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Neue Solidarität
Nr. 45, 4. November 2009

Russische Medien berichten über LaRouche

Nach dem Auftritt von Lyndon LaRouche und Helga Zepp-LaRouche beim 7. Treffen des World Public Forum „Dialogue of Civilizations“ auf Rhodos vom 10-13. Oktober berichteten in der vergangenen Woche mehrere wichtige Medien in Rußland über LaRouches Vorschläge zur Überwindung der Krise durch ein Vier-Mächte-Bündnis zur Reorganisation des Weltfinanzsystems:

* Die Wirtschaftswissenschaftlerin Natalja Witrenko, Vorsitzende der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine, berichtete im russischen nationalen Radio Stimme Rußlands über ihre Teilnahme an einem Seminar in Deutschland und ihre Diskussionen mit Lyndon LaRouche. Witrenko betonte, da LaRouche Recht gehabt habe mit seinen Prognosen über die kommende Weltfinanzkrise, solle man jetzt auf seinen Vorschlag für ein von den USA, Rußland, China und Indien initiiertes Wirtschaftsaufbauprogramm hören. Der russische Interviewer bat Witrenko, ihre Eindrücke des Seminars zu schildern.

Witrenko sagte, für sie sei es sehr wichtig gewesen, zu sehen, „daß es überhaupt irgendwelche denkenden Menschen auf diesem Planeten gibt“, „Spezialisten der Wirtschaftswissenschaft, Menschen, die verstehen, was vor sich geht, und die verstehen, wie man den Planeten retten kann... Ich würde gerne unterstreichen, daß die Vorhersage von Lyndon LaRouche, dem amerikanischen Gelehrten, und meine eigene Vorhersagen, daß genau eine solche Art globaler Finanz-, und Wirtschaftskrise unvermeidlich eintreten würde, sich als korrekt herausgestellt haben. Deswegen besitzen wir das moralische Recht, diejenigen anzuprangern, die diese Krise angerichtet haben, und vorzuschlagen, was getan werden muß, um den Planeten zu retten.“

Witrenko bat die Zuhörer dringend, zu begreifen, daß man bei einer Spekulationsblase in der Größe von 1,4 Billiarden Dollar den Karren nicht mehr aus dem Dreck ziehen kann, auch wenn man bislang 20 Billionen oder mehr Dollar an Rettungspaketen in die Banken gepumpt hat. Sie beurteilte die derzeitigen Behauptungen, daß sich eine Wirtschaftserholung abzeichne, als „Unsinn“, und wies warnend darauf hin, die führenden Regierungen der Welt - USA, Rußland, China, Indien - täten zur Zeit nicht das, was notwendig wäre, um aus der Krise herauszukommen. Trotzdem, so Witrenko, beruhe die hauptsächliche Hoffnung der Welt, ganz im Einklang mit LaRouches Perspektive eines „Vier-Mächte-Abkommens, auf dem gemeinsamen Handeln jener vier führenden Staaten, in gemeinsamer Anstrengung das Weltfinanzsystem zu reformieren“. Das heißt, die „Finanzblase und das spekulative Kapital zu liquidieren“, was diese mächtigen Nationen gemeinsam schaffen könnten.

Natalja Witrenko betonte, es sei wichtig für den US-Dollar, „zurechtgerückt“ zu werden, indem er wieder an eine realwirtschaftliche Basis gekoppelt werde. Daß die amerikanische Notenbank Federal Reserve ohne Deckung Geld drucke, sollte als „grobe Verletzung der amerikanischen Verfassung“ seitens der Federal Reserve gesehen werden, denn die US-Verfassung sieht vor, daß einzig und allein die Regierung, mit Autorisierung des Kongresses, Geld drucken darf. „Die Menschheit hat wenig Zeit, bevor sie von einer weltweiten Katastrophe getroffen wird“, sagte Witrenko abschließend, aber es gebe Hoffnung, solange noch Menschen am Leben seien.

* Die populäre russische Wochenzeitung Zavtra brachte in ihrer Ausgabe vom 21. Oktober eine Diskussion mit Lyndon LaRouche. Der Bericht auf der Titelseite trägt die Überschrift: „Unsere letzte Chance“. Er basiert auf einem Interview, das der stellvertretende Chefredakteur Alexander Nagorny am 10. Oktober in Rhodos beim World Public Forum „Dialogue of Civilizations“ mit LaRouche führte.  Das Interview ist schon auf vielen russischen Internetseiten aufgegriffen worden, wie Biznes Online oder der Bewegung für die Wiedergeburt der russischen Wissenschaft.

