in Sibirien. Betrachten Sie die Arktis, die subarktische Region Sibiriens. Unter der Tundra gibt es ausgedehnte Quellen wertvoller Rohstoffe. Sie haben das Wissen, das beispielsweise das Wernadskij-Museum in Moskau mit seinen Archiven repräsentiert. In der Akademie der Wissenschaften sind Talente und Wissen versteckt. Niemand - kein anderes Land außer Rußland, weiß, wie man dieses Gebiet vernünftig entwickeln kann. Die bevölkerungsreichsten Regionen der Welt, wie China und Indien mit ihren 2,5 Milliarden Menschen hungern nach Technologie und Rohstoffen. Ohne eine Kulturrevolution in China und Indien hin zur Hochtechnologie kann die Welt nicht überleben. Man darf diese Region nicht plündern, man muß sie entwickeln. Es gibt Nationen wie Kasachstan, Rußland usw. die dieses Terrritorium besitzen.
Man hat das Wissen in Rußland, angefangen bei Peter dem Großen - mit der Entwicklung der Mineralogie - bis zum Ende der sowjetischen Ära. Die übrigen Teile der Welt würden in dieses Gebiet gehen und es plündern, und das wäre eine Katastrophe für ganz Eurasien, wenn sie das täten. Man kann nicht in dieses Gebiet gehen, um es zu auszurauben, man muß es entwickeln.“
2001 besichtigten Lyndon LaRouche und Helga Zepp-LaRouche das SGM W.I.Wernadskij, als Gäste seines stellv. Direktors Prof. Georgij Naumow. Im April 2004 nahm LaRouche an einer Konferenz in diesem Museum zum Thema „Wissenschaft und die Zukunft: Ideen, welche die Welt verändern werden“ teil. Akademiemitglied Direktor Dmitrij Rundqvist und der Dr. Sergej Tscherkassow, Geologe am SGM lieferten zur Kiedricher Konferenz des Schiller-Instituts im September 2007 „Die Eurasische Landbrücke wird Realität“ einen Beitrag über „Rohstoffe und die russische Infrastruktur“.
Das Jahr 1759 gilt als das Gründungsjahr des späteren SGM Wernadskij. Im Kontext der beginnenden Entwicklung von Bergbau und Industrie in der Uralregion und nach seinem Studium in Deutschland veranlaßte der russische Wissenschaftler Michail Lomonossow - der auch die Moskauer Universität gründete und mit den Kreisen um Benjamin Franklin in Amerika korrespondierte - die Einrichtung einer Sammlung von Mineralien, um „Studien der natürlichen Gegenstände“ und nicht nur von Büchern zu ermöglichen. Den Kern dieser Sammlung bildete eine große Spende der Familie Demidow, die im Ural große Industriebetriebe aufgebaut hatte. Nachdem im Krieg gegen Napoleon der Brand Moskaus 1812 das Museum und einen großen Teil seiner Sammlung zerstört hatte, und nur einige, wenn auch wichtige Gegenstände nach Nischni Nowgorod gerettet werden konnten, half wiederum ein Demidow mit weiteren Gaben bei der Wiederherstellung des Museums. Direktor des Museums in diesen Jahren war ein Freund Alexanders von Humboldt, Johann Gotthelf Fischer (von Waldheim).
Eine umfassende Systematisierung des Bestandes, heißt es in einer Presseerklärung über die Konferenz, erfolgte erst, als der spätere Begründer der Biogeochemie, W.I. Wernadskij, 1892 als Kurator seiner mineralogischen Abteilung in das Museum kam: „Die Idee, die Minerale nicht nur als Ausstellungsstücke des Museums, sondern für wissenschaftliche und pädagogische Zwecke zu verwenden, kam von ihm.“ Heute enthält das Museum Ausstellungen über die Beziehung der Erde zum Sonnensystem und zum Universum.
1988 wurde die Hauptsammlung mit anderen zu einem einzigen Staatlichen Geologischen Museum zusammengefaßt - das der Akademie der Wissenschaften untersteht - und dieses Museum nach W.I. Wernadskij benannt.
rbd