In dem Interview erklärte LaRouche, die Welt sei jetzt mit zwei zusammenhängenden historischen Problemen konfrontiert, die gelöst werden müßten. Eines sei der völlige Bankrott der monetaristischen Wirtschaftspolitik, die auf venezianische Ursprünge zurückgehe. Diese Politik führe die Welt „in einen völligen Zusammenbruch“. Das zweite Problem habe damit zu tun, daß die natürlichen Ressourcen gegenwärtig schneller aufgebraucht würden, als die Menschheit sie ersetzt und durch den Einsatz technologischer Mittel neue Ressourcen schafft. Dafür brauche man Wladimir Wernadskijs Konzept der Biosphäre und der Noosphäre. Das internationale monetaristische System der globalen Finanzen müsse einem neuen System, einer produktiven Ökonomie Platz machen, das mit Wernadskijs Prinzipien übereinstimmt.

Die Zeitung stellt LaRouches Position des Hamiltonischen Amerikanischen System der Politischen Ökonomie, das sich an der „physischen Ökonomie“ ausrichtet, den monetaristischen Schwindeleien und Finanzblasen der letzten Jahre gegenüber. LaRouche, so Zavtra, mache deshalb auch einen scharfen Unterschied zwischen Roosevelt und dem nach dessen Tod eingeführten Keynesianismus unter Harry S Truman und seinem Freund Winston Churchill.

LaRouche bezeichnete den Monetarismus „als Pest der Welt“ - und dies sei er seit den Peloponnesischen Kriegen. „Wir müssen das Finanzsystem der Macht der souveränen Nationen unterstellen“, so LaRouche in dem ausführlichen Interview, in dem er unter anderem auch Präsident Obama wegen seiner Politik „im Dienste der britischen Finanzoligarchie“ angriff, ebenso wie „den Dieb Larry Summers“, den man ja in Rußland bestens kenne. Die Welt sei jetzt in „mitten in einer Krise, die den ganzen Planeten jederzeit in einer Kettenreaktion hochjagen könnte...“. Wenn Schlüsselnationen wie China, die USA, Indien und Rußland sich jetzt auf „eine gemeinsame Linie zur Reorganisation des Weltfinanzsystems einigen könnten und eine Restrukturierung im Rahmen der physischen Ökonomie durchführen, so wie es Roosevelt machte“,  habe „die Welt eine Chance, die Katastrophe zu vermeiden.“

* Wladimir Jakunin, Vorstandsvorsitzender der Russischen Eisenbahn, längjähriger Mitstreiter des russischen Premierministers Wladimir Putin und Mitbegründer des „World Public Forum - Dialogue of Civilizations“, sagte am 16. Oktober in einem Interview mit der Baltischen Nachrichtenagentur BaltInfo, daß die Warnungen des amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers Lyndon LaRouche vor einer weltweiten Systemkrise ihn und sein Unternehmen auf das, was in den vergangenen drei Jahren geschehen sei, vorbereitet habe.

Jakunin antwortete auf die Frage, ob er die Weltwirtschaftskrise als lästigen Zwischenfall oder als Anreiz für weitreichende Entscheidungen und einen technologischen und wirtschaftlichen Durchbruch betrachte: „2006 warnte bereits der amerikanische Ökonom Lyndon LaRouche, der nicht-traditionelle Systeme für die Analyse der wirtschaftlichen Situation benutzt, daß die Krise schon begonnen hätte. Nur wenige hörten auf ihn, aber wir gehörten zu diesen wenigen.“ Jakunin hat sich mehrfach in den letzten Jahren auf LaRouche bezogen, zuletzt bei einer Konferenz der London School of Economics im Februar diesen Jahres, wo er LaRouche als den „ganz besonderen“ Ökonomen bezeichnete, der den Kollaps der Weltfinanzblase prognostiziert hatte.

Im selben Interview bezeichnete Jakunin „die Sicherung des Investitionsprogramms“ der Russischen Bahn als „oberste Priorität“. Er betonte, die zweite Phase der von der russischen Regierung ausgeführten Strategie zur Entwicklung des Schienenverkehrs in der russischen Föderation (2016-2030), sorge für eine „rasche Ausweitung des Schienennetzes, und dafür, die infrastrukturellen Voraussetzungen zur Erschließung neuer einheimischer Wirtschaftswachstumsräume zu schaffen.“ Dabei ginge es gleichzeitig darum, auf Weltniveau in der Transporttechnologie zu gelangen.

